Eure BG-Diener wünschen Euch

Garfield

Forums-Opi
Registriert
01.12.1999
Beiträge
10.488
Hi an alle Besucher der Heiligen Hallen!

Hiermit wünscht Euch das Moderatorenteam der Night-Shadow-Administration

FRÖHLICHE WEIHNACHTEN

UND

EINEN GUTEN RUTSCH!!!!

Mcflender.jpg
McFlender

Mk.jpg
MK

Damian.jpg
Damian

Jelindreal.jpg
Jelindreal

Garfield.jpg
Garfield

Achja. Von dem natürlich auch!:D

ShadowL.jpg
Night Shadow


Möget Ihr von Bugs und Fatal-SQL-Meldungen verschont bleiben.

bgtreff.jpg


<html>
<head>
</head>
<body>
<EMBED src="http://www.k-three.de/bg/untitled.mid" autostart="true" loop="99" volume="40" width="144" height="13" controls="smallconsole">
</body>
</html>


Wie die drei Waisen aus dem Morgenlande es allen
Schwierigkeiten zum Trotze doch noch rechtzeitig bis zum Stall
in Bethlehem schafften



Die fetten Kamele jaulten gequält auf, und der Galoppometer zitterte bedenklich um die
60-Meile-Marke. Quietschend gingen die hellbraunen Trampeltiere in die Steilkurve der Wüstenpiste.
„Balthasar“, mahnte Kaspar, der auf dem zweiten Kamel saß, zum x-ten Male den Vorreiter, „gib mehr
Stoff. Wir schaffen's sonst nie! Das wird ein Riesenreinfall!“
Balthasar grinste müde und preßte den Treibschenkel fester in die Weichen seines Reittieres. „Hast wohl
schiß, Alter, was?“
„Mann“, erwiderte Kaspar, „das hat doch nix mit Schiß zu tun. Ist nur 'ne Überlebensfrage. Ich möchte
gern in die biblische Weihnachtsgeschichte eingehen. Er ist jetzt ganz dicht vor uns. Siehst du ihn?“
Er deutete auf den blendend blauen zuckenden Stern, der groß jenseits des Grenzübergangs zu sehen
war.
„Seh' ich doch locker ohne Pupille“, erklärte Balthasar und gab seinem Kamel so heftig die Peitsche,
daß dieses mitten im Galopp einen ungetümen Satz macht, der Balthasar fast aus den Höckern gehauen
hätte.
Melchior, der Schlußmann der kleinen Karawane, sagte gar nichts, obwohl er genauso wie Kaspar
dachte, sondern keuchte nur schwer. Der lange Ritt nahm ihn körperlich mit.
Nur wenige Stadien vor ihnen und etwa 120 Klafter tiefer leuchteten zahlreiche Lichter in der
Dunkelheit. Vor einer knappen halben Stunde bereits hatten sie die beiden Schilder mit den Hinweisen
„Noch 15 Meilen bis Bethlehem“ und „Zum Toten Meer rechts einordnen“ passiert.
Unumstößliche Tatsache war, daß die Zeit drängte. Den Vorhersagen und ihren eigenen, gemeinhin recht
zuverlässigen Berechnungen nach, mußte es jeden Augenblick passieren. Ein Indiz dafür war, daß der
blendend blaue Stern intensiver zuckte und pulste, gerade so, als litte er unter himmlischen Wehen und
sei kurz vorm Kreißen.
Unvermittelt sahen sich die drei Weisen, die interessanterweise auch noch Waisen waren - was
sinnigerweise nicht überliefert wurde -, nach dem Überreiten einer Wanderdüne mit einem Meer
lodernder Fackeln konfrontiert, die drei gewaltigen, gesenkte Schlagbäume, eine ebensolche Anzahl von
Wachhäuschen sowie eine daneben befindliche Wachstation erleuchteten.
„Willkommen in der Zählstadt Bethlehem, Kreis Judäa!“ stand da in lateinischen und hebräischen
Buchstaben auf einem Schild. Und auf einem anderen: „Achtung! Noch zwei Stadien bis zur Grenze!
Ausweispapyri bereithalten!“
Der Andrang der Menschenmassen an Schlagbäumen und Wachstation war unglaublich. Ein akustischen
Gewölk von Geschrei, Gewieher, Gejaule, Gesumm und Gebrumm empfing die drei
herangaloppierenden Weisen.
Ohne Vorankündigung zügelte Balthasar sein Kamel. In letzter Sekunde nur konnten Kaspar und
Melchior ein Aufreiten verhindern, indem sie seitlich auswichen.
Die beiden fluchten unschön und schauten ihren Vorreiter vorwurfsvoll fragend an.
„Da kommen wir doch nie durch! Machen wir lieber kehrt!“ meinte Balthasar resignierend, was
überhaupt nicht zu seiner Art paßte.
„Wieso?“ wollte Melchior wissen.
„Na, sieh dir doch mal die Warteschlange an!“ Balthasar deutete auf den rechten Schlagbaum, neben
dem das Schild „Morgenländer hier einreiten!“ stand, und die davor befindliche Schlange. „Bis wir
abgefertigt sind, ist alles vorbei!“
„Oh, ja“, meinte Melchior betrübt und senkte zerknirscht sein turbangekröntes Haupt. „Das hätten wir
natürlich vorhersehen müssen.“
„Ich hab's vorhergesehen“, erklärte Kaspar beschwichtigend, „und deshalb Vorsorge getroffen. Laßt
mich nur machen.“
Er griff in eine seiner Satteltaschen und entnahm ihr drei große Umhängeschilder, auf denen in Hebräisch
und Lateinisch „VIP“ geschrieben stand. Zwei davon reichte er seinen Begleitern. „Hängt sie euch um.“
Balthasar und Melchior wechselten einen erstaunten Blick, befolgten aber Kaspars Anweisungen, der
sich nunmehr an die Spitze der kleinen Karawane setzte und auf besagten Schlagbaum zutrabte.
Im Vorbeireiten sahen die drei, daß die Warteschlange an dem mit „Römer hier einreiten“ beschilderten
Durchlaß am kürzesten, die an dem mit „Judäer hier einreiten“ markierten am längsten war.
Die Massen wichen zunächst mürrisch und erbost, dann aber ehrfurchtsvoll beiseite, als sie erkannten,
was auf den Schildern der drei Weisen stand, die an ihnen vorbeidrängten.
„Heil, Augustus! Halt!“ brüllte der römische Legionär neben dem Schlagbaum und hob drohend seinen
Speer. „Vordrängeln gibt's nicht! Stellt Euch an, wie alle anderen auch!“
Kaspar deutete mit gewichtiger Miene auf sein „VIP“ Schild. „Heil, Augustus! Könnt Ihr nicht lesen,
guter Mann?“ fragte er.
„Natürlich“, erwiderte der Angesprochene gekränkt, doch zugleich sichtlich beeindruckt. „Das muß ich
wohl übersehen haben. Verzeiht.“
„Schon gut, schon gut“. Kaspar winkte ab. „Dürfen wir passieren?“
„Die Formalitäten müßt Ihr schon über Euch ergehen lassen, edle VIP-Herren“, erwiderte der Legionär
nunmehr freundlicherer Miene. „Habt Ihr die Papyri zur Hand? Welches ist der zweck Eures Besuches?
Seid Ihr beruflich oder als Touristen hier? Habt Ihr anmeldepflichtige Waren bei Euch?“ Er schaute die
drei Weisen fragend an.
Die reichten ihm zunächst ihre Ausweispapyri.
„Ah“, meinte der Legionär, nachdem er einen kurzen Blich darauf geworfen hatte, „interessant. Bei Euch
allen ist die Berufsbezeichnung „Weiser aus dem Morgenlande“ eingetragen“. Er musterte die drei
plötzlich unterwürfig. „Seid Ihr etwa diese berühmten Wahrsager...?“ Er beendete den Satz nicht,
sondern geriet ins Sinnen.
„Aber gewiß doch, guter Mann“, sagte Balthasar ungeduldig. „Es steht ja da. Nun laßt uns endlich
passieren. Wir sind in Eile!“
Der Legionär reichte ihnen langsam die Papyri zurück und stützte sich auf seinen Speer „Ihr wißt gewiß,
edle Herren“, meinte er dann. „daß - VIP hin, VIP her - hier Rom das Sagen hat. Ich muß also auf der
Einhaltung der Einreiseformalitäten bestehen.“
„Na schön“, erklärte Kaspar. „Zweck unseres Besuches ist die Anbetung eines Kindes mit gleichzeitiger
Übergabe von Geschenken. Woraus sich wohl von selbst ergibt, daß wir aus beruflichen Gründen hier
sind. Und anmeldepflichtige Waren haben wir nicht. Genügt das als Auskunft?“
„Geschenke?“ Der Legionär runzelte die Stirn. „Und doch keine anmeldepflichtigen Waren? Hmm!“ Er
lehnte seinen Speer ans Wachhäuschen, nahm den Helm ab und kratzte sich ebenso verunsichert wie
verlegen den Schädel.
„Wenn Ihr's genau wissen wollt“, meldete sich ungehalten Balthasar, der wieder ganz der alte war, zu
Worte, „wir führen nur die üblichen zollfreien Mengen von Weihrauch, Myrrhe und Gold mit. Überzeugt
Euch doch selbst, wenn Ihr uns nicht glaubt! Macht schon, denn sonst werden wir bei Eurem
Vorgesetzten eine Beschwerde einreichen, die Euch ein halbes Jahr Galeere einbringen kann, wie Ihr
Euch wohl denken könnt“.
Der Legionär verneigte sich und griff zur Kurbel des Schlagbaums um diesen hochzudrehen.
„Verzeiht, verzeiht, edle Herren! Natürlich dürft Ihr passieren!“ rief er. „Ich dachte nur, daß Ihr, da Ihr
so weise seid, einem bescheiden besoldeten Legionär einen heißen Tip geben könntet“; fügte er hinzu
und sah die drei Weisen fast flehentlich bittend an, die ihre Kamele zu treiben begannen.
„Was für ein Tip?“ fragte Melchior, der sich wieder ans Ende der kleinen Karawane gesetzt hatte, in
einem aufwallenden Gefühl von Mitleid für den römischen Besatzer.
„Ich wüßte gern die Lottozahlen der Weihnachtsausspielung“, sagte der Legionär. „Wenn ich sechs
Richtige hätte, könnte ich endlich in Pension gehen. Am Tag vor Heiligabend ist Annahmeschluß“.
Melchior hielt sein Kamel an. „Wenn's weiter nichts ist.“ Er schaute zu dem blendend blauen zuckenden
Stern hinüber, der jetzt über einem abbruchreifen Stall verweilte, und schloß kurz die Augen. „Die sechs
Gewinnzahlen für Euch zum Mitschreiben“, meinte Melchior dann gönnerhaft und fuhr fort: „Sieben,
acht, neun, zehn, zwölf, vierundzwanzig. Und die Zusatzzahl ist Null.“
„Ich danke Euch, edler Herr“, jauchzte der Legionär, der die Zahlen eifrig notiert hatte,
überschwenglich, dieweil Melchior seinem Kamel die Sporen gab. „Das werde ich Euch nie vergessen!“
„Melchior!!!“ brüllten Kaspar und Balthasar, die schon weitergeritten waren, unisono, „Nun komm
endlich!“
„Ich komme ja schon“, rief Melchior ihnen zu.“ Und an den Legionär gewandt sagte der im Angalopp:
„Dankt mir lieber nicht, guter Mann. Annahmeschluß war nämlich gestern. Heute ist Heiligabend!“



Der allererste Weihnachtsbaum

Der Weihnachtsmann ging durch den Wald. Er war ärgerlich. Sein weißer Spitz, der sonst immer lustig
bellend vor ihm herlief, merkte das und schlich hinter seinem Herrn mit eingezogener Rute her.
Er hatte nämlich nicht mehr die rechte Freude an seiner Tätigkeit. Es war alle Jahre dasselbe. Es war
kein Schwung in der Sache. Spielzeug und Eßwaren, das war auf die Dauer nichts. Die Kinder freuten
sich wohl darüber, aber quieken sollten sie und jubeln und singen, so wollte er es, das taten sie aber nur
selten.
Den ganzen Dezembermonat hatte der Weihnachtsmann schon darüber nachgegrübelt, was er wohl
Neues erfinden könne, um einmal wieder eine rechte Weihnachtsfreude in die Kinderwelt zu bringen,
eine Weihnachtsfreude, an der auch die Großen teilnehmen würden. Kostbarkeiten durften es auch nicht
sein, denn er hatte soundsoviel auszugeben und mehr nicht.
So stapfte er denn auch durch den verschneiten Wald, bis er auf dem Kreuzweg war. Dort wollte er das
Christkindchen treffen. Mit dem beriet er sich nämlich immer über die Verteilung der Gaben.
Schon von weitem sah er, daß das Christkindchen da war, denn ein heller Schein war dort. Das
Christkindchen hatte ein langes weißes Pelzkleidchen an und lachte über das ganze Gesicht. Denn um es
herum lagen große Bündel Kleeheu und Bohnenstiegen und Espen- und Weidenzweige, und daran taten
sich die hungrigen Hirsche und Rehe und Hasen gütlich. Sogar für die Sauen gab es etwas: Kastanien,
Eicheln und Rüben.
Der Weihnachtsmann nahm seinen Wolkenschieber ab und bot dem Christkindchen die Tageszeit. „Na,
Alterchen, wie geht's?“ fragte das Christkind. „Hast wohl schlechte Laune?“ Damit hakte es den Alten
unter und ging mit ihm. Hinter ihnen trabte der kleine Spitz, aber er sah gar nicht mehr betrübt aus und
hielt seinen Schwanz kühn in die Luft.
„Ja“, sagte der Weihnachtsmann, „die ganze Sache macht mir so recht keinen Spaß mehr. Liegt es am
Alter oder an sonst was, ich weiß nicht. Das mit den Pfefferkuchen und den Äpfeln und Nüssen, das ist
nichts mehr. Das essen sie auf, und dann ist das Fest vorbei. Man müßte etwas Neues erfinden, etwas,
das nicht zum Essen und nicht zum Spielen ist, aber wobei alt und jung singt und lacht und fröhlich wird.“

Das Christkindchen nickte und machte ein nachdenkliches Gesicht; dann sagte es: „Da hast du recht,
Alter, mir ist das auch schon aufgefallen. Ich habe daran auch schon gedacht, aber das ist nicht so
leicht.“
„Das ist es ja gerade“, knurrte der Weihnachtsmann, „ich bin zu alt und zu dumm dazu. Ich habe schon
richtiges Kopfweh vom vielen Nachdenken, und es fällt mir doch nichts Vernünftiges ein. Wenn es so
weitergeht, schläft allmählich die ganze Sache ein, und es wird ein Fest wie alle anderen, von dem die
Menschen dann weiter nichts haben als Faulenzen, Essen und Trinken.“
Nachdenklich gingen beide durch den weißen Winterwald, der Weihnachtsmann mit brummigem, das
Christkindchen mit nachdenklichem Gesicht. Es war so still im Wald, kein Zweig rührte sich, nur wenn
die Eule sich auf einen Ast setzte, fiel ein Stück Schneebehang mit halblautem Ton herab. So kamen die
beiden, den Spitz hinter sich, aus dem hohen Holz auf einen alten Kahlschlag, auf dem große und kleine
Tannen standen. Das sah wunderschön aus. Der Mond schien hell und klar, alle Sterne leuchteten, der
Schnee sah aus wie Silber, und die Tannen standen darin, schwarz und weiß, daß es eine Pracht war.
Eine fünf Fuß hohe Tanne, die allein im Vordergrund stand, sah besonders reizend aus. Sie war
regelmäßig gewachsen, hatte auf jedem Zweig einen Schneestreifen, an den Zweigspitzen kleine
Eiszapfen, und glitzerte und flimmerte nur so im Mondenschein.
Das Christkindchen ließ den Arm des Weihnachtsmannes los, stieß den Alten an, zeigte auf die Tanne
und sagte: „Ist das nicht wunderhübsch?“
„Ja“, sagte der Alte, „aber was hilft mir das ?“
„Gib ein paar Äpfel her“, sagte das Christkindchen, „ich habe einen Gedanken.“
Der Weihnachtsmann machte ein dummes Gesicht, denn er konnte es sich nicht recht vorstellen, daß das
Christkind bei der Kälte Appetit auf die eiskalten Äpfel hatte. Er hatte zwar noch einen guten alten
Schnaps, aber den mochte er dem Christkindchen nicht anbieten.
Er machte sein Tragband ab, stellte seine riesige Kiepe in den Schnee, kramte darin herum und langte
ein paar recht schöne Äpfel heraus. Dann faßte er in die Tasche, holte sein Messer heraus, wetzte es an
einem Buchenstamm und reichte es dem Christkindchen.
„Sieh, wie schlau du bist“, sagte das Christkindchen. „Nun schneid mal etwas Bindfaden in zwei Finger
lange Stücke, und mach mir kleine Pflöckchen.“
Dem Alten kam das alles etwas ulkig vor, aber er sagte nichts und tat, was das Christkind ihm sagte. Als
er die Bindfadenenden und die Pflöckchen fertig hatte, nahm das Christkind einen Apfel, steckte ein
Pflöckchen hinein, band den Faden daran und hängte den an einen Ast.
„So“, sagte es dann, „nun müssen auch an die anderen welche, und dabei kannst du helfen, aber
vorsichtig, daß kein Schnee abfällt!“
Der Alte half, obgleich er nicht wußte, warum. Aber es machte ihm schließlich Spaß, und als die ganze
kleine Tanne voll von rotbäckigen Äpfeln hing, da trat er fünf Schritte zurück, lachte und sagte; „Kiek,
wie niedlich das aussieht! Aber was hat das alles für'n Zweck?“
„Braucht denn alles gleich einen Zweck zu haben?“ lachte das Christkind. „Paß auf, das wird noch
schöner. Nun gib mal Nüsse her!“
Der Alte krabbelte aus seiner Kiepe Walnüsse heraus und gab sie dem Christkindchen. Das steckte in
jedes ein Hölzchen, machte einen Faden daran, rieb immer eine Nuß an der goldenen Oberseite seiner
Flügel, dann war die Nuß golden, und die nächste an der silbernen Unterseite seiner Flügel, dann hatte
es eine silberne Nuß und hängte sie zwischen die Äpfel.
„Was sagst nun, Alterchen?“ fragte es dann. „Ist das nicht allerliebst?“
„Ja“, sagte der, „aber ich weiß immer noch nicht...“
„Komm schon!“ lachte das Christkindchen. „Hast du Lichter?“
„Lichter nicht“, meinte der Weihnachtsmann, „aber 'nen Wachsstock!“
„Das ist fein“, sagte das Christkind, nahm den Wachsstock, zerschnitt ihn und drehte erst ein Stück um
den Mitteltrieb des Bäumchens und die anderen Stücke um die Zweigenden, bog sie hübsch gerade und
sagte dann; „Feuerzeug hast du doch?“
„Gewiß“, sagte der Alte, holte Stein, Stahl und Schwammdose heraus, pinkte Feuer aus dem Stein, ließ
den Zunder in der Schwammdose zum Glimmen kommen und steckte daran ein paar Schwefelspäne an.
Die gab er dem Christkindchen. Das nahm einen hellbrennenden Schwefelspan und steckte damit erst
das oberste Licht an, dann das nächste davon rechts, dann das gegenüberliegende. Und rund um das
Bäumchen gehend, brachte es so ein Licht nach dem andern zum Brennen.
Da stand nun das Bäumchen im Schnee; aus seinem halbverschneiten, dunklen Gezweig sahen die roten
Backen der Äpfel, die Gold- und Silbernüsse blitzten und funkelten, und die gelben Wachskerzen
brannten feierlich. Das Christkindchen lachte über das ganze rosige Gesicht und patschte in die Hände,
der alte Weihnachtsmann sah gar nicht mehr so brummig aus, und der kleine Spitz sprang hin und her
und bellte.
Als die Lichter ein wenig heruntergebrannt waren, wehte das Christkindchen mit seinen goldsilbernen
Flügeln, und da gingen die Lichter aus. Es sagte dem Weihnachtsmann, er solle das Bäumchen vorsichtig
absägen. Das tat der, und dann gingen beide den Berg hinab und nahmen das bunte Bäumchen mit.
Als sie in den Ort kamen, schlief schon alles. Beim kleinsten Hause machten die beiden halt. Das
Christkindchen machte leise die Tür auf und trat ein; der Weihnachtsmann ging hinterher. In der Stube
stand ein dreibeiniger Schemel mit einer durchlochten Platte. Den stellten sie auf den Tisch und steckten
den Baum hinein. Der Weihnachtsmann legte dann noch allerlei schöne Dinge, Spielzeug, Kuchen, Äpfel
und Nüsse unter den Baum, und dann verließen beide das Haus so leise, wie sie es betreten hatten.
Als der Mann, dem das Häuschen gehörte, am andern Morgen erwachte und den bunten Baum sah, da
staunte er und wußte nicht, was er dazu sagen sollte. Als er aber an dem Türpfosten, den des
Christkinds Flügel gestreift hatte, Gold- und Silberflimmer hängen sah, da wußte er Bescheid. Er steckte
die Lichter an dem Bäumchen an und weckte Frau und Kinder. Das war eine Freude in dem kleinen
Haus wie an keinem Weihnachtstag. Keines von den Kindern sah nach dem Spielzeug, nach dem
Kuchen und den Äpfeln, sie sahen nur alle nach dem Lichterbaum. Sie faßten sich an den Händen,
tanzten um den Baum und sangen alle Weihnachtslieder, die sie wußten, und selbst das Kleinste, das
noch auf dem Arm getragen wurde, krähte, was es krähen konnte.
Als es hellichter Tag geworden war, da kamen die Freunde und Verwandten des Bergmanns, sahen sich
das Bäumchen an, freuten sich darüber und gingen gleich in den Wald, um sich für ihre Kinder auch ein
Weihnachtsbäumchen zu holen. Die anderen Leute, die das sahen, machten es nach, jeder holte sich
einen Tannenbaum und putzte ihn an, der eine so, der andere so, aber Lichter, Äpfel und Nüsse hängten
sie alle daran.
Als es dann Abend wurde, brannte im ganzen Dorf Haus bei Haus ein Weihnachtsbaum, überall hörte
man Weihnachtslieder und das Jubeln und Lachen der Kinder.
Von da aus ist der Weihnachtsbaum über ganz Deutschland gewandert und von da über die ganze Erde.
Weil aber der erste Weihnachtsbaum am Morgen brannte, so wird in manchen Gegenden den Kindern
morgens beschert.


Susannes Weihnachtsmann

Seelenvergnügt in der Badewanne
sitzt unsre kleine blonde Susanne,
plätschert und schlenkert wie im Meer
eine halbe Sindflut um sich her.
Mama wird böse: "Na warte, du Schlingel!"
Sirrr! geht draußen die Klingel.

"Je!" sagt Muttchen. "Es klingel doch grade
immer wenn ich Suschen bade.
Nun sei mir mal hübsch brav, mein Herzblatt, ja?
Gleich ist die Mutti wieder da.
Und faß mir da oben den Griff nicht an.
Das ist die Glocke zum Weihnachtsmann;
die hängt von der Decke in langen Schnüren,
da darf beileibe kein Kind dran rühren."

Sie geht. Susi, die nun allein ist,
wäscht ihre Seife bis sie ganz klein ist,
zieht das Badelaken vom Tisch herunter
und schleift es durch sämtliche Pfützen munter.
Doch endlich wird ihr die Sache zu dumm.
Sie dreht sich energisch zur Türe herum
und ruft: "Mutti! Muttchen! Du sollst jetz kommen!
Susi hat jetz genug geschwommen!"

Alles bleibt still, und da oben hängt
der blitzblanke Griff. Susi denkt:
Wenn ich nur so'n ganz klein bißchen dran zieh,
ob der Weihnachtsmann dann durch die Türspalte sieht?
Dann will ich gleich bescheid ihm sagen
von dem dicken Ball und dem schönen Puppenwagen.

Sachte, ganz sachte steht sie auf,
greift mit den kleinen Patschhändchen hinauf...
Und denkt euch, Kinder, was nun geschah:
Es rieselt, es plätschert!
Huh! Und soviel! Huh! Und so kalt!
Susi brüllt daß es häuserweit schallt.

Mama kommt gestürzt, Mama kommt geflogen.
O weh! Susi hat die Brause gezogen!
Sitzt in der Wanne, zu Tode erschrocken,
Wasser in den Ohren, im Näschen, in den Locken.
Und sie schluchzt, während sie in Tränen fast zerfließt:
"Der Weihnachtsmann hat mis mit Wasser begießt!
Und ich hab doch nur so'n ganz klein bischen geschellt
und nur so'n ganz klein bischen bei ihm bestellt".




Die 2000 Weihnacht



Das Jahr 2000 brach nun an,
man sieht erstaunt den Weihnachtsmann,
wie schon in guten alten Zeiten,
ganz langsam durch den Schornstein gleiten.

Doch das Jahrtausend brach nun an,
wie jeder ja schon sehen kann,
wo`s nirgends einen Schornstein gibt,
den jedes Kind so innig liebt.

So muss der Weihnachtsmann beizeiten,
durch Netze in Computer gleiten,
und wenn ein Kind nicht artig war,
ist schwupps, ein dicker Virus da.

Geschenke werden komprimiert
und immer ist der angeschmiert,
der nicht den Wunsch per E-Mail sendet,
ich hoffe nicht, dass es so endet !!!!
[Editiert von TtSL am 24-12-2000 um 11:35]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Elanor

Elbenlady
Registriert
01.03.2000
Beiträge
3.952
Super Topic!:)

Einfach toll, das Bild! Da fühlt man sich im Forum wirklich, wie in einer großen Familie. :)
 

Joha

Lord Helmchen
Registriert
01.05.2000
Beiträge
3.932
Auf die gefahr hin, bereits gesagtes zu wiederholen: Ein super Bild:D
 

Paladin

Your average writer
Registriert
06.10.2000
Beiträge
4.641
Einen Toast auf unsere Moderatoren und Admins!:D
 

Julien

Kämpfer/Druide
Registriert
21.07.2000
Beiträge
1.432
Das Bild geht ab wie ein Strandwärter ;), auch wenn ich nicht drauf bin :(;)
 

Maggy

Ding
Registriert
01.03.2000
Beiträge
1.511
Ich schließe mich hiermit mal den Moderatoren an und wünsche allen Mods, Membern und Gästen dieses Forums ein besinnliches Weihnachtsfest mit vielen Geschenken und einen guten Rutsch ins neue Jahr!!!

P.S. Das Bild ist wirklich Spitze geworden!!! ;)
 

Joha

Lord Helmchen
Registriert
01.05.2000
Beiträge
3.932
@Blooddrinker: Ich auch nicht
heul.gif
;);)
 

skull

Thronfolger
Registriert
23.09.2000
Beiträge
5.986
ja, sehr schön gemacht, wirklich.:)


auch wenn euch ein kleiner fehler unterlaufen ist... ich bin gar nicht drauf... :D ;)
[Editiert von skull am 24-12-2000 um 13:44]
 

Sayolan

Quasar
Registriert
01.02.2000
Beiträge
395
Salve

Echt gut gemacht, Kompliment!

Vor allem Nik als Feuerstelle kommt gut! :D
 
Registriert
01.01.2000
Beiträge
1.011
Ich muss euch loben :)
Genial !!! :)
Sogar ich bin drauf :D
 

Guest

Guest
Och, ist das aber schön geworden!!! ;)
Aber fehlt Ttsl nicht bei den Mods? :D:D:D
 

Tingil

Lord of the Links
Registriert
14.07.2000
Beiträge
7.884
Das Bild ist wirklich lustig. :)

Und natürlich an alle Mods und den Admin frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahrtausend (und rutscht nicht zu weit :D)!
 

Hydra

Heldenverschlingerin
Registriert
01.01.2000
Beiträge
46
:eek: *staun* :eek:
das bild ist wirklich genial!
aber es wäre noch genialer wenn ich auch draf wäre ;)

ich wünsche euch allen auch ganz schöne weihnachten!

ps: ein gutes neues wünsch ich euch dann am 32.12.00 :D
 

Bellona

Schwerttänzerin
Registriert
11.11.2000
Beiträge
1.022
Ich bin ehrlich gesagt sprachlos und dieses passiert mir nicht besonders oft. Ein wundervolles Bild!
Und auch nochmal an alle Frohe Weihnachten und Guten Rutsch!
 

Garfields Clan

Vereinte Benutzer
Registriert
14.12.2000
Beiträge
59
Hi Euch allen!
Nochmal auch von uns ein schönes Weihnachtsfest.

McFlender:
Ist ein Wahnsinnsbild. Wirklich toll gemacht.
Schöne Grüsse noch an alle.
 

Tim

Streichel-Mod
Registriert
01.10.1999
Beiträge
6.211
@Garfi:
Wünsch ich dir auch!

Aber das Bild hab ich net gemacht, ich schätze das Ttsl der Lob gebürt *gg*

Also ich gebe Garfis Lob an Ttsl weiter! Klasse Bild!
 

David

Moderner Nomade
Registriert
05.10.2000
Beiträge
18.447
nettes familienfoto habt ihr da gemacht!
ich hätte nur vorher diesen unsichtbarkeitszauber bannen sollen,dann täte man mich auch sehen..
 

Blue

Kleptomanische Hexe
Registriert
10.07.2000
Beiträge
2.627
Wow! Da kann Frau sich dem Lob der anderen und den Wünschen ja nur noch anschließen!! :)

Echt toll! *ganzbegeistertguck*

Wo kann man das denn als Poster bestellen? ;)
 

Magicfighter

Kämpfer/Magier
Registriert
06.09.2000
Beiträge
593
Schönes Bild :)Gratuliere!

By the way: Ich wünsche Euch allen ein frohes Weihnachtsfest auch wenn schon Teil 1 vorbei ist;):D
 
Oben