@Neutrinum: Das kenne ich doch alles irgendwoher...
Vor allem dieser Aspekt, im vollen Bewußtsein des Fehlens dennoch falsch sich zu verhalten, weil man keine andere/bessere/der eigenen Persönlichkeit besser entsprechende Handlungsweise sieht - der ist mir nur allzu gut bekannt. Das hat manchmal etwas direkt Alptraumartiges an sich. Man weiß: "Jetzt muß ich so und so handeln, jetzt muß ich mich anstrengen, jetzt sollte ich (
wir sind hier ja im Liebeskummertopic ) auf die Frau zugehen, etwas wagen, das Weib an den Hüften und die Gelegenheit am Schlafittchen packen!" Und dann tut man(n)'s nicht, weil... Ja, warum? Aus Angst, nicht wahr? Aus Angst, sich falsch zu entscheiden. Etwas/jemanden zu verlieren, sich "unsterblich lächerlich" zu machen. Und mit jeder solchen Situation, in der man "versagt" hat, wird das eigene Selbstbild negativer. Hoffnungsloser. Zweckloser. Schon wieder ein Beweis dafür, wie wertlos und kraftlos und glücklos man ist. Was man niemandem ausser sich selbst vorwerfen darf und kann und will...*
Ich würde da jetzt ja ganz gerne gute Tipps geben, wie man mit so einer "Verstrickung in sich selbst" herauskommt. Wenn die nur bei mir selbst hinhauen würden...
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... vielleicht sollte man aber diesen Gedanken, den ich auch bei Dir spüre, als einen Ausdruck von Kraft verstehen. Von moralischer Kraft. Ein gewisser Stolz der Ehrlichkeit, der Aufrichtigkeit. Man belügt sich zumindest nicht, wie es viele andere tun, man akzeptiert die eigene Verantwortung für die Situation und beschuldigt nicht andere (die Gesellschaft, den Menschen, der einen nicht liebt, das Elternhaus und wer normalerweise von "Opfern" beschuldigt wird). Das ist Rückgrat, das ist eine seelische Potenz! So schwach und machtlos ist man also gar nicht. Man geht geistig aufrecht, selbst wenn man von Liebeskummer verzehrt zusammengekrümmt in der Ecke schlottert.