Politik, 12. Staffel

Astaldo

Vampireslayer
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Wer von Flüchtlingen redet, darf von Kriegen, Drohnenterror und Waffengeschäften nicht schweigen. Und deshalb lösen wir das Flüchtlingsproblem nicht durch weitere Asylrechtseinschränkungen, auch nicht durch Gefeilsche um europäische Quoten, und schon gar nicht durch neue Mauern, sondern nur, wenn Europa endlich aufhört, die USA dabei zu unterstützen, immer größere Teile des Nahen und mittleren Ostens und Nordafrikas in einen Brandherd zu verwandeln.

Aber Lösungsvorschläge hat Sie eben auch nicht. Nun hilft Putin seinem Buddy Assad eben um an der Macht zu bleiben. Das Kind ist längst in den Brunnen gefallen.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Der Lösungsvorschlag ist ja gerade, endlich aufzuhören, sich ständig in diesen Bereichen einzumischen, z.B.:

Wer von Flüchtlingen redet, darf von Kriegen, Drohnenterror und Waffengeschäften nicht schweigen. Und deshalb lösen wir das Flüchtlingsproblem nicht durch weitere Asylrechtseinschränkungen, auch nicht durch Gefeilsche um europäische Quoten, und schon gar nicht durch neue Mauern, sondern nur, wenn Europa endlich aufhört, die USA dabei zu unterstützen, immer größere Teile des Nahen und mittleren Ostens und Nordafrikas in einen Brandherd zu verwandeln.

Frau Bundeskanzlerin, verweigern Sie sich endlich dieser Kriegspolitik, stoppen Sie sofort alle Waffenlieferungen in Spannungsgebiete und erteilen Sie all denen eine Absage, die schon wieder dafür trommeln, dass wir in Syrien nun auch mitbomben sollen. Unter Bombenteppichen wächst kein Frieden. Sie bewirken nur, dass noch mehr verzweifelte Menschen zur Flucht gezwungen sind.
Das heißt öffentliche Opposition und Anprangern der Aktionen der USA. Wie z.B. Schröder sich aus dem Irakkrieg herausgehalten hat und Westerwelle sich aus dem Lybienkonflikt. Auch Überflugsrechte dürfen nicht mehr erteilt und Kooperation mit Drohnenkriegen wie z.B. in Ramstein müssen eingestellt werden. Die NATO ist ein Verteidigungsbündnis, nicht ein Persilschein der USA dafür, sich ständig als Weltpolizei aufzuspielen. Langfristig schadet sich die USA damit nur selbst, und Europa hat auch nichts davon.




Noch mehr liebenswerte Pharmafirmen: http://www.cbc.ca/news/health/u-s-d...g-to-lower-cost-of-700k-a-year-drug-1.3242172
The medication is approved to treat two rare blood diseases that affect about one in every one million people. A 12-month treatment costs about $700,000 in Canada, while in the U.S. it costs about $669,000.

Both diseases — paroxysmal nocturnal hemoglobinuria (PNH) and atypical haemolytic uremic syndrome (AHUS) — prompt the immune system to kill red blood cells, causing anemia, blood clots, organ failure and, eventually, death.

While Soliris is not a cure, it can stop the assault on the body's tissues and organs. Since patients typically need to take the medication indefinitely, it can cost tens of millions of dollars over a lifetime.

Due to the high cost, some patients in Canada can't get the drug. Only some provinces will cover the cost of treatment and there are different criteria to qualify for coverage in various jurisdictions.

Canada's Patented Medicine Prices Review Board is challenging the cost of the drug, saying the price could be considered excessive and that it costs more in Canada than anywhere elsewhere in the world.

The review board launched hearings in June to force Alexion to lower its price. That could force the company to reimburse Ottawa for past overpayments and provinces that have covered the drug costs could apply to recoup some of that money.

Alexion fired back on Sept. 11 by filing a motion in Federal Court, asking for the review board to be prohibited from going ahead with its hearing — or from making any order that would affect the price of Soliris.

A University of Ottawa professor who specializes in health law said he was shocked that Alexion would challenge Canada's authority to regulate drug prices. If Alexion's case is successful, it could end Ottawa's ability to control the cost of patented drugs, Amir Attaran told CBC News.
Und ich wiederhole: deshalb finde ich es moralisch fragwürdig und verbietenswert, das irgend jemand einen privaten Profit durch das Leiden von Menschen erwirbt. Forschung im medizinischen Bereichh sollte rein staatlich betrieben werden und Pharmapatente unmöglich sein.

Und wo wir gerade dabei sind - diese absolut bodenlosen Genpatente müssen auch auf den Weg alles Zeitlichen geschickt werden, es ist komplett absurd das Privatfirmen ein Recht an Teilen des menschlichen Genoms besitzen dürften.
 

Astaldo

Vampireslayer
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Und was ändert das? Es ändert überhaupt nix. Nur weil wir aufhören, werden die USA nicht aufhören und die Flüchtlinge werden kaum über den Atlantik paddeln. Komisch das die Linke sich aber nicht äußert wenn Putin jetzt den Schlächter Assad unterstützt, weil das würde ja gegen die Prinzipien verstoßen. Die nehmen sich doch an Verlogenheit alle nix.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Äh, guggst du mal da: https://en.wikipedia.org/wiki/Syrian_Civil_War

Assad mag ja vielleicht ein "Schlächter" sein, aber ISIS finde ich jetzt ehrlich gesagt auch nicht übertrieben sympatisch. Und alle anderen Parteien sind ziemlich klein.

Von der Aktion selbst hätte ich Putin auch dringend abgeraten.

Und wieso tust du schon wieder so, als ob Putin ein Linker wäre ? Der ist so rechts und konservativ wie man nur sein kann.


Hier noch eine Meinung zu Syrien: http://www.fr-online.de/syrien/syrien-auch-mit-dem-teufel-verhandeln,24136514,31893196.html
 
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Astaldo

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Ich behaupte gar nicht, dass Putin ein Linker ist, die Linken in Deutschland solidarisieren sich nur gern mit ihm, weil das Hauptmotiv eben in vielen Fällen doch nur Antiamerikanismus ist.

Ich hab auch nicht geschrieben, das Isis die bessere Lösung wäre. Das einfachste wäre wahrscheinlich nix zu tun. Lasst die Despoten überall an der Macht, die sorgen größtenteils für Ordnung in den Ländern und niemand gefährdet unseren Lebensstil. Aber mittlerweile hat man auch in den ärmsten Ländern Handys und sieht unseren Lebensstil via Social Medias. Ich glaub nicht mehr daran, dass allein Frieden ausreichen würde. Wenn man trotzdem verhungert, will man immer noch weg. Die haben einfach keine Lust mehr ums Überleben zu kämpfen, während wir größtenteils wie die Maden im Speck leben und für dieses Problem hat die Linke auch noch keine Lösung, weil letztendlich wollen die zwar gern von oben nach unten verteilen, aber auch nur in Deutschland, weil denen ist der Rest der Welt auch egal. Man kann nur super easy kritisieren, wenn man nicht an der Macht ist, was alles falsch läuft.
 

Gala

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weil das Hauptmotiv eben in vielen Fällen doch nur Antiamerikanismus ist.
Wohl kaum, "Antiamerikanismus" ist kein reales Motiv, das ist Gerhard Schröder Dummschwätz.

Im Übrigen interpretierst du hier Schweigen als Zustimmung.



Das einfachste wäre wahrscheinlich nix zu tun.
Das Einfachste ist das sogar ganz sicher, aber das würde ja auch zu einfach sein. :rolleyes: Dann lieber wieder eine endlos lange hoffnungslose Einmischung in ein Kriegsgebiet. Und wenn die Russen da mitmischen, fangen die USA sicher auch bald an.



aber auch nur in Deutschland, weil denen ist der Rest der Welt auch egal
:hae: Ach deshalb haben wir z.B. gerade letzten Sonntag erst hier in Siegen eine große HDP-Veranstaltung wegen den Wahlen in der Türkei mitgetragen. Die uns übrigends hier lokal auch ziemlich teuer kommt. Weil uns außer Deutschland ja absolut nichts intessiert ! :hae: Der Internationalismus ist schon immer fester Teil linker Bewegungen gewesen.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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BWHAHAHAHAHA !!!
Auf der anderen Seite kann ein Sturz der Ministerin nicht im Interesse der CDU sein. In der Bevölkerung ist von der Leyen populär, neben Wolfgang Schäuble ist sie Merkels einziger Star im Kabinett.
:eek: Gibts hier irgendwen, der einen dieser beiden Leute gut findet ? Welche "Bevölkerung" ist da gemeint ?!?!?!? :eek: Ich vermute es handelt sich um die Bevölkerung der Spiegel-Chefetage. :rolleyes:

Auch wird jetzt gern auf die in Wissenschaftskreisen immer wieder beklagte mangelhafte Qualität medizinischer Doktorarbeiten verwiesen.
LOL DIE IST JA ÄRZTIN !!! Da kann das mit dem Plagiatvorwürfen nicht weit her sein. Doktorarbeiten im medizinischen Bereich sind reine Formsache - außer der Betreffende will in die Forschung oder Chefarzt werden oder sowas.


Noch mehr dazu: http://www.faz.net/aktuell/feuillet...leyen-ungelesene-doktorarbeiten-13828606.html

Whow, 62 Seiten ? Ich dachte solche "Doktorarbeiten" von Medizinern schaffen es kaum auf deren 2.


Verschwörungstheorien gibts, die kann man gar nicht erfinden !
Seit einiger Zeit gehen hier Mails ein, ob das nicht sein könnte, dass die Flüchtlinge von einer finsteren Macht im Hintergrund als Waffe gegen Europa eingesetzt werden. Da könnte man jetzt abwechselnd auf die Russen oder die USA zeigen, oder vielleicht auf die Saudis, den Iran, ist ja am Ende auch egal.
Und wie genau schaden uns Flüchtlinge wirtschaftlich ? Der Bevölkerung schaden sie vielleicht, weil es neue Billigarbeitskräfte sind - zum Teil vermutlich sogar hochqualifiziert, also sogar ein Problem für höher Qualifizierte. Der Wirtschaft allerdings schadet das ganz sicher nicht, eher im Gegenteil.
 
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Rhonwen

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Naja, Formsache würde ich das nicht unbedingt nennen.
Es wird halt oft ein recht eng begrenztes Thema zugewiesen, was schon länger als Forschungsgebiet im Fachbereich läuft und wo einzelne Studenten dann einzelne Teilbereiche als Thema für ihre Doktorarbeit bekommen.
Beispiele: Hüftdegeneration von Mäusen durch Abbauprdukte bestimmter Medikamente oder Kohlallergie durch Gendefekte. Daran haben Leute in meinem Wohnheim gearbeitet, teilweise lief das Projekt schon jahrelang und sie haben für ihre Doktorarbeiten nur einzelne Fragestellungen aus dem Komplex zugewiesen bekommen. Und haben dann aufgrund des Zeitdrucks in der Forschungssache nur drei Monate Zeit für ihre Doktorarbeit. Da ist Kritik an der Qualität vermutlich vorprogrammiert.
 

Tido

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Einfach in Ruhe lassen, wäre eine Option, wenn wir uns dort an erster Stelle nie eingemischt hätten. Aber der IS ist nunmal das Produkt westlichen, insbesondere aber nicht ausschl. amerikanischen Wirkens und damit tragen wir eine Verantwortung den Menschen dort gegenüber. Ich persönlich finde es hoch erfreulich, dass Russland und Amerika scheinbar über ein gemeinsames Vorgehen dort diskutieren, weil das die Wahrscheinlichkeit eines Erfolges immens erhöhen würde.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Okay, "Formsache" war vielleicht etwas übertrieben. Aber z.B. die Doktorarbeit des asiatischstämmigen FDP-Chefs soll gerade mal zwei Seiten haben. Und Ärzte, die keinen Doktor machen, gibt es praktisch eigentlich nicht. Das Studium ist mit einer Regelstudienzeit von 13 Semestern auch extrem lang und auch so schon sehr hart - da will man eigentlich nicht, das der Arzt am Ende dann ohne Doktortitel darstehen würde.




Whow. :eek: :eek: :eek:
Dietmar Bartsch sieht beim Verfassungsschutz, einem der Hauptfeinde der Linken, böse Mächte am Werk. Als der Inlandsnachrichtendienst noch Parlamentarier seiner Fraktion wegen handfester Indizien auf linksextremistische Bestrebungen beobachtete, stilisierte er sogleich die ganze Partei zum Opfer.
Naja, das liegt daran, das der Verfassungsschutz ja tatsächlich über die gesammte Linke solche Akten anlegt, auch über relativ "konservative" Linke wie z.B. Petra Pau.

Er gab laut den Unterlagen, die der "Welt" vorliegen, vor drei Jahren einem Vertrauten einen heiklen Auftrag: Es sollten die insgesamt 44 Mitglieder des damals gerade neu gewählten Parteivorstandes in verschiedenen Kategorien erfasst und in ein skurriles Freund-Feind-Schema eingeteilt werden.

[...]

Um ein genaues Bild zu erhalten, ließ Bartsch Genossen ausfragen und umfangreiche Recherchen einleiten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse wurden ständig "überarbeitet", "präzisiert" und "gegengeprüft", wie es in den Schreiben an verschiedenen Stellen heißt. Und um es besonders anschaulich zu machen, gab es drei Kürzel, mit denen jedes Parteimitglied in eine Schublade gesteckt werden konnte: Z für zuverlässig, U für unabhängig und L für "Lafodödel" – für all jene, die mit dem früheren Parteivorsitzenden Oskar Lafontaine sympathisierten.

[...]

Zumindest legte Bartsch eine gewisse Heimtücke an den Tag. Für das Projekt spannte er ausgerechnet einen hauptamtlichen Funktionär im Karl-Liebknecht-Haus ein: seinen Kumpanen Thomas Westphal, der aufgrund seiner Tätigkeit besten Zugang zu Parteiinterna hat.
Wie gesagt: Whow. Damit dürfte Dietmar Bartsch als Parteichef untragbar geworden sein. Gesinnungsprüfung ?!? Der Bartsch darf jetzt wirklich gerne seine alte Drohung wahrmachen und eine eigene Partei aufmachen.



Bei Fefe treffen Beschwerden ein, das wäre ja eine Aktion gegen die Person. Aber hier handelt es sich doch eigentlich mit Dietmar Bartsch um einen der Presselieblinge bei den Linken. Sie nennen sie "Realos", während die anderen "Fundis" heißen - daher ist Lafontaine also z.B. ein "Fundi", was ziemlich lustig ist. Wieso sollte man gegen Bartsch eine gezielte Aktion fahren ? Und es gibt ja anscheinend genügend Evidenz.
 
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Rhonwen

Forumsköchin
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Ich kenne bestimmt ein Dutzend Ärzte ohne Doktortitel, die hier auf dem Land arbeiten. Es wird halt wohl auch um Stellen in interessanten Gebieten gekämpft, wo ein Doktortitel Vorteile bringt. Auf dem Land, wo Ärztemangel herrscht, ist ein Doktortitel im Konkurrenzkampf nicht nötig, da es keinen gibt.
Meine Tante wird von etwa 9 Ärzten betreut (Haus-, Haut-, Augen-, HNO-, Frauen-Arzt, neurologe, ...). Der älteste (67 Jahre alt) hat noch einen Doktortitel, die anderen alle nicht. Was denen auch nicht schadet auf dem Land. Nach der ersten Frage "Sind Sie wirklich ein richtiges Arzt?", die dann mit "Ja." beantwortet werden kann, da sie einen gültigen Abschluss haben, lassen sich die Leute von denen behandeln und wenn sie zufireden sind (und manchmal auch wenn sie es nicht sind) kommen sie wieder.
 

Gala

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Naja, Landarzt ist AFAIK die unbeliebteste Richtung, sogar unbeliebter als Hausarzt.

Habe mich eben mit einem Parteikollegen unterhalten und der meinte, die ganze Aktion sei völlig typisch für den Bartsch, das würde niemanden mehr überraschen. Die Welt hätte das Kompromat wahrscheinlich schon seit Langem in der Hand gehalten und wollten jetzt Unfrieden bei den Linken stiften.
 

Falk

ChickenWizzardwing
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@Gala:
Das Studium ist mit einer Regelstudienzeit von 13 Semestern auch extrem lang und auch so schon sehr hart - da will man eigentlich nicht, das der Arzt am Ende dann ohne Doktortitel darstehen würde.

Wieso möchte man nicht, dass der Arzt am Ende seines Studiums ohne Doktortitel dasteht? Das Studium absolviert man schließlich für die Approbation als Arzt, nicht für den Doktortitel. Über die Qualität als Arzt sagt die Promotion nichts aus. Ergo muss die Universität auch nicht dafür sorgen, dass am Ende alle mit Promotion darstehen.

Ich persönlich glaube schon, dass auch Ärzte qualitativ hochwertige Doktorarbeiten schreiben. Ärzte-Bashing ist nicht unbedingt angebracht.
Die Sonderstellung gegenüber allen anderen Fächern ist der Qualität aber sicherlich nicht förderlich, da gebe ich dem Wissenschaftsrat absolut recht. Kritik am Dr.med. von Doktoranten anderer Disziplinen, die mehrere Jahre nach ihrem Studium promoviert haben, kann ich absolut nachvollziehen.
 

Armus Bergstein

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Zu der Ärztepromotionsgeschichte: Das Problem liegt hier meiner Meinung nach eher im deutschen Titelgeilheitssystem. Ich finde da das amerikanische System mit der Unterscheidung zwischen MD und PhD deutlich besser. Der MD ist da der Standardabschluss für Ärzte. Der PhD dagegen ist für Leute gedacht, die eine wissenschaftliche Karriere einschlagen wollen. Da wird dann schon recht klar, dass das zwei gänzlich verschiedene Dinge sind. Wobei das Grundproblem, dass das Wort "Doktor" halt zwei Bedeutungen hat, dadurch trotzdem nicht beseitigt wird.

Trotzdem finde ich das deutsche System da ungeschickt, da bei einem Dr. med. halt nicht klar ist, ob das jetzt einfach ein Arzt ist, der sich 3 Wochen Zeit genommen hat, etwas pseudowissenschaftliches Gelaber zusammen zu kritzeln, oder ob er wirklich mehrere Jahre geforscht hat. Für die Tätigkeit als Arzt ist das ja auch völlig irrelevant. Das ist halt nur blöd für diejenigen Ärzte, die tatsächlich forschen wollen.
 

Gala

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Hmm nö, eigentlich nicht. Kann ja jeder deine Dokorarbeit einsehen und nachsehen, welche Qualität diese hat.
 

Maus

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@Gala: gerade ältere Doktorarbeiten kann man nicht einfach einsehen. Die wurden publiziert und man muss sie kaufen.Und ich glaube sogar, dass aktuell nicht in jeder Promotionsordnung eine online-Veröffentlichung erlaubt wird.
 

Gala

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Okay. Aber wenn sich der Doktor bei dir bewirbt, kannst du sie von diesem anfordern.
 

Turjan

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Ich hatte ja direkten beruflichen Einblick in aerztliche Promotionen, und das war damals tatsaechlich oft genug nur Formsache. Manche Leute hatten "ihre" Arbeit, ueber die sie da ihr Abschlussgespraech fuehren sollten (Pruefung konnte man das nicht nennen), nicht mal gelesen. Die fielen dann nicht etwa durch, sondern wurden nach Hause geschickt, damit sie sich mit dem Thema, ueber das sie angeblich geschrieben hatten, wenigstens oberflaechlich vertraut machen konnten; sie konnten dann in zwei Wochen einen zweiten Anlauf starten. Die haetten nicht mal sagen koennen, ob das irgendwo herauskopiert war; dafuer haetten sie's wenigstens selbst kopieren muessen.

Daneben gab's aber durchaus Arbeiten (ein kleiner Bruchteil), die vollkommen wissenschaftlichen Anspruechen genuegten, sowohl von Inhalt als auch Umfang her. Die mussten durch eine vollkommen andere Pruefungsprozedur und bekamen am Ende denselben Titel, Dr.med. Allerdings konnte man an der Zensur sehen, welcher Abschluss das war; die steht nicht auf der Urkunde, die im Wartezimmer haengt.

Es gab uebrigens damals Versuche, die Titel zu splitten. Es gab Bestrebungen, fuer die "richtigen" Doktorarbeiten den Titel Dr.med.sci. (oder so aehnlich; Dr.rer.med.?) einzufuehren, aber den wollten die aerztlichen Doktoranden selbst nicht, weil sie Akzeptanzschwierigkeiten sahen. Das Modell mit dem M.D. waere hier wohl wirklich die bessere Loesung.
 
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