Fortsetzungsgeschichte 2002

Dushà

Dunkler Geist
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Dushà trat einige Schritt auf die beiden Gestalten zu, das Mädchen versuchte sich immer noch zu befreien. Endlich ließ der Mann von ihr ab, stand auf und fixierte Dushà, die sich zwischen dem inzwischen an das andere Ende des Zimemrs geflüchtete Mädchen und ihrem Peniger stellte.

"Macht, daß ihr wegkommt. Oder willste mitmachen Süße?
Vielleicht findet sich auch eine Aufgabe für deinen Begleiter... Na, ein Tänzchen gefällig?"

Obwohl Dushà genügend Abstand zu diesem Ekel hatte, roch sie den Schweiß und Alkohol. Wasser sah er wohl nur von Weitem.
Bevor sich der Mann den beiden Frauen näher könnte, griff sich Dushà einen ihrer Wurfdolche und warf ihn in Richtung des Gegners. Der Dolch traf diesen nicht direkt, sondern flog dicht am Kopf vorbei und fügte ihm einen tiefen Kratzer im Gesicht zu.


"Argh, verdammtes Miststück! Das wirst du mir büssen!"

Der Mann trat nach ihr, suchte eine Waffe, fand jedoch nur das zersplitterte Holz der umgeworfenen Möbel.

Nur zu! Such dir etwas. Doch ich warne dich. Der nächste Dolch trifft!. Mach das du raus kommst! Sonst wirst du eine Verletzung davontragen, die dich dein Leben lang an diese Nacht erinnern wird!!

Mit einer Bewegug hatte Dushà schon den nächsten Dolch in ihrer Hand und zielt auf den Unterkörper ihres Gegenübers. Der Mann zögerte, wusste nicht, ob er das riskieren wollte.

Die Gestalt, die Dushà so hilfreich die Türe geöffnet hatte, trat nun auch in das Zimmer und näherte sich besorgt dem Mädchen, das völlig verstört von den Ereignissen - sich panisch umblickend - in einer Ecke stand, die Szene beobachtete und schließlich nach einer am Boden liegenden Tasche griff.


"Verdammte Weiber!" Der Mann machte keinerlei Anstalten mehr, eine Waffe zu suchen, fixierte stattdessen das Mädchen.

"Na warte, dich krieg ich noch. Und dann kannste was erleben!
Und du! Du wirst dafür bezahlen! Paß bloss auf deinen Rücken auf!"

Er spuckte Dushà vor die Füsse, machte kehrt und torckelte , nach einigen Holzstücken tretend, aus der Türe. Auf dem Flur hörte man den Lärm der Taverne und das Gefluche des Mannes, der sich tatsächlich zu entfernen schien.
Erleichtert steckte Dushà ihren Dolch wieder weg und fischte den andere aus den Trümmern im Zimmer. Schließlich drehte sie sich zu dem Mädchen und der anderen Gestalt um.


Na, warum holt sich ein Mädchen nur soetwas auf das Zimmer? Bist du denn völlig verrückt? Wo sind deine Begleiter? Oder bist du etwa ganz alleine hier? Dann musst du dich ja nicht wundern, wenn ein solcher Dreckklumpen über dich herfällt.
 
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Svala

Langschläferin
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Also irgendwie hatte die Halbline das Durchsetzungsvermögen des Zwerges ja beeindruckt, auch wenn sie fand, dass er es etwas übertrieben hatte. Aber andererseits - wie bändigt man eine in Rage geratene Zigeunerin? Svala selbst war in der drohenden Situation lediglich zur Salzsäule erstarrt, was ihr wieder einmal bestätigte, dass sie wohl niemals eine echte Abenteurerin werden würde.
Doch solche Überlegungen waren jetzt müßig, es war Zeit, schlafen zu gehen. Der Tag war nun wirklich ereignisreich genug gewesen. Sie schnappte sich ihre Habe, ging Richtung Tresen... und fand sich plötzlich nach einem unsanften Aufprall auf dem Fußboden wieder, den linken Arm in einer herrlich stinkenden Bierlache.

"Hähähä!", dröhnte es in der Nähe los. "Saufen wie ein Pferd, vertragen wie ein Pony."
Die Kleine wurde knallrot, rappelte sich schnell auf und lugte möglichst unauffällig durch ihre ins Gesicht hängenden Haare zu der Stelle, an der sie ihren Flug begonnen hatte. Da war nichts. Weit und breit kein Hindernis oder einer, der ihr ein Bein hätte stellen können. Sie war tatsächlich über ihre eigenen Füße gestolpert. Das konnte ja wohl nicht wahr sein! Sie hatte doch gar nicht so viel Wein zu sich genommen!?
Verschämt wandte sie sich dem Wirt zu und fragte ihn leise, ob er noch ein Zimmer für sie hätte. Der sah abschätzend zu ihr hinunter. Er mochte das kleine Volk nicht besonders.

"Na ich weiß nicht, vielleicht braucht Ihr eher etwas frische Luft?"
Mieser, blöder, fetter, riesiger, hässlicher Dummbeutel!
Svala war kurz davor, ihm das ins Gesicht zu zischen, aber der Gedanke, die Nacht auf der Straße oder mit der Suche nach einem anderen Gasthaus zu verbringen, hielt sie zurück.

"Ich bin nicht betrunken. Habt Ihr nun ein Zimmer oder nicht?"
Endlich händigte er einen Schlüssel aus. Während sie bezahlte, murmelte er zwar noch etwas von "kurze Unruhestifter", "machen nur Ärger" und "sollten Stadtverbot kriegen", aber Svala hörte weg, sie hatte sich gerade genug zum Deppen gemacht. Stattdessen ließ sie den Blick durch den Raum schweifen und stellte mit Genugtuung fest, dass sie nicht mal angetrunken war, weil sie ohne Probleme geradeaus gucken konnte. Zoras Kater machte offenbar gerade denselben Test, seine Augen waren fest auf einen Punkt am Boden gerichtet. Genauer gesagt, auf den Punkt, der Svala zu Fall gebracht hatte....? So ein Unsinn, jetzt hatte sie schon völlig den Verstand verloren.
"Was hypnotisierst du da?", fragte sie Zac.
Auch wenn es bescheuert und entgegen jeglicher Vernunft und Logik war, ging sie langsam zu jener Stelle. 'Du hast sie wirklich nicht mehr alle.', ging es ihr in einem Moment durch den Kopf. Im nächsten stieß ihr Fuß gegen ein Hindernis. Obwohl sie auf so etwas gefasst gewesen war, quiekte sie erschrocken auf und machte einen Hüpfer rückwärts. Sie fasste sich jedoch schnell wieder und ließ sich auf die Knie nieder. Da war DOCH etwas! Ha!
Vorsichtig streckte sie die Hand aus und tastete in der Luft herum bis sie fündig wurde. Kleidung, ziemlich ramponiert. Dann ein Ohr, klein und nicht spitz. Eine Nase hatte dieses Etwas auch und es atmete zu Svalas Erleichterung. Also keine unsichtbare Leiche. Svala sah auf und blickte in ein paar hochgradig verdutzte Gesichter mit heruntergeklappten Unterkiefern. Sie wollte gerade zu einer Erklärung der Situation ansetzen, als sie ein bekanntes Gesicht endeckte.

"Seluna, bin ich froh, dich zu sehen! Kommst du bitte mal her?"
Als das Mädchen neben ihr war, fragte sie leise: "Hast du eine Ahnung, wie man Unsichtbarkeit bannt?"
 

Seradin

Kleine Drow
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Alira zitterte noch immer, aber den Göttern sei dank, hatte sich diese Frau eingemischt. Gerade als sich die Magierin bedanken wollte blieb ihr der Mund offen stehen. Was glaube diese person eigentlich? Alira wurde rot, aber nicht vor Beschämtheit. Gut, in der Tarverne hatte sie zu dieser Rothaarigen geschwiegen, aber nun war das Maß voll.
Einmal tief durchgeatmet und dann legte Alira in so einem Tempo los, dass ihre beiden 'Retter' wohl das nachsehen hatten.
"Also meine Liebe, als erstes ich bin kein Mädchen. Nicht für den Kerl von eben, nicht für Euch oder Euren Begleiter oder sonst irgendjemanden auf der Welt.
Zweitens, wenn ihr wirklich glaubt, dass ich mir sojemanden auch nur zum aufräumen auf's Zimmer holen würde, müsst ihr bescheuert sein.
Zum Dritten, ja ich bin alleine unterwegs, und wenn ich mir Eure Begleiter so ansehe, dann auch heil froh darum und normalerweise kann ich sehr gut auf mich aufpassen. Dieser Kerl hatte mich nur in einem müden Moment überrumpelt und wäre ich nicht gefallen, hätte ihn diese kleine Maus da vertrieben." gut, das was sie da erzählte war nicht so ganz die Wahrheit, aber es war ja auch egal.
Die Magierin ging in die Kniee und streckte ihre hand aus. Blindvertrauend krabbelte die kleine Maus näher und lugte in die offene Hand. Als sie keinen Bissen fand sah sie zu dem grossen Wesen auf und pipste. Doch Alira rührte sich erst, als die maus vorsichtig in ihre Hand kletterte. Vorsichtig stand die frau wieder auf, ihr Zorn war verflogen und nun lächelte sie die Fremde an.
"Ach ja, danke noch für die Hilfe und für's nichtstun." fügte sie in Richtung der Person an der Tür zu. "Ich bin Alira Devirac. Seid kurzem Absolventin der Magierschule in Hesidor und nun in Schauffenstein um eine Anstellung zu finden. Und wer sind meine edlen Retter?" Das 'edel' sprach die Frau mir einem ironischen Unterton und einem lächeln zu der Person an der Tür aus.
 
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Naljrice Symryyvvin

Olath jalil
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Schweigend sass sie in der Dunkelheit, den Kopf hatte sie in ihre Hände gestützt, ihre Augen blickten starr geradeaus. Es war eine einfache Hauswand, die sich vor ihr auftat. Sie versuchte ihre Gedanken klar und einfach zu halten, die Struktur nicht zu verlieren. Ihre nächsten Schritte würden sich einfach durchführen lassen. Wie sie aus der Stadt heraus kommen konnte, wusste sie bereits. Wohin sie der Weg dann führen würde wusste sie ebenfalls. Die Tage Verzögerung, die sie nun auf sich genommen hatte, würden dem keinen Abbruch tun. Es gab viele, die ihrer Hilfe bedurften, vielleicht würde sie sogar bald schon einen neuen Auftrag bekommen. Sie würde bald aufbrechen, solange die Dunkelheit noch über den Strassen lag. Den leichten Hunger den sie verspürte ignorierte die Dunkelelfin, ebenso den Schmerz der sich in ihrem Herzen ausgebreitet hatte.
Sie wurde hier nicht mehr gebraucht. Das Spiel wiederholte sich. Sie war eben niemand, den jemand lange um sich haben wollte. Eine Träne ran an ihrer Wange langsam hinab, verfing sich dann in dem dunklen Stoff ihres Umhanges.
Ihr Auftrag war beendet, sie hatte alles getan, sie hatte den Wesen denen sie in den letzten Tagen begegnet war so gut geholfen, wie es ihr möglich gewesen war, mehr konnte sie nicht tun.
Nur wie durch eine Nebelwand hörte sie, dass jemand nach ihr rief. Mit mechanischen Bewegungen erhob sie sich, setzte Schritt für Schritt in Richtung des Rufers. Sie war mit ihren Gedanken nicht mehr bei sich, sie hatte sich vollständig auf den bevorstehenden Aufbruch konzentriert, alles andere verdrängte sie geflissentlich.

Sie registrierte die Anwesenheit von Amarill und von Branko. Amarill war verletzt, sie blutete am Kopf. Naljrice wirkte einen einfachen Heilzauber auf das Zigeunermädchen. Sie dachte darüber nicht nach, sie sprach die Worte einfach, ohne Leidenschaft, ohne Überzeugung. Sie spürte ein ungutes Gefühl in ihrem Kopf, sie zuckte zurück. Amarills Wunde hatte sich nicht geschlossen, Blut lief weiterhin über Stirn und Wange des Mädchens. Naljrice starrte auf ihre behandschuhte Hand. Sie war mit dem Blut Amarills verschmirrt. Diese stöhnte vor Schmerzen auf und hob ihre eigene Hand wieder auf die Wunde.
Der Zauber hatte versagt.

Naljrice erhob sich langsam.

"Ich habe versagt..."
sprach sie nur leise, ihre Stimme klang kraftlos. Alles vor ihr war so unwirklich. Sie wollte jetzt gehen. Und sie drehte sich um, wendete den beiden Menschen den Rücken zu und senkte den Blick zu Boden, als sie den ersten Schritt weg von ihnen tat.
 

Nora

Silberhexe
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SELUNA hatte Zora ihre Flasche ausgehändigt und sah zu, wie diese ihrem Kater das kostbare Nass einflößte. Er schien sich auch tatsächlich schnell zu erholen. Seluna war erleichtert. Sie hätte Corvin auch zugetraut, dass etwas schädliches in der Flasche ist. Schnell verwarf sie diesen Gedanken. Er war zwar ein Grießgram, aber er hatte noch keinem was zu leide getan. Sie tat ihm sicherlich unrecht. Sie wunderte sich nur, wo er schon wieder steckte. Dann musste sie wieder an den Schrei von oben denken. Aber es war jetzt still und sicherlich hatte sich die Angelegenheit erledigt. So oder so. Außerdem war sie viel zu müde um jetzt noch Heldentaten zu vollbringen. Zora war auf dem Weg in ihr Zimmer und Seluna wollte auch schlafen gehen. Sieden heiß fiel ihr ein, dass sie ja immer noch keinen Schlafplatz hatte. Sie wollte schnell Zora hinterherlaufen als sie plötzlich angesprochen wurde. Es war Svala! Das war ihre Rettung! Schnell antortete sie:
„Klar, kein Problem. Wenn du mich dafür irgendwo bei dir schlafen lässt. Meine Arbeit hier bin ich nämlich seit heute Morgen los.“
Ohne eine Antwort abzuwarten begann sie mit dem Bannzauber.
 

Greyslaught

Extrem böser Napas
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Er trat ein und sah sich in dem verwüsteten Zimmer um.
Ja, sie hatten ganze Arbeit geleistet. Ein Blick nach draußen zeigte ihm eine pechschwarze Nacht, passend zu seiner Stimmung. Er tat zwei Schritte auf die Frauen zu und beantwortete das Lächeln von...Alira? Ja, das war der Name...mit einem finsteren Blick.
"Nun, erstens bin ich nicht der "Gefährte" eurer Retterin. Und zweitens, glaube ich nicht, dass euer Tierchen euch wirklich hätte helfen können."
Ein weiterer abwertender Blick fiel auf das Nagetier in ihrer Hand.
"Habt ihr keinen vernünftigen Vertrauten, wenn ihr Magierin seid?"
fragte er.
"Und...nun, wenn ihr eine "Magierin" seid, verstehe ich nicht, wo das Problem lag, eurem "Freund" ein wenig Anstand zu lehren, oder was hat man euch an eurer Schule gelehrt?... Na ja, spielt ja auch keine Rolle."
Er wandte sich an die Fremde.
"Und wer seid ihr, wenn man fragen darf?"
fragte er sie.
 

Rote Zora

Pfefferklinge
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BRANKO sprang hinter der Dunkelelfin her. Er fasste sie an der Schulter nd drehte die zierliche Frau zu sich um, zwang sie, in seine Augen zu blicken. Unter Menschen eine durchaus harmlose Geste, wenn man jemanden zur Rede stellen will, der irgendwie durch den Wind ist aber die Drow empfand das als gar nicht so kameradschaftlich. Sie schlug seine Hände weg und funkelte ihn wütend an.
Hände weg
zischte sie wütend und ihre Augen blitzten gefährlich rötlich auf.
Branko wich zurück und hob beschwichtigend die Hände.
Nali, hör zu, dass kann jedem mal passieren, es war ein harter Tag, wir sind alle kaputt und fertig, lasst uns einen Platz zum Rasten suchen, und morgen sehen wie es weiter geht
Die Drow antwortete nicht.
Bitte...
 

Svala

Langschläferin
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Eigentlich hätte sie es sich denken können, wer unter Selunas Bannzauber zum Vorschein kam.
"Was hat er denn jetzt schon wieder angestellt?", seufzte Svala.
Sie rüttelte den Gnom vorsichtig an der Schulter, aber es tat sich nichts.
Gerade wollte sie Seluna um Rat fragen, als sich jemand neben ihr räusperte.
Die Kleine fuhr erschrocken herum, erblickte den finster dreinblickenden Wirt und schwor sich im selben Moment, dass dies die erste und letzte Übernachtung in diesem verflixten Haus sein würde.

"Dieser Streuner da fliegt raus, der hat Hausverbot!"
"Wieso denn, er war doch heute nach dem Rausschmiss noch einmal hier und Ihr hattet nichts dagegen!", begehrte Svala auf.
"Oh...."
Man konnte deutlich sehen, wie er nach einer plausiblen Erklärung für diesen peinlichen Fehler suchte.
"Nun, aus purer Menschlichkeit will ich noch einmal darüber hinwegsehen, aber der Kerl bleibt nicht über Nacht hier. Basta!"
"Aber er kann doch nicht auf der Straße übernachten in diesem Zustand!"
"Selber schuld, er sollte weniger trinken. Ich lasse jedenfalls nicht mit mir diskutieren. Wenn Ihr allerdings weiter hier herumzuschreien gedenkt, könnt Ihr Euren Schlüssel gleich wieder abgeben.", drohte er.
Svalas Mund klappte zu.

"Und jetzt beeilt Euch, ihn rauszuschmeißen, ich will endlich mal Schluss machen für heute.", fügte er noch hinzu.
"In Ordnung, ich hab's kapiert.", knirschte sie, nur mühsam ihre Wut und Enttäuschung im Zaum haltend.
Der Tavernenbesitzer watschelte zufrieden hinter seinen Tresen zurück.
Die Kleine sandte ein stilles Gebet an Tymora, dass sie den Wirt doch bitte mit Blindheit schlagen möchte. Oder ihn einfach ohnmächtig zusammenklappen lassen. Oder ihn kopfüber in eines seiner Bierfässer stopfen und einen Abhang herunterrollen lassen. Oder...

Plötzlich stieß Seluna sie an und wies auf den leeren Tresen. Einer der wenigen noch anwesenden Gäste hatte noch etwas Wein verlangt und der Wirt hatte in den Keller hinuntersteigen müssen.

"Jetzt, zur Treppe!", sagte Seluna leise und zwinkerte ihr zu.
Einen Moment stutzte Svala, dann begriff sie. Die junge Frau wurde ihr mit jedem Moment sympathischer. Sie schnappte sich Nergals Beine, Seluna hob ihn an den Schultern hoch und so hasteten sie die Treppe zu den Schlafräumen hinauf. Im Zimmer angekommen, legten sie den Bewusstlosen auf dem Bett ab und Svala verschloss die Tür von innen. Gespannt hörte sie an der Tür, ob vielleicht einer der Gäste die Aktion gepetzt hatte und der Wirt nun wutschnaubend durch den Flur auf sie zu gewalzt kam, aber alles blieb ruhig. Endlich entspannte sie ein bißchen.
Die Halbline sah auf Nergal und fragte sich, ob sie versuchen sollte, ihn zu wecken. Doch sie wollte ihm nicht schon wieder Wasser ins Gesicht schütten.

"Er hat einen anstrengenden Tag hinter sich. Was machen wir jetzt mit ihm?" , fragte sie Seluna etwas kleinlaut.
 
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Rote Zora

Pfefferklinge
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Der Kater sah wie es um seine Retter schlecht stand. Seine Heilerin und sein gnomischer Rettungsflieger sollten also aus der Taverne fliegen. Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, sein Fell sträubte sich und tief aus seine Kehle erklang ein Knurren. Eigentlich hatter er genug Ärger mit grobschlächtigen Zweibeinern gehabt für heute, aber für Kater mit neun Leben, und so frisch geheilt, gab es keine Auszeit.
Gerade überlegte er, ob er dem Wirt die Beide zerkratzen sollte, oder...
Da drehte sich dieses Ungetüm um, und watschelte auf ihn zu. Geschmeidig wich ZAC aus, denn so eine direkte Konfrontation war keine gute Idee, soviel hatte sein Katerhirn dann doch gespeichert. Direkt dort, wo Zac gelegen hatte, war eine Falltür zum Keller, die der Wirt aufstellte, um nach neuem Wein zu suchen.
Er klemmte Kochlöffel zwischen Luke und Boden, weil die Mechanik schon seit Wochen kaputt war. Rumpelnd verschwand er in die Tiefe, und seine Retter schlichen gemeinschaftlich Richtung Schlafgemächer.
Naja, was Zweibeiner halt so schleichen nennen, ein keuchendes, rumpelndes Unterfangen, dass die Bodendielen unter Zacs Pfoten vibrieren ließ. So was musste ja schiefgehen, wenn nicht *echte* Experten im Schleichen und Verstecken zu Werke gingen. Ein kleiner Hieb mit der Pfote, und der Kochlöffel polterte die Stiege herunter. ein kleiner Stups, und der Riegel drehte sich vor die Luke.
Upsi...
dachte der Kater, ohne genau zu wissen, woher er diesen Ausdruck kannte, und folgte seinem Rescue Team die Treppe herauf. Die Aussicht aber, mit drei Zweibeinern das Zimmer zu teilen, behagte ihm nun gar nicht, und so verkrümelte er sich in Zoras Zimmer und rollte sich an ihrem Fußende zusammen. Irgendwo unten rumpelte einer ganz merkwürdig, dass es bis in den ersten Stock an den Schnurrhaaren zitterte.
Zweibeiner...
 

BelgishBeat

Kreischlingsanwalt
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Sichtlich amüsiert saß Tramsel an seinem Tisch.
Er hatte die Füße hochgelegt und puhlte mit seinem Dolch den Dreck unter den Fingernägel hervor.
Endlich mal wieder ein Ort ganz nach seinem Geschmack, nach dem er die letzten Tage ziellos und gelangweilt durch die Gegend geirrt war.

Wie lang war es her, daß er Zweibachingen verlassen hatte? Vielleicht neun Tage, vielleicht zehn, vielleicht war er aber auch schon mehr als zwei Wochen von zu Hause fort.
"Pah," schoß es ihm durch den Kopf, "dieses schnöde Bauernpack in ihrem stinkenden Kaff. Hier spielt das Leben."

Diese köstliche Szenerie hatte seine mürrische Stimmung im nu' weggeblasen.
Zwerge die sich mit Weibern prügeln, sowas hatte er wahrlich noch nicht gesehen.
Warum waren diese bärtigen Edelsteinpflücker nie in seinem Kaff aufgetaucht, mit denen hätte er sicherlich seinen Spaß gehabt.
Genüßlich kippelte der Gnom auf seinem Stuhl hin und her.

Er hatte gerade sein Bier für einen tiefen Zug angesetzt, da sah er wie ein Halblingsweib mit ihrer Kumpanin einen offenbar stink besoffenen Gnom die Treppe hochschleiften.
Dieser Anblick brachte das Fass zum überlaufen. Tramsel verlor das Gleichgewicht, fing sich wieder und prustete dann vor Lachen das halbe Bier zurück ins Glas und auf den Tisch.
Schallend laut gröllte der Gnom im Schankraum herum.
Tränen stiegen ihm aus den Augen und es dauerte einige Zeit bis er sich wieder fing.
Derweil war der Wirt aus dem Keller zurückgekehrt. Angesäuert kam er an Tramsels Tisch.
"Noch so ein nichtsnutziger versoffener Gnom, langsam hab ich die Nase voll von euch."
"Beruhig, dich Alterchen." jappste Tramsel "das war ein Versehen."
"Paß auf das ich mich nicht gleich versehe, du..."
"Bevor du hier große Töne spuckst, hol mir doch erstmal ein neues Bier. Oder willst du gar nicht wissen wo deine anderen Gäste abgeblieben sind!"
Irritiert drehte der Wirt sich nach dem Tisch um, wo bis vor kurzem noch der andere Gnom und die Halblingsdame gesessen hatten.
"Wo? Wo sind die hin?"
"Erst ein neues Bier, vorher verrat ich nix!"
Rasch war der Groll des Wirtes verflogen. Er räumte das alte Bier ab, zapfte ein neues und wischte sogar noch den Tisch sauber, bevor er Tramsel das Bier hinstellte.
"Also sagt, wo sind die hin?" fragte der Wirt als er sich dem Gnom gegenüber setzte.
Tramsel genoss den Moment der Überlegenheit und nahm einen kräftigen Schluck bevor er antwortete.
"Die, die sind gegangen!" *grinste er.
"Raus? Aus der Taverne?"
"Nein nach oben."
Schweiß stand dem Wirt im Gesicht, er vermutete daß schlimmste.
"Und...und der Gnom?"
Erwartungsvoll blickte er in Tramsel's Augen.
"Den...den haben sie mitgenommen!" antwortete Tramsel und brach dabei erneut in schallendes Gelächter aus, während der Wirt wutentbrandt aufsprang.
"Wußt ich's doch! Diese verlogene Bande!" brüllte er, donnerte das Handtuch auf den Tresen und stürmte die Treppe nach oben.
 
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Dushà

Dunkler Geist
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DUSHÀ traute ihren Ohren nicht. Diese Mädchen war nur knapp einer Vergewaltigung entgangen und spuckte schon grosse Töne.

Kinder! fuhr es ihr durch den Kopf.

Die Frage der andern Gestalt hatte sie wohll vernommen, doch eigentlich woltle sie nur noch in ihr Zimmer gehen.

Mehr aus Höflichkeit, denn aus Interesse an einer neuen Bekanntschaft wandte sich Dushà der Gestalt zu.


Meine Name ist Dushà Burij´i.

Und ihr... Dushà wandte sich wieder dem Mädchen zu. Auf dem FLur hörte man wieder einmal Gepolter, Stimmen, dann das Zuknallen einer Zimmertüre.. dann war es wieder still.

Ich schließe mich der Frage an.. wenn ihr eine Magierin seid, warum konntet ihr euch nicht gleich zu Beginn dieses Mannes erwehren? Oder habt ihr soetwas nicht auf eurer Schule gelernt?

Sei´s drum. Ich wollte eigentlich schlafen gehen, nur euretwegen stehe ich noch hier. Wenn ihr euch bedanken wolltet:
gern geschehen, wenn ihr euch noch für diese Situation rechtfertigen wollt....verschieben wir weitere Plaudereien auf den nächsten Morgen.
Dann sind wir alle ausgeschlafen, ihr habt den Schreck überwunden, ich bin dann gewillt, euch zuzuhören und bei einem gepflegtem Frühstück plaudert es sich auch besser.

Ich rate euch jetzt, zur Ruhe zu kommen.

Mit diesen Worten, sowohl an das Mädchen gerichtet, als auch an die Gestalt im Zimmer, und einem leichten Kopfnicken drehte sich Dushà um und verlies langsam das Zimmer.

Eien angenehme Nacht wünsche ich.

Mit diesen Worten trat sie auf den Flur hinaus und ging in Richtung ihres Zmmers.
Dushà sah sich schon im Geiste endlich wieder in einem vernüftigen Bett liegen, als sie den Wirt keuchend und schnauffend die Treppe hochkommen sah.
Nach Luft jappsend fragte er sie nach 2 Frauen und einem Gnom.


Du meine Güte, geht hier niemand schlafen? wäre beinahe ihre Antwort gewesen, doch der Wirt sah mit seinem hochrotem Kopf und offenem Mund nicht aus, als wollte er auf ihre Scherze eingehen, also behielt sie es für sich.

Nein, hier auf de Flur habe ich niemanden gesehen.
Und wenn doch.. was kümmert´s mich?!

Mit dieser Antwort (und einem vielsagendem Schulterzucken... schließlich konnte sich doch nicht jedem polterndem Geräusch auf dem Fur nachgehen), drängelte sie sich am Wirt vorbei und betrat endlich ihr Zimmer.
Mit einem erleichterndem Seuftzer ließ sie sich ersteinmal auf das Bett fallen.
 

Seradin

Kleine Drow
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Alira sah wütend den Mann an, der da so abfällig über ihren neuen Kammaraden sprach. Sie wollte gerade wieder loslegen und damit den Moment auskosten, in dem sie mal nicht auf den Mund gefallen war, da kam er ausgerechnet auf ihre Magie zu sprechen. Die Magierin wurde erst weiss und dann rot im Gesicht. Am liebsten hätte sie sich selbst geohrfeigt, warum musste sie auch so vorlaut sein. Alira grübelte, wie konnte sie sich aus der Angelegenheit herausziehen ohne das bekannt wurde, das sie eine misserable Magierin war. Gut, die junge Frau konnte fast perfekt aus Zauberbüchern und Rollen zaubern, doch das freie Zaubern löste bei ihr immer Katastrophen aus. Ihr musste doch etwas einfallen, sie konnte doch nicht plötzlich wie nackt vor den beiden da stehen. Die Ablenkung der Retterin, kam ihr gerade recht und dann wollte diese Dame auch noch gehen. Jetzt musste sie nur noch den Mann wegbekommen, aber der machte keine Anstallten sich zu rühren.

Auch Euch eine geruhsame Nacht und schlaft gut.

rief Alira Dushà hinterher, dann sah sie den anderen an und überlegte. Es musste doch einen Weg geben ihn los zu werden und zwar schnell, bevor er noch auf die Idee kam weiter nachzuhaken. Sie mussterte ihn und stellte plötzlich fest, das sie in seiner Nähe garkeine Panik verspürte, trotz seines Auftretens. OK, er schien ihr kein Mensch zu sein, aber totzdem war da etwas. Alira grinste, ob er wohl zu denen gehörte, die lieber in der Gesellschft von Männern waren. Nicht das sie schon sojemanden begegnet wäre, aber sie hatte davon gehört. Die Magierin räusperte sich.

Ähm, wenn ihr nun so gütigt währt, mein Zimmer zu verlassen. Ich würde mich gerne für die Nacht fertig machen.

Die Frau versuchte ein gekonntes Lächeln aufzusetzen,was sie noch nie zuvor in ihrem Leben getan hatte und nach der Reaktion des Mannes, konnte sie das auch nicht besonders gut. Nun ja, bevor er sich doch entschliessen sollte, bei ihr bleiben zu wollen, setzte die Magierin die kleine Maus ab und delegierte vorsichtig den mann zur Tür hinaus.

Auch Euch wünsche ich eine gute Nacht .

Mit diesen Worten schubste sie die Tür zu und schloss schnell ab.
Endlich alleine atmete Alira erleichtert auf und betrachtete ihr Zimmer, oder besser, dass was davon übriggeblieben war. Mit einem grossen Seufzer machte sie sich daran die Unordnung wenigstens etwas zu verringern. Die Magierin hob die Kerze auf und stellte sie auf den Nachttisch. Als sie ihn ihrer Tasche nach einem Zündelholz kramte fand sie ein paar Krümel von ihrem letzten Brot. Diese warf sie der Maus hin, und die machte sich natürlich sofort darüber her. Also endlich die kleine Kerze wieder brannte sah die Magierin, das der Nager immer noch zu ihren Füssen sass und sie beobachtete.


Nach kleiner möchtest du etwa bei mir bleiben? Gut, ich weiss zwar dass du eigentlich mich nicht verstehen kannst, aber wenn du in meine Hand krabbelst, dann heisst das, das ich mich absofort um dich kümmern werde.

So streckte sie also ihre Hand nach unten und nach einem kurzen zögern kletterte die maus mit einem fröhlichen Pipsen hinein. Alira sah die Maus lange an und meinte dann zu ihr, dass sie absofort Max heissen würde. Dies wurde von der maus wieder mit einem Pipsen beführwortet.
Ein grosser Gähner, der Aliras Mund sich bis an seine Grenzen auftun liess, sagte der magieren nun endgültig, dass es zeit für's Bett wurde. So setzte die Frau also die Maus wieder auf den Boden, wünsche ihr eine gute Nacht und machte sich daran ihr Kleid auszuziehen. Müde und fertig stieg sie ins Bett und zog die Bettdecke bis unters Kinn. Das Polltern im Nachbarzimmer bekam sie schon nicht mehr mit.
 

Durin

Schlachtenwüter
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Durin trottete durch die dunkelen Gassen der Stadt. Etwas beunruhigte ihn, er wurde verfolgt.
Er ging grade unter einer defekten Laterne durch, da fuhr er auf der Stelle um und Axt durchschnitt den Schatten. Drei Soldaten wichen nur mit größtem Glück rechtzeitig zurück. 5 weitere kamen aus der anderen Richtung. Er saß in der Zange.

"Hm, ich gegen 8," dachte sich der Schlachtenwüter. Nicht einfach, aber mit etwas Glück... Allerdings machen die auch nur ihren Job und darauf zu achten, dass ich sie nicht töte könnte ich mir nicht leisten." - "Du bist der kriminellen Conspiration angeklagt und hiermit verhaftet," verkündete einer der Männer. Durin beantwortete diese Dreistigkeit mit einem leisen Knurren, da wurde ihm sein Gewissenskonflickt abgenommen. Ein Zauber riss seine Axt nach oben. Er konnte sie noch festhalten, jedoch war dies keine sinnvolle Verteidigungsposition. Wie auf einen Befehl sprangen 4 Wachen auf ihn. Eine wurde umgehend mit einem Stoß des Axtknaufs ins Reich der Träume geschickt. Ein Schwertschlag beulte seine linke Unterarmplatte ein und betäubte die Hand. Ein anderer hing an seiner Rechten. Durin warf den Koppf zurück und ein Gegner hinter ihm Landete auf seinem Hintern. Doch da waren schon zwei neue und die letzten hatten schon seine Axt gegriffen, die mit einem Ruck aus seinen Händen gerissen wurde. Ein letzter Faustschlag, der einem Soldaten die Luft aus den Lungen trieb, dann wurde der Zwerg unter Rüstungen und Körpern begraben. "Ich ergebe mich" gab er resignierend auf. Ein Schwall magischer Energie, der schmerzhaft durch seinen Körper fuhr, zeigte, dass die Gegenseite diesen Vorschlag ablehnte. Fäuste trafen sein Gesicht. Der Schlachtenwüter entspannte seine Muskeln und nahm so den zweiten Zauber wiederstandslos an. Ihm wurde schwarz vor Augen.

Er erwachte kurz, als er unsanft in eine Zelle geworfen wurde. Sie hatten ihm Waffe, Helm und Plattenzeug abgenommen, er stand nur noch im Kettenkleidung und Leder da. Da hätten sie ihn ja gleich auf die Unterwäsche ausziehen können. Nunja, irgendwo war das ja tatsächlich seine Unterwäsche...
Er fand sauberes, frisch ausgelegtes Stroh und zwei Decken vor. Nunja, er hatte schon wesentlich unbequemer genächtigt und an seiner momentanen Situation konnte er ehe nichts ändern, also legte er sich schlafen.
 

Greyslaught

Extrem böser Napas
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Er wandte sich für einen kurzen Moment noch einmal der geschlossenen Tür zu. Dann schüttelte er den Kopf und machte sich auf den Weg nach unten. Frauen...
Er bemerkte noch, wie der Wirt mit "Dusha" sprach und, bevor er sich ihm zuwenden konnte, vershwand der Dämon rasch die Treppe hinunter. Dort schien sich die Situation inzwischen beruhigt zu haben. Er konnte Durin nirgends entdecken, dafür kam aber Sinister von einem morschen Deckenbalken herabgestürzt und landete, seinen Sturzflug gerade rechtzeitig bremsend, auf seiner linken Schulter. Scarlet kraulte ihm nachdenklich den Kopf, während er auf die Tür zusteuerte.
 

Nergal Shadowwalker

Mauseinbrecher
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Nergal wachte durch einen regelrecht barbarischen Urschrei auf. Von einem Augenblick zum nächsten saß er senkrecht im Bett und starrte mit weitaufgerissenen Augen das wutschnaubende Ungetüm an, das sich brüllend vor seinem Bett (Bett? Welches Bett, bei Baravar?!) aufbaute. Und wie es brüllte:"Du verlaustes Miststück! Hatte Dein winziger Kollege unten doch recht! Was hab ich Dir gesagt?! Du hast hier nichts mehr zu suchen! Raus! Sonst vergeß ich mich!" Jetzt erkannte der Gnom den Riesen auch. Das war ja der Wirt vom "Faß"! Was machte denn der in seiner Wohnung? Oder war das am Ende gar nicht sein Zuhause? Nein...wenn er sich das jetzt richtig besah, war das alles viel zu groß und ungeschickt gebaut, als daß hier seine Heimat sein konnte. Wo, bei allen Göttern, war er?
Er kam nicht dazu, seinen Gedanken weiterzuverfolgen, denn der Wirt packte ihn mit der Linken am Wams, schnappte sich mit der anderen Pranke seine Siebensachen und warf ihn kurzerhand aus dem Fenster. Naja, besser gesagt, er wollte ihn hinauswerfen. Doch wie das bei den Großen und Starken oftmals so ist, haperte es auch bei diesem Wüterich an der gebotenen Feinabstimmung. Was für Nergal eine erfreuliche und eine wengier erfreuliche Folge hatte: Er flog zwar nicht aus dem zweiten Stock, aber dafür an die gegenüberliegende Wand. Stöhnend sackte er zusammen. Doch gleich darauf war der Schmerz vergessen, als er den Berserker mit geballten Fäusten auf sich zukommen sah. 'Nichts wie raus hier!', dachte er und schoß unter den Armen des Großen durch...und gleich darauf wieder zurück, als ihm einfiel, daß sein Rucksack noch an der Wand lag. Der Große brüllte noch etwas lauter, war dem Gnom im Hinblick auf die Schnelligkeit und Gewandtheit jedoch hoffnungslos unterlegen. Und so konnte Nergal ohne weiteren Kontakt mit den Fäusten doch noch glücklich zur Tür hinauswuseln. Auf dem Flur verschnaufte er kurz, hastete jedoch gleich darauf weiter, als er schwere Schritte hinter der Tür hörte. Dabei fiel ihm ein Satzfetzen ein, den der Große gebrüllt hatte:"...Dein winziger Kollege..." Was hieß denn das nun schon wieder? Nergal beschloß, dem Großen den Vortritt zu lassen. Konnte nicht schaden, wenn er herausfand, welchen Kollegen es da nach Schaufenstein verschlagen hatte. Also drückte er sich in eine dunkle Ecke des Flures und war kurz darauf regelrecht mit dem Schatten verschmolzen. Und richtig, er brauchte nicht lange zu warten, da stapfte der Wirt - immer noch grummelnd - an ihm vorbei und die Treppe hinunter. Nergal schlich zum Treppenabsatz und lugte vorsichtig in den Schankraum. Und bekam große Augen. Da saß ja ein Gnom! Aber wie sah der denn aus?! Der rannte ja rum wie der letzte Kobold - ungewaschen, die Kleidung eigentlich nur eine Ansammlung von Lumpen und mit zerstrubbeltem Haar...der war ja eine Schande für jeden Angehörigen des Kleinen Volkes! Nergal konnte sich gerade noch zurückhalten, etwas Entsprechendes hinunterzurufen. Und seine Selbstbeherrschung wurde belohnt, denn so bekam er mit, wie der Wirt zu dem Neuankömmling hinüberstapfte:
"Du hattest recht. Diese Mistkröte hielt sich wohl für besonders schlau. Aber dem hab ich heimgeleuchtet! Ha! Nur..." bei diesen Worten wich die Großspurigkeit aus seiner Stimme "...leider ist er mir entwischt. Ist er vielleicht die Treppe runtergekommen?" Der Gnom schüttelte nur den Kopf und zeigte ein schmieriges Grinsen.
Nergal fühlte, wie ihm die Zornesröte ins Gesicht kroch. Das war doch wohl die Höhe! Verpfiff der einen seines Volkes einfach so an einen Großen! Na, der würde was erleben, wenn er ihn mal allein erwischte! Aber jetzt wollte er erstmal schlafen. Mit dem Abschaum und den sonstigen Problemen des Lebens konnte er sich auch morgen noch beschäftigen. Also huschte er zurück in die dunkle Ecke und rollte sich dort zusammen. Wenig später war er eingeschlafen.
 
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BelgishBeat

Kreischlingsanwalt
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Tramsel kam aus dem Schmunzeln nicht mehr raus.
Wie gerne wäre er dabei gewesen, als der Wirt den Gnom aus dem Bett warf.
Aufgebracht huschte der Wirt hin und her,in der Hoffnung den ungeliebten Gast doch noch irgendwo zu erwischen.
"Nun laßt mal gut sein." rief Tramsel dem Wirt zu. "der wird sich bestimmt irgendwo verkrochen haben."
Tramsel hatte ja schon oft von der sprichwörtlichen Nachtblindheit der Menschen gehört.
"Kommt lieber rüber und setzt Euch zu mir!Nicht alle von unserem Volk sind so wie der." sagte Tramsel und winkte den Wirt zu sich ran.
Der Wirt warf noch einige Blicke die Treppe herauf, doch zu seiner Enttäuschung konnte er den Gnom nicht sehen, und setzte sich schließlich zu Tramsel.
"Ärgert Euch doch nicht so!" Tramsel versuchte den genervten Wirt ein wenig aufzumuntern. "Morgen früh werdet ihr ihn sicherlich erwischen."
"Ja, vermutlich habt Ihr recht!"antwortete der Wirt und wandte sich nun ganz Tramsel zu.
Eine ganze Weile plauderten die beiden über das woher und wohin und wie schön es früher doch einmal war.
Schließlich erzählte Tramsel einige Witze und der Wirt lässterte über die verrücktesten Gäste die seine Schenke mal besucht hatten.
Die beiden amüsierten sich köstlich und der Wirt ließ auch noch zwei Bier springen.
Doch schließlich überkam sie entgültig die Müdigkeit.
"Entschuldigt, wenn ich das zu so später Stunde frage, mir fehlt noch ein Nachtlager. IHr habt doch jetzt eines in Gnomengröße frei..."sagte Tramsel und versuchte dabei möglichst schüchtern zu wirken.
"Oh...äh...ja natürlich." antwortete der Wirt. "Wie unhöfflich von mir, daß ich euch das Bett noch nicht angeboten habe. Ihr seid natürlich herzlich eingeladen, mein Gast zu sein heute Nacht, kleiner Freund!"
"Ihr seid sehr gütig Herr Wirt!" säuselte Tramsel "Aber was wird mich das Bett denn kosten?"
"Ihr habt mich nicht recht verstanden, junger Freund! Ich sagte doch, ihr seid eingeladen. Es ist mir eine Ehre, einen solch noblen Gnom, wie ihr es seid, in meinem Hause zu haben."
Tramsel grinste innerlich! Sein Rechnung war aufgegangen und er hatte nicht umsonst die ganze Zeit dem Wirt Honig um's Maul geschmiert.
"seid tausend mal bedankt, Herr Wirt!" sagte Tramsel scheinheilig, als dieser ihm den Schlüssel gab.
Auf dem Weg zu seinem Zimmer kam er an der dunklen Nische vorbei in die sich der andere Gnom verkrochen hatte.
Tramsel schmunzelte und klopfte dem Schlafenden auf die Schulter.
"Besten Dank Kumpel! Du hast mir die Aussicht auf genau so ein hartes Nachtlager erspaart."
Schließlich verschwand er in seinem Zimmer und ließ sich totmüde in das Bettchen fallen.
 
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Svala

Langschläferin
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Die Zimmertür, durch die der Wirt eben hinausgerauscht war, stand noch offen und wäre in dem Moment jemand daran vorbeigegangen, hätte er eine Halbline und eine Silberhexe fassungslos auf den Flur starren sehen. Dann sahen sich die beiden an und Seluna fand ihre Sprache wieder: "Ich dachte, der schmeißt uns auch raus. Armer Nergal!"
"Das dachte ich auch.", krächzte die Kleine.
"Ich seh mal nach, ob ich ihn finde." Mit diesen Worten huschte Seluna zur Tür hinaus.
Svala ließ sich auf das Bett fallen und die bleierne Müdigkeit, die sie schon im Schankraum hatte wegtreten lassen, machte sich wieder breit. Sie war schon halb eingeschlafen, als ihre Zimmergenossin wiederkam.

"Hmmmm?" war das einzige, was die Kleine im Halbschlaf noch von sich geben konnte.
"Hab ihn nicht gefunden. Ich hoffe nur, er ist nicht doch noch rausgeflogen."
"Mmmmmh...", kam als Antwort.
"Hab verstanden. Gehen wir schlafen."
 

Durin

Schlachtenwüter
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Durin war schon wach, seit die Mogensonne durch das Fenster fiel. Vor den Strahlen flüchtend hatte er sein Gesicht tief ins Stroh vergraben. 'Gefangensein' war eine Tätigkeit, die nicht wirklich viel Aktivität verlangte, also entschloss sich der Zwerg, seinen Schlafvorrat endlich mal richtig auszufüllen.

Da rief doch einer tatsächlich "Aufwachen!". Auch gut. Vielleicht würde er jetzt erfahren, weshalb er eigendlich festgenommen worden war. Durin richtete sich auf und erkannte den Wachsoldat: Es war Juh. Durin wusste noch nicht, das der Knappe auch einen Soldatenrang in der Wache hatte.
"Hier Zwerg, Ich bringe Frühstück und einen Wascheimer. Der Geruch ist ja eine Zumutung." meinte Juh laut. Er trat in die Zelle und fügte dann leise hinzu: "Adran schickt mich. Ich hohl dich hier heraus. Anscheinent will man dich verschwinden lassen. Er muss sich auch einige Fragen wegen seinem Kontakt zu dir anhöhren und kann dich wohl erstmal nicht mehr treffen." Durin nickte nachdenklich. Verdamt, wenn er doch nur wüsste, was das alles zu bedeuten hatte. Wer hatte etwas gegen ihn? Und wieso? Und dann noch: "Ähm, und wie willst du mich hier rausschleusen?" fragte er, bevor er sich einen Schwall Wasser in's Gesicht schüttete. Juh sah durch die Gitter und versicherte sich, dass sie ungestörrt waren. Dann zog er eine kleine Kappe hervor und setzte sie sich auf. Er verwandelte sich in einen Zwerg, der Durin ziemlich ähnlich war. Haarfarbe, Kleidung, die kleine Narbe stimmten. "Der Bartansatz ist zu grade, seh' ich wirklich so weibisch aus?" fragte Durin gekränkt, während er sich wieder sein Kettenhemd überwarf, und fügte dann noch hinzu: "Ach ja, und hast du sowas auch für mich?" - "Ich habe mir eher wegen des Geruches sorgen gemacht. Ich hatte auch noch frische Unterkleidung gesucht, in deiner Größe aber nichts gefunden. Und wegen dem Zauber für dich ... da ist das nächste Problem. Wir haben nur die eine Kappe, für dich habe ich einen Zauber. Adran hat mir das beigebracht, aber ich bin nicht allzu gut. Wenn ich den gezaubert habe hast du etwa 5 Minuten, bis der Zauber aufhört." Durin schätzte die Zeit ab. In 5 Minuten würde er unmöglich zum Haupttor kommen. Zum Tor zum Innenhof könnte er es schaffen, wenn er sich beeilen würde. Aber würden die ihn rauslassen? Juh deutete seinen Gesichtsausdruck richtig: "Die Wachen am Tor weden sicherlich wissen wollen wohin du willst. Und einen unterschriebenen Befehl habe ich leider auch nicht. Du must dir da was einfallen lassen." Durin fiel auf, das der Zauber auch die Stimme nicht änderte. Er entschied sich, das ih das zuviel Risiko war, er hatte eine bessere Idee: Nicotemus Kamern sind hier doch in der Nähe. Von da aus gibt es einen Geheimausgang, den ich benutzen könnte." - "Hm, der ist von 2 Mann bewacht, die sich noch schlechter überzeugenlassen werden. Aber zwei an der Tür ist immernoch besser als 50 am Tor. Du hast recht. Auch wenn es mir nicht recht ist, dass du das mit meinem Gesicht machst, ist es wohl die beste Alternative." Juh seuftzte. Dann fragte er Durin ob dieser bereit sei. "Moment noch, wo ist meine Axt und meine Rüstung?" - Die sind Momentan in der Werkstatt. Die Drei, die da arbeiten sind auf unserer Seite, auch wenn sie nicht alles wissen. Wir werden sie ersetzten und aus der Burg schleusen. Du kannst sie dir..." Durin unterbrach den Knappen: "Ich war schon mal in der Werkstadt. Die liegt doch quasi auf dem Weg, das schaffe ich. Kein Widerspruch, verstanden?" Resignierend zauberte Juh seinen Spruch. Durins Position ... hob sich, als er sich in einen Menschen verwandelte, der Juhs gutaussehender Zwilling hätte sein können. Ein interesantes Gefühl. Jetzt war Eile angesagt. Er öffnete die Zelle und ging schnellen Schrittes raus, den Gang runter, an der Gefängnisswache vorbei, um die nächste Ecke.
Und dann sprintete er los. 'Hey,' bemerkte er. 'Diese langen Beine, keine schweren Metallplaten, so schnell war ich ja noch nie.'
Im selben Tempo rannte er in die Werkstadt. "Meine Axt und Rüstung!" rief er. Der anwesende Schied warf ihm ein Bündel zu, aus dem Axt aufgeregt rief: "Hey, da bist du ja wieder. Hier in dieser Kammer eingesperrt mit diesen Typen, das war die schlimmste Nacht seit langem." Der Schmied meinte noch, sie hätten die Rüstung etwas ausgebeult, aber Durin war schon wieder am Laufen. Die fragenden Blicke zweier Burgwachen, denen er über den Weg lief ignorierte er einfach.

Er war schon fast bei der Tür, die zu den Kammern runter führte. Durin fing wieder an zu gehen und versuchte sewinen Atem zu kontrollieren. Er imitierte probeweise einmal Juhs Stimme - mit wenig Erfolg. Da höhrte der Illusionszauber auf zu wirken. Na Fabelhaft, war der Umweg über die Werkstadt doch zu lang gewesen. Egal, er hatte ehe nicht vor gehabt, mit den Wachmännern zu reden. Er packte das Bündel seiner Rüsstung wie einen Flegel und schwang es. Ja, das sollte funktionieren. Er schlich sich an die nächste Ecke, sprang hervor ... und fand die Tür unbewacht. "Hey, Glück im Unglück." lachte Durin. Also ging er die Treppe herunter. Er erinnerte sich: Zuerst links, dann rechts, wo es recht schäbig ist und den Gang geradeaus runter. Er wollte grade den entsprechenden Gang runtergehen, da höhrte er ein Geräusch aus einem der Zimmer. "Das Rechte war", er überlegte etwas, "das Arbeitszimmer." Hier unten war also jeand. Die Wachen von oben? Der Zwerg schlich also an die Tür des Arbeitszimmers, langsam fragte er sich, ob seine Talente im "Ohne-Rüstung-doch-recht-leise-sein" bei seiner Betätigung als Schlachtenwüter nicht viel zu ungenutzt waren.

Die Tür stand einen Spalt offen und Durin spieonierte hindurch. auf der anderen Seite standen zwei Personen: Ein Mensch und ein anderes Wesen, auch Humanoid, jedoch hingen von seinem Körper überall Ketten runter, die in scharfen Klingen endeten. Und das unruhige Eigenleben dieser Ketten machte klar: Die Ketten waren nicht nur Kleidung. Der unterwürfige Blick des Menschen machte klar, wer hier das sagen hatte. Der Mensch berichtete grade: "...tatsächlich etwas zurückgegangen. Es bleibt jedoch noch abzuwarten, ob das tatsächlich ein Trent ist, oder nur eine zufällige Schwankung. Und dann habe ich noch etwas ausergewöhnliches zu melden." Er machte eine kurze Pause. "Wir haben diesen Zwerg, Durin, gefunden. Der, der herumgeschnüffelt hat. Er hatte nicht nur gegen Aglaron gekämpft und gesiegt, er war auch an der Niederlage von Ughiral beteiligt." Das ander Wesen lachte ein klapperndes, angsteinflösendes Lachen. "Dieser Zwerg ist dem Meister völlig egal. Azrael war schwach, Ughiral war noch um einiges schwächer. Der Meister hat den Zwerg kämpfen sehen und er ist nicht ansatzweise gefährlich. Für einen Sterblichen ganz okay, aber nicht einmal ausergewöhnlich. Er wäre nicht einmal ein nützlicher Verbündeter. Macht mit ihm, was ihr wollt." Durin war sauer. Hier ging es eindeutig um ihn. Aber recht hatte der Dämon, oder was das war. Es war wohl tatsächlich ein Diener Munkins, und dieser Dämon könnte es sicher mit 40 Schlachtenwütern aufnehmen und würde nicht in's Schwitzen kommen.

Als nächstes gab der Dämon Befehle. Durin verstand sie nicht, aber er schloss daraus, dass sie etwas mit dem Fürsten vorhatten. Der Meister war angeblich "in dieser Sache recht ungeduldig." Dann zog der Extraplanare eine rote Kugel hervor. Er strich über die Oberfläche, murmelte ein paar Worte in einer anderen Sprache und verschwand. Der Mensch drehte sich umund ging auch. Durin konnte sich grad noch verstecken, bevor der andere die Tür öffnete und die Treppe hochging. Sollte er ihn verfolgen? Nein, der Krieger verwarf den Gedanken so schnell wie er gekommen war. Es war eins, an einer tür zu lauschen, aber etwas anderes, jemanden durch eine Burg zu verfolgen, in denen es von Wachen wimmelte, die den Befehl hatten, ihn einzufangen. Durin ging bis zum Ende des Ganges. Er zog sich noch seine Rüstung an, dann öffnete er die getarnte Tür und trat auf den Friedhof hinaus. Er sah sich um, erspähte aber keine Uniform. Es war hoffentlich sicher, wenn er noch einmal zur drohenden Statur ging, danach sollte er wohl besser etwas untertauchen, oder so.
 

BelgishBeat

Kreischlingsanwalt
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Die morgendliche Sonne kitzelte Tramsel an der Nase als die ersten Strahlen durchs Fenster schienen.
Der Gnom knurrte wohlig vor sich hin und zog die dicke Pferdedecke über die Augen.
Doch die Sonne bleib hartnäckig. Durch die groben Maschen der Decke ärgerte sie Tramsel weiter mit ihrem Licht.
Schließlich warf Tramsel die Decke beiseite, setzte sich auf, reckte sich und gähnte genüßlich vor sich hin.
So gut wie die letzte Nacht hatte er lange nicht mehr geschlafen. Ihm war früher nie wirklich bewußt gewesen, wie schön so ein warmes Bett sein kann. Doch in den letzten Nächten draußen unter Bäumen und in Straßengräben hatte er sich nicht's sehnlicher gewünscht als ein warmes Bett.
Auch wenn er die Nacht über von dem hinterlassenen Geziefer der vorherigen Gäste gepisackt worden war, so war das doch immer noch angenehmer als durchgefroren in einer Pfütze aufzuwachen.
Fast schon genüßlich kratzte Tramsel sich an den roten Überbleibseln der nächtlichen Bisse und sprang schließlich gänzlich auf.
Gut gelaunt schlurfte der Gnom zum Fenster herüber und lächelte der Sonne zu. Vorsichtig öffnete er das Fenster und blickte in den wunderschönen Tag, der sich da anbahnte.
Der Himmel war strahlend blau und die Luft roch frisch. Der leichte Wind trieb Tramsel den Duft der Blumen aus den Balkonkästen in die Nase und der Gnom ließ sich es nicht nehmen, seine Nase tief in die Blumen zum schnuppern zu stecken.
"Es scheint heute wirklich ein schöner Tag zu werden" dachte der Gnom, als die Sonnenstrahlen seinen Bauch wärmten.
Schließlich wannte er sich der Waschschüssel zu, wusch sich und sprang anschließend in seine Klamotten und prüfte sorgfältig seine Ausrüstung.
Seine Kleider sahen wirklich etwas in Mitleidenschaft genommen aus.
"Ich brauche dringend neue Sachen." dachte sich Tramsel, während er den Staub von der Hose klopfte.
Und auch sein schartiges Kurzschwert hatte schon bessere Tage gesehen.
Ein Blick in seinen Geldbeutel verhieß auch nix gutes.
"erstmal frühstücken, dafür wird's noch reichen. Danach sehen wir weiter!" murmelte Tramsel und ließ sich von dem dürftigen Inhalt nicht die gute Laune verderben.
Und mit einem Liedchen auf den Lippen machte er sich auf den Weg hinunter in den Schankraum. Das Lied hatte ihm einst ein halbelbischer Waldläufer in seiner heimatlichen Dorfkneipe beigebracht.
Aus dem Mund eines Gnom's wirkt es zwar recht merkwürdig, aber wann immer er in guter Stimmung schoß ihm dieses Lied in den Kopf.

"Warum seid ihr Zwerge klein?
Wir passen sonst nicht in'n Stollen rein!

Wieso versteckt ihr euch in Stollen?
Wir sind allergisch gegen Blütenpollen!

Habt ihr im Berg denn was zu essen?
Ja, weil wir nur Steine fressen!

Trallalalalalala Trallalalalalala Trallalalalalala Lalala
Trallalalalalala Trallalalalalala Tralalalalalala Lalala

Steine sind doch zu hart zum kauen?
Darum tun wir sie in Stücke hauen!

Warum rasiert ihr nie den Bart?
Weil keiner so lange Arme hat!

Wieso habt ihr so große Nasen?
Wir schnüffeln gerne an Grubengasen!

Trallalalalalala Trallalalalalala Trallalalalalala Lalala
Trallalalalalala Trallalalal.............."

Plötzlich blieb Tramsel erschrocken auf dem Treppenabsatz im Schankraum stehen.
Vier Zwerge saßen an einem der Tische beim Frühstück und blickten wütend auf den Gnom.
"Oh oh, jetzt wird's brenzlich!" flüsterte Tramsel noch zu sich selbst.
 
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Dushà

Dunkler Geist
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DUSHÁ hatte schon lange nicht mehr so unruhig geschlafen. Das lag einseites an der Qualität der Betten (doch nach einigen Nächten der letzen Zeit in verschiedenen Ställen oder einfach auf dem kargen Erdboden war dies noch das kleinste Übel gewesen), andererseits aber eher daran, daß sie sich nicht ihrer Reisekleidung und ihrer Waffen entledigt hatte.
Als Dushà die letzte Nacht aus dem Zimmer des Kindes zurückgekehrt war, hate sie sich einfach auf das Bett fallen lassen... und war wohl sogleich eingeschlafen.
Mit ein paar eiskalten handvollen Wasserschöpfern hatte sie all ihre Lebensgeister wieder beisammen, richtete ihre Kleidung und nahm Rucksack, Umhang und ihren Wanderstab an sich und trat hinaus auf den Flur.


Schläft wohl noch alles. dachte die Elfin.
Kein Wunder, draussen steht die Sonne ja noch nicht mal hoch.
Wenigstens ist da unten dann Platz und Ruhe.

Versunken in ihren Gedanken ging die Elfin in Richtung Schankraum... und trat dabei fast auf einen Gnom.

Verdammt! Habt ihr nichts besseres zu tun, als hier rumzustehen?
Geht doch runter oder auf euer Zimmer....
Mit diesen Worten wollte sie den Gnom auf die Seite schieben, doch dann sah sie, warum er wohl keine Lust hatte, hinunter zu gehen.

Aha.. Ärger Kleiner?
Tja.... bist nicht der einzige deiner .....Größe, der in dieser Taverne für Ärger sorgen.

Geh zur Seite oder komm mit runter.... aber ich habe Hunger.
Na, was ist?

Dushà konnte sich ihre spottischen Gedanken über Gnome und Zwerge nicht verkneifen. Es war nunmal einiges dran an den gängigen Vorurteilen.. Elfen galten auch als hochnässig.. und so verhielt sie sich manchmal leider auch. Doch bisher ohne Schaden zu nehmen. Das Leben war zu kurz, um auf alles und jeden Rücksicht zu nehmen und sich nicht einmal ein oder merere Späßchen zu leisten.. wenn es sein musste vielleicht auch auf Kosten anderer.

Sie blickte auf den Gnom und sah ihn fragend an.
 
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