@Ice: Zu dem Trump Ding: Hast Du vielleicht irgendwelche expliziteren Quellen? Mit mehr Infos und Fakten, anstatt Statements? Das hättest Du ja jetz auch einfach so sagen können. Der Blogartikel behauptet ja auch erstmal nur, anstatt zu schlussfolgern. Trump, Ende. Oder in Trumps überspitzter Rhetorik: "Trump is a terrible, terrible president. Very bad. A big shame for the US. Very bad man. I would be a perfect president, the best."
Was sind denn die Beweise, dass die Klima Krise ein Hoax ist?
Vorneweg: Jemand der 100% die Wahrheit kennt ist immer gefährlich.
Alleine das Prinzip: Wir haben eine Atmosphäre die eine ziemlich genaue Zusammensetzung an Stoffen hat, die nur durch die Pflanzen enstehen konnte. Also der Gehalt an Sauerstoff. Durch das Gleichgewicht an Pflanzen und Sauerstoff atmenden Wesen ist auch die CO2/Sauerstoffmenge in der Atmosphäre sichergestellt. Wenn wir jetzt die Pflanzen roden und 50 Milliarden Tiere züchten, mit Ammoniak, Methan und CO2. Dann ändert sich die Balance in der Atmosphäre. Es gibt die Projektion, dass das zum Treibhauseffekt führt, das Klima verändert sich auch entsprechend schlagartig Anfang des 20. und dann nochmal rapide Anfang des 21. Jahrhunderts. Hier passt einfach die Aussage: "Das globale Klima steigt mit einem erhöhten CO2 Gehalt der Atmosphäre." Mit den Tabellen der Klimaveränderung der letzten 1000 Jahre zusammen. Und ja: Es kann auch sein, dass die Erderwärmung zu einem erhöhten CO2 oder Methangehalt führt.
Dann gibt es diese eine Umfrage unter 3146 Geowissenschaftlern
(Doran/Zimmermann 2009) Mit folgender Frage: „Meinen Sie, dass menschliche Aktivitäten einen entscheidenden Einfluss auf die Veränderung der durchschnittlichen globalen Temperaturen haben?“ Von der Gesamtheit der Studienteilnehmer beantworteten 82 Prozent die Frage mit Ja. Hochinteressant ist der Vergleich der Antworten mit der Fachkompetenz des jeweils Antwortenden: Von den Geowissenschaftlern, die keine Klimatologen waren und auch keine einschlägigen Forschungsarbeiten veröffentlicht hatten, antworteten lediglich 77 Prozent mit Ja. Unter den befragten Meteorologen betrug die Zustimmungsrate nur 64 Prozent. Von den Geologen, die in der Privatwirtschaft arbeiten, bejahten bloße 47 Prozent die Frage. Demgegenüber antworteten von den ausgewiesenen Klimatologen, die auch aktuell Forschungsergebnisse zur Erderwärmung veröffentlicht haben, mehr als 97 Prozent mit Ja. Das Papier kam zu dem Schluss: „Unter denen, die die Nuancen und die wissenschaftlichen Grundlagen von langjährigen Klimaprozessen verstehen, gibt es anscheinend so gut wie keine Debatte über die Tatsache der Erderwärmung und die Rolle der menschlichen Aktivitäten dabei. Die Herausforderung scheint eher zu sein, wie diese Tatsache wirksam an Politiker und die Allgemeinheit vermittelt werden kann, die fälschlicherweise von einer Debatte unter Wissenschaftlern ausgehen.“
Du würdest die Frage mit Nein beantworten.
Ich mit Ja.
Sind wir Klimatologen? Nein.
Nur die Experten auf dem Gebiet, die sich damit beschäftigen sind sich einig. Laien, wie wir haben schlichtweg keine Ahnung. (Wenn Du ein heftiger Klimaexperte bist, der das sicher sagen kann, dann solltest Du vielleicht Deinen Fachbereich wechseln? Ansonsten bitte ich um einschlägige Beweise, die das widerlegen. Zum Beispiel eine Befragung von Experten, wo die sagen: "Ne, ist ein Hoax." Ich nehme aber alles an, hauptsache einschlägige Beweise für primitive Leute wie mich.) Das wir keinen Plan über unseren eigenen Fachbereich hinaus haben und wir das nur mit Transfer und Informationen machen, das ist ja auch normal, wir wissen nichtmal wie eine Klospülung funktioniert, benützen sie halt und denken: "Wir können das schon." Was nun?
Es ist keine Frage mit nur zwei Ergebnissen: "Ja, kann man ignorieren, ist ein Hoax." "Nein, man muss dringend was machen." Selbst wenn es das Risiko gibt, dass der eine Unrecht hat, haben wir immer noch den Fall: False negative vs. false positive. Ist da ein Tiger im Gebüsch? Wir wissen es nicht. Wenn da aber tatsächlich ein Tiger ist, ist es besser wegzulaufen. Wenn da kein Tiger im Gebüsch ist, wir weglaufen und auf dem Weg noch x Randprobleme lösen, haben wir nichts verloren. Wenn wir annehmen, da ist kein Tiger, wir laufen also nicht weg, da ist aber ein Tiger, werden wir gegessen. Du entscheidest Dich davon auszugehen, dass da kein Tiger ist und dazubleiben. Ich halte das für ein Experiment auf einer globalen Ebene als ungangemessen. Es geht hier schließlich um den einzigen Lebensraum den wir haben.
In unserem Fall ist es halt kein Tiger. Entweder da ist eine menschengemachte Katastrophe oder es ist keine. In jedem Fall ist unser Aufwand "grün" zu gehen (wichtig: ) richtig durchgeführt (!) gut für die Umwelt. Autos hängen ja nicht nur mit CO2 zusammen, sondern auch mit Schadstoffen. Sonnenenergie ist für die Erde die Energiequelle No.1. Würden wir einen Weg finden Sonnennergie effizient zu nutzen (oder Kernfusion), könnten wir uns einfach an das riesige Kraftwerk im Weltall klinken. Viele Innovative Lösungen, einfach nur um Energie zu generieren, entstehen ja hauptsächlich deswegen, weil man über bis heute noch unbekannte Alternativen nachdenkt. Irgendwann ist das Öl alle, die Kohle ist weg, es ist in jedem Fall nicht verkehrt sich eine Alternative zu überlegen, wie es danach weitergehen soll. Plus: Dann hat man noch das Risiko der Klimakatastrophe. Das man jetzt einfach alles mit Windrädern vollknallen soll, würde ich nichtmal sagen, wegen den von dir angesprochenen Kollateralschäden. Allerdings finde ich es in jedem Fall äußerst sinnvoll unseren Ressourcenverbrauch/-gewinn zu überdenken. Das ist quasi ein muss. Denn Kollateralschäden wegen Ressourcenverbrauch ist, was Zivilisationen in die Knie zwingt.
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@Ice II: Vegetarismus halte ich nicht für eine Luxuslösung. Wir roden den Regenwald, um Soja anzubauen, der für die Tierhaltung ist. Wir roden den Regenwald, um Rinder zu züchten, nur damit die Leute jeden Tag ihr Fleisch essen können. Ohne Fleisch in der Ernährung könnte man den Regenwald wieder beforsten. Wir verbrauchen tonnenweise Ressourcen (Wasser, Land, Energie, Nahrung), die wir nicht verbrauchen müssten, nur damit die Leute jeden Tag Fleisch essen können. Mit den Ressourcen die wir für die Tierhaltung verbrauchen, könnten wir den Welthunger beenden. (Wenn man Klima für Relevant hält: ) Tierhaltung ist für die Hälfte des Klimawandels verantwortlich. Jährlich töten wir global ca. 50 (+) Milliarden Tiere. In der Landwirtschaft wird Ammoniak verwendet (300 mal so aktiv in der Atmosphäre wie CO2), die Tiere produzieren Methan (23 mal so aktiv wie CO2) und CO2 selbst. (Der Teil mit dem Klima endet hier.) Es gibt wissenschaftliche Projektionen, was "Land usage" angeht ist vegetarische Ernährung das effizienteste System der Welt. (Also land usage: vegetarisch > vegan > omnivore) Wir züchten durch die Massentierhaltung praktisch multiresistente Keime und setzen die Menschheit dadurch einem großen unnötigen Risiko aus. Die Tiere in Massentierhaltungsanlagen leben in unsagbaren Zuständen, dass ein normaler Mensch sich das nicht ansehen kann, dass die Zustände geheim gehalten werden, mit Sicherheitsdienst, Überwachungskamera etc. Einfach nur, damit keine unangenehmen Bilder an die Öffentlichkeit kommen. Gleichzeitig haben diese Tiere meistens die Intelligenz eines Kleinkindes, besonders Schweine sind sehr intelligent. Alle Säugetiere haben ziemlich vermutlich die selben Basis-Emotionen. Wenn man Mitgefühl mit den Tieren hat, halte ich das nicht für ein Luxusproblem. Biohaltung ist nicht skalierbar. Es kann vielleicht einer mal ein ethisch korrekt (bis auf die Tötungsfrage) gehaltenes Huhn für 20 Euro kaufen, wenn wir allerdings 50 Milliarden Tiere als Biotiere halten sollten, hätten wir große Probleme. Ein Lebewesen nicht zu töten, das nicht sterben will, das man nicht töten muss halte ich nicht für ein Luxusproblem. Das ist eine ethische Entscheidung, die nicht per Gesetz auferlegt wird. In unserer modernen Zivilisation, in der wir die technischen Möglichkeiten haben um diese große Menge an Tieren künstlich zu halten, in einem alles andere als lebenswerten Leben, könnten wir unsere Kapazitäten ohne Probleme nützen und einfach keine Tiere essen. (Nährstoffe/"Fleischvitamine": Proteine werden von Pflanzen hergestellt, über Tiere verwertet und dann von uns Menschen verwertet. Vitamin D kommt von der Sonne, wenn wir das über Kuhmilch zu uns nehmen, hat einfach die Kuh auch Vitamin D aus der Sonne hergestellt, was man dann in der Milch findet. Manche Kulturen kommen komplett ohne dieses Vitamin D aus. Der Mensch stellt 80% seines Vitamin D über die Haut und Sonne her. Vitamin B12 wird von Bakterien im Boden hergestellt und von den Tieren zu sich genommen. Dort bleibt es in deren Körper, bis wir sie töten und dann nehmen wir das Vitamin B12 auf. Vitamin B12 ist das einzige Vitamin, das man bei einer pflanzenbasierten Ernährung nicht zu sich nimmt, weil wir diese Bakterien nicht konsumieren. Wenn wir allerdings Vitamin B12 als Substitut zu uns nehmen, macht das keinen Unterschied für den Körper und übermäßiges Vitamin B12 wird ausgeschieden. Eisen findet man auch in pflanzen, pflanzliches Eisen ist anders als tierisches Eisen, weshalb es besser ist das mit Vitamin C zu sich zu nehmen - also Paprika und Erbsen z.B. oder Quinoa und Orangensaft. Es gibt die Möglichkeit mit weniger Ressourcenverbrauch den gleichen Nährwert zu erlangen, wenn man kein Fleisch ist. Wenn man sich dann nicht nur von Zucker und Fett ernährt, ist es wegen den vielen Ballaststoffen eine gute Möglichkeit um abzunehmen, wenn man sich pflanzlich enährt. Pflanzen, im Gegensatz zu Tierprodukten haben jede Menge Ballaststoffe, die ein Sättigungsgefühl erzeugen, ohne dass wir durch sie ansetzen. Es gibt global Topathleten die sich pflanzenbasiert ernähren und Athleten die sich aufgrund der sportlichen Leistung pflanzlich ernähren.)
Für die Gesundheit sind die Hormone, die in der Tierhaltung verwendet werden nicht gut, die vielen Antibiotika, die man verwenden muss sind nicht gut. (Wenn ein Tier in einem Bio-Betrieb bakteriell krank wird, muss man dem ganzen Stall Antibiotika geben. In der Massentierhaltung werden sie praktisch damit vollgepumpt.) Das Cholesterin (tierisches Fett) ist nicht gut für den Menschen, da es sich in den Arterien ablagert und damit zu Schlaganfall und Herzinfarkten führt. Ich denke auch Diabetes 1 hängt mit Milch- und Käseprodukten zusammen und man kann die Kondition verbessern, wenn man mehr pflanzliches Fett (ungesättigte Fettsäuren, pflanzlich vs. gesättigte Fettsäuren, tierisch). Es gibt einen Forscher, der rausfinden wollte wo die ältesten Menschen der Welt leben, er hat fünf Zonen ausfindig gemacht und die Parallelen gesucht. Eine davon ist, dass sie sich überwiegend pflanzlich ernähren.
Artikel zu den Blue Zones.
Tiere sind intelligente Lebewesen, mit Bewusstsein und Gefühlen, ziemlich ähnlich wie wir Menschen. Der für uns ausschlaggebende Unterschied ist die Spezies und die kognitive Kapazität. (Wir Menschen sind allerdings auch nicht alle Einstein. Wir überlegen auch wie wir die "dummen Menschen" integrieren. Von "klugen Menschen" zu "dummen Menschen" ist doch der Sprung ähnlich wie von "dummen Menschen" zu "klugen Tieren". Man könnte auch nochmal weitergehen, zu Pflanzen, die haben allerdings kein zentrales Nervensystem und müssen bis dato in jedem Fall von uns Menschen gegessen werden. Entweder über den Umweg der Tiere oder direkt als Pflanze.) Die Art und Weise wie wir momentan faktisch mit den Tieren umgehen halte und diese zu überdenken, halte ich nicht für einen Luxus. Da geht es um echtes Leid, von echten Lebewesen. Das ist eine der grundlegensten Dinge für mich. Die Menge an Leid und Glück in einer Gesellschaft. Unser Leben ist doch sowieso sinnlos, es wird nirgendwohin führen, selbst wenn wir Kinder kriegen, irgendwann wird das Leben eventuell vorbei, selbst wenn nicht, ist der einzige Prozess den das Leben durchmacht die Wahrnehmung und Erkenntnis der Welt in der sich das Leben befindet. Mit einem dazugehörigen Empfinden, das entweder positiv oder negativ ist. Glück oder Leid. Die Menge an Glück oder Leid zu optimieren, darauf fußt jeder ethische Gedanke. Ich halte das für eine der grundlegensten Überlegungen überhaupt. Tierleid ist real, es passiert jetzt, das Leid der Menschen auf der Welt ist real, es passiert jetzt. Wenn ein normaler Mensch sich das Filmmaterial zur Realität ansehen würde, würde das sicher zu einer kleinen psychischen Störung führen. Die Realität ist unnötig brutal. Wir haben eine Verantwortung mit dem was wir denken, sagen und tun. Die Gedanken zur Tat ist wie die Ruhe zum Sturm. Es ist die Vorankündigung. Wenn wir unsere persönliche Verantwortung verneinen, entscheiden wir uns dafür die faktische Verantwortung die wir haben zu missbrauchen.
Luxus ist für mich, was man macht, nachdem man ein glückliches Leben lebt. Der unnötige Kram on top, der das Leben "versüßt", ohne den man aber auch super auskommt. Weil man sich im Endeffekt dran gewöhnt. Wenn man den Menschen alles wegnimmt, was sie nicht brauchen, damit der Planet wieder entlastet wird und wir nicht so viel Ausbeutung in der Mensch und Tierwelt erzeugen, finde ich das legitim. Doch unsere ethischen Grenzen hören halt gesellschaftlich mit der Spezies und den Landesgrenzen auf. Sogesehen hast Du schon recht: Die Auseinandersetzung mit ethischen Grenzen außerhalb des eigenen Landes, außerhalb der eigenen Spezies - das ist ein Luxus, nicht die Norm. Allerdings für mich ein Luxus, der grundlegender nicht sein könnte.
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Der Konsens aus beiden Themen: Unabhängig vom Klima könnten wir auf eine für die Erde positive Weise grün gehen und mit nahezu ausschließlich positiven Konsequenzen für den Planeten auf Fleisch verzichten. Das sind nur zwei von vielen Themen, die immer den gleichen Nachgeschmack hinterlassen: Wir könnten etwas an der Welt ändern, selbst wenn die Änderung klein ist, wenn wir lediglich wollten. Der Wille zur Veränderung.