Der brennende Hof

Sevinja

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Sie hatte den Ruck verspürt, der immer dann kam, wenn das Metall einer Waffe auf Knochen traf und diesen schließlich überwand.
Warme Tropfen landeten auf ihrem Gesicht, und der Körper vor ihr wankte ein wenig, dann brach er in die Knie.

Nach alter Gewohnheit ihres Hauses führte sie die Klinge ihres Säbels zu ihren Lippen. Das noch warme Blut auf der Klinge schmeckte metallisch auf ihrer Zunge. Sevinja´s Atem beschleunigte sich erregt...

Ihre Augen glühten rot auf, in dem Moment drehte sich Argonie zu ihr um. Sie sagte etwas zu den anderen in der Sprache der Oberweltler, dann kam sie auf sie zu und tat etwas, was Svinja nicht erwartet hatte... sie umarmte sie!

Der Säbel entglitt beinahe ihrem Griff, doch sie schaffte es, ihn in der Hand zu halten.
Dann passierten viele Dinge nahezu gleichzeitig.
Der Gnom rannte weg, der junge Krieger nach ein paar unverständlichen Sätzen seinerseits hinterher. Er entzündete eine Fackel, das Licht schmerzte in ihren Augen.

Dann waren es nur noch die junge Frau und sie.
Noch immer brannte der Geschmack des Blutes auf ihrer Zunge, und die Erregung des Angriffes, auch wenn er für ihre Begriffe überraschend selbstoffenbarend war, rannte feurig durch ihre Adern.
Sevinja´s Hand zitterte, als sie ihren Säbel zurück in dessen Scheide führte.

Die junge Frau vor ihr zitterte noch immer, und nun war es sie an der Reihe, die andere in den Arm zu nehmen.
Ich verstehe Dich, sagte sie, einer der wenigen Sätze, den Prentun ihr beigebracht hatte.
Oh, wie viel Wahrheit lag in diesem einen Satz...

Dann wandte sie sich ab.
Der Wind strich ihr durch ihr weißes Haar. Sie rückte ihren Piwafwi zurecht, in ihrer Haltung war etwas stolzes, das kein Sterblicher ihr jemals nehmen konnte.
 

BelgishBeat

Kreischlingsanwalt
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Für Belg spitzte sich die Lage zu.
Statt ihres Weges zu gehen, schritt die Menschlingsfrau in den Wald hinein, und kam dem Gebüsch, unter dem sich der Kreischling verborgen, hielt gefährlich nahe. Immer wieder rief sie etwas in den Wald hinein, und sah sich zu allen Seiten um. Offenbar war sie auf der Suche nach etwas.
Oder nach jemanden. Vielleicht sogar nach ihm?
Woher sollte diese Große aber wissen, daß er sich hier verborgen hält? Hatte seine Gefährtin etwa sein Versteck verraten? Oder ist sie es doch?
Der Kreischling hob vorsichtig den Kopf und schnüffelte. Er versuchte einen Hauch des Geruches der Großen zu erhaschen.
In der Nacht, als seine Gefährtin neben ihm schlief, hatte Belg sich schnuppernd über sie gebeugt, und sich ihren Geruch eingeprägt. Sie roch bei weitem nicht so streng, wie manch anderer Menschling, vielmehr war ihr Duft angenehm und fast ein bisschen süsslich. Dieser Geruch würde für ihn sehr leicht zu erkennen sein.
Doch jetzt verwirrte der intensive Duft des Gebüschlaubes seine Nase.

Die Menschlingsfrau ging nur wenige Schritte entfernt an dem Busch vorbei und ihr Blick schweifte immer noch hin und her. Fast hätte sie den Kreischling erspät, als ein Langohr aus dem Unterholz sprang, und ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Haken schlagend suchte das Langohr das Weite, und die Große ließ sich schließlich auf einem Baumfuß nieder.

Diese Baumfüße waren häufig deas einzige was übrig blieb, wenn die Menschlinge sich aufmachten, ihre Wege in den Wald zu schlagen. Belg verachtete diesen Anblick. Mit scharfen Klingen an langen Ästen rückten die Menschlinge den Bäumen zu Leibe. Schritt für Schritt vielen die Wälder den Großen zum Opfer, und die Wesen die dort lebten mußten die Flucht ergreifen, wenn sie nicht auch von den Schlägen der Menschlingsklingen getötet werden wollten. Auch die Heimat des Kreischlingsrudels war diesen Klingen zum Opfer gefallen. Belg war damals noch jung gewesen, aber der eintönige Lärm, der durch den Wald schallte wenn die Klingen die Bäume spalteten, hatte sich für alle Zeit in seine Kopf eingebrannt. Miesmutig machte sich das Rudel auf, um sich eine neue Heimat zu suchen. Doch als die Menschlinge das Rudel erspäten, hetzten sie die Kreischlinge durch den Wald, und viele von ihnen wurden erschlagen.

Belg verdrängte die Bilder der Vergangenheit. Die Große saß noch immer auf dem Baumfuß und rief in den Wald während sie einen Apfel hochhielt. Der Kreischling wollte gerade die Gelegenheit nutzen und sich rückwärts davonschleichen, als er ein paar bekannte Laute vernahm. War das möglich? Sollte das doch seine Gefährtin sein? Belg spitzte die Ohren und wirklich, die Große auf dem Baumstumpf rief die Laute, die auch seine Begleiterin verwendet hatte.

Leise sprach der Kreischling die vertrauten Laute nach:"wwiizziiee?"
Die Menschlingsfrau, die ihn offenbar gehört hatte, war aufgesprungen und antwortete dem Kreischling: "Ja ich bin es MISIA, MISIA! Wo steckst du kleiner Freund?"
Jetzt gab es für Belg kein Halten mehr, er schüttelte das Laub aus seinem Pelz und kroch unter dem Busch hervor.
"wwiizziee? wwiizziiee?"
Er wollte schon auf die Menschlingsfrau zu stürmen, aber sein Kreischlingsverstand warnte ihn. Er hob seinen Kopf und schnüffelte. Und als er den süßlichen Duft seiner Gefährtin vernahm, überkam ihn ein unglaubliches Gefühl der Freude, daß ihm die Nackenhaare stehen ließ.
Immer wieder die selben Laute quiekend, sprang er um seine Gefährtin herum. Und Misia konnte sich bei diesem Anblick ein Lachen nicht verkneifen.
Sie streckte ihm den Apfel hin, und vorsichtig nahm der Kreischling das reife Obst aus ihren zarten Händen. Genüßlich biss er in den Apfel und schlang ihn schließlich ganz runter, begleitet von den freudigen Blicken seiner Freundin.

Und als der ganze Apfel in seinem Schlund verschwunden war, schaute Belg sich nach allen Seiten um und sprang auf allen vieren ins Unterholz.
Verdutzt blickte Misia ihrem pelzigen Freund hinterher.
Wohin war er jetzt schon wieder verschwunden?
Doch wenig später tauchte er hinter einem Baum zu ihrer rechten wieder auf.
Freudig knurrend tappste er auf seine Freundin zu, und hielt ihr einen frisch gefangenen Nager hin, der er bereits den Kopf abgebissen hatte.
 
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Dynaheir

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Schließlich rannte auch Frank in die Richtung davon, in die der Gnom geflüchtet war. Dynaheir stand im ersten Moment ein wenig unschlüssig im Dunkeln, bis sie sich entschied, die junge Menschenfrau und die Drow allein zu lassen. Ihr Blick ruhte auf Sevinja. Sie hatte sie damals nicht getötet, als sie es gekonnt hätte. Dafür war Dynaheir ihr dankbar, wenn sie es auch noch immer nicht verstand. Sie hatte gewissen Respekt vor ihr, nicht zuletzt, weil sie sich als gute Kämpferin erwiesen hatte. Und dennoch hatte sie nun die Gewissheit, dass sie ihr im Gegensatz zu Argonie nicht vertraute. Die Finger der kleinen Waldelfe lösten sich nur widerwillig vom vertrauten Griff ihres Bogens, um den sie sich geklammert hatten. Im ersten Augenblick hatte sie vorhin vermutet, dass Sevinja auch Argonie und ihre Gefährten bedrohte. Ein seltsames Gefühl kam in ihr auf, als ihr klar wurde, dass sie die Drow ohne weiteres erschossen hätte.
Sie wandte sich ab und verschwand in Richtung der Taverne.
 

Tari'thaley Vandree

Meister des Chaos
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Als er hörte, dass sich der Radau und die laute Geräuschkulisse in der Taverne verpflüchtigte, trippelte der kleine Pseudo-Drache vorsichtig zur Tür der Küche, schob sie mit den Klauen einen Spalt weit auf und spähte hinaus. Seine dunklen Reptilienaugen sahen am Boden liegende Menschen, zerstörte Stühle, zersprungenes Geschirr und überall Bier und Essensreste welche sich über die Dielen verteilten. Er fand seinen Meister inmitten dieses ganzen Durcheinanders, neben diesem großen Menschling in der roten Rüstung. Die kleine Echse mochte diesen Mann nicht.
Sie bahnte sich den Weg über umgestürzte Stühle und Tische, sowie über die Körper der stöhnenden Menschen inmitten dieser, trat dabei auf dicke Bäuche, verdrehte Arme und aufgeschlagene Gesichter, ohne sich darum zu kümmern. Als sie bei Faeltiir angekommen war, gab dieser ihr einen Wink und begann sich wortlos seinen Weg zwischen all den Dingen am Boden hindurch zu suchen. An seinem Gesichtsausdruck konnte man deutlich ablesen, wie wenig er von diesem Pöbel hielt. Angewiedert trat er eine dreckige Hand beiseite, die nach dem Saum seiner Robe greifen wollte.
Endlich erreichte er die geöffnete Tür, blieb jedoch kurz vor der Schwelle stehen. In der Tür stand eine kleine Gestalt, die mit großen Augen mitten in das Chaos blickte. Und diese halbe Portion schien nicht den Anschein zu machen, als dass sie Platz machen würde, sie versperrte den Weg für alle die hinein oder hinaus wollten.
Faeltiirs warf sein langes Haar zurück, der kleine Drache drängelte sich vor und stand nun direkt zwischen dem Elfen und dem Gnom der gerade mal die doppelte Körpergröße wie die Echse besaß. Die gespaltene Zunge streckte sich aus dessen leicht geöffneten Maul und man konnte ein leises Zischeln vernehmen. Die Augen des Elfen verengten sich wieder zu Schlitzen, sie leuchteten in einem intensiven Rot, es schien als wenn eine Flamme in ihnen lodern würde.
Die Echse streckte die Klauen aus, in der einen hielt sie immernoch den Schellenkranz und die kleine Tröte, doch die scharfen Krallen der anderen glänzten leicht im Licht der Laterne die über der Tür angebracht war. Noch zwei kleine Trappelschritte und der Minidrache stand direkt vor dem Gnom, seine Hand näherte sich diesem langsam, in der wohl unübersehbaren Absicht diesen aus dem Weg zu stoßen.
 

Meltor

Mysterium
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Der 'Ritter' und der Magier waren einfach gegangen.... Yeziral hatte nicht mit einer solchen Reakion gerechnet, der Magier stand einfach auf und ging, mit diesem Arm hätten sich viele andere nichtmal aufzustehen gewagt. Wortlos schritt er einige Meter hinter Faeltiir her und betrachtete leicht belustigt die kleine Person in der Tür und den Drachen der anscheinend zu Faeltiir gehörte.
 

Sevinja

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Sevinja hatte gerade die junge Menschenfrau losgelassen und sich umgedreht, als sie einen roten Schatten weglaufen sah. Es war die Elfe mit dem Bogen. Scheinbar hatte die ganze Gruppe ihren Moment der Wut mitlerlebt...

Sie ging die paar Schritte zu der blutbefleckten Kugel, der Kopf des Mannes, der versucht hatte, der Bardin zunahe zu treten. Sie packte den Kopf an den Haaren und hob ihn hoch.
Ihre roten Augen spiegelten sich als glühende Funken in den weit aufgerissenen, starren Augen des Toten. Der Mund des Mannes war noch immer zu einem tonlosen Schrei verzerrt, ein Ausdruck des grauenhaften Entsetzens stand in seiner Mimik geschrieben.

Zitternd trug die Drow den Kopf zu dem dazugehörenden Körper, ein dunkles Bündel, das auf dem schweren Kopfsteinpflaster der Straßen von Baldur´s Tor lag. Es hatte sich eine Blutlache um den Oberkörper des Mannes gebildet, der Körper, der anfangs hellrot und warm in ihrem Blick erstrahlte, wurde dunkler, die schwindende Körperwärme wurde zu Schwärze in der Nacht.
Sie ließ den Kopf neben den Körper fallen. Ein merkwürdiges Geräusch hallte dabei durch die dunkle Nebenstraße.
Mit einer schnellen Bewegung ihres Säbels ritzte die Drow das Zeichen ihres Hauses auf die Stirn des Mannes.
Dabei überkam sie wieder die Wut, sie spuckte auf dem Kopf, zischte einen Fluch.

Dann hörte sie Schritte näherkommen. Angespannt sah sie sich nach der jungen Menschenfrau um.
 

Slartibartfaß

Nörgelnder Gnom
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Quorthon stand fassungslos im Eingang der Taverne. Wenn man ihn aufgefordert hätte, eine Beschreibung der Szenerie zu liefern, wären ihm wohl nur ein paar gestammelte Brocken der Sorte: 'Sieht aus, als hätte sich Sir Dave gut amüsiert.' eingefallen. 'Schlachtfeld' war eine regelrecht verniedlichende Beschreibung des Anblicks. Stühle, Menschen, Tische, Gläser und undefinierbare Holzbruchstücke bildeten ein schier unentwirrbares Dickicht. Der Gnom war gleichzeitig abgestoßen und fasziniert von dem, was sich seinem Auge bot. Deswegen bemerkte er die (aus seinem Blickwinkel) große Echse auch erst, als sie direkt vor ihm stand - mit gefletschten Zähnen und einem Blick, der ganz deutlich eines sagte: 'Ich hungrig - Du Mahlzeit!'.

"Aaaaaaaaaaaaah!"

Mit einem wahrhaft entsetzten Gurgellaut machte der Winzling auf der Stelle kehrt und raste zurück in die Nacht, aus der er gekommen war. 'Nichts wie weg, ich will noch nicht sterben!'
Er kam nicht weit. Nach wenigen Metern prallte er unvermittelt auf eine auf den zweiten Blick wohlbekannte Gestalt - Sir Dave.
Der schien allerdings auch nicht wirklich erfreut zu sein, den Gnom zu sehen. Noch bevor der Paladin etwas sagen konnte, hatte Quorthon seine Sprache wiedergefunden.


"Aaaaaaaaaaaaah!"

Er machte wiederum kehrt und versuchte, so viel Abstand wie nur irgend möglich zwischen sich und den zhausragadin zu bekommen.
Diesmal war der Spurt noch eher zuende - er hatte Frank gefunden.


"Aaaa... oh Baravar sei Dank! Frank, hier ist die Hölle los! Im Wirtshaus steht ein Basilisk, der mich beinahe versteinert hätte - ich bin grad noch so entkommen! Und Dave schaut ganz komisch drein, so als ob er mich fressen will! Hilf mir!"

Wenn man behauptet hätte, daß der Kleine panisch sein, so wäre das eine Lüge gewesen.
Er war hysterisch.
 

Frankyboy

Erzpaladin
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Die Situation hatte für einen Außenstehenden zweifellos eine gewisse Komik. Quorthon wusste nicht, was ihn mehr erschreckt hatte, der kleine Drache oder der große Sir Dave. Schreiend vor Angst wuselte der Gnom hin und her, nur um am Schluss schier am selben Fleck zum Stehen zu kommen. Doch Frank war währenddessen nicht zum Lachen zumute. Zwar fand er den Minidrachen nicht wirklich furchteinflößend aber dieser wirkte andererseits auch nicht so, als ob mit ihm zu spaßen wäre, besonders dann, wenn ein Gnom ihm den Weg versperrte. Seine Reptilienaugen funkelten ein wenig, war er angriffslustig oder hatte sich nur das Licht einer Laterne darin gespiegelt? Und wem zum Teufel gehörte dieses Tier? War das etwa ein Vertrauter? Der Paladin wusste, dass so ziemlich jeder Magier, der was auf sich hielt, eine Art Haustier hatte. Im Zweifelsfalle bin ich mit meiner Plattenrüstung besser geschützt als Quorthon. überlegte er, machte einen Schritt nach vorne und stand direkt in der Tür. So, und wie stelle ich ihn jetzt ruhig? Frank kramte verzweifelt in seinem Gedächtnis. Der Beruhigungszauber... verdammt, wie ging der doch gleich noch? Er hatte ihn schon so lange nicht mehr verwendet, dass ihm die Worte nicht mehr einfielen. Zwar verfügte er über die Fähigkeit, diesen Zauber zu wirken (ein recht einfacher Trick, den Paladine relativ schnell lernten) aber sein Gedächtnis brauchte eine gewisse Anlaufzeit.

Vor seinem geistigen Auge baute sich schemenhaft die Erinnerung auf. Es war später in jener Nacht, als er mit seiner Freundin Tamara in den Katakomben unterhalb von Schloss Phönixfels „Gespenst“ gespielt hatte. Damals hatten sich die beiden Kinder sauber erschrocken, als durch ein Missgeschick ihr Kerzenleuchter umfiel und erlosch. Die Strafe folgte ein wenig später, allerdings nicht durch seine Eltern, sondern durch sein eigenes Unterbewußtsein, welches die Ereignisse der letzten Stunden verarbeitete. Er träumte, wie er mit Tamara durch eine kalte, düstere Gruft stolperte. Sie suchten etwas in dem Gemäuer, ja, man hatte ihnen etwas genommen, etwas an dem sie beide hingen: Ihre beiden Plüschteddys. Jene lieben Leibwächter, ohne die Kinder nicht einschlafen können. Irgendwo in den Katakomben mussten sie sein. Lange irrten Frank und seine Freundin umher, sie froren erbärmlich, denn sie hatten nur ihre Nachthemden an. Die Kerze war schon weit heruntergebrannt, doch schließlich mündete der Gang in eine große Halle und dort, auf einem steinernen Podest lagen sie, ihre beiden Teddys. Schnell und dabei jede Vorsicht außer Acht lassend, stürzten die Kinder auf ihre Kuscheltiere zu. Dabei stolperte Frank und fiel der Länge nach hin, die Kerze flog ihm aus der Hand und erlosch. Sie waren im dunklen gefangen. Plötzlich ertönte ein tiefes, schauriges Lachen, etwas packte Frank am Arm und rüttelte ihn. Er fühlte panische Angst und wachte schweißgebadet auf, doch die Angst lies ihn noch immer am ganzen Körper zittern. Graf Karl rüttelte seinen Sohn, doch dieser war noch immer mit seinem Albtraum beschäftigt, auch wenn er bereits halb wach war. „So geht’s nicht“, brummte Graf Karl, ließ seinen Sohn los und sprach zwei Worte, jene zwei Worte die Frank gerade jetzt suchte. „Finis anxius.“ Ja! Genau so lautete der Zauber, der Angst im Nu vertrieb und ein Gefühl der Geborgenheit vermittelte. Der junge Paladin hoffte, dass der Zauber auch bei Quorthon funktionieren würde, aber eine schnellere Chance, den Kleinen zu beruhigen, fiel ihm nicht ein.

Dann packte er den Gnom am Arm und drückte ihm seine Fackel in die andere Hand. „Bleib jetzt mal einen Moment ruhig, ja?!“ fuhr er Quorthon an und sah im scharf in die Augen. Das war wohl eine der dümmsten Bemerkungen, die man einem Gnom oder irgendjemand anderes in so einer Situation an den Kopf werfen sollte. Vermutlich erschreckte er den Kleinen noch mehr, aber der Paladin wollte, dass sich Quorthon einen Moment lang auf ihn konzentrierte und nicht wieder wie ein Kopfloser davonstürzte. „Finis anxius!“ rief er und schon schoss aus seinen Händen ein warmes, orangenes Licht, welches den noch immer, über den harschen Ton des Paladins, fassungslos dreinblickenden Gnom einhüllte. Frank hatte das Gefühl, als entspannte sich die Miene seines Freundes aber sicher war er sich nicht. Genauso wußte er nicht, ob der Miniaturdrache nun gleich seine Klauen an seiner Plattenrüstung ausprobieren würde.
 
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Rainbow

Elementarprinzessin
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Sie starrte auf den kopflosen Körper einer toten Maus den ihr der Kreischling einladend hinhielt. Misia wußte nicht wie sie nun am besten reagieren sollte, denn Appetit auf diese winzigen Nager war ihr gänzlich fremd. Die ganze Situation war einfach zu komisch, wie ihr kleiner Freund erwartungsvoll vor ihr stand, sie daneben, unschlüssig wie sie ihm den Unterschied ihrer beider Ernährungsweisen deutlich machen sollte. Endlich nahm sie die Maus entgegen und packte aus ihrem Rucksack den Laib Brot, den sie in Beregost hatte mitgehen lassen. „Danke kleiner Freund, aber ich werde lieber ein Stück Brot essen.“ Zaghaft streckte sie ihre rechte Hand nach den Krallen des Kreischlings aus, der sie nun recht verwundert mit großen Augen anblickte. „wwiizziee?“ Sie hatte Angst er würde ihr Verhalten irgendwie falsch verstehen, gab sich aber Mühe diese Sorge zu verbergen und legte die Maus zurück in die Tatzen des Kreischlings. „Misia wird Brot essen, magst du auch etwas davon?“ Essen Kreischlinge auch Brot???... Sie tippte eher auf nein, doch ihr kleiner Freund sollte irgendwie verstehen, dass sie die Maus nicht aus Misstrauen oder Abneigung ablehnte, also brach sie ein Stück des frischen Brotes für ihn ab...

Doch als sie es dem Kreischling reichen wollte, schien dieser plötzlich eher abgelenkt, kurz darauf regelrecht nervös zu werden. Er schnupperte aufgeregt und gab dann alarmiert klingende Laute von sich, die Misia aber absolut nicht verstand: alles war ruhig, was hatten sie hier zu fürchten? „Komm, in den Wald... laß uns spielen...“ Kinder, kein Zweifel, was würden sie tun wenn sie eine Frau zusammen mit einem Kreischling im Wald fanden. Würden sie gar erkennen dass sie die „Hexe“ war nach der das gesamte Dorf suchte? Und auf Kreischlinge war man ohnehin nicht gut zu sprechen... Misia war völlig in Gedanken versunken, das Herannahen der Kinder ließ sie erstarren, ihr Gelächter wurde immer lauter und doch stand sie hier, wie angewurzelt, ihr war als könne sie sich nicht mehr vom Fleck bewegen. „Wwiizziee! Wwiizziee! Ihr wiedergewonnener Gefährte trappelte aufgeregt um sie herum, nahm dann schließlich ihre Hand und wollte sie wegziehen, tiefer in den Wald hinein. Endlich erwachte Misia aus ihrem Schock und nickte dem Kreischling angespannt zu. Sie spürte die Angst immer deutlicher in sich aufsteigen, doch die lähmende Wirkung war endlich von ihr gewichen. „Lauf!!!“ Als hätte der Kreischling wirklich verstanden begann er loszurennen... sie bewunderte sein Geschick mit dem er sich durch das dichte Gehölz bewegte, äußerst geschwind und rasch, doch trotz allem so leise, dass Misia ihn wohl nicht gehört hätte, wäre er an ihr auf diese Weise vorbei geschlichen. Bemüht, ihren Freund nicht aus den Augen zu verlieren rannte sie ihm nach... nun ja, sie rannte nicht wirklich, aber versuchte sich, durch all die Äste und Blätter so schnell fortzubewegen wie nur irgend möglich... nicht auszudenken wenn die Kinder sie hörten. Von Zeit zu Zeit drehte der Kreischling sich um und sah zu ihr zurück... Misia musste dann beinahe lachen, sie kam sich im Vergleich zu ihrem Freund unendlich langsam und schrecklich laut vor, dabei gab sie sich doch wirklich alle Mühe. Sicherlich hielt sie ihren Gefährten nur auf, trotz allem blieb er immer in Sichtweite und dies erfüllte sie mit einem unglaublichen Gefühl des Glücks.

So eilten sie noch eine Weile durch den Wald, doch Misia spürt rasch die Müdigkeit, die vorhin auf Grund der Wiedersehensfreude in Vergessenheit geraten war, wieder in sich aufsteigen.
Langsam wurde es zudem immer dunkler, ihre Augen waren nicht gewöhnt sich im Dunkeln dermaßen schnell innerhalb der Wildnis orientieren zu müssen. Und liefen sie überhaupt in Richtung Baldur’s Tor? Die Stimmen der Kinder waren auch schon lange Zeit hinter ihnen verschwunden... „Du, ich kann nicht mehr! Misia braucht eine Pause!“ Der Kreischling blieb wirklich stehen, sie deutete auf den Boden und setzte sich hin, den Kreischling herbeiwinkend. Unglaublich, wie schwer es ist sich mit jemandem zu verständigen ohne die Sprache wirklich zur Hilfe nehmen zu können. Sie holte das Brot wieder hervor, welches sie vorher rasch in ihren Rucksack geworfen hatte, denn sie konnte sich ja unmöglich nur von den paar übriggebliebenen Äpfeln ernähren. Um ihren Freund machte sie sich da weniger Sorgen... er schien es gewöhnt, zu jagen und sich selbst um Nahrungsbeschaffung zu kümmern, sie hingegen hatte bisher nur Obst und Gemüse von den Bäumen und Feldern geerntet. Doch wie beschaffte man sich ohne diese Gemüsebeete und Obstbäume Nahrung? Musste sie jetzt immer in Häuser einbrechen? Und in Zeiten wie diesen, in denen sie durch die Wälder hetzten als Gejagte... wie sollte sie selber jagen?

Der Kreischlingsfreund war inzwischen neben ihr erschienen und riß sie erneut aus ihren lähmenden Gedanken... „Wwiizziee?“ „Entschuldige kleiner Freund... ich bin immer in Überlegungen versunken, die im Grunde nicht weiterhelfen und nichts anderes bewirken, als meine Angst zu schüren, und mich fast dazu bringen aufzugeben... Werden wir das alles zu zweit schaffen?“ Eine Träne bahnte sich langsam ihren Weg durch ihr Gesicht und fühlte sich regelrecht heiß an. Erst jetzt bemerkte sie, wie kalt es ihr eigentlich war, die Bluse hielt nicht besonders warm, sie würde dem Frost der Nacht schutzlos ausgeliefert sein.

„Hast du vielleicht das Feuerzeug noch?“ Welch bizarre Frage, wo sie doch als Brandstifterin verfolgt und gesucht wurde! Sie blickte den Kreischling neben sich an und versuchte mit ihren Händen die Form des Gegenstandes nachzubilden, den sie von ihm erbeten hatte. Wahrscheinlich hatte er ihn ohnehin nicht mehr bei sich... Ja, wie machte man denn eigentlich ohne Hilfsmittel Feuer? „Soll ich all meine Hexenmagie konzentrieren?“ Sie begann leise zu kichern. Der verwunderte Gesichtsausdruck ihres Gefährten ließ das lachen immer weiter ansteigen: „Nein, ich bin nicht verrückt geworden... Mir ist nur kalt, mir die ich doch einen ganzen Hof angezündet haben soll... Hast Du das Feuerzeug?“
 

Tari'thaley Vandree

Meister des Chaos
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Kaum war der eine Weg, nahm auch schon ein anderer dessen Platz ein. Statt dem kleinen Gnomen stellte sich nun ein großer Mann im Plattenpanzer in den Türrahmen und begann sogleich eine Art Zauber zu wirken.
"Nicht noch so einer." dachte sich Faeltiir, bemühte sich aber ruhig und gelassen zu bleiben. Er zwängte sich an dem mitten in der Tür stehenden kleinen Drachen vorbei, hob den Arm und klopfte dem mit dem Rücken zu ihm stehenden Mann vorsichtig auf die Schulter. Als dieser sich zu ihm herumdrehte, sprach der Elf in leisem und bedächtigen Tonfall:

"Verzeiht wenn ich Euch bei Eurer 'Konversation' störe, werter Herr, aber würdet Ihr die Güte besitzen und doch bitte ein paar Schritte beiseite treten?"
 

Argonie

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Ersetzt hatte Argonie den Kopf des Toten in der Hand der Drow gesehen. Sie verstand nichts von dem, was Sevinja da tat und einen Augenblick war sie sehr dankbar dafür, dass sie auf einer Seite kämpften.

Übelkeit stieg in ihr auf als sie den dumpfen Ton vernahm, mit dem der Kopf auf den Boden fiel. Was Sevinja sagte verstand sie nicht, doch die Wut der Freundin konnte sie fast spüren. Prentun würde ihr... Prentun! Er war tot und mit ihm die einzige Möglichkeit mit Sevinja zu sprechen. Sie musste es Sevinja noch erklären, was mit dem Elfen geschehen war und wenn sie an das Schicksal ihres Angreifers dachte, so konnte sie fast hoffen, dass es nicht Sevinja sein würde, die sie zuerst fand.

In diesem Augenblick ertönten Schritte, die sich der Gasse zu nähren schienen. Es waren nicht die Schritte der Wache doch auch sonst sollte sie in diesem Augenblick niemand erblicken - beide blutverschmiert direkt neben einer geköpften Leiche. Sicherlich gab es ab und an Morde in diesen Gegenden doch Sevinja war eine Drow und man würde ihnen wohl kaum glauben, dass sie nur in der Verteidigung gehandelt hatte. Schnell griff die Bardin nach der Hand ihrer Freundin und zog sie mit sich in die hinteste Ecke der Gasse. Die Säcke und Kisten würden sie einen Augenblick verbergen und wenn sie Glück hatten und die Götter ihnen hold waren so hatten die beiden Frauen gute Chancen nicht entdeckt zu werden.
 

BelgishBeat

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Ein anstrengender Tag lag hinter dem Kreischling und seiner Gefährtin. Der Moment des Wiedersehens war nur von kurzer Dauer gewesen. Das erneute vorsichtige Beschnuppern wurde durch das Auftauchen zweier Menschlingsjungen jäh gestört.
Bis zum Sonnenuntergang irrten Wwiizziee und Belg durch den dichten Wald, bis die Menschin schließlich erschöpft inne hielt.
Doch auch davor hatte sie des öfteren angehalten, sich vor Seitenschmerzen gekrümmt und tief nach luft geschnappt.
Der Kreischling war manchmal schon ein ganzes Stück voraus gelaufen und mußte ab und an umdrehen, damit er seine Freundin nicht verlor. Doch wegen des Aussetzen ihrer lauten Schritte hatte er ihr Zurückbleiben immer recht schnell bemerkt.
Nun standen die beiden da, und Belg bemerkte, daß es für Wwiizziee nicht mehr weiter gehen würde.
Doch auch der Kreischling war erschöpft. Seine Augen brannten und wässerten, war er es doch nicht gewöhnt so lange im Tageslicht zu wandeln.
Gähnend rieb er sich das Wasser aus den gereizten Augen.
Als er wieder klar blicken konnte, sah er, daß auch Wwizziee's Augen wässerten. Die Menschin hatte sich ins Unterholz gehockt und ihre Arme um die Beine geschlungen. Sie zitterte am ganzen Körper und Belg sah, wie sich die Häärchen an ihren Armen aufrichteten.
Verschreckt machte der Belg einige Schritte zurück. Was geschah mit seiner Begleiterin, war sie ihm plötzlich feindlich gesonnen?
Doch als sie sich dem Kreischling zuwandte, konnte er in ihrem Gesicht keine Aggression entdecken und auch ihre Stimme klang sanft.
Ruhig redete Wwiizziee auf ihren kleinen Freund ein, und fing schließlich an zu lachen. Verdutzt starrte Belg das Menschlingsweibchen an, die in diesem Moment so ulkig auf den Kreischling wirkte, daß er plötzlich mitlachen mußte.
Als sie sich einige Zeit später wieder beruhigt hatten, sprach Wwiizziee erneut mit dem Kleinen.
Wenn er sie doch nur verstehen könnte!

Auch ihre Gesten halfen dem Kreischling nicht viel, seine Freundin zu verstehen.
Doch schließlich widerholte Wwiizziee mehrfach eine schnippende Handbewegung, die Belg schon mal gesehen hatte.
Angestrengt dachte er darüber nach, woher er diese Handbewegung kannte, und plötzlich viel ihm der Menschling von der Lichtung ein. Er hatte die gleiche Handbewegung gemacht, als er Belg's Metallding in den Händen hielt.
Vorsichtig kramte Belg in den Lumpen und zog schließlich das kleine Metallding hervor.
Zögerlich hielt er es seiner Begleiterin entgegen.
 

Frankyboy

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Der Gnom schien tatsächlich ruhiger zu werden, was Frank insgeheim ein wenig stolz machte. Bis jetzt hatte er noch selten die Gelegenheit gehabt, seine noch –zugegeben- schwachen Kenntnisse in der Magie auszuprobieren. Ab und zu mal ein leichter Heilzauber, mehr war bisher kaum drin gewesen. Abgesehen davon war er bisher nur in den einfachen Zaubersprüchen unterwiesen worden aber er wusste, dass ein „alter Hase“ unter den Paladinen es durchaus schaffte, nicht nur einen tödlich verletzten Organismus in den letzten Sekunden seines Daseins von der Schippe des Sensenmannes zu ziehen, sondern ihn auch noch in einen stabilen Gesundheitszustand versetzen konnte. Verglichen mit solch einer Leistung hatte Frank gerade nur eine Fingerübung gemeistert, dennoch war er mit sich zufrieden. Vielleicht sollte ich mich etwas mehr mit spirituellen Studien beschäftigen, wenn ich mal wieder nach Hause komme. überlegte er Bestimmt könnte mir Tamara den ein oder anderen guten Zauber zeigen. Wo ist sie wohl gerade? Wahrscheinlich an einem Ort, der von hier weit weg ist. Der Paladin seufzte kurz. In der letzten Zeit hatte er recht häufig an seine beste Freundin und zukünftige Regentin der Grafschaft Schneefels gedacht.

Bevor er sich jedoch überlegen konnte, woran das lag oder sich noch tiefer in seine Gedanken versinken ließ, tippte ihm jemand auf die Schulter. Frank fuhr herum und erblickte den Elfen, der ihm vor wenigen Augenblicken in der Kneipe aufgefallen war. Höflich aber distanziert bat dieser den Ritter, ihm doch Platz zu machen. Daneben hockte nach wie vor der kleine Drache und machte keinerlei Anstalten, irgendwie aggressiv zu werden.

„Selbstverständlich mein Herr“, antwortete Frank und machte einen Schritt zur Seite, „ich wollte nur vermeiden, dass dieser... äh ... Miniaturdrache, meinen Freund noch weiter beunruhigt. Verzeiht meine Neugier: Gehört dieser Drache euch und wo findet man eigentlich so kleine Vertreter dieser Rasse?“
 
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Slartibartfaß

Nörgelnder Gnom
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Quorthon kam langsam wieder zu sich ...oder besser zu Verstand. Franks Hände hatten eine angenehm beruhigende Wirkung auf den Gnom, der jetzt auch in der Lage war, den Basilisken als kleinen Drachen zu erkennen. Er lachte sich leise selbst aus und wandte sich dann an den Großen:
"Danke Dir, mein Freund. Keine Ahnung, was da eben in mich gefahren ist. Wahrscheinlich war der Tag ein bißchen zu stressig für mich... A propos Streß: Wir sollten den anderen wohl besser erzählen, was mit Prentun geschehen ist, meinst Du nicht?"
Zwei kleine gnomische Augen blickten auf eine Stelle etwa einen Meter über ihnen, wo sich das Gesicht eines Menschen befand...
 

BelgishBeat

Kreischlingsanwalt
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*Staub vom Hof pustet und auf Seite 1 stämmt*
 

Dave

Donnerbüchse
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<i>Ha! Donnerwetter und zugenäht, da war er auch schon.
Der Gnom, Qwoddon, frech wie immer. SirDave grollte. Er hatte es satt. Hatte es einfach satt. Diesen gefallenen Paladin, diesen dämlichen Gnom, diesen seltsamen Kauz und sein stinkendes Haustierchen, SirDave hatte sie ALLE satt. Doch bald, bald wird alles vorüber sein. Der Magier wird sein Sprüchlein aufsagen und ihn nach Tiefwasser bringen. SirDave würde Qwaddon Flak übergeben und sich danach einen guten, nein, einen KÖSTLICHEN Wein gönnen. Sollte Flak doch selbst schauen wie er mit diesem wiederspänstigen Dieb klarkommt. Wenn es nach SirDave ginge, würde er beide Gnome umgehend hinrichten lassen. (Nachdem sie nicht mehr gebraucht wurden, versteht sich.)
Dann wäre endlich Ruhe. Und er, der höflichste stärkste schönste und beste Ritter der Schwertküste könnte sich endlich wichtigeren Dingen (wie der Rettung unschuldiger Jungfrauen z.B.) widmen.
Dann geschah alles sehr schnell: Der Spitzbube von einem Gnom prallte gegen ihn, stiess ein unsäglich ohrenfolterndes "Aaaaah" aus und wurde sodann von dem gefallenen Paladin irgendwie verzaubert. Gut. Sehr gut. Wenigstens das hatte der Gefallene (Wie hiess er noch gleich? Frank? SirDave musste so bald wie möglich beim Orden als Verräter melden.) richtig gemacht.
Der Ritter der Leidenschaft streckte den Arm aus, packte den Gnom am Kragen und zog ihn ohne Mühe zwischen sich und den Magier.</i>

"Hier haben wir das Bürschchen ja. Sprecht nun euren Zauber aus...wie nennt ihr euch nochmals?"

"Gabriel"

"Achja, Gabriel. Sprecht euren Zauber aus und lasset uns von hier verschwinden."

<i>Der Magier begann leise zu murmeln, SirDave drehte sich nocheinmal zu Frank um und sprach mit deutlichem Sarkasmus:</i>

"Ich darf mich dann wohl verabschieden, mein <i>Freund.</i> Ich hoffe ihr werdet weiterhin den Weg der Ehre und des Ruhmes beschreiten, so wie ihr das bis anhin getan habt. Achja, und grüsst die Drow von mir."
 

Dave

Donnerbüchse
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Frankyboy

Erzpaladin
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Quorthons Panikanfall hatte wohl nicht mal Sir Dave, der sich bis dahin angestrengt mit einem anderen Mann unterhalten hatte, entgehen können. Während Frank überlegte, wer von den Reisegefährten noch nicht über Prentuns tragisches Ableben in Kenntnis gesetzt worden war, stampfte der Ordensritter aus Tiefwasser herüber, packte den Gnom wie eine halbe Portion und zog ihn weg. „Lasst ihn sofort los!“ brüllte Frank, doch Sir Dave grinste ihn hämisch an und verabschiedete sich mit aller gebotenen Höflichkeit. Wäre Sarksmus eine Körperflüssigkeit, dann hätte Sir Dave wohl gerade einige Kilo Masse verloren und im eigenen Saft schmoren können.

Schon hatten Sir Dave und Gabriel den Gnom zwischen sich genommen. Der Magier setzte einen Zauber an, vermutlich jenen, der die Teleportation nach Tiefwasser bewirken sollte aber entgegen der bisherigen „Vereinbarungen“ schien Sir Dave nun nicht mehr daran interessiert, irgendjemanden mit nach Tiefwasser zu nehmen. Frank bemerkte die flehenden Blicke des Gnoms, der sich verzweifelt bemühte, aus Sir Daves schraubstockartigem Griff zu entkommen. Es würde nicht mehr lange dauern bis der Zauberer seinen Spruch vollendet hätte, jetzt musste Frank handeln, wollte er seinen kleinen Freund nicht einem ungewissen Schicksal überlassen. Fieberhaft dachte er nach, ging die verschiedenen Möglichkeiten durch.

Ich könnte ihn mit einem Schwertstreich sicher davon überzeugen, seinen Zauber abzubrechen ... aber darf ich das? Ich kenne diesen Magier ja nicht. Was, wenn es nur ein Mitläufer ist, den der Orden aus Tiefwasser engagiert hat? ... Außerdem wird mich Sir Dave bemerken ... Hoffentlich setzt er dann nicht Quorthon als Schild ein...Nein, so geht es nicht. ... Unter den wenigen Zaubern, die ich beherrsche ist keiner, der sich für einen Angriff oder wenigstens eine Ablenkung eignen würde... Verdammt, mir läuft die Zeit davon ... und von den Gefährten fehlen Dynaheir, Sevinja und Argonie... Ja, Sevinja wäre jetzt eine echte Hilfe oder Dynaheirs Schießkunst ... Schießkunst? Das ist es. Mein Bogen... Endlich erinnerte sich Frank daran, dass er ja auch einen Bogen bei sich trug. Zwar war seine Ausbildung mit dieser Waffe deutlich weniger intensiv gewesen als Nahkampf mit Schwert und Schild aber auf diese recht kurze Entfernung, sollte er den Magier treffen können. Reflexartig riss er den Bogen heraus, legte einen Pfeil auf und spannte die Sehne.

Sir Dave bemerkte die Gefahr erst, als sich Quorthon nicht mehr seiner Haut wehrte, sondern ihn böse angrinste, der Gnom hatte Franks Absicht erraten und versuchte, ihm noch einen Augenblick mehr Zeit zu verschaffen. Fassungslos über den Gesinnungswandel des kleinen Gefangenen starrte Sir Dave erst ihn und dann seinen Kontrahenten aus Atkatla an... und sein arrogantes Lächeln erfror. Noch bevor der Ritter irgendetwas tun konnte, wurde Gabriels Konzentration unsanft unterbrochen. Der Magier schrie überrascht auf und hielt sich die linke Schulter. Für einen geschickten Dieb war dieser Augenblick der Konfusion mehr als genug, Quorthon löste sich aus dem Griff des hünenhaften Sir Dave und rannte, so schnell ihn seine kleinen Beine trugen zurück zu Frank.

„Entschuldigt bitte,“ sagte Frank zynisch, „aber noch ist die Reisegruppe nicht vollständig.“ Sir Daves Gesicht war erstarrt, sein Mund war ein einziger Strich geworden. Tödlicher Zorn funkelte aus seinen Augen und er schien Mühe zu haben, überhaupt zu realisieren, was gerade geschehen war. Am liebsten wäre er wohl in einen Berserkerrausch verfallen und hätte alles was in der Nähe war zu Kleinholz verarbeitet, doch ein dumpfes Geräusch neben ihm, ließ ihn innehalten: Gabriel war zu Boden gestürzt und heulte nochmals auf. Frank staunte nicht schlecht, denn im linken Bein des Zauberers steckte auch ein Pfeil. Hm, der stammt nicht von mir, aber woher dann? Die Antwort auf die unausgesprochene Frage raste in Gestalt von Dynaheir auf ihn zu. „Perfektes Timing, Mylady.“ brachte Frank erleichtert hervor. „Hättet Ihr die Güte euch zu beruhigen Sir Dave? Sonst durchleidet Euer Freund mehr Schmerzen, als unbedingt nötig. Macht Platz, damit ich seine beiden Wunden versorgen kann.“ Frank kniete neben dem leicht verletzten Magier nieder, zog vorsichtig die Pfeile heraus und setzte seinen Heilszauber an. „Tut mir leid, mein Herr. Es war nichts persönliches.“
 

Dave

Donnerbüchse
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<i>Ha! Verfluchter Mistkerl. Hatte er es doch tatsächlich gewagt einen Angehöritgen des Ordens des strahlenden Herzens von Tiefwasser anzugreifen! Für diese schändliche Tat sollte er für immer in der Abyss brennen! Dafür müsste man ihn rädern, vierteilen und strecken zugleich!
SirDave würde ihm al liebsten jeden Knochen einzeln brechen! Ha!

Des Ritters Faust verkrampfte sich immer mehr. Sollte er es wagen? Sollte er auf diesen gafallenen Idioten von einem Möchtegern-Paladin losgehen? Ihn zu Kleinholz verarbeiten? Die Antwort auf diese Fragen war einfach: Ja.
Er sollte nicht nur, er MUSSTE. Seine Ehre, sein wichtigstes Gut, stand auf dem Spiel.
Er hatte zwar kein Schwert mehr - jenes steckte wohl immernoch zusammen mit seiner Rüstung im Kanalisationsschacht - doch seit der Prügelei im Wirtshaus wusste er, dass er sich auch mit nackten Händen sehr gut zur Wehr setzen konnte. SirDave war geradezu ein Faustmeister!
Ein Superkrieger! Ha! Kein Schurke war mehr vor ihm sicher! Und schon gar nicht dieser gefallene Idiot von einem Gnomenfreund!

Wütend wollte der Ritter auf Frank losgehen, doch schon beim Zweiten Schritt den er zu tätigen gedachte packte ihn Gabriel am (nun zur Ausnahme einmal ungepanzerten) Fusse und brachte ihn zu Fall.

*Ruumms*

Was zum Donnerwetter?!? Aua! Verflucht tat das weh ohne schützenden Helm auf nackten Stein zu fallen! War dieser Magier noch ganz hell im Kopfe?!? Der war doch nicht etwa mit diesen Gnomenfreunden im Bunde!

SirDave wollte gerade losschreien, was für ein dämlicher und eingebildeter Kuttelträger der Magier doch war, da sprach jener:</i>

"Beruhigt euch SirDave, edelster aller edler Ritter...aah"

<i>Gabriel verzog das Gesicht. Die Wunde in seinem Bein schmerzte sehr, und auch er hätte aus Frank am liebsten Fischfutter gemacht, doch deswegen war er nicht gekommen, und ausserdem wäre es schlecht für sein Vorhaben noch mehr Aufruhr zu verursachen...</i>

"Dies war nun wirklich nicht nötig, Herr Ritter."

<i>sprach er nun an Frank gewandt</i>

"Ihr wollt uns also nach Tiefwasser begleiten? Nun gut, ich werde euch mitteleportieren..."

<i>...und im Orden werden sicherlich genug Folterbänke für euch alle vorhanden sein...</i>

..."dennoch wäre es wirklich äusserst <i>nett</i> würdet ihr die mir zugefügten Wunden umgehend versorgen. Und entschuldigt meinen Freund SirDave, er ist manchmal ein bisschen temperamentvoll...danke sehr."
 
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Tari'thaley Vandree

Meister des Chaos
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Mit einem letzten kurzen Blick in die Runde trat Faeltiir an dem Menschen vorbei, ohne ihn auch nur eines Wortes zu würdigen, zog sein Gewand aufgrund des leichten Windes enger um sich und verliess dann mit langen Schritten den Ort des Geschehens. Er war nicht erpicht auf weiteren Umgang mit diesen Personen, die sich nicht sehr von den wilden Barbaren aus dem eisigen Norden unterschieden. Der Elf hatte Stolz und Arroganz sowohl von seinem grauelfischen Vater als auch von seiner dunkelelfischen Mutter geerbt, die Gesellschaft solch primitiven Packs war weit unter seiner Würde.
Bedauerlich, dass sowohl die Menschenfrau als auch die Elfin sich auf diese niedrige Stufe herab gelassen hatten, wie jemand sich freiwillig nur so erniedrigen konnte, das war ausserhalb des Verständnisses des Barden.
Mit diesen Gedanken schritt Faeltiir die erstbeste Gasse hinab, die sich von dem Tavernenvorplatz entfernte, ganz in seiner Hochmut und seinem Stolz versunken, bemerkte er nicht, dass der kleine Drachenzwerg ihm nicht gefolgt war sondern einfach vor den Füßen des Ritters hocken geblieben war.
 
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