Was zockt Ihr im Moment denn so?

Wedge

Wedgetarian
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Als a piece of sh*t, zum Beispiel. :D

Aber vom billigen Kalauer mal abgesehen: Gewisse Spiele zu Nicht-Spielen zu erklären ist inzwischen recht verbreitet in der Community. Das geht von Dear Esther über Flower, Journey, Auti-Sim, Gone Home, so manchem modernen Textadventure (oder Visual Novels, wie sie inzwischen heißen) bis hin zu den letzten TellTale-Titeln wie The Walking Dead und The Wolf Among Us.

Die meisten belassen es dann übrigens dabei. Not-a-game ist halt ebenfalls ne Sache, die etwas sein kann.
 

Sir Darian

Ritter des Helm
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Ich kapiere es immer noch nicht. :o:D

Ein Nicht-Spiel ist ein besonders schlechtes Spiel?
Oder eines, das so besonders und einzigartig ist, dass es sich von den "Spielen" abhebt?

:confused:
 

Lisra

Schmusekater
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Die einfachste Unterscheidung, die nichttotal bescheuert ist, ist: Man muss auf irgendeine Art "verlieren" können, damit es ein Spiel ist, und sei es nur dass man einen Button nicht findet und so das Spiel nicht löst (womit Gone Home eins wäre, aber Dear Esther nicht...). Definitionssache und ein bisschen eine non-issue. Aber wir Spieler streiten natürlich gerne über sinnlose Dinge. :D

Ich habe gerade "Knock Knock" angefangen... auch eins von diesen "Experimentellen" Spielen... glaube ich. Man ist ein verrückter Schlafwandler/Schlafloser und versucht die Zeit bis zum Morgen rumzukriegen ohne von seinen Alptraumgestalten verschlungen zu werden. Oder so. Ich bin noch nicht ganz sicher. :hae:
 

Turjan

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Bei diesen "Nicht-Spielen" fehlen halt die meisten Elemente, die ein Spiel ausmachen. Bei Dear Esther z.B. kann man nur durch die Gegend laufen und gucken. Die Aktionen sind darauf beschraenkt, in einer FP-Ansicht (man sieht sich also nicht selbst) mit den WASD-Tasten ueber und durch eine Insel zu laufen. Linke Maustaste gibt einen kleinen Zoom-Effekt, und ansonsten gibt die Maus die Richtung vor, in die man schaut. Die Q-Taste laesst einen aufwaerts schwimmen, wenn man in Wasser faellt. Das ist die gesamte Interaktion, die das "Spiel" hat. Man bekommt an bestimmten Stellen teils randomisierte Textstellen rezitiert. Man kann nichts in die Hand nehmen oder irgendwie veraendern. Der Protagonist ist nur Zuschauer. D.h., der "Sinn" dieses "Spiels" besteht in Hinschauen, Zuhoeren und Nachdenken. Das ist alles.

Ich mag Dear Esther und die Geschichte, die es erzaehlt. Trotzdem hat meine Interaktion mit Dear Esther mehr mit dem Lesen eines Buches oder dem Anschauen eines Films gemeinsam als mit einem Spiel. Die einzige Entscheidung, die ich treffe, ist, wo ich meine Figur hinlenke.
 

Matthew McKane

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Wedge: Welches Stranded meinst du? Ich finde da nur sone Art Schiffbruchsimulation als Robinson, aber das meinst du ja nicht oder?
 

Wedge

Wedgetarian
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@ Pie
Nicht-Spiele sind Spiele, die so anders sind, dass manche der Leute die sie spielen von diesem Anderssein dermaßen erzürnt (oder bedroht?) werden, dass ihre erste Reaktion darin besteht, diese Spiele lautstark aus dem Unterhaltungsgenre "Spiel" rauszutreten, damit auch ja niemand auf die Idee kommt, dass solcher Schund Gemeinsamkeiten mit Call of Duty: Annual Manshooter, AssCreed: Another Period in the Past oder White Guy Simulator X zu tun hat.

Zumindest kann man diesen Eindruck gewinnen, wenn man den... Diskussionen... in den Gamingkreisen folgt.


Ich selbst finde das alles etwas kleingeistig, allerdings fehlt mir oft auch die grundlegende Fähigkeit zur Empathie für den Grund menschlicher Aufregung. Ich bin schlichtweg nicht in der Lage zu begreifen, warum z.B. Gone Home am besten von der ganzen Welt als Nicht-Spiel betrachtet werden soll, weil Gott weiß was passiert, wenn es ein Spiel wäre. Nur weil die betreffende Person das Spiel nicht mag. Was der Knackpunkt an der Sache ist, schätze ich.
 

Sir Darian

Ritter des Helm
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@ Turjan:

Dass es solche "Spiele" gibt, wusste ich bisher noch nicht. Interessant. :wunder:

@ Wedge:

Also ist "Nicht-Spiel", bezogen auf Dein Beispiel, als Abwertung zu verstehen.
Dann habe ich doch richtig verstanden, was Du in Beitrag #279 aussagen wolltest. :)
 

Wedge

Wedgetarian
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Ich schätze Nicht-Spiel ist mehr oder minder immer abwertend gemeint, wenn jemand das Wortkonstrukt heraufbeschwört. :D


Es gibt nebenbei inzwischen durchaus viele Spiele dieser Art. Proteus z.B. ist ein Spiel, in dem du eine Insel erforschst und der Soundtrack durch die Umgebung erschaffen wird in der du dich befindest. Wenn es regnet und du über eine Wiese läufst, dann machen die Regentropfen die Musik mit der Wiese, wenn es regnet, du aber auf Klippen langläufst, dann ergibt das eine andere Musik. Ist total faszinierend, hat aber halt genauso wenig klassische Spielelemente wie Dear Esther oder Stranded oder Thirty Flights of Loving.
 

Arkain

Taffer
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Teils ist es durchaus nachvollziehbar. Bei vielen VNs findet man z.B. gar kein "Gameplay", sondern liest lediglich; dass man diese Unterkategorie dann weniger als Spiel auffassen will, kann ich nachvollziehen, weil es einfach so anders ist. Habe auch schon oft im VN-Kontext "habe X gelesen" statt "habe X gespielt" gesehen/gehört, von daher, ja, kann ich auch nachvollziehen. Ändert aber wenig daran, dass es derzeit alles in die große Videospielfamilie eingeordnet wird, was immer irgendwelche, hm, "Puristen" stören wird. Wir sollten einfach alle wieder Pong spielen.
 

Turjan

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@Pie: Im Gegensatz zu Wedge meinte ich das nicht abwertend. Ich weiss wirklich nicht, ob "Spiel" die richtige Kategorie fuer so etwas wie "Dear Esther" ist. Ansonsten ist das ganz gut; eine sehr poetische Art, sich mit Trauma, Vergeben und Sterben auseinanderzusetzen. "Stranded" kenne ich nicht.

@Wedge: Da solltest Du Dir Proteus eventuell noch mal anschauen. Pass mal genau auf, was passiert, wenn Du bestimmte Dinge machst. Von harmlosen und voruebergehenden Beispielen, wie der Veraenderung des Himmels bei diesen grossen Figuren, ueber die Aenderungen bei der Ruine, bis zur kompletten Veraenderung der Jahreszeiten und Deiner Umgebung bei den Steinkreisen. Die Endsequenz des Spiels ist auch sehr beeindruckend. D.h., hier gibt es durchaus Spielelemente, wenn auch sehr reduziert.
 
Zuletzt bearbeitet:

Wedge

Wedgetarian
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Äh nein, ich meine das nicht abwertend, ich meinte, dass wenn der Begriff fällt, er allerallermeistens negativ gemeint ist, da er eben allerallermeistens von Leuten benutzt werden, die das Spiel hassen und ihren 5 Dollars nachtrauern. Und ich schrieb bei Stranded auch, dass viele Leute das Ding als Nicht-Game verschreien und das ich da nicht zustimme und das ich diese ganze Nicht-Spiel-Abwertung ziemlich kleingeistig finde.
 

Turjan

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Nun ja, wenn ich 5 Dollars fuer Proteus bezahlt haette, waere ich eventuell auch etwas kritischer, so kurz wie es ist. Ich finde es ein sehr huebsches Spiel, aber ich hab's halt irgendwann mal fuer $1,46 auf Indiegamestand gekauft, inklusive Soundtrack; und an dem Preis siehst Du, das dass schon die grosszuegige Variante war. Dear Esther habe ich aus irgendwelchen Bundles.

Wo's dann bei mir aufhoert, sind Sachen wie Tree Simulator 2013: Treeloaded. Das ist nun wirklich ein Not-a-game. Frueher nannte man das "Screensaver". Nun gut, man kann die Kamera schwenken. Aber so "witzig", dass ich dafuer Geld ausgeben wuerde, finde ich das auch nicht.
 

Lisra

Schmusekater
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Also ich fand die 10€ für Gone Home gut angelegt. Aber sicher nur, wenn man es Spoiler-Frei angeht. Ansonsten hat es ja keinen Sinn. Aber eh, Geschmack. Manche Leute sind halt schnell irritiert, wenn etwas dass sie nicht mögen anderen gefällt. Man muss nur in richtigen Kreisen das Wort Deathcore in den Mund nehmen... :D
 

Turjan

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Das mit dem Preis wollte ich jetzt nicht ueberbewerten. Ich habe noch mal kurz in Proteus reingeschaut, und ich muss das da oben zuruecknehmen; 5€ haetten mich auch nicht gejuckt. Manche Spiele geben einem halt einfach ein gutes Gefuehl, und in dem Fall stoert mich der Preis nicht; ob man einen Preis fuer gerechtfertigt sieht, ist halt sehr subjektiv. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich nur sehr, sehr selten mehr als 10€ fuer irgendein Spiel ausgebe.
 

Wolf

Werwolf
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Das ist halt ein Phänomen der letzten Jahre, dass Computerspiele versuchen, andere Wege zu gehen, und dadurch bisweilen irgendwelche Formen annehmen, die halt auf klassische Spielelemente verzichten. Nicht jeder kann damit umgehen. ;)

Ich mag beispielsweise Visual Novels, auch wenn man dort im Grunde nur liest, sich die Bilder anschaut und hin und wieder entscheidet, wie es weitergehen soll. Durch die Visualisierung und die Soundeffekte können einen solche Spiele viel weiter reinziehen als es ein Buch kann. Und mehr als ein Film, weil man ja doch involviert ist und nicht nur passiver Zuschauer.

Ich habe vor ein paar Jahren "The Path" gekauft, weil ich so neugierig darauf war. Das fand ich auch ziemlich interessant, allerdings auch sehr bedrückend mit seiner morbiden Art. Aber es hat mich dazu gebracht, mich damit zu beschäftigen, über das Erlebte nachzudenken. Und damit kann es schonmal nicht schlecht sein, oder?

Grundsätzlich muss man einfach wissen, auf was man sich einlässt.
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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@Falk

Möchtest du damit sagen, dass "The Banner Saga" eine Visual Novel ist? Denn dann muss ich dir widersprechen, denn dafür gibt es zuviel Spiel, im Spiel^^. Zugegeben, du redest oder kämpfst nur im Spiel, aber ich finde das hält sich alles in der Waage, auch wenn alles noch ein wenig ausbaufähig ist.

Da fällt mir ein, dass ich das gerade noch mal spielen will, hmmm^^.
 

Wolf

Werwolf
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Banner Saga? Hm, das hab ich noch nicht gespielt. Ich hab zwar den Namen immer wieder gehört, aber mich noch nicht damit beschäftigt.
Sollte ich vielleicht mal tun... :)
 

Firehawk

Rebellischer Drow
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Hab die 1. Episode von Tales from the Borderlands durchgezockt.

Ist wie The Walking Dead im choose your own adventure Stil gehalten, mit wenig klassischen Adventure-Elementen. Gewohnt gute Telltale Qualität, gewohnt abgedrehter Borderlands Humor, gewohnte 2-3h Spielzeit - fühlte mich gut unterhalten.
 
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