[Übersetzung] Solaufein Mod: Poetry -> Poesie

Caswallon

Chronist
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Hi,

da es schon eine Weile keine Gedichte von Solaufein mehr gab und die Dichterfraktion mit Xanathar kompetenten Nachwuchs bekommen hat:), gibt es wieder ein paar Gedichte, an denen man sich mitttels poetischer Ader (oder Suchmaschine:D) versuchen kann.:)

(Zum Hintergrund: Im Solaufein-Mod, den ich übersetze, gibt es immer mal wieder Gedichte, die aus dem Englischen zu übertragen sind. Da ich in dieser Hinsicht nicht übermäßig begabt bin, freue ich mich über Mithilfe des Forums.:))

Also - um Eindeutschung bewerben sich:

---
How could I love you more?
I would give up
Even that beauty I have loved too well
That I might love you better.
Alas, how poor the gifts that lovers give
I can but give you of my flesh and strength,
I can but give you these few passing days
And passionate words that, since our speech began,
All lovers whisper in all ladies' ears.

I try to think of some one lovely gift
No lover yet in all the world has found;
I think: If the cold somber gods
Were hot with love as I am
Could they not endow you with a star
And fix bright youth for ever in your limbs?
Could they not give you all things that I lack?

You should have loved a god; I am but dust.
Yet no god loves as loves this poor frail dust.

(Richard Aldington "Prelude")

---
Some of the hurts you have cured,
And the sharpest you still have survived,
But what torments of grief you endured
From evils which never arrived!

(Ralph Waldo Emerson "Borrowing")

---
I know a garden where the lilies gleam,
And one who lingers in the sunshine there;
She is than white-stoled lily far more fair,
And oh, her eyes are heaven-lit with dream!

I know a garret, cold and dark and drear,
And one who toils and toils with tireless pen,
Until his brave, sad eyes grow weary -- then
He seeks the stars, pale, silent as a seer.

And ah, it's strange; for, desolate and dim,
Between these two there rolls an ocean wide;
Yet he is in the garden by her side
And she is in the garret there with him.

(Robert Service)

Vielen Dank im Voraus,
Cas
 

Malakai

Daedra Lord
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So Veldan und ich haben haben uns mal an Ralph Waldo Emerson vesucht.

Geheilt sind viele deiner Wunden,
selbst die Tiefsten hast du überlebt.
Doch leidest du Trauer für unzählige Stunden,
vom Bösen was du nie erlebt.

Wir haben versucht das ganze Sinngemäss zu übersetzen und die Struktur dabei nicht völlig zu verändern. Eine Wortgetreue Übersetzung ist wohl nicht möglich.
 

Dyara

Schwerttänzerin
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Ich hab´s mal mit Robert Service versucht... das Gedicht heißt übrigens 'Unforgotten':

Unvergessen

Ich kenn einen Garten, wo Lilien stehn,
Und eine die dort verweilt im Sonnenschein;
im weißen Kleid wie eine Lilie so rein,
Und oh, ihre Augen so himmelhell schön!

Ich kenn eine Kammer, kalt, dunkel und trostlos,
Und einen, mit unermüdlicher Feder sich plagt so lang,
Bis die tapferen, traurigen Augen müde werden -- dann
Sucht er die Sterne, blass, wie ein Seher so reglos.

Und ah, es ist seltsam; denn, dunkel und trüb,
Zwischen beiden wogt eines Ozeans Weite;
Doch ist er im Garten an ihrer Seite
Und sie in der Kammer zusammen mit ihm.


Naja...
 
Zuletzt bearbeitet:

Malakai

Daedra Lord
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Sehr klasse Dyara. Ich hab mich auch an dem Gedicht versucht uns mir dir Zähne ausgebissen. Eine schöne Übersetzung. *find*
 

Dyara

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Naja, ich habe versucht, Sinn, Reim und Rythmus so halbwegs hinzukriegen, manche Stellen finde ich noch etwas holprig, aber...

Danke für das Kompliment :)
 

Crocodog

Lustiger Harlekin
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Schöne Übersetzung @ Dyara, ehrlich.

Und @Caswallon: Finds ne klasse Idee von dir, das du das Forum miteinbeziehst in die Übersetzung :)
Obgleich ein Barde wie ich des Dichtens mächtig seien sollte, ich verfüge nicht über ausreichende poethische Fähigkeiten, um das alles so schön hinzubekommen, wie´s da im Original steht ;)
 

Rote Zora

Pfefferklinge
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Haha, die Bardenfraktion ist gefragt.
Was Crocodog, schon kneifen?
*kopfschüttel* ;)
Alles muss man selber machen... :rolleyes:
Oh, Dyara hat aber schon gut vorgelegt...
Hey, und Malakai, :up: :up: :up:
Keine falsche Bescheidenheit, da stimmt alles.
Humm, soll ich mich dann an den Aldington machen?
Erbitte Bedenkzeit.
Ein sehr schönes Gedicht, da hat man tatsächlich Bange, was kaputt zu machen...
Vielleicht melden sich ja auch die Googlemaster noch zu Wort, die irgendwo im weltweitnetz eine Übersetzung gefunden haben.

ZORA
 

Veldryn

Strauchdiebin
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Na wenn das kein konstruktiver Beitrag war...
 

Eagle

Ehrenhafter Ritter
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Hallo, dann hab ich mich halt mal an Richard Aldington versucht. Hier ist meine "Betaversion" (bin noch nicht zufrieden, aber vielleicht gibt es ja anderen auch einen Anstoss für andere Versionen):

Wie könnte ich dich mehr lieben
Ich hätte gerne aufgegeben
sogar die Schönheit, ich liebte sie so sehr
gab mir die Kraft dich mehr zu lieben, mehr
Mein Gott, wie dürftig sind die Geschenke, die Liebhaber geben
Ich kann dir nur von meinem Fleisch und meiner Kraft geben
Ich kann dir nur diese paar Tage geben
Und leidenschaftliche Worte, die, seit wir begannen mit Reden
Alle Liebhaber in die Ohren von Frauen flüstern.

Ich versuche, an ein wunderschönes Geschenk zu denken
Dass bis jetzt kein Liebhaber vermochte zu schenken
Ich denke: Wenn die kalten, trüben Götter
so liebend wären wie ich
Würden sie nicht einen Stern stiften
Und ihn klar für immer auf dein Glied richten
Sie könnten dir alles geben, was mir fehlt - oder könnten sie's nicht?

Du hast einen Gott geliebt; Ich bin nur Staub
Aber kein Gott liebt so sehr wie dieser arme, schwache Staub.

(Richard Aldington "Vorspiel")

Ich versuche, das ganze zu morgen zu überarbeiten.
 

Dyara

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Ich würde das mit dem 'Glied' nochmal überdenken (oder Plural draus machen)... man könnte das sonst falsch verstehen (schließlich ist die Romanze nicht geschlechtsabhängig :D...
 

Eagle

Ehrenhafter Ritter
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War die einzig sinnvolle Übersetzung, die mir eingefallen ist und ich denke mal, dass es vom Autor auch so gedacht war... Kannst ihn ja mal fragen!
 

Malakai

Daedra Lord
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Das wird nicht mehr klappen, Richard Aldington ist 1962 verstorben.

Vieleicht hilft eine "Speak with the Dead" Schriftrolle :D

Ich denke aber nicht das limb im englischen irgendeinen zweideutigen Charakter hat.
 

Dyara

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Ich habe jetzt mal ein bißchen gegoogelt, aber viel habe ich auch nicht gefunden zu Richard Aldington und 'Prelude'. Es stammt wohl aus 'War and Love', welches 1918 (Aldington wurde 1892 geboren) erschienen und was sicher unter Einfluß das 1. Weltkrieges geschrieben wurde (Aldington war afaik Kriegsteilnehmer und zumindest später auch entschiedener Kriegsgegner). Aldington hatte sicherlich keine antiquierten Moralvorstellungen, (später?) hatte seine Frau(?) eine von ihm tolerierte Beziehung zu einer anderen Frau, trotzdem ist 'limbs' einmal Plural und meint zweitens sicherlich wirklich die Glieder (=Beine).
 

Eagle

Ehrenhafter Ritter
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Glieder können aber auch Arme sein. Wie gesagt, war nur der erste Versuch! Vielleicht sollten wir 3 Versionen des Gedichts machen:
1.Die Glied-Version
2.Die Bein-Version
3.Die Arm-Version:D
Bei der Sache mit dem Plural hast du natürlich Recht...ich kapituliere!!!
 

Malakai

Daedra Lord
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Ich wäre ja für Glieder. Das kommt dem Original am nächsten und klingt auch besser als Arme oder Beine. :)
 

Dyara

Schwerttänzerin
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Ich hab´s jetzt auch mal probiert... vielleich kann man ja aus den beiden und eventuell weiteren etwas zusammenbasteln.

Einleitung

Wie könnt ich Euch mehr lieben?
Aufgeben würde ich
Sogar die Schönheit, die ich zu sehr geliebt,
Auf dass ich Euch mehr lieben könnt.
Doch wie armselig sind der Liebhaber Geschenke,
Nur mein Fleisch und Kraft ich Euch geben kann,
Nur diese kurzen Tage, die schnell vorbei,
Und Worte voll Leidenschaft, die seit wir reden,
Alle Leibhaber flüstern in der Angebeteten Ohr.

Ich versuche zu denken an ein einzige Gabe,
Die kein Leibhaber jemals zuvor gefunden hat;
Ich denke: Wenn die kalten, düsteren Götter
Wären heiß vor Liebe wie ich,
Könnten nicht sie Euch vermachen einen Stern
Und ewige Jugend Euch schenken?
Könnten all die Sachen Euch geben, die ich nicht hab?

Einen Gott hättet Ihr lieben sollen; ich bin nur Staub.
Doch liebt kein Gott so wie dieser arme, schwächliche Staub.


Ich denke, es dreht sich einfach um einen Soldaten während des ersten Weltkrieges, der für ein paar Tage auf Heimaturlaub bei seiner Freundin ist.
 

Eagle

Ehrenhafter Ritter
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Ich hatte erstmal eine wortgenaue Übersetzung versucht, aber deine Version ist nicht übel! Vielleicht ein paar mehr Verse, Metrum ist soweit eigentlich OK!
 

Siegmund

Rostiger Ritter
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Vorspiel (Prelude)

Wie ich Dich besser lieben würd´?
Ich gäbe auf
Sogar die Schönheit, die ich so sehr dereinst geliebt
Damit ich Dich mehr lieben könnt´.
Sieh her, wie arm die Gaben eines Liebenden:
Ich kann nichts geben als mein Fleisch und meine Kraft,
Ich kann nur diese wen´gen Tage geben
Und Worte voll Passion, die seit wir reden,
Alle Galane flüstern in aller Damen Ohr`n.

Ich will ein liebliches Geschenk erdenken,
Kein Liebender der Welt es je erfand;
Ich denke, wenn die kalten, trüben Götter
wär´n heiß in Lieb´entflammt wie ich
Könnten Sie einen Stern Dir stiften
und ew´ge Jugend Deinen Gliedern schicken?
und alles and´re, was ich nicht vermag?

Du solltest lieben einen Gott, ich bin nur Staub.
Doch niemals liebt´ ein Gott so sehr, wie dieser arme, schwache Staub.


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Ich habe mich mal kräftig bei Euch bedient, ich hoffe, das geht in Ordnung :)
Es lebe der Apos´troph! :D
Mehr morgen, ist spät geworden.

Edit:
Ich habe versucht, ein bißchen Rhythmus unter den Text zu kriegen, was an manchen Stellen dann zum Umbau geführt hat. Es geht z.B. besser, wenn man die erste und die vierte Zeile vertauscht, sinngemäß meinen beide das selbe, aber die zwei Silben von "besser" passen da in das Versmaß, und umgekehrt. Auch die Bedeutung von "lover" als Liebhaber ist durch die drei Silben im Deutschen schwer unterzubringen, ich glaube der noble "Galan" ist aber durch die "ladie´s" gerechtfertigt, auch die Passion, statt drei Silben "Leidenschaft". Durch die Apostrophen kann man auch noch einige Dreisilber entschärfen. Vom Klang her liest es sich jetzt ganz flüssig, wenn´s auch manchmal ein bißchen barock geschnörkelt daherkommt, die Freiheiten in der Übersetzung sind es glaube ich wert.

Was Dyara über seine Lebensgeschichte schreibt, vielleicht haben sie ihm im Krieg was weggeschossen? Irgendwie klingt das Gedicht danach.

Gruß, Siegmund
 
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