[The Witcher 2] Assassins of Kings

Malik ibn Harun

Sohn der Wüste
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So ziemlich alle Aufbau-Strategie-Spiele "bauen nicht auf Gewalt auf", obwohl sie meistens Gewalt mindestens als eine Handlungsalternative integrieren. Zu letzterem gehören z.B. die Anno-Spiele und die Master of Orion-Spiele, die einen Sieg ohne Gewalt erlauben. Wirtschaftssimulationen wie Industriegigant lassen die Gewaltoption ganz weg... Oh und Point & Click-Adventures haben auch fast keine Gewalt.

OK, und noch die simpleren Spiele, Flipper, Tetris... :D
 

Vincent

Der Neue
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Rennspiele, Skateboard-, Fußball- und Basketballspiele (sofern man nach den Regeln spielt...:shine:), Flug-, Segel- und Angelsimulationen und wohl auch alles, was "Tycoon" oder "Manager" im Namen stehen hat.

Such dir was aus.
 

Adoniram

Der Geisterfürst
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Nein, diese Spiele mag ich nicht so. Wer denkt, ich lehne Gewalt grundsätzlich ab, der irrt. Böse Monster und moralisch verkommene Renegaten verdienen es, einen Kopf kürzer gemacht zu werden. Geralt ist ein Schwertkämpfer und kein Diplomat, aber wäre es nicht gut, wenn man zur Abwechslung ein paar Aufgaben diplomatisch lösen könnte? Gerechterweise sollte man dann auch mehr EP bekommen als für die brachiale Lösung. Frauen wie Shani würden das gewiss schätzen. Es gibt ja ein paar Ansätze in der Richtung (Das Verschonen von Vincent Meis als Werwolf oder die Sache mit der Herrin des Sees). Ich würde mir allerdings mehr davon wünschen und vielleicht auch mehr Gebiete zum Erforschen wie riesige Höhlen und Grüfte etc.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Spiele enthalten normalerweise einen Kampf um den Sieg.

Deßhalb sind sie "gewalttätig".

Damit ein Spiel keinen Kampf enthält, darf ein Sieg nicht das Zeil sein. Wollt ihr solche Spiele spielen ?
 

Adoniram

Der Geisterfürst
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Die Endkämpfe werden immer blutig sein und das soll auch so bleiben. Aber es gibt nicht nur Endkämpfe!

Was mich in The Witcher immer gestört hat ist, dass man entweder die Ritter oder die Anderlinge killen muss. Weder die eine noch die andere Seite verhält sich moralisch einwandfrei; man sollte sich aus dem Ganzen heraushalten können, wenn man schon nicht vermitteln kann. Hier ist das Spiel unbefriedigend, unvollkommen. Geralt sollte immer auch seinen eigenen Weg gehen können.
 
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Mindriel

Traumläufer
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Einen Kampf um den Sieg grundsätzlich als gewalttätig einzustufen ist schon etwas hoch gegriffen, auch wenn du das gewalttätig hier in Anführungsstriche gesetzt hast.

Um noch zur Liste beizutragen: Viele umgesetzte Brett- und Kartenspiele sind gewaltfrei (Windows lässt grüßen.. sogar mit Minenfreier Minesweeper Version seit Vista so weit ich weiß :D). Auch die sogenannten Wimmelbildspiele die es seit einiger Zeit gibt gehören wohl dazu, und andere Knobelspiele. Umgesetzte Würfelspiele fallen mir grad noch ein ;)

Es gibt durchaus auch Spiele, die durch Kooperation statt durch Konkurrenz zu "gewinnen" sind, hier gewinnen dann halt alle, oder eine Gruppe. Aber auch hier gibt es wohl gewalttätige und weniger/nicht gewalttätige Varianten. Spiele die gar nicht zu gewinnen sind, sind wohl selten, auch wenn man nicht gewinnen kann, wird ein Spiel immer eine Art Ziel beinhalten, und es sei nur, möglichst "gut" darin zu sein, oder sich selbst Ziele zu setzen (Spore, Sims)
 

Chinasky

Dirty old man
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@Adoniram:
Hier ist das Spiel unbefriedigend, unvollkommen. Geralt sollte immer auch seinen eigenen Weg gehen können.

Gerade das finde ich gut, daß man dazu gezwungen wird, Entscheidungen zu treffen. Das ist ja eine der "Botschaften" des Games, daß man sich nicht immer aus allem raushalten kann. Es sei denn, man spielt nicht weiter - solange man sich überall raushält, bewegt man eben auch nix. Das, was Du als "unbefriedigend" empfindest, ist das "Realistische" dieses Ansatzes. Man kann nicht neutral durch eine Welt laufen, in der sich überall Fraktionen bilden, die gegeneinander agieren. Das ist letztlich die Tragik des Lebens, daß man Entscheidungen fällen muß. Und jede Entscheidung für etwas ist gleichzeitig eine Entscheidung gegen etwas. Geralt ist kein Pipi-Langstrumpf-Hexer, der sich seine Welt so machen kann, widiwidiwiesie ihm gefällt. Als Spieler möchte man es sich natürlich immer mit keiner der Spielfiguren/Fraktionen verderben. Ich spiele in Rollenspielen auch gern den "lonely rider", der cool über den ganzen Grabenkämpfen steht und sich die Rosinen am liebsten von beiden Seiten her rauspickt.
Aber das Spielkonzept vom Witcher ist anders: Man muß Entscheidungen treffen - und dann auch mit deren Konsequenzen zurande kommen. Unbefriedigend mag sich das anfühlen. Aber es ist realistisch und sorgt letztlich auch für Spannung und Tragik.
 

Stargazer

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Zudem gibt es in The Witcher durchaus die Möglichkeit, neutral zu bleiben. Nur hat man dann halt beide Fraktionen gegen sich...;)
 

Adoniram

Der Geisterfürst
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Das ist nicht ganz richtig, denn im Leben hat man (meist) immer die Möglichkeit, sich für eine oder die andere oder auch nur für die "eigene Seite" zu entscheiden; ich kann morgen rot oder schwarz wählen, kann aber auch zuhause bleiben. In Spiel erscheint der Zwang zur Entscheidung konstruiert, weil die dritte Möglichkeit bewusst nicht vorgesehen ist; sie müsste es aber sein, finde ich.

Was soll's, mein Geralt hat immer für die Elfen gefochten ;).

Erinnert an BG: entweder Aran Linvail oder Bodhi, sonst kein Hinkommen zur Zauberfeste.
 
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Wedge

Wedgetarian
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Da hast du einen Denkfehler. Denn die Wahl Zuhause zu bleiben ist eben auch eine Entscheidung mit all ihren Konsequenzen hinten dran. Oder andersrum gesagt, welche andere Wahl soll es denn noch geben außer der für die eigene Seite? :confused: Wenn du morgen grün wählst, tust du das, das weil du so ein lebenslustiger Mensch bist, der einfach mal ein paar Grüne lachen sehen will, ohne irgendeine Bindung zu denen zu haben? Oder weil du der Meinung bist, dass sie das machen, was du am besten findest? Und wenn du morgens Milch trinkst, dann weil du zu den vollkommen gesichtslosen Bauern irgendwo auf der Welt keine Beziehung in irgendeiner weise hast, denen aber die Milch abkaufst? Oder weil dir Milch schmeckt?

In einem Spiel hast du halt einfach weniger Wahlmöglichkeiten (für die eigene Seite), weil sich aus jeder Wahl die erwähnten vielfältigen Konsequenzen ergeben, die nunmal alle dann auch realisiert werden müssen. Und das ist eine Schei*arbeit. ^^
 

Adoniram

Der Geisterfürst
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Wedge, denk mal an die Imoen-Romanze, an die Dialoge mit oft zehn oder mehr Antwortmöglichkeiten und deren vielfältige Konsequenzen ;). Das geht schon, wenn man will. Verglichen damit hat Geralt eigentlich gar keinen Entscheidungsspielraum.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Ähm es gibt noch jede Menge anderer Parteien, die man auch noch wählen kann.

Also zumindest noch gelb (FDP), grün (grüne halt), tiefrot (Linke), uuum neugelb (Piraten).

Sorry für den Einwurf, aber die kleinen Parteien einfach so unter den Tisch zu kehren, das halte ich am Vortag zur Bundestagswahl nicht aus. :D

Ansonsten ist es halt ein Unterschied, ob man ein Fan ist, der endlos viel Zeit hat, um vielleicht 10 Auswahlmöglichkeiten und endlos viele Konsequenzen zu implementieren, oder ein Entwickler, der eben unter Zeitdruck arbeitet und bei dem jede Stunde den Arbeitgeber kostet.
 

Wedge

Wedgetarian
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@ Adoniram
Nanana, man sollte aber Dialoge einer Mod, die nebenbei nach all den Verästelungen immer auf ein oder zwei Hauptpfade zurücklaufen, nicht mit einem ganzen Spiel und dessen Hauptstoryverlauf vergleichen. Das ist für mein Verständnis vollkommen unverhältnismäßig.
 

Chinasky

Dirty old man
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@Adoniram:
ich kann morgen rot oder schwarz wählen, kann aber auch zuhause bleiben.

Ja, kannst Du. In "The Witcher" kannst Du ja auch im übertragenen Sinne zuhause bleiben. Also nix tun, oder immer nur durch die Stadt von A nach B laufen, vielleicht mal ein Glückspiel machen, dann wieder im Kreis laufen...

Wenn aber was passieren soll, dann müssen Entscheidungen getroffen werden. Bei der Wahl morgen (heute ;) ) oder im Spiel.
Du hättest gern einfach noch mehr unterschiedliche Spielmöglichkeiten - das heißt, Dir ist das Game nicht umfangreich genug. Das kann ich nachvollziehen - Games, die man mag, können gar nicht umfangreich genug sein. ;)
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Hmm doch.

Ich mochte den Witcher, aber ab einem bestimmten Zeitpunkt hatte ich einfach genug davon.

Und das war lange vor Spielende. :D
 

Adoniram

Der Geisterfürst
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@Chinasky

Genau, mir fehlen Handlungsspielräume, die eigentlich normal sind: Wenn sich zwei Idioten auf dem Weg vor mir prügeln, hab ich keinen Bock, mich für den einen oder den anderen einzusetzen, denn es sind Idioten und ihre Feindseligkeit ist nicht meine; ich versuche entweder den Streit zu schlichten oder ich mache einen weiten Bogen um die Kerle und gehe meines Weges. - Die Polen haben Diplomatie für ihr Spiel nicht vorgesehen, hier soll alles durch das Schwert entschieden werden, also durch Blut; Blut, das jetzt sogar bis auf den Bildschirm spritzt, und das finde ich falsch.

@Gala

Sorry, ich will keine Partei unter den Tisch kehren. Aber welche Farbe man auch wählt, die Ungerechtigkeiten der Gesellschaft werden dadurch nicht gelöst, denn nicht die Parteien, sondern die private Wirtschaft ist dafür verantwortlich, das Kapital in den Händen weniger bzw. das Fehlen von wirksamen Regulatorien. - Welche Farbe du auch über einen Sch****haufen gießt, der Gestank wird dadurch nicht geringer.
 
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Gala

Labyrinth-Leichnam
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Das wäre jetzt eine Diskussion im Politikthread, aber hier gehts ja um "The Witcher 2".
 

Adoniram

Der Geisterfürst
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Du hast doch damit angefangen, meinen Vergleich wörtlich zu nehmen! Jetzt mach mir bitte keinen Vorwurf, wenn ich nochmal was dazu sage, ok?
 
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Branka

Knochenbrecher
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Ich fand diese "Entscheide Dich jetzt für die eine oder die andere Seite"-Geschichte an Witcher 1 auch teilweise bescheuert einengend...
Ich muss Adoniram da mal ein wenig recht geben.

Die Aktion in der Bank z.b:

1. Die Anderlinge brechen ein, brauchen Geld für Essen, aber TÖTEN ALLE BANKANGESTELLTEN (Unbewaffnete).
2. Die Menschen unterdrücken grundsätzlich die Anderlinge, aber düfen natürlich die Bankräuber nicht entkommen lassen.

Grundsätzlich bin ich für die Unterdrückten, kann aber die Massenabschlachtung der Angestellten nicht gutheissen...

In diesem Moment hätte ich gerne die Entscheidungsmöglichkeiten gehabt:
1. "Hau Beiden Gruppen auf die Nase" oder
2. "Lass die sich die Köpfe einschlagen"

Aber nicht: Für wen bist Du?
Mich haben beide genervt.

Genauso kurz vor Ende in dem Dorf. Die Anderlinge töten alle Dorfbewohner...
Letztenendes habe ich mich dann auf die Seite der Menschen gestellt, obwohl ichs grundsätzlich anders sehe und
mich gerne aus dem Kampf herausgehalten hätte, den beide Parteien absolut unverhältnismäßig geführt haben... :rolleyes::hae:
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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@Adoniram: Hätte ich still sein sollen ? Ich will halt diesen Thread nicht mit offtopic belasten.
 
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