So, durch.
Ohne Laden: So 37 1/2 Stunden. Mit würde ich so geschätzt auf mindestens 43-44 Stunden kommen. Mit allen fast allen Quests, auf höchster Stufe und am Ende des endlosen Dungeons wollte ich nicht mehr, also habe ich schnell das Ende gemacht.
Ich finde das Kampfsystem und den Einsatz der Skills in Divinity besser. Pillars hat mich wirklich erinnert warum ich die echte Runde der simulierten vorziehe. Da weiß ich wenigstens was jeder Klick von mir bewirkt und die meiste Zeit spielt sich auch jeder Kampf anders, wogegen ich in Pillars mich auf "normal" einfach durchmetzle. Aber gleichzeitig will ich auch nicht höher spielen, weil es mich dann doch nicht reizt. Dafür finde ich die Charakterklassen richtig gut ausgewogen, da kann man wirklich nicht meckern.
Wo man auch nicht meckern kann sind die Quests. Die sind richtig gut, abwechslungsreich super geschrieben und teilweise wirklich knifflig, wenn es um eine Entscheidung geht. Die Welt ist auch klasse. Wo Dragon Age 1 ja scheinbar immer etwas Angst hatte auch mal die exotischen Teile seiner Spielfeld vorzustellen, schöpft Pillars da zum Schluss richtig aus den Vollen. Obsidian möchte einfach zeigen was sie alles zu bieten haben und dass man sich wirklich auf Teil 2 freuen kann. Sie hauen also auf den Putz (weil es ja auch ihr letztes Spiel hätte sein können) und sind trotzdem darauf bedacht Anfänger nicht zu überfordern.
Das sieht man an der Handlung. Ich würde sagen, dass sie eine der geradlinigsten ist, die ich in den letzten Jahren gespielt habe, kein Vergleich zu dem komplexen Monster das ja NWN2 noch war. Das machen sie aber mit einer inhaltlichen Tiefe wett, die sogar die von PT übertrifft, da wir in diesem Fall ja auch ein Spiel spielen und der Spannungsbogen von Anfang an vorhanden ist. Doch doch, je weiter man spielt desto besser wird die Handlung, auch wenn der Endkampf eher nervt denn spannend ist. Dafür ist das Ende auf jeden Fall besser als in Original Sin (nicht nur wegen der Länge).
Am besten sind jedoch die Begleiter, die ja auch alle thematisch mit dem Spiel verbunden sind. Und es sind die besten Begleiter, die ich je in einem CRPG erlebt habe. Weil diese Leute ihren eigenen Kopf haben und sich nicht komplett von mir abhängig machen. Weil ihre Quests wirklich ambivalent geschrieben sind, ohne richtig oder falsch. Weil einige von ihnen tragisch aber nicht jeder von ihnen eine gebrochene Gestalt ist, wie es noch bei Kotor 2der Fall war. Weil jeder von ihnen badass und super geschrieben ist und mit jeder Nase aus Dragon Age Schlitten fahren könnte. Sie fühlen sich wirklich wie echte Menschen an. Das ist ein neuer Standard für mich.
Zum Schluss will ich noch schreiben wie geil es ist, dass die Welt auf mich reagiert, wenn sie erwähnen dass ich ein Paladin vom Orden der Kind Wayfarer und ein Godlike of Death bin. Zwar nicht so oft wie gewünscht, aber es gibt mir das Gefühl wirklich einzigartig zu sein. Gut so. Ich fühl mich richtig mittendrin.
Insgesamt hat mir Pillars of Eternity gut gefallen und ich würde gerne mehr Spiele in diesem Universum sehen. Dann noch einmal hier und da wieder verbessert und bitte wieder mit einer komplexeren Handlung. Würde ich es mit meinem alten Hauptcharakter weiterspielen wollen? Hmm, vielleicht, aber an sich hat die Handlung ein passendes Ende gefunden, also kann da ruhig wieder jemand anderes ran.
So von einer Skala von 1 bis 10, kriegt Pillars von mir 8,5.