Was verpasse ich, wenn ich nie BG2 gespielt habe?

Arkain

Taffer
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Koveras schrieb:
In BG1 schickt dir Sarevok eben Mörder hinterher, also musst du handeln. Selbst wenn dir Gorion egal ist, dein eigenes Überleben hängt davon ab das du heraus findest was eigentlich gespielt wird. Und da die Kopfgeldjäger auch nicht gerade eben aus Kobolden bestehen, sondern richtig taffe Burschen sind musst du etwas unternehmen.

Muss man nicht. Wenn man von den Beschränkungen absieht, die einem das Spiel auferlegt, gibts mehr Möglichkeiten. Man könnte z.B. einfach gaaaaanz weit weggehen. Und wenn dann immernoch ein paar Nasen hinter einem herkommen, kriegen die genauso auf die Mütze wie die Nasen davor auch. Man könnte untertauchen, z.B. mit Magie sein Aussehen ändern, irgendwas eben. Genauso könnte man aber auch einfach stoisch sein, die Angriffe hinnehmen und dann weiter vor sich hinleben. Der HC könnte übrigens auch ein Deathseeker sein und lachend in einen Armbrustbolzen laufen. Allerdings ist das Spiel dann vorbei. Es gibt keinen Zwang, den man auf wirklich alle Situationen anwenden kann.

Koveras schrieb:
Irenicus tut gar nichts, er wartet einfach ab weil er darauf vertraut das wir uns entweder rächen oder Imoen retten wollen. Wir werden also vom Spiel deutlich in eine Richtung gelenkt.

Falsch. Irenicus übernimmt im dritten Kapitel Spellhold. Dort führt er dann Experimente an Imoen durch. Das dauert eben seine Zeit. Man kann dann einfach behaupten, dass eben nicht vorherzusehen ist, wie lange das alles dauert und, was vielleicht noch relevanter ist, wie lange der HC braucht um aus den Puschen zu kommen. Das dritte Kapitel kann ja alle möglichen Zeiträume umfassen, von ein paar Tagen bis zu Jahren. Mit etwas Suspsension of Disbelief kann man sich eigentlich schon ganz gut vorstellen, dass Irenicus eben mit anderen Dingen beschäftigt ist, z.B. seinen Experimenten oder der Vorbereitung auf den HC.
Man hätte auch andere Zwänge einbauen können, z.B. Bodhi. Ist man mit ihr verbündet, kann sie einen dazu drängen nach Brynnlaw zu gehen, notfalls mittels ihrer "überzeugenden" Vampirfähigkeiten. Ist man nicht mit ihr verbündet, hetzt sie einem eben Vampire auf den Hals. Wenn einen die Kopfgeldjäger im ersten Teil zur Handlung zwingen, dann würden es diese Vampire ebenso tun. Andererseits hätte man fest definieren können, wie lange Irenicus für seine Machenschaften im dritten Kapitel braucht. Sobald das vorbei ist, teleportiert er sich zum HC, verpasst ihm ne Abreibung und schon ist man wieder in seiner Gewalt. Das wäre alles möglich gewesen, wurde aber eben nicht gemacht, wahrscheinlich um den Spieler nicht unnötig zu stören.

Wie schon gesagt, ein narratives Meistewerk ist keines der Spiele. Das trifft übrigens auf ziemlich viele Spiele zu.

Fennek der Schwarze schrieb:
Bhaal: Chaotisch böser Gott... Bei der Gesinnung sollte man nicht sterben, weil kein Anhänger (auch Sarevok nicht) so einem Versager helfen würde...

Bhaal war rechtschaffen.
 

Fennek der Schwarze

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Bhaal war rechtschaffen.
Habe es eben auch gesehen. Dann macht die Geschichte noch weniger Sinn, wenn die Anhänger (oder zumindest die Hohepriester) überwiegernd auch RB wären und damit zumindest im Rahmen ihrer Gemeinschaft loyal.
Wahrscheinlich kommt bei Nachsehen aber raus, dass Melissam gar keine Klerikerin war sondern nur eine Attentäterin. Oder ich google jetzt mal, was eine Todesschleicherin genau ist... Die Texte wirklich gelesen habe ich seit zig Jahren nicht mehr...
 
Zuletzt bearbeitet:

Lokadamus

Buddelmagier
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mmm...

@Ascalon, BG 1 und 2 sind ziemlich frei, da du dir bei den meisten Sachen sehr viel Zeit lassen kannst und auch nicht in einer bestimmten Reihenfolge die Quests erledigen muss. Icewind Dale zeigt hier deutlich, wie man es auch machen kann, aber was definitiv eine nicht freie Umgebung/ Welt ist.
Im Prinzip ist es so wie im Leben von den meisten von uns. Wenn wir irgendwohin verreisen wollen, werden die meisten von uns entweder die Bahn oder das Auto nehmen. Die wenigsten werden mit einem Flugzeug, Schiff oder zu Fuß unterwegs sein ;).
 

Zerschmet

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Die Spielweise, die man selber perfektioniert, hängt eigentlich davon ab, was man bevorzugt. Wer Fernkampf bevorzugt, wird seine Gruppe so auslegen, dass ein "Tank"/ Frontschwein dabei ist, der die ganze Prügel kassiert, während eine Gruppe von Nahkämpfern sich etwas anders spielt.
Ich bevorzuge es, wenn die feindlichen Magier nicht zaubern können, weil sie unter dem Pfeilwirrwarr einfach zusammenbrechen ohne ernsthaften Schaden anrichten zu können. Andere bevorzugen eben eine Gruppe von Nahkämpfern, die wohl öfters knapp vor dem Ableben stehen.

Die Nahkämpfergruppe steht nicht knapp vor dem Ableben. Die Tanks nehmen die Schleuder oder Würfaxt in die Hand und mit genügend Trainingspunkte in die Waffe schauen die Bogenschützen sie nur neidisch an!

Zum Thema des Threads: Beide spiele sind eine Referenz in Klasse. Die moderneren Spiele der Genre können diesen beiden nichtmal das Wasser reichen!

Wobei für mich persönlich BG1 ist wesentlich durchdachter, reifer, logischer uns insgesamt gelungener, als BG2. BG2 ist bedienerfreundlicher, wesentlich ansprechender grafisch, schwächer aber in Punto Story. Auch Gebiete sind zwar detalierter, als im BG1 dargestellt, sind aber keine Quadrate mehr, Zonen sind zwar genau so groß, begehbar bleibt aber nur 1/3, wenn es hoch kommt.

Und stressiger ist das Teil 2 auch. Kommt man in die Stadt, so laufen aus allen Ecken verschieden Boten, Halunken, Huren, Onkels auf dich zu und schütteln dich mit den Quests regelrecht zu. Und alles - supereilig! machst dich auf dem Weg zu den dArnais, musst erst den Vergifteten zurück in die Docks bringen, kommst dort an - der Schattengildenboss muss mit dir unbedingt reden und so weiter. Come on, Baby, mach langsam! Wo bleibt die Gemütlichkeit? Das hat mich echt gestört im 2. Teil.

Wobei, nochmals - beide Spiele sind echt eine einsame Spitze für sich!
 

Reneyvan

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Und stressiger ist das Teil 2 auch. Kommt man in die Stadt, so laufen aus allen Ecken verschieden Boten, Halunken, Huren, Onkels auf dich zu und schütteln dich mit den Quests regelrecht zu. Und alles - supereilig! machst dich auf dem Weg zu den dArnais, musst erst den Vergifteten zurück in die Docks bringen, kommst dort an - der Schattengildenboss muss mit dir unbedingt reden und so weiter. Come on, Baby, mach langsam! Wo bleibt die Gemütlichkeit? Das hat mich echt gestört im 2. Teil.

Genau das mochte ich am ersten Teil auch lieber. Diese gemütliche, irgendwie authentische Spielwelt, welche sich ohne Zwang erkunden lässt, wobei trotzdem nie das Gefühl aufkommt, man würde ziellos umherirren. Die hauptsächliche Story ist zwar an sich sehr linear, behindert einen aber nicht darin, auch den lohnenswerten Rest abseits dessen zu erleben.

Spielen solltest du den zweiten Teil natürlich trotzdem, denn im Grunde nehmen sich die beiden Spiele in Punkto Qualität nichts. Auch wenn mir der erste Teil atmosphärisch besser gefällt, hätte ich Teil 2 nie missen mögen.
 

Centaurea

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Mooooment! Das so beschriebene Stress-Szenario hatte man genau so in Teil 1! Mein erster Eindruck von der Stadt Baldurs Tor war nämlich genau so. Spätestens wenn man Marek und Lothander getroffen hat, läuft man sich in dieser riesigen Stadt nämlich auch relativ unentspannt die Hacken wund - natürlich nicht ohne sich noch diverse andere Quests abzuholen. Dabei kam ich vom Hölzchen aufs Stöckchen, und ich hätte ohne Notizen sicher schnell den Überblick verloren.

Sicher, meinen NPCs wollte ich nach ein paar Tagen Atkatla auch einfach nur noch den nörgelnden Mund zutapen ("Ich will meine Familie wiedersehen!" "Ich muss zu Renal!" "Wir wollten doch meine Festung retten!" "Huhu, ich bin ein todkranker Harfner, rettet mich!"). Aber in vielen Fällen half es schon, bei der entsprechenden Person kurz hallo zu sagen und wieder zu gehen, danach hatte man zu endgültigen Erledigung der Quest ewig Zeit.

Da dieses hohe Spieltempo in beiden Fällen nicht lange anhält, empfinde ich das auch nicht grundsätzlich als störend. Es weckt mich mal kurz aus der Spieler-Lethargie und bringt mich erst mal in Zugzwang - lässt mich danach aber auch ebenso wieder in Ruhe meinen eigenen Plänen nachjagen.
 

Fennek der Schwarze

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Das muss man ja nun als Kompromiss sehen. Einerseits ist es unrealistisch, dass man ewig Zeit hat, wenn man eine Quest begonnen hat, aber andererseits gibt es eben Dinge, die dazwischen kommen können (v.a. in Form von anderen Quests). Wenn man aber mit der Einstellung an die Sache herangegangen wäre, den Spielern über die NPCs mitzuteilen, dass da mal irgendwo eine Burg belagert wird, aber man sich Zeit lassen kann (vielleicht erst noch das Kind mit Aerie gebären...), dann wäre das auch etwas seltsam.
Ausgehend von meiner Erfahrung mit Dragon Age, das mich so fasziniert, dass ich es alle paar Monate für ein paar Stunden spiele (und wo man auch jede Menge Halligalli machen kann, bevor anscheinend die Dunkle Horde erst weitermaschiert, wenn man eine bestimmte entscheidende Aufgabe gelöst hat), würde ich sagen, dass das insgesamt ein Problem ist, dem man in einem unmoderierten Spiel fast nicht Herr werden kann (vielleicht mit einer Bomben-AI).
Aber stressig ist es schon, das stimmt. Lieber also erstmal die Zeit bei Irenicus genießen und ein paar Tage rasten, passiert schon nichts, so Überfälle dauern ja ihre Zeit und halten den Bösewicht beschäftigt...;)
 

Gandalf the White

Gedankenschinder
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@Matthew: Wenn du schon zurück bis Kerzenburg gekommen warst, hätte ich an deiner Stelle durchgezogen, denn ab da fehlte sowieso nicht mehr viel und es war wesentlich linearer im Spielverlauf. Daß deine eigenen Entscheidungen wenig ausmachen, stimmt nicht, es ist dir nur nie aufgefallen, weil du vermutlich nie versucht hast, als chaotisch böser irrer Schlächter durch die Welt zu wandern.....:rolleyes:

@Topic: Du verpaßt eins der (inzwischen) ausgefeiltesten RPGs, die es für den Computer überhaupt zu haben gibt. Sicher gibt es auch so tolle Titel wie Gothic oder (eingeschränkt) Diablo (eher hack n slay), aber ich kenne kein anderes Spiel, das derartig von den Fans mit zusätzlichen mods versorgt wurde und so vielseitig geworden ist, wobei schon der Grundstock so verzweigt ist, daß man nach 5 oder 6 Durchgängen immer noch etwas Neues entdeckt. (Gibts übrigens bei BG1 ebenfalls, ;)...)

Noch ein Tip zu dem "die Lust verloren". Derartige Stellen hatte ich auch 2mal. Ich habe dann das Spiel einfach auf Eis gelegt und 1 oder 2 Wochen später: Frisch ans Werk. Und siehe da: Es ging doch. Ich denke, eine solche Durststrecke ist völlig normal, wenn man ein Frusterlebnis hat. Wobei ich BG1 mit Durlags Turm immer wieder komplett durchspiele, direkt gefolgt von BG2 mit ToB. Ich weiß auch nicht, aber mir macht es nichts aus, alles x-mal durchgekaut zu haben. Es ist für mich einfach dieser "Wiedersehen"-Effekt mit alten Bekannten. (zu denen für mich auch die Gegner gehören. "Ach, hallo Grael *wink* ) Aber das muß dann jeder für sich alleine entscheiden. :)
 

Ribalt

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BG2:
Das Kampfsystem ist "eigentlich" sehr Magielastig aber nicht zwingend... In meinem ersten Durchgang kam ich so durch:
3-4 Schutzzauber gegen div. dinge (vor allem gegen Lebenskraftentzug, und Festhaltung/Verwirrung sowie Furcht...) dazu halt Steinhaut.
Bresche gegen Magier (Magie Bannen hat ich durch ganz BG2 und Tob nie in der leiste und es auch nie wirklich vermisst... Was der Bauer nicht kennt...).
Beschwörungen (Untote von Magiern/Klerikern und Elementare von Druiden, den Rest fand ich schlecht :D).
Schadenszauber, die aber eigentlich vor allem damit die Magier auch was tun wenn nichts zu schützen/bannen da ist :). (Sonnenstrahl vs Untote war wichtig).

Ich wär wohl mit 10 Zaubern durchs ganze Spiel gekommen und diese hab ich durch "durchlesen" entdeckt bzw. halt einfach mal auf gut Glück gezaubert. Benutzt hab ich mehr, aber wichtig waren die meisten davon nicht ;).

Wenn das zu viel ist, dann weiss ich auch nicht. Klar kann man eine "Kunst" daraus machen und innert einem Zeitstopp ganze Armeen ausradieren, aber das ist in BG2 schlicht nicht nötig. Einige Schutzzauber sind wichtig und Magie Bannen/Brechen ist wichtig (wobei man das meiste auch einfach wegprügeln kann :)). Wer eine Wissenschaft aus dem Spiel machen will und sich danach nervt, dass er eine Wissenschaft daraus gemacht hat (Notfall Lich/Vampir/Magier u.s.w.) ist imho selber schuld. Man kann das Spiel auch ohne den Einsatz von Notfällen/Kettenzaubern und "Vorbuffen" bestreiten, dann ist es auch schwer genug wenn man die meisten Gegner kennt ;).


Story:
Ist gut und die Motivation des HC durchaus ausreichend... Der Bösewicht foltert einem keine Ahnung wie lange, er entführt deine Schwester und labert von Anfang an davon wie viel Macht in einem steckt (und erscheint einem dazu noch im Traum...). Wer da keine Motivation findet, egal welche Gesinnung er hat (chaotisch neutral ist ja wohl eher eine Behinderung/Krankheit als eine Gesinnung ;)), versucht mutwillig keine Motivation zu haben. Damit macht man jedes RPG kaputt sei es ein Computerspiel, eine D&D Runde oder gar LARPG.
Es gibt tonnenweise Dinge zu tun, die Nebenquests sind interessant... Es gibt wirklich nicht viel auszusetzen... Ausser evtl., dass man das Gold zu schnell hat und somit sehr früh zu Imoen kannst und danach der eigentliche Anreiz für die "grossen" Nebenquests (Gold) fehlt.
Thron des Baal fand ich deutlich schwächer, es fühlte sich mehr wie Icewind Dale 2 an (hab ich später gespielt) ist aber immer noch toll.. Es ist dann aber in TOB halt wirklich schon fast eine "Son Goku wird gross und stark" Geschichte ;).

NPC's:
Hier trumpft BG2 richtig auf. Sie sind zwar im Verhältnis zu neuern Spielen eher still, dafür haben die meisten aber meist auch interessantere Dinge zu sagen, wenn Sie denn etwas sagen (ein kleiner Gnom ausgenommen).

Negativ:
Anomen und der Anfangsdungeon (er ist beim 1. Spielen nicht gut, zumindest die 1. Ebene ist schlicht "schlecht", er ist später nicht gut, er ist niemals gut und war auch nie gut).
Ich kenn es schon zu gut :).


Positiv:
Alles ausser dem Anfangsdungeon.
 
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