[Übersetzung] Solaufein Mod: Poetry -> Poesie

Caswallon

Chronist
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Ihr seid Spitze.:)

Malakai und Veldan: :up:

Bei Robert Service hab ich noch ein bißchen drin rumgebastelt (sorry, Dyara:)), Kritik ist erwünscht:

Ich kenn einen Garten, wo Lilien blühn,
Und eine, die dort steht im Sonnenschein;
Im weißen Kleid wie eine Lilie so rein,
Und oh, ihre Augen so himmelhell schön!

Ich kenn eine Kammer, kalt, dunkel und trostlos,
Und einen, der mit ruhloser Feder sich plagt so lang,
Bis der tapfre, düstre Blick müde wird -- dann
Sucht er die Sterne, bleich, wie ein Seher so reglos.

Und ah, 's ist seltsam; denn, dunkel und einsam,
Zwischen beiden wogt eines Ozeans Weite;
Doch ist er im Garten an ihrer Seite
Und sie in der Kammer zusammen mit ihm.


Siegmund:
Was hältst du von "flammende Worte" für "Worte voll Passion", und wieder "Liebenden" für "Galane"?
Ansonsten ist dem nichts hinzuzufügen.:)

Crocodog: Nun ja, ob' so schön wird wie im Original... Aber danke für die Komplimente.:)

Elfinit: Was sollte der Beitrag?

Cas
 

Dyara

Schwerttänzerin
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Naja, das wär´ ja nichts neues :D:)...

Allerdings stimmt jetzt bei vielen Zeilen der Sprechrythmus nicht mehr. Beispiel:

Und einen, der mit ruhloser Feder sich plagt so lang, (14)
Bis der tapfre, düstre Blick müde wird -- dann
(11)

Die zweite Zeile ist jetzt einfach viel zu kurz (versuch, das Gedicht mal laut zu lesen), da fehlen ein paar Silben. Besser wäre imho

Und einen, der mit ruhloser Feder sich plagt so lang, (14)
Bis der tapfere, düstere Blick müde wird -- und dann
(14)

Und einen, mit ruhloser Feder sich plagt so lang, (13)
Bis der tapfere, traurige Blick müde wird -- dann
(13)

Statt 'traurig' geht natürlich auch 'düster'. Mir persönlich gefällt die letzte Version fast am besten.

Wie spricht man denn '... ah, 's ist ...' ;)? 'trüb' und 'ihm' reimt sich ja nicht (außer das beides auf ´ne lange Silbe endet), da wäre 'einsam' und 'ihm' vielleicht besser (allerdings ist '-sam' kurz). Nur ist 'einsam' halt auch eine Silbe länger und die Zeile wird dadurch anders betont (ich würde lieber auf ´nen Reim verzichten und den Rythmus beibehalten als umgekehrt).

Meine Version wäre also

Ich kenn einen Garten, wo Lilien blühn,
Und eine, dort verweilend im Sonnenschein;
Im weißen Kleid wie eine Lilie so rein,
Und oh, ihre Augen so himmelhell schön!

Ich kenn eine Kammer, kalt, dunkel und trostlos,
Und einen, mit ruhloser Feder sich plagt so lang,
Bis der tapfere, düstere Blick müde wird -- dann
Sucht er die Sterne, bleich, wie ein Seher so reglos.

Und ah, es ist seltsam; denn, dunkel und trüb,
Zwischen beiden wogt eines Ozeans Weite;
Doch ist er im Garten an ihrer Seite
Und sie in der Kammer zusammen mit ihm.
 
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Caswallon

Chronist
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Einverstanden.:)
Nichts Neues? ... Ähm ... kann mich nicht erinnern. :D *unschuldig guck*

Für die "mit ruhloser Feder"-Zeile und die folgende würde ich die längere Variante bevorzugen, dann ist der Satz vollständiger. Dafür aber mit "traurige" - okay? :D

Cas
*der zum Dichter wirklich nicht taugt*
 

Dyara

Schwerttänzerin
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Allerdings hast mit der kürzeren Zeile ohne Relativpronomen eine gewisse Parallelität zur ersten Strophe:

Und eine, dort verweilend im Sonnenschein;

Und einen, mit ruhloser Feder sich plagt so lang,

Auch finde ich zumindest in einem Gedicht eine exakte und korrekte Grammatik nicht unbedingt sooo wichtig. Und das Relativpronomen ist imho einfach überflüssig, weil die Zeile ja eigentlich nur der Relativsatz ist und ein Hauptsatz (Und eine/einen) quasi nicht vorhanden ist.

Wenn Du´s also länger machen willst, dann würde ich eher

Und einen, mit ruhloser Feder sich plagend so lang,
Bis der tapfere, düstere(oder traurige) Blick müde wird -- und dann


schreiben, wobei ich mich noch etwas an dem bestimmten Artikel bei 'der tapfere, düstere Blick' störe, zumindest aber hättest Du in beiden Strophen den gleichen Aufbau für die zweite Zeile und das Partizip klingt einfach runder.

Meine neuste :D Version wäre also:

Ich kenn einen Garten, wo Lilien blühn,
Und eine, dort verweilend im Sonnenschein;
Im weißen Kleid wie eine Lilie so rein,
Und oh, ihre Augen so himmelhell schön!

Ich kenn' eine Kammer, kalt, dunkel und trostlos,
Und einen, mit ruhloser Feder sich plagend so lang,
Bis tapfere, traurige (oder düstere) Augen müde werden -- dann
Sucht er die Sterne, bleich, wie ein Seher so reglos.

Und ah, es ist seltsam; denn, dunkel und trüb,
Zwischen beiden wogt eines Ozeans Weite;
Doch ist er im Garten an ihrer Seite
Und sie in der Kammer zusammen mit ihm.


Eventuell könnte man auch schreiben

Bis tapf're, traurige (oder düstere) Augen müde werden -- und dann

(obwohl ich so ein Apostroph immer als Kapitulation ansehe :D)
 

Siegmund

Rostiger Ritter
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Hört, hört :D;)

Wie wäre es mit Zeile 2:
Und eine, die weilt dort im Sonnenschein;

und Zeile 7:
Bis seine tapferen, traurigen (oder düsteren) Augen ermüden-- dann


zum Prelude:
"flammende Worte" bringt durch die Silbe mehr wieder etwas Unruhe ins Versmaß, durch den neuen Sinnbezug zu den entflammten Göttern entsteht aber ein ander Reiz, außerdem ist es eleganter, damit kann ich mich anfreunden.
"Álle Liebénden flúestern" will mir auch nicht so recht von der Zunge, "Álle Galáne" ist wenigstens richtig betont, aber auch nicht die Waffe, geb´ich gerne zu.
Außerdem ist die Zeile 2 "die ich so sehr dereinst geliebt" noch ein wenig schawülstig, hat jemand Vorschaläge?

Gruß, Siegmund
 
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Rote Zora

Pfefferklinge
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Hi Ho!

Boa, seid ihr gut! Die Galane finde ich klasse! Ich habe auch mit Liebenden Liebhabern und irgendwas rumprobiert, und kam nicht in ein schönes Versmaß. Und es passt wenigstens zu Solaufein und das stärker mittelalterliche Setting.

"seit wir sprechen" für "since speech began" finde ich ein bisschen schwach, aber "seit Worte/Sprache uns gegeben ist wohl schon wieder ein Silbchen zu lang.

Am Anfang habe ich eher umgestellt:

Wie ich dich noch mehr lieben könnte?

Sogar die Schönheit
gäb ich auf, die ich dereinst so sehr geliebt
nur dass ich dich mehr lieben könnte!

Arm sind die Gaben eines Liebenden
Fleisch geb ich dir und meine Kraft
Flüchtige Tage, bald verweht
Und Worte voll Passion, die jeder sagt
seit Liebe jemals Worte fand

Könnt ich dir eine Gabe bringen
Die kein Liebender sich je ersann
ach dass die kalten fernen Götter
So heiß vor Liebe wärn wie ich

Ein neuer Stern im Firmament
Und ewge Jugend deinem Leib
Sie könnten geben, was ich nicht vermag

Ach liebtest du einen Gott - ich bin nur Staub
und doch: kein Gott liebt so, wie dieser arme Staub


Nuunjaaaa.
Ich denke es kommt bisserl spät und ob es besser ist als Siegmund, wage ich zu bezweifeln, aber ich mochte es nciht ganz killen...

Zu Malakais Übersetzung. Mir ist beim dritten Mal durchlesen im englischen Original diese Spannung aufgefallen, die zwischen den tatsächlich erlittenen Wunden, und den vermeintlichen Übeln besteht. Kann man das in der ÜS noch besser pointieren?

Verletzungen heilen, und Wunden vergehn
selbst die tiefsten hast du überlebt
doch was für Qualen musst du überstehn
von den Übeln die du nie erlebt

Hrrrmmm...

An die Lilien mach ich mich jetzt nicht, das ist mir zu heavy, und es sind ja genug daran zugange

All hail to the bards of this forum,
ZORA
 

Dyara

Schwerttänzerin
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Ich kenn einen Garten, wo Lilien blühn,
Und eine, die weilt dort im Sonnenschein;
Im weißen Kleid wie eine Lilie so rein,
Und oh, ihre Augen so himmelhell schön!

Ich kenn' eine Kammer, kalt, dunkel und trostlos,
Und einen, der mit ruhloser Feder sich plagt so lang,
Bis seine tapf'ren, traurigen Augen ermüden -- dann
Sucht er die Sterne, bleich, wie ein Seher so reglos.

Und ah, es ist seltsam; denn, dunkel und trüb,
Zwischen beiden wogt eines Ozeans Weite;
Doch ist er im Garten an ihrer Seite
Und sie in der Kammer zusammen mit ihm.


... demnächst träume ich noch von ruhelosen Lilien und traurigen Federn :D
 

Rote Zora

Pfefferklinge
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Kann das sein, dass du dich gegenüber deiner Vorversion verschlimmbessert hast?
Also ich glaube ich werde auch noch mal einen Blick auf den Liliengarten werfen.
Die spannenden Kontraste zwischen dem sonnendurchfluteten Garten der Muße und der nächtlichen Kammer des Fleißes in die nur trübes Sternenlicht fällt, zwischen denen ein Ozean liegt, und die doch zwei Seiten der selben Medaille, ja vielleicht zwei Aspekte des selben Menschen sind - das ist schon reizvoll und kam imho in deiner ersten Version besser raus.

Aber heute wird da wohl nix mehr draus, und Chronisten sind so fuuuurchtbar ungeduldig, dabei braucht die rastlose Bardenfeder eben auch die sonnendurchfluteten Mußestunden, um etwas anständiges aufs Papier zu bringen.
*aus dem Fenster schaut*
OK, also im Mai dann :D :D :rolleyes:

ZORA
 

Darwin

Psycho
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Also Respekt...wie ihr das macht, und euch ins Zeug legt ist wirklich sehr sehr beeindruckend!!!

Ihr habt das doch schon mal gemacht, oder? Also ich kenn keinen, der dieses Gedicht(?kann man Gedicht sagen?) analysiert und abändert...also wirklich großes Lob!!

Kann ich mich da auch versuchen?

Gruss, Darwin
 

Dyara

Schwerttänzerin
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@Zora: Hmmm, so groß sind die Unterschiede zwischen den ganzen Versionen eigentlich gar nicht, es dreht sich ja höchstens um einzelne Worte und die Hälfte der Zeilen hat sich von der ersten zur letzten Version gar nicht geändert... aber vielleicht sieht man vieles auch gar nicht mehr richtig, wenn man sich so lange damit beschäftigt :D

@Darwin: Es ist das erste Mal, daß ich ein ganzes Gedicht übersetze oder mich daran versuche. Habe nur einmal vorher ´ne Strophe auch für Solaufein übersetzen geholfen.
 
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Rote Zora

Pfefferklinge
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@Darwin: Why not? Wir haben alle hier mal angefangen. Hey, und die Hollywood-Pics erfreuen sich wachsender Beliebtheit, erinnere mich jetzt schon an Jim Carey, Arnie, Ben Affleck und jetzt auch Jack Nicholson - woooooahhhh!

So Leutz, Liliengedicht zum x-ten

Ich kenn einen Garten, wo Lilien blühn
Und eine verweilt dort im Sonnenschein
viel mehr als die Lilien so ist sie rein
verträumt ihre Augen den Himmel sehn

Ich kenn eine Kammer so dunkel und kalt
und einer mit rastloser Feder sich plagt
so lang bis sein dunkles Auge versagt
Er blickt nach den Sternen und findet kein'n Halt

Und seltsam dazwischen liegt im Dämmer
Ein gähnender Ozean wogenden Meers
Und dennoch: steht im Garten er neben ihr
Und sie ist mit ihm in der Kammer


HUIIIII!!!!
jetzt nicht hauen, aber ich find's net übel. Musste aber ein wenig tricksen.
Na, hören wir mal auf weitere Vorschläge und Resonanzen.
:c: und wann wird HIER mal wieder Frühling :c:
Bei dem Wetter kann noch kein Mensch sonnendurchflutete Liliengärten besingen! :rolleyes:

ZORA

EDIT: @Dyara: ja, stimmt, aber irgendwie fand ich die erste Version griffiger, kann aber schlecht sagen warum. :rolleyes:
Sag mal was zu meinem Vorschlag, ich hab natürlich gnadenlos bei dir abgekupfert, die Zeilen noch mehr gekürzt, es ist einfach unfair wie viele einsilbige Adjektive die Briten haben. *seufz* dim dark pale strange - er hat ja auch kaum eins ausgelassen...
Entweder macht man die Zeilen doppelt so lang wie das Orignal, oder man haut die Hälfte der Adjektive raus. Meine Güte, jetzt weiß ich, warum nur die Creme de la Creme deutscher Dichtkunst sich ans Shakespeare Übersetzen wagte.
:rolleyes:
ZORA

EDIT ZWO: ...brave, fair, sad... :rolleyes:
 
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Darwin

Psycho
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Na ich finds sehr gut, endlich keine mühsamen Kommas mehr, ich find, die passen nicht in ein Gedicht...wie schön es auch ist!

Also @ Rote Zora, das ist klasse...weiter so, hier zugucken ist wirklich sehr interessant und spannend!

In Österreich war der Frühling für nen Moment schon nah, doch es schneit wieder...und will nicht aufhören zu schneien!

Gruss
 

Rote Zora

Pfefferklinge
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@Darwin: THX! Bardinnen leben von Komplimenten so wie Lilien vom Sonnenlicht! ;)
Bin immer noch nicht ganz zufrieden. In der letzten Strophe Der Doppelpunkt hinterm dennoch muss noch weg, weil der Vers dort keine Pause verträgt. *nörgel* auch ist ein "ist" vielleicht schlanker als das sperrige "steht", und warum eine Wortwiederholung vermeiden, die im Original vorhanden ist?
Die letzte Strophe hat auch die schlechtesten Reime. Dämmer... :rolleyes:
Aber die letzte Zeile mit der Kammer am Schluss haut so schön rein, da konnte ich nicht von weg (poetische Selbstblockade). Und Dämmer(ung) zwischen der lichten Wiese und der dunklen Kammer ist nicht ganz ausserhalb des Bildes.
Aber ich schwöre, dass es noch genialere Lösungen gibt :c:
Also Darwin: mach hinne :p

Zweite Strophe:
So lang bis sein dunkelndes Auge versagt
kommt glaube ich besser hin. *feil, schmirgel*
Reich mal einer das 80er Papier rüber...

Erste Strophe:
Kann bestimmt auch noch besser werden, aber mir fällt nix ein. :D

ZORA
 

Siegmund

Rostiger Ritter
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Vorspiel (Prelude)

Wie ich Dich besser lieben würd´?
Sogar die Schönheit
Gäb´ich auf, die ich dereinst so sehr geliebt
Damit ich Dich mehr lieben könnt´.
Sieh her, wie arm die Gaben eines Liebenden:
Ich kann nichts geben als mein Fleisch und meine Kraft,
Ich kann nur diese wen´gen Tage geben
Und Worte voll Passion, seit Sprache uns verband,
Alle Galane flüstern in aller Damen Ohr`n.

Ich will ein liebliches Geschenk erdenken,
Kein Liebender der Welt es je erfand;
Ich denke, wenn die kalten, trüben Götter
wär´n heiß in Lieb´entflammt wie ich
Könnten Sie einen Stern Dir stiften
und ew´ge Jugend Deinen Gliedern schicken?
und alles and´re, was ich nicht vermag?

Du solltest lieben einen Gott, ich bin nur Staub.
Doch niemals liebt´ ein Gott so sehr, wie dieser arme, schwache Staub.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Zora hat recht, die Sprache... damit sind die "flammenden Worte" leider auch passé, sorry Cas.
Zora, Du erlaubst die Anleihe am Anfang doch? :D
Deine freie Übersetzung des Preludes gefällt mir auch sehr gut :up:, ich bleibe lieber enger am Text.

Gruß, Siegmund
 

Rote Zora

Pfefferklinge
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@Siegmund: Also wenn ich alle Anleihen aus meiner Version entfernte blieben glaube ich nur unzusammenhängende Wortfetzen :D

Hier ist echt der Brechtsche Poetikworkshop eröffnet :D naja fast jedenfalls :rolleyes:

Ja, gefällt mir gut!

Alas! würde ich aber nicht mit "sieh her" sondern mit "doch ach!" oder so übersetzen.

Wenn du näher am Text bleiben willst ist auch die Frage ob dieses parallele "i can but give you" nicht nachgestaltet werden sollte.

Ich gebe nichts als dies mein Fleisch und meine Kraft
Ich gebe nichts als manchen schnell vergangnen Tag

Wie gesagt, hat mehr Zähler als das Original, aber "my flesh and strength" ist eben nur so im Englischen möglich. Oder man zieht es zusammen zu
"meines Fleisches Kraft"

Ich geb dir nichts als meines Fleisches Kraft
Ich geb dir nichts als Tage die vergehn / oder schnell vergangnen Tag

Da fehlt natürlich das "can" immer noch - aber mir ist Takt und Rhythmus ziemlich wichtig in der Poesie...

ZORA

EDIT: Wo ist mein 120er Papier??? :D :D :D
 

Rote Zora

Pfefferklinge
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Argh, jetzt muss ich an meinem Prelude natürlich auch noch feilen

Also auf jeden Fall muss es
"ein'n neuen Stern am Firmament"
heißen!!!

Wie bin ich auf "in" gekommen? *kopfschüttel*

Und meine "i can but give you" Vorschläge, die ich dir gemacht habe, täten meinen Versen vielleicht auch ganz gut, ich bin da vor lauter Übereifer kürzer als das Original
:eek:

*bastel, schraub, experimentier*

ZORA

Edit, sorry, versehentlich replied statt editiert... :rolleyes:
 

Caswallon

Chronist
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*kommt mit einer Ladung Schmirgelpapier - für die anderen* :)

Das mit den wenigen Silben gilt ja leider nicht nur bei Adjektiven (wo wir grad bei "I can but give you my flesh and strength" sind), die englische Sprache ist allgemein recht einsilbig.:D

Ich hab auch immer Probleme, mich vom Urtext zu verabschieden;), daher ist eine freiere Wiedergabe mal was erfrischend Neues.

Bei "viel mehr als die Lilien so ist sie rein" ist, finde ich, irgendwie ein Bruch vor dem "so" - nicht, daß ich was Besseres hätte...
Auch bei der letzten Zeile mit den Sternen überleg ich noch mal, irgendwie ist die jetzt länger als die anderen.
Den Doppelpunkt hinterm "dennoch" kann man imho einfach weglassen, der Vers haut auch ohne hin.

Jaja, ich kann wieder nur kritisieren und nichts Konstruktives beitragen... vielleicht fällt mir noch was ein.:rolleyes:

Siegmund: Kein Problem.:)

Dyara: Was mir ncoh aufgefallen ist - bei "einsam" ist, so wie ich das spreche, die letzte Silbe lang. Bei dir nicht?:)

Darwin: Klar kannst du!:)

Cas
 

Rote Zora

Pfefferklinge
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Hallo Cas!
Schön dass du gerade vorbei schaust.
*sich erstmal reichlich am Schmirgelpapier bedient*
:eek: WAS? die andern wollen auch noch was?
*schmollend zwei Drittel wieder zurücklegt*
HA! und ausgerechnet an der von mir für unverbesserlich gehaltenen ersten Strophe nörgelt der Chronist.
Hmmmm. Naja. Also.
*grübel*
Also mich stört das "so" nicht :D
Es ist auch mehr gemeint im Sinne von
So rein dass es sogar die Lilien übertrifft
Man könnte auch sagen:
Viel mehr als die Lilien ist sie so rein.
Aber das finde ich nicht wirklich besser...

Zur letzten Strophe:
Es muss passen
Ich kenn ei----ne - Kammer so dunkel und - kalt
Er blickt nach den Sternen und findet kein'n Halt

Außer dass das zweite mehr Buchstaben hat steht da nix über.
Oder bin ich bardenbetriebsblind?

Tjooo, aber der Doppelpunkt muss ersatzlos weg, finde ich auch, und bei den erwähnten icanbutgiveyou-Zeilen favorisiere ich derzeit meine zweite Fassung des an Siegmund gerichteten Korrekturvorschlages.

Aber schön, dass dir meine Version gefällt :)

ZORA

EDIT: Wo bleibt Xanathar? Humm, der ist nur morgens online, und auch nur Barde honoris causa, aber er wäre hier dennoch höchstwillkommen...
*erwägt eine PM*
 
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Dyara

Schwerttänzerin
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@Cas: Hmmm... bist Du irgendwie mit Rudolf Scharping verwandt :D? *langsaaaam und einsaaaam*

Laut meiner Grammatik ist das Suffix '-sam' betonungsneutral, d.h. es sollte die Betonung von 'ein' nicht ändern. Habe aber nix mit Germanistik zu tun (sondern das gerade nachgelesen :D).

@Zora: Ist doch interessant, daß man das Gedicht auch ganz anders sehen und übersetzen kann... ich hätte da wahrscheinlich 100x neu übersetzen können und wäre immer wieder bei fast derselben Version gelandet. Finde die erste und die zweite Strophe ziemlich gut, die dritte allerdings gefällt mir nicht besonders (vielleicht weil ich meine dritte ziemlich gut fand) :)
 

Rote Zora

Pfefferklinge
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@Dyara: jajaja, hast recht, bei der habe ich auch noch Kopfschmerzen.

Du hast ja das A-B-B-A Schema für deine letzte Strophe aufgegeben.
Dann geht es freilich einfacher ;)

Aber bei mir stimmen die Reime nur halb, und das Versmaß holpert auch noch ein wenig. Ich feile mal das seltsam ab, ein schmerzlicher Kompromiss, aber jetzt passt es besser:

dazwischen erstreckt sich im Dämmer
Ein gähnender Ozean wogenden Meers
Doch seltsam: im Garten ist er bei ihr
Und sie ist mit ihm in der Kammer

ZORA

EDIT: jedenfalls finde ich mein rastlos besser als dein ruhlos, weil letzteres imho zu leicht als ruchlos verlesen wird :D
Aber sonst sind unsere Versionen ziemlich gleichwertig, weil wirklich ganz unterschiedlich vom Übersetzungsansatz und so...
Wär komisch wenn nicht jeder seinen eigenen mögen würde. :D

EDIT ZWO: Ha, Geniestreich: Seltsam ist wieder drin!!! Dafür kam auch der Doppelpunkt zurück, aber er ist vertretbar...
 
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