Angesichts dieser super konstruktiven Wahlmöglichkeiten bin ich dafür, das, wenn wir so etwas in Deutschland einführen, uns eher an den Vorschlägen orientieren, die Gregor Gysi dazu gemacht hat (eine ja/nein Abstimmung pro Partei, die Frage muß 1 Jahr vor Wahl eingereicht werden, und es muß vom Verfassungsgericht festgestellt worden sein, das sowohl ein "Ja" als auch ein "Nein" verfassungsgemäß ist).
Mondragor schrieb:
Eigentlich kann man sagen, dass rechte Parteien doch weit erfolgreicher sind als die Linke.
Die CDU stellt immerhin die Bundeskanzlering und hat doch so einige %-Punkte mehr...
Das liegt daran, das die Linke in drei verschiedene Parteien zersplittert ist. Ok, rein technisch ist die Rechte das auch. CDU/CSU werden aber normalerweise als Einheit wahrgenommen. Und die FDP ist seit 1982 ja nur der Pausenclown und Mehrheitsbeschaffer, mit dem politischen Inhalt, so wenig Politik wie möglich zu machen und ansonsten Klientelpolitik zu betreiben.
Nicht aber, das diese Meinung wirklich eine Mehrheit hätte. Das Wunschprojekt der Schwarze, schwarz-gelb, ist doch im Bund seit 10 Jahren beständig am Scheitern.
Natürlich ist ein Wortbruch keineswegs toll, in Hessen war es aber einfach die einzige Möglichkeit Politik zu machen.
Was IMHO nie glaubwürdig war.
Dieses Versprechen, nicht mit der Linken zu koalieren, war meines Erachtens ein Versuch, die Wähler in Hessen davon abzuhalten, die Linke zu wählen. Es war eine absolute Dummheit von Anfang an. Wenn die Linke an der 5% Grenze gescheitert wäre, hätte es mit rot-grün sowieso nicht geklappt, weil alle Stimmen für die Linke komplett verloren gewesen wären - und SO groß war der Vorsprung von rot-grün gegen schwarz-gelb nun auch wieder nicht, das man auf diese Stimmen verzichten konnte.
Ich weiß nicht, was die Ypsilanti geritten hat, diese offensichtliche Dummheit mitzumachen, aber was ihr nachher alles passiert ist, zeugt ja auch nicht gerade von überlegener Schlauheit.