Werde auch ein Planewalker!
Wenn du bereit bist viel Text zu lesen, und auch nicht bei Büchern davor zurückschreckst, wenn sie mit vielen Seiten gespickt sind, rate ich dir nur eines: Kaufs dir!
Den Entwicklern von Planescape ging es darum, mehr als nur ein Spiel zu machen. Und das haben sie hingekriegt. Wenn man erkannt hat, daß die Story mehr als nur toll ist, wird man auch dieses merken. Manch einer wird die Story als übertriebener Schwall bezeichnen, doch sie ist keineswegs übertieben, sondern einer der tiefgehensten, elche die Rollenspieler je heimgesucht hat. Sie ist voller Mystik und philosophischer Andeutungen, eben das was Rollenspieler wollen. In dieser Hinsicht ist Planescape Torment überaus innovativ. Nicht nur, daß es in diesem Spiel so viel gebrabbelt wird, sondern auch, daß die Story nicht immer die gleiche ist. Je nachdem, wie man in Situationen handelt und wie man sein Alter Ego, den Namenlosen "erzieht", verläuft die Story völlig unterschiedlich. Und es steckt so viel in dem Spiel... nicht in Form von Maps oder Dungeons, sondrn in den Dialogen ist das komlette Spiel versteckt. Nachdem ich es durchgespielt hatte, wobei ich drauf achtete, möglichst alles zu entdecken, schaute ich in einige Strategy Guides im Internet. Und siehe da, da steht von so vielen Dialogoptionen, die ich noch überhaupt nicht entdeckt habe. Und woran lag das? Das ich meine Werte auf Stärke und Intelligenz konzentriert habe. Das nächste mal werde ich mich auf Weisheit spezialisieren. Mal sehen, wie das Spiel dann abläuft. Ohnehin ist es schon eine verdammt reife Lestung, 1,2 Millionen Wörter in dieses Spiel, oder sollte ich besser sagen, in dieses interaktive Buch einzubauen.
Planescape wäre auch nicht Planescape ohne die faszinierende Athmosphäre. Dieses stockdüstere, morbide Flair gilt bis heute als unerreicht. Ein Tip: Immer wenn du Planescape auf deinem Rechenknecht laufen läßt, dunkle dein Zimmer vollkommen ab. So wird das Spiel noch unheimeliger.
Und dann wäre da noch diese Musik... Solch eine Musik ist für mich die dominierende Spitze und so etwas in der Art gab es erst sehr selten. Sie klingt so, als ob man den Komponisten Hans Zimmer ("Rainman") auf einen Horrorfilm losgelassen hätte und unterstreicht die Mystik und Athmosphäre des Spiels um ein vielfaches.
Das einzige, was ich nervig fand, waren die Kämpfe. Sicher, es kommt schon das tolle System mit der Pausetaste aus BG zum Einsatz. Aber nichtsdestotrozt sind die Prügeleien ziemlich unausgewogen. Magie bringt überhaupt nichts und auch Taktik ist ein Fremdwort - scheuch einfach alle deine Charaktere auf den Gegner und er ist futsch.