Gibt's denn schon irgendwelche vagen Hinweise auf Release-Termine oder so? Auf der Hompage finde ich keine FAQ, bin ich nur zu blöd zum Suchen?
In dem Interview wird nach meinem Geschmack vor allem viel Gedöhns gemacht. Was bleibt denn an Redifinition? Ein glaubhaft schmal bemessenes Inventar und eine Nicht-Linearität und Freiheit, die ich erstmal sehen will, bevor ich dran glaube. Auf den Screenies sind momentan immer nur höchstens zwei Charaktere zu sehen, wobei meist der eine ein Monster ist, gegen das gerade gekämpft wird.
Wie lebendig die Spielwelt werden wird - man muß abwarten, aber gegen Gothic2 und die dort gesetzten Standards muß ein Game erstmal anstinken, bevor es sich anschickt, neue Maßstäbe zu setzen... Gerade die Interdependenzen von NPCs machen für mich die Lebendigkeit und Komplexität einer Spielwelt aus.
Was die Nichtwählbarkeit des Spielcharakters angeht, so hat es mich in Gothic nicht sonderlich gekratzt - wenn man das Charakterbuilding als essentiellen Bestandteils des Rollenspiels begreift, mag man hierin ein Minus sehen. Mir kommt es mehr auf eine wirklich spannende Handlung an, und da sind eben bestimmte Grenzen gesetzt, wenn man alls Möglichkeiten der Handlung mit allen möglichen Spielecharakteren verbinden will. Bestes Beispiel: Eine integrierte Lovestory. Die müßte in verschiedensten Versionen integriert werden, wenn man aus unterschiedlichen Rassen und zwischen den Geschlchtern der Spielfigur wählen könnte. Entsprechend kurz und unkompliziert würde sie dann ausfallen, was der Story schaden würde: Die Romanzen in BG2 sind zwar ganz lustig, aber nicht wirklich spannend, man spielt sie so durch, wie man versucht, beim Kartenspielen ein komplettes Set vollzukriegen, d.h. man will sie alle mal "gehabt" haben und quält sich sogar mit einer weiblichen Spielfigur durch Anomens dämliches Geseiere.
Kurz: Nur eine Hauptfigur mag für den Wahlfreiheitsfetischisten ein Minus bedeuten, für den Storyfetischisten läßt sie aber dafür umso größere Hoffnungen aufkeimen.
Ich verweise da nochmal auf Gothic, wo zwar noch nicht das volle Potential ausgereizt, die Richtung aber zumindest gewiesen wurde. Um von Redefinition zu sprechen, muß aber noch mehr kommen!
Nur zwei verschiedene Waffenarten... Hhmm... Na, mal abwarten, was das bedeutet, und wie sich die angesprochenen Kampfstile voneinander grundlegend unterscheiden. Ist mir ehrlich gesagt ebensowenig wichtig wie ein hochkomplex ausgefeiltes Magiesystem - so, wie der ganze Kampfaspekt an den Rollenspielen mich eher nervt als fesselt. Auch hier wieder: für eine gute Story würde ich auch mit nur einer Waffe durch eine Spielwelt ziehen. Aber ich denke, daß ich da in der Minderheit bin und beim durchschnittlich wesentlich jüngeren Zielpublikum das Fighten einen großen Anteil der Motivation ausmacht.
Was bleibt? Die anscheinend sehr, sehr liebevoll gestaltete Spielwelt. Wenn da die Eindrücke, welche die Screenshots erwecken, wirklich für das Endergebnis stehen, dann wartet ein Leckerbissen. Vor allem die Lichtführung in den Interieurs mit den Buntglasfenstern ist der Hit! Allerdings sind einige der "Screenshots" definitiv gefaked, was man an der unterschiedlichen Weise, wie die Umgebung vom Wasser gespiegelt wird, erkennen kann. Solche Täuschungsmanöver machen mich etwas mißtrauisch. Schön was in Photoshop zusammenmalen kann jede Werbeabteilung.
Naja, es heißt also hier wie bei den beiden großen Konkurrenten Gothic3 und Oblivion abwarten. Das Interview verrät nicht wirklich Interessantes, wie ich finde.