Der brennende Hof

Meltor

Mysterium
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Nachdenklich beobachtete Yeziral das 'Gespräch' das direkt vor der Taverne statt fand und lehnte sich an den Türrahmen. Ein kleiner Gnom huschte gerade hinter den gepanzerten Mann der kurz vorher die Taverne betreten hatte, rechts neben ihm der Drache vor welchem er noch kurz vorher reissaus genommen hatte, hinter ihm Yeziral - keine der Gestalten schien der Gnom in diesem Augenblick wahrzunehmen. Tiefwasser.. es war eine grosse Handelsstadt und würde ihm einen weiten Weg zu seiner Heimat ersparen...
Nachdenklich musterte er die gepanzerte Gestalt welche immer noch den Bogen in der Hand hielt, allerdings machte er keine Anstalten zu seinem Schwert zu greifen welchen der schwarze Griff über der Schulter hinaus ragte, sondern wartete ruhig ab - sollte etwas geschehen so würde es nicht lange dauern sein Schwert zu ziehen.
 

Dynaheir

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"Ich würde euch beide ja nicht allein weglassen", sagte sie lächelnd zu ihren beiden Gefährten und musterte dann den Magier.
"Bei den Göttern, wie seht Ihr denn aus.." Sie kniete sich neben ihn, zog ihr Messer aus dem Gürtel und lachte leise, als sie das erschrockene Gesicht des Magiers sah. Die Klinge durchtrennte ein Stück Stoff seines Gewands. Dynaheir warf Gabriel einen prüfenden Blick zu und zog dann den ersten Pfeil mit einer raschen Bewegung aus der Wunde.
"Ihr schießt gar nicht schlecht", bemerkte sie über die Schulter in Franks Richtung, während der Verwundete angesichts des Bluts aufheulte. "Willst du das heilen, dann kümmere ich mich schnell um den zweiten Pfeil? Ansonsten kann ich auch Alkohol draufschütten..", der Magier bemühte sich, ihnen zu bedeuten, dass er lieber geheilt werden wolle.
"Na schön." Die kleine Elfe drehte den zweiten Pfeil aus seinem Bein und überließ Frank den Rest.
 
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Rainbow

Elementarprinzessin
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Ein wenig überrascht war sie schon, als ihr kleiner Gefährte ihr tatsächlich das Feuerzeug entgegenstreckte. Sie nickte ihm freundlich zu, sprach bemüht deutlich „Danke“ und blickte rasch um sich um ein paar Äste und Blätter zusammenzutragen. Da es in dieser Gegend wohl seit längerer Zeit nicht geregnet hatte, kostete ihr es auch kaum Mühe und Zeit, schon war ein kleiner Haufen Brennmaterial vor ihr zusammengetragen. Der Kreischling hatte nach einigen Augenblicken sofort verstanden und ihr geholfen. Schließlich war sie an der Reihe, nun das Feuerzeug zu benutzen. Gerade wollte sie den Gegenstand benutzen, als sie plötzlich stockte und es einfach nur anstarrte. Soviel Ärger wegen eines so winzigen Metalldings, ich wüßte zu gerne wer dahinter steckte und den Hof einfach angezündet hat. Und warum? Was an diesem einfachen Hof war ein solches Verbrechen wert? Was wollte man damit erreichen? Sie blickte auf den Kreischling, der neben ihr saß... sie konnte seinen Blick dieses Mal nicht wirklich deuten, doch plötzlich schoß ihr wieder die Frage durch den Kopf, ob er nicht doch den Hof angezündet haben könnte... Nein, unmöglich, ihm scheint der Gebrauch des Feuerzeugs vollkommen unbekannt... und wenn doch, die Leute haben es nicht anders verdient! Mit einer hastigen Bewegung schnippte sie an dem kleinen Rädchen und schon tat sich eine Flamme vor ihnen auf. Ihr neuer Freund sprang nun auf und starrte auf die winzige Flamme... Misia musste lachen: „Ja, erstaunlich nicht wahr, ganz ohne Zauberei… und damit mache ich uns nun ein Feuer. Mir ist kalt... ich weiß nicht ob die Kälte unter deinen Pelz gelangt, aber Misia will nicht erfrieren.“ Während ihr der Gedanke kam, dass sie mit ihrem Gefährten eher wie mit einem Kind sprach und nicht wie mit jemandem der in dieser Wildnis weitaus erfahrener war als sie, entzündete sie einen Ast und glücklicherweise war es nun kein Problem mehr das wärmende Lagerfeuer zu entflammen.

„Ich wünschte du könntest mich verstehen... wie auch immer du heißen magst...“ Erneut kramte sie die Karte aus ihrem Rucksack, ihr Anblick rief nun kein Entsetzen mehr hervor, mittlerweile hatte sie sich an ihre schwierige Lage gewöhnt und sie auf seltsame Weise akzeptiert. Außerdem fühlte sie sich nun, da die Wärme langsam ihren Körper und ihre Glieder durchdrang beinahe komfortabel und die Gesellschaft des Kreischlings, so merkwürdig es auch war, vertrieb ihre Einsamkeit... ja, sie war mitten in der Wildnis und fühlte sich beinahe behaglich. „Nun das Gekritzel dort oben könnte zwei Städte andeuten, eine ist etwas näher, die andere noch weiter weg, scheint es jedenfalls. Oben, das ist ja dann wohl Norden... na wir gehen einfach mal weiter wohin uns unser Gefühl trägt, denn ich weiß es einfach nicht sicher.“ Sie betrachtete den Kreischling, schließlich war sie aber doch zu müde noch weitere Versuche zu unternehmen sich mit ihm zu unterhalten. „Eine Unterhaltung scheint mir ohnehin unmöglich... achja, hier dein Feuerzeug... D a n k e...”

„Misis muss jetzt schlafen, verstehst du s c h l a f e n, sonst kann ich morgen nicht mehr weiter!“ Ohne noch eine weitere Reaktion ihres ungewöhnlichen Begleiters abzuwarten rollte sie sich am Boden ein wenig zusammen... Die Müdigkeit nach all den Anstrengungen war nun so deutlich spürbar, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte... „Achja, Gute Nacht... kleiner Freund...“
 

BelgishBeat

Kreischlingsanwalt
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Erschrocken sprang Belg zurück als Misia mit dem Metallding ein Feuer entfachte.
Doch als sie sich ihre Arme rieb glaubte er zu verstehen was sie vor hatte.
Sie sagte noch einige beruhigende Laute mit ihrer sanften Stimme und rollte sich dann auf dem Boden zusammen.
Und wenig später schlief sie neben der Feuerstelle ein.
Auch Belg war müde geworden. Eigentlich war dies eher der Zeitpunkt an dem er aufzuwachen pflegte, doch durch die letzten Sonnenläufe war alles anders geworden.
Seine Auge brannten von der Sonne, die den ganzen Tag durch die Baumkronen blitzte und Hunger plagte ihn.
Er schaute noch einmal auf seine neue Freundin zurück und sprang dann in's Dickicht und kehrte wenige Minuten später mit den Klauen voller Beeren zurück.
Einige davon legte er neben Misia auf den Boden, bevor die anderen herunterschlang.
Und schließlich schaute er sich etwas gesättigter nach einem Schlafplatz um. Er wußte das die Menschlinge im Schlaf nicht sehr wachsam waren, seine Verwandten hatten ihm davon erzählt.
Er brauchte also einen Platz, wo er während des Schlafes über die Umgebung wachen konnte.
Ein Baumstumpf der nur wenige Schritt von der Feuerstelle entfernt stand schien ihm dafür am besten geeignet. Er drehte sich auf dem Stumpf zusammen und fing nur wenig später an zu träumen.
 

Rainbow

Elementarprinzessin
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Plötzlich wurde ihr traumloser Schlaf durch die Kälte gestört, welche ihren Körper immer weiter durchdrang. Misia fühlte sich vollkommen erschöpft, als hätte sie keine Minute lang geschlafen... das konnte allerdings nicht der Wahrheit entsprechen, immerhin war das Lagerfeuer bereits so gut wie vollkommen erloschen. Dummerweise hatte sie das Feuerzeug dem kleinen Kreischling zurückgegeben, jetzt würde sie es dringend noch einmal benötigen. Sie fragte sich, ob sie es denn wagen würde ihren neuen Freund mitten im Schlaf zu wecken, doch diese Überlegungen schob sie schnell beiseite, sie waren unnütz, denn sie konnte ihn nicht einmal sehen. Unglaublich, wo steckt er bloß wieder... als könnte er sich unsichtbar machen, dabei bin ich selber wohl einfach nur zu ungeschickt, deshalb erscheint mir sein Können wie ein Wunder oder Zauberei... Der Mond spendete diese Nacht auch kaum Licht... und schon gar keine Wärme.

Misia richtete sich auf, sie wollte ein wenig den nächtlichen Sternenhimmel beobachten, doch als sie ihre rechte Hand gerade wieder am Boden abstützen wollte, spürte sie etwas weiches, saftiges auf der Erde. Im schwachen Mondschein versuchte sie ihre Hand genauer zu betrachten... ihre Hand war vollkommen schmutzig... und roch nach.... Waldbeeren?... War das etwa ein mir zugedachtes Frühstück? Diesen Gedanken fand Misia mehr als merkwürdig, noch nie hatte jemand besonders an ihr Essen gedacht. Sicher, Hunger Leiden hatte sie bei den Bauern nicht müssen, doch je weniger sie selber zu sich genommen hatte, desto besser für die Familie. Nie wäre jemand auf die Idee gekommen ihr ein Frühstück ans Bett zu bringen, das kostete schließlich Zeit und Geld... die beiden wichtigsten Dinge im Leben der Menschen. Doch hier, war das nicht im Grunde ihr neues Bett, und neben ihrem ungewöhnlichen Nachtlager befand sich nun eben ein ungewöhnliches Frühstück: ein zusammengetragener Haufen an Beeren. Dieser Gedanke machte Misia so glücklich, dass sie sofort zugriff und den Waldboden nach den heil gebliebenen Beeren abtastete um ihren Hunger etwas zu stillen und auch, weil sie das Verhalten des Kreischlings unglaublich freute.

Noch einmal blickte sie um sich, doch außer den umstehenden Büschen, den abgebrochenen Ästen und Baumstämmen konnte sie nichts entdecken... doch sie war sich sicher, nicht allein zu sein.
Während sie die restlichen Beeren regelrecht verschlang, den Sternenhimmel und ihre Umgebung betrachtete, die frische Waldluft einatmete und den nächtlichen Geräuschen der Natur lauschte wurde ihr auch ohne Feuer plötzlich wieder warm. Nach einer Weile zog sie sich etwas dichter ins nahe gelegene Gebüsch zurück und schlief von einem unglaublichen Gefühl der Freiheit und des Glücks erfüllt, sogleich wieder ein.

Das nächste Mal erwachte sie durch herannahendes Hufgetrappel... zunächst konnte Misia es nicht glauben, sie mussten sich doch gestern durch ihre Flucht heute eigentlich weit entfernt von einem breiteren Weg befinden, mitten im tiefsten Urwald also. Als sie dann aber auch noch das Wiehern eines Pferdes vernahm verschwand jeglicher Zweifel... Müssen wir schon wieder fliehen? , schoß es Misia durch den Kopf. Schnell packte sie ihren Rucksack zusammen, da gab es ja auch nicht viel was sie einsammeln konnte und so stand sie nur wenige Augenblicke später bereit und gestärkt neben ihrem nächtlichen Lager und suchte nach dem Kreischling um wieder loszurennen. „H a l l o... Wo bist du??? M i s i a sucht dich.“

Sie machte einige Schritte aufs Gebüsch zu, plötzlich ertönte ein merkwürdiges Geräusch von der Stelle, wohin sie soeben ihren Fuß gesetzt hatte. „Na großartig... ich zertrample meine eigene Karte, sie muß irgendwie aus dem Rucksack gefallen sein... und ich bemerke sie nicht am Boden... auch sollte ich meine Sachen nicht so achtlos verlieren.“ Sie schüttelte unzufrieden mit sich selbst den Kopf... „Wohin denn jetzt? Norden...“ Der Hufschlag der Pferde wurde immer lauter, ganz in der Nähe musste ein Weg sein... vielleicht würde sie dort von dem Kutscher oder Reiter eine Antwort erhalten, vielleicht nahm er sie beide sogar ein wenig mit des Weges?

Sie beide? Waren Kreischlinge erwünscht? „Ohne dich gehe ich auf jeden Fall nicht, du bringst mir Glück und bist mein Freund... also entscheide du...“ Sie war nun nicht mehr hektisch, denn der Kreischling war plötzlich aufgetaucht, sie würde einfach seine Reaktion abwarten... dort wohin er ging würde sie ihm einfach folgen...
 

BelgishBeat

Kreischlingsanwalt
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Belg hatte die Nacht kaum ein Auge zu bekommen. Es war einfach nicht seine Zeit zu schlafen. Statt dessen grübelte er über ihre sich und seine Begleiterin nach und kam zu dem Schluß, daß es für beide sicherer wäre, wenn sie sich trennen würden.
Erst als die Nacht weiter vorangeschritten war, fiel er in einen leichten unruhigen Schlaf der aber nicht lange wärte.
Entferntes Getrappel von Huflingern ließ ihn aufschrecken. Er sprang auf und sah sich nach seiner Freundin um, sie schien noch zu schlafen.
Der Kreischling hüpfte von seinem Stumpf und schlich im Schutz des Unterholzes in Richtung der Hufschläge.
Dabei kam er an einem ihm wohl bekannten Steinhaufen vorbei.
Belg lachte in sich hinein, er wußte jetzt wieder wo sie waren.
"Dort vorne, da muß der Weg der Menschlinge sein, den sie durch den Wald geschlagen haben."
Schnell kroch er in die Richtung, wo er die Straße vermutete, die in Richtung des Sonnenuntergangs führte. Und wenig später erblickte er den Wagen, der über die Steine rumpelte.
Die Huflinger wieherten, als sie zurückgezogen wurden und der Wagen hielt plötzlich an.
Der Menschling mit der Peitsche, der auf dem Wagen saß stieg herunter und wandte sich den Huflingern zu.
"Hach, so ein Ärger! Die Schmiede sind auch nicht mehr das was sie mal waren, was Jungs! Das ist schon das zweite abgefallene Hufeisen diese Woche!", schimpfte er.
Plötzlich hörte Belg die vertrauten Laute seiner Freundin. Er hatte sie fast vergessen gehabt. So schnell er konnte eilte er zu ihr zurück, packte sie an der Hand und zog sie in Richtung der Straße.
Als sie wieder an der Stelle angekommen waren, die von dichtem Buschwerk gut gegen Blicke geschützt war, deutete er in Richtung des Wagens.
Schließlich schob er Misia auffordernd in Richtung des Wagens.
Dabei drehte er seinen Kopf so, daß seine Freundin die Träne nicht sehen konnte, die seine Wange herab lief.

So sehr er die Menschin auch mochte, er wußte, daß das auf Dauer nicht gut gehen würde.
 
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Rainbow

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Plötzlich war der Kreischling verschwunden, sie hatte nur kurz geblinzelt, da war er wie vom Erdboden verschluckt... nur um im nächsten Moment genauso plötzlich wieder aufzutauchen. „Na, wie machst du das denn? Das grenzt an Zauberei...“ Misia lächelte ihren Freund an und hätte das soeben vernommene Geräusch beinahe vergessen, als ihr kleiner Gefährte sie plötzlich bei der Hand packte und mit sich zerrte... und zwar ganz genau in die Richtung, aus der sie den Ursprung des Hufschlags vermutet hätte. „Du willst also dorthin??? Schnell... wir müssen uns beeilen, nicht dass er fort ist wenn wir dort angekommen sind!“
Der Kreischling hielt ihre Hand immer noch umklammert, doch nun versuchte sie mit ihm seinem Tempo mitzuhalten und sich nicht von ihm hinterher ziehen zu lassen.

Schon waren sie aber so nahe herangekommen und Misia konnte erkennen, dass es sich wirklich um eine Kutsche handelte. Der Kutscher schien offensichtlich nur aufgehalten worden zu sein, da das Pferd einen Huf verloren hatte.

„Was nun, mein Freund?“ Sie wollte sich soeben zu der kleinen Gestalt hinunterbeugen, als diese sie mit einem sanften Stoß nach vorne schob! Misia fasste diese Bewegung falsch auf, dachte, der Kreischling wolle ihr auf diese Weise zeigen, wohin sie beide nun ihr Weg führen würde, gemeinsam... und so tat sie weitere Schritte aus dem Gebüsch heraus, doch plötzlich stand sie mitten auf dem Weg, aber nicht in Begleitung ihres neuen Freundes, ... sondern alleine. „Was? Warum? Ich verstehe das nicht, ich dachte, wir...“ Doch Misia biss sich auf die Lippen, sie sollte besser nicht weitersprechen, der Kutscher starrte sie bereits mit geweiteten Augen an.
„Na, auf Menschen trifft man in dieser Wildnis ja auch nicht allzu häufig...!“

Misia war immer noch vollkommen perplex... die Angst den ersten und einzigen Freund ihres Lebens, wenn er auch noch so ungewöhnlich war, bereits wieder verloren zu haben, stieg in ihr auf... doch sie wollte diese Tatsache nicht akzeptieren. Sie spürte, wie ihre Augen feucht wurden und schließlich langsam ein paar warme Tränen ihre Wangen hinabkullerten.
Sie wollte wieder zurück ins Gebüsch, sich mit dem Kreischling verstecken... Sie hatte doch nicht darauf bestanden, sie wollte doch ausdrücklich nur dorthin, wohin sie mit dem pelzigen Gefährten zusammen gehen konnte. ZUSAMMEN... nicht alleine.

Nur sehr schwer überwand sie die Verlockung, das dahinter liegende Gebüsch nach eben diesem Wesen zu durchsuchen. Zum einen wusste sie ja bereits aus Erfahrung, dass sie den Kreischling immer nur dann entdeckte, wenn er es auch wollte, zum anderen gab es wohl sicher einen Grund für sein Handeln: Menschen waren seine Feinde.
Doch warum schickte er sie dann zu den Feinden, warum konnten sie nicht beide vor den Feinden versteckt bleiben? “Richtig, ich bin ja auch ein Mensch...“ Bin ich damit auch seine Feindin?

„MÄDEL, aufwachen, was stammelst du da vor dich hin??!!! Ich sehe ja dass du kein Dunkelelf, Gnom oder sonstige Kreatur bist, so schlecht sind meine Augen auch wieder nicht. Doch auch auf meine alten Tage ist es das erste Mal, dass ein junges Fräulein plötzlich wie durch Magie mitten im Wald auftaucht. Und wie siehst du aus? Bist du auf der Flucht? Oder etwa selber nicht so unschuldig wie du vielleicht aussehen magst? Eine Diebin?“

Der Alte sah sie erwartungsvoll an und schien sie mit seinen Blicken regelrecht zu durchbohren, doch Misia gelang es, die Frage einfach zu ignorieren, ihre Gedanken hingen auch noch viel zu sehr dem Verschwinden ihres Gefährten nach. Doch ihre letzten Überlegungen ließen sie befürchten sich in ihrer beider Verhältnis wohl getäuscht zu haben. In ihre Naivität hatte sie geglaubt tatsächlich mit einem Kreischling befreundet sein zu können. Er war so nett zu mir gewesen... wahrscheinlich hat er einfach nur ein gutes Herz und wusste, ich wäre ohne seine Hilfe verloren gewesen. Nun hat er mir auf seine Art mitgeteilt dass ich ab jetzt ohne ihn auskommen muss, er hat mich dorthin zurückgeschickt woher ich komme: von den Menschen.

„Könnt ihr mich mitnehmen? Ich möchte in diese Stadt hier...!“ Sie kramte die Karte aus ihrem Rucksack und streckte sie dem Alten hin.
„Na, was ist denn das für ein Wisch... meine Augen sind wirklich nicht mehr die besten. Aber ja, ich denke das ist die selbe Richtung! Steig hinten in den Wagen... auch wenn du mir offensichtlich nicht verraten willst wer du bist. Na, ich tu dir nichts und du mir nichts, einverstanden?“

Misia nickte zögerlich und war fast über die schlechten Augen des Mannes erfreut, vielleicht hätte er sie sonst von einem Steckbrief her erkannt... Sie nickte noch und ging nach hinten um sich in den hinteren Teil der Kutsch zu begeben der durch ein Leintuch von vorne abgetrennt war. Sie konnte den Alten nicht mehr sehen und er sie nicht! Großartig, denn eigentlich wollte sie ohnehin niemanden mehr sehen...

Nach kurzer Zeit hörte sie ein Schnalzen des Kutschers... doch im selben Augenblick spähte auch sie noch einmal nach draußen und sah den Kreischling, der nun etwas aus dem Gebüsch herausgetreten war. Na, glücklich sieht er ja auch nicht wirklich aus... Da setzte sich die Kutsch langsam in Bewegung... noch konnte er es schaffen...
Misia streckte ihre Hand aus, als greife sie nach draußen „Bitte komm mit MISIA... lauf... ich zieh dich dann hinein, er wird dich nicht bemerken!“ Das Hufgeklapper nahm zu, auf diese Weise hatte der Alte Misias Rufe sicher nicht gehört, doch das kleine Fellwesen möglicherweise auch nicht...
 
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BelgishBeat

Kreischlingsanwalt
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Langsam setzte sich die Kutsche wieder in Bewegung, nach dem der Kutscher das Eisen wieder notdürftig befestigt hatte. Die hölzernen Räder rumpelten über das Pflaster, begleitet vom Geklapper der Pferdehufe.
Betrübt schaute Belg der Kutsche hinterher.

Seine Begleiterin hatte es sich hinten auf der Ladefläche so gut es ging bequem gemacht und ihr Blick fuhr suchend den Waldrand entlang, dort wo sie den Kreischling vermutete, konnte ihn jedoch abermals nicht entdecken.

Belg sah, wie Misia vergeblich nach ihm Ausschau hieltund Tränen sich auf ihren Wangen spiegelten.
Der Anblick war schrecklich. Schluchzend wendete sich der Kreischling ab und wollte schnell im Wald verschwinden um nicht länger diesen Blick ertragen zu müssen.
Doch da vernahm er die bettelnden Rufe seiner Freundin. Misia's traurige Stimme fuhr ihm durch Mark und Blut und ließ seine Nackenhaare stehen. Er zitterte am ganzen Körper.
So sehr er auch mit sich selbst rang, er konnte keinen Schritt zurück in den Wald machen.
Erneut blickte Belg in die Richtung aus der die Stimme kam doch einer der Bäume am Waldrand versperrte ihm die Sicht, doch die flehenden Rufe seiner Freundin wollten nicht enden.
Und plötzlich, entgegen jeder Vorsicht, sprang der Kreischling auf die Straße.

Als Misia den kleinen Kerl auf der Straße erblickte, wurden ihre Schreie noch energischer. Krampfhaft versuchte sie den Kreischling zu sich zu winken.

Belg stand wie gefesselt auf der Straße. Er wimmerte und heulte wie nie zuvor in seinem Leben und plötzlich begann er zu laufen.
 

Rainbow

Elementarprinzessin
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Misia hatte nicht damit gerechnet, doch plötzlich rannte der kleine Kreischling tatsächlich los. Er war schnell, doch auch die Kutsche ratterte nun immer rascher den Kieselweg entlang... Misia legte sich flach auf den Boden und rutschte mit ihrem Oberkörper so weit wie möglich nach vorne, bis sie sich schließlich ziemlich weit außerhalb der Kutsche befand, dann streckte sie erneut die Hand aus, nur noch Zentimeter trennten sie von ihrem Gefährten... dann spürte sie seine krallige Hand in der ihren und versuchte wieder zurück in die Kutsche zu rutschen. Der Kreischling war klein, aber trotzdem um einiges schwerer als erwartet, der Fahrtwind zog ihn in die entgegengesetzte Richtung, von ihr fort. Doch irgendwie gelang das Wunder und ihr Gefährte befand sich neben ihr sicher in der Kutsche.
Misia fiel ihrem Freund um den Hals, da bemerkte sie, dass sie sich ihre Hand ein wenig an seinen Krallen verletzt hatte... trotzdem, plötzlich musste sie lachen. Es war ein Lachen der Befreiung, des Glücks, das immer ausgelassener zu werden schien. „Das war aber knapp, musst du mich so erschrecken? Ich freue mich dass du da bist!“
Die Kutsche rollte in unverändertem Tempo weiter, der Alte hatte anscheinend also nichts von dem neuen Passagier bemerkt. Sie würde ihn verstecken müssen, wenn sie anhielten, es war besser der Kreischling würde nicht entdeckt, wer weiß, wie sich der Mann ihm gegenüber verhalten würde.
Misia versuchte es sich so gut wie möglich bequem zu machen. „Wie gerne möchte ich mit dir reden... und ich weiß noch nicht mal deinen Namen!“ So in Gedanken versunken lehnte sie sich etwas zurück, das monotone Hufgetrappel und Quietschen der Räder begann sie schläfrig zu machen...
 

Frankyboy

Erzpaladin
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Einsam und verlassen stolperte eine junge Frau durch die Randausläufer des Scharfzahnwaldes, es wurde bereits dunkel. Wie lange war sie jetzt schon unterwegs? Wie viel Zeit war seit der schicksalhaften Stunde verstrichen, der ihr bis jetzt relativ geregeltes Leben mit einem Schlag veränderte? Obwohl sie schon sehr müde war, schleppte sich die Druidin weiter. „Nur weg von hier, weg von diesem Ort.“ sagte sie leise zu sich, biss die Zähne zusammen und lief weiter. Der Wald lichtete sich, bald würde sie durch freies Gelände ziehen. Aber wohin? Mit Ausnahme der Umgebung des Druidenlagers kannte sich Tamara in diesem Bereich der Schwertküste kaum aus. Sie wusste wohl, dass nördlich das berühmte Gasthaus „Freundlicher Arm“ und ein paar Reitstunden weiter in jene Richtung die große Stadt Baldur’s Tor lag aber damit erschöpften sich ihre Geographiekenntnisse auch bereits. Ihr eigentliches Zuhause lag viele Tagesreisen entfernt: Schloss Greifenherz, Grafschaft Schneefels. Dort kannte sie jeden Stein, jeden Baum und jeden Strauch aber hier? Hier war der kleine Druidenzirkel ihre Familie gewesen, hier hatte sie gelernt, hier war sie seit einigen Wochen Wächterin des vierten Kreises und nun war alles wie ein Kartenhaus in sich zusammengestürzt. Außerhalb des Zirkels war sie bestenfalls ein Niemand, vielleicht würden ihr die Leute aber auch Argwohn entgegenbringen, schließlich blieben die Druiden gern unter ihresgleichen.

Erschöpft setzte sich Tamara auf einen großen Baumstumpf, um zu verschnaufen. Sie schnitt eine grimmige Grimasse, als ihr Blick auf ihre Kleidung fiel. Ihr schöner weicher Lederpanzer war an mehreren Stellen aufgerissen, der Gürtel wurde nur noch von einigen Fäden zusammengehalten und ihre Hose zierten einige Löcher, große und kleine. Aber auch sonst lies ihr Äußeres momentan zu Wünschen übrig, ihr Gesicht war von den Anstrengungen des letzten Tages gezeichnet, ihre schulterlangen braunen Haare waren zerzaust, hier und dort hingen Blätter und Erdklumpen zwischen den Strähnen. „Wahrlich, so sieht eine zukünftige Regentin aus.“ brummte Tamara missmutig und dachte an ihre Heimat. Wie lange war sie nicht mehr zu Hause gewesen? Dreimal hatte sich der Zyklus der Jahreszeiten auf Faerûn bereits wiederholt, drei Jahre war es also schon her. In dieser Zeit hatte sie viele schöne Tage gehabt, sie hatte als Druidennovizin viel gelernt, sie sah die Natur und ihre Geschöpfe nun als gewaltige Einheit an. Ab und zu hatte sie eine Nachricht nach Schneefels geschickt aber wirklich vermisst hatte sie kaum etwas. Nicht das sie keine guten Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugendzeit gehabt hätte aber das Leben als Druidin erfüllte sie mit innerer Zufriedenheit. Zumindest bis gestern. Tamaras Gedanken konzentrierten sich wieder auf das schreckliche Unglück, dass dem Zirkel im Scharfzahnwald widerfahren war und sie spürte eine tiefe Traurigkeit in sich aufsteigen, eine Traurigkeit, in die sie wie in ein tiefes Loch stürzte. Sie konnte es nicht mehr zurückhalten mit einem lauten Schluchzen begann sie zu weinen.

Obwohl sie sehr mit ihrem Schmerz beschäftigt war, entging ihr ein leises Rascheln in ihrer unmittelbaren Umgebung nicht. War ihr einer der Mörder gefolgt? Tamaras Hand umfasste den Kampfstab und ihr Körper war zutiefst angespannt. Nein, sie würde sich nicht einfach massakrieren lassen, solange noch ein Funken Leben in ihr war würde niemand den „Stern des Waldes“ bekommen. Noch einmal raschelte es aber zu ihrer Erleichterung erblickte sie keinen Schurken, sondern einen kleinen Fuchs, der ob ihrer komischen Laute neugierig geworden war. Die Druidin lies den Stab sinken und sah das Tier lange an. Der Fuchs blieb still sitzen und rührte sich nicht, selbst als sich die Frau langsam hinabließ, um ihn zu streicheln. „Sei froh, dass Du kein Mensch bist. Die Natur fasst niemanden mit Samthandschuhen an, aber der Mensch ist über alle Maßen grausam.“ Als ob der Fuchs sie verstanden hätte, neigte er leicht den Kopf. Tamara setzte sich wieder auf den Stein. Langsam fielen ihr die Augen zu und nun forderte ihr Kopf eine Phase der Verarbeitung...

„FEUER! FEUER!“ schrie Anos, einer der jüngeren Druiden, Wächter des mittleren Kreises. Tamara schreckte aus dem Schlaf hoch, schlüpfte in ihre Kleidung und schoss aus ihrem Zelt. Was sie sah ließ ihr fast das Blut gefrieren. Einige der Bäume um die Waldlichtung standen bereits in Flammen und ... nein, das konnte nicht sein, überall lagen ihre toten Kameraden. Hier und dort kämpften die restlichen Druiden inzwischen gegen die Angreifer. „Warum hat die Wache nichts gemeldet?“ rief Tamara. „Weil sie dazu nicht mehr imstande war“, antwortete eine fremde, ölige Stimme. Etwas kullerte vor ihre Füße, es war der Kopf von Leda, jene Druidin, die noch ein paar Stunden vorher mit ihr und den anderen am Feuer gesessen und gelacht hatte und sich bereit erklärtet hatte, die Nachtwache zu übernehmen. Offenbar war sie völlig überrascht worden, denn die Augen waren vor Überraschung und Schmerz weit aufgerissen. Entsetzt fuhr Tamara herum und blickte in die Augen eines finster dreinblickenden Mannes, der sie mit einem tödlichen Lächeln bedachte. In seinen Händen ruhte ein mächtiger Zweihänder, von der Klinge tropfte frisches Blut herunter auf die Blätter am Boden. Er sah aus wie ein Henker, der gerade eine Überstunde eingelegt hatte. „Tamara weg da!“ gebot eine tiefe Stimme. Während sie unter dem Schlag des Zweihänders duckte erkannte sie aus den Augenwinkeln, wie der Erzdruide Cheros sich bereit machte, die Mächte der Natur gegen die Angreifer zu entfesseln. Für Tamara kam die Warnung noch rechtzeitig. Der Henker ließ in seinem Blutrausch jede Vorsicht fallen und stürmte auf den Erzdruiden zu. Ein gewaltiger Blitz durchzuckte den Mann und ließ ihn tot zusammenbrechen. Tamara stand unter Strom, wild entschlossen eilte sie ihren verbliebenen Freunden zu Hilfe und streckte einen der Mörder von hinten nieder. Ohne ihren furchteinflößenden Anführer waren die Angreifer nicht mehr ganz so stark, dennoch zog sich das Gefecht Stunde um Stunde. Langsam konnten die wenigen verbliebenen Druiden ihre Verbindungen mit den Elementen immer besser zu ihrem Vorteil nützen. Mehr und mehr Angreifer fielen aber kurz vor Morgengrauen erwischte es Roland, den Wächter des zweithöchsten Kreises. Tamara schrie vor Trauer laut auf, Roland war über die ganze Zeit ihr Mentor gewesen, er hatte ihr vieles von dem beigebracht, was sie im Zirkel gelernt hatte. Er war ihr bester Freund gewesen auch wenn sie viele Jahre trennten. Doch der verschlagene Halbling, der den mächtigen Druiden rücklings niedergestochen hatte, konnte seinen Sieg nicht feiern. Bebend vor Zorn riss Tamara ihren Krummsäbel aus der Scheide und durchbohrte den Rücken des kleinen Meuchelmörders, noch ehe sich dieser der neuen Gefahr bewusst war. Als am Morgen schließlich der letzte Angreifer geflohen oder gefallen war, erhellte die Sonne einen Schauplatz des Grauens. Dutzende Leichen lagen auf dem Waldboden, das Druidenlager war fast vollständig zerstört, mehrere Bäume waren niedergebrannt. Nur der Macht des Erzdruiden war es zu verdanken, dass das Feuer eingedämmt werden konnte. Cheros rief die Überlebenden zu sich, um zu beraten. Aber wer hatte überlebt? Anos, Tamara, Lenhardt und Cheros, alle Vorsteher eines Kreises. „Meine Gefährten“, begann Cheros, „unser Zirkel ist zerstört, nur wir haben das Gemetzel überlebt. Ich weiß nicht, wer dafür verantwortlich ist, aber der Anführer der Feinde trug diese Kette bei sich.“ Er reichte das Amulett herum, darauf war eine Krähe zu erkennen. „Ich kann nur mutmaßen, dass sie es auf die vier heiligen Artefakte unseres Zirkels abgesehen hatten, auch wenn ich nicht weiß warum. Niemals würden diese Gegenstände ihre Macht dem Bösen öffnen, sie sind von den Geistern der Natur geweiht.“ Tamara hörte die Stimme des Erzdruiden wie von fern. Sie musste immer wieder daran denken, wie der finstere Halbling sich hinter Roland geschlichen und ihm mit einem Giftdolch den Todesstoß versetzt hatte. „Jeder von uns wird eines der Artefakte erhalten. Wir trennen uns hier und gehen verschiedene Wege. Wenn alles gut geht, haben wir alle Feinde bereits vernichtet und wir treffen uns zu einer besseren Zeit weit weg von hier.“ Cheros überlegte einen Moment, dann fuhr er fort. „Tamara, ich denke der Druidenzirkel von Hohenwald scheint mir geeignet zu sein.“ Sie schreckte hoch. „Tamara, alles in Ordnung?“ „Ja, abgesehen von den vielen Freunden, die nun tot sind, von den gewaltigen Schäden, die diese Teufel im Wald angerichtet haben, geht es mir gut.“ schnarrte sie. Einen Moment später erweichten sich ihre Züge und sie sah den Erzdruiden beschämt an. „Es tut mir leid. Ich...“ Cheros legte ihr einen Arm auf die Schulter. „Wer könnte Dir diesen Ausbruch verübeln, junges Mädchen? Du wirst den Stern des Waldes bekommen, ein schlicht aussehendes Amulett, dass aber der Legende nach von einem Elementarprinzen berührt worden ist. Ich weiß nicht, welche Macht es genau hat aber dieses Schmuckstück wird seit langem vom jeweiligen Erzdruiden verwahrt, wie auch die anderen drei Gegenstände: Der Silbersteinring; der Einhornzahn unser mächtiges Krummsäbel; und der Wächter von Silvanus, der Ritualhelm. Wohlan meine Gefährten, nehmt jeder eines der magischen Schmuckstücke und mögen wir uns in einer besseren Zukunft an einem friedlichen Platz wiedersehen.“ Sie umarmten sich kurz zum Abschied und verließen das Feld der Zerstörung in verschiedene Richtungen.

Schweißgebadet wachte Tamara auf und fand sich bäuchlings auf der Erde liegen. Offenbar war sie im Schlaf von ihrem Sitzstein gerutscht und zu Boden gefallen. Etwas knurrte ganz in ihrer Nähe. Nervös rappelte sich die junge Frau auf und erblickte den Fuchs, den sie schon vor Stunden gestreichelt hatte. „Bist Du etwa die ganze Zeit hier gewesen, kleiner Freund? Was hast Du denn?“ Mehrere Äste knackten am Boden und Tamara sah auf. Ein hagerer Mann mit einer großen Narbe im Gesicht stürmte auf sie zu und sie erkannte sofort, dass dies einer der Angreifer des letzten Tages sein musste. Rasch ergriff sie ihren Kampfstab und stellte sich ihrem Gegner. „Rück alles raus was Du hast, dreckiges Miststück, dann bleibst Du vielleicht am Leben!“ höhnte der Mann, als er die Attacke begann. „Niemals du verdammter Mörder!“ keifte Tamara und parierte seine Angriffsschläge. Im Stangenkampf war sie inzwischen recht geübt, immerhin war sie ja Wächterin eines Kreises gewesen. Außerdem war sie schon als junges Mädchen im Kampf mit einer Waffe unterwiesen worden, wie es schon immer Brauch war bei den Kindern der Grafen von Hohenwald und Schneefels. Offenbar hatte das Narbengesicht in Tamara eine leichte Beute erspäht und wurde nun eines besseren belehrt. Wie Raubkatzen umkreisten sich die beiden Kämpfer, tauschten Beleidigungen und Drohungen aus, griffen einander an und keiner von beiden zeigte ein Zeichen der Schwäche obgleich beide schon erschöpft sein mussten. Lange Zeit sah der Fuchs dem Treiben zu, bis er etwas merkwürdiges tat. Er schlich sich an den narbigen Kämpfer heran und zwickte ihm ins linke Bein. „AU! Was zum Teufel...“ brüllte der Mann, und schüttelte den Fuchs ab. Doch gerade diese Sekunde reichte Tamara. Ihre ganze Trauer, ihre ganze Entschlossenheit und ihr unendlicher Hass auf die Angreifer des Druidenzirkels flossen in einen einzigen Angriff. Mit aller Kraft schlug sie zu und traf den Hinterkopf des Narbengesichts. Es gab ein hässliches Knacken, als das mit Eisen verstärkte Ende des Kampfstabes den Schädel des Mannes durchbrach. Der Schurke war schon tot, bevor sein Körper auf den Waldboden fiel. „STIRB DU ELENDIGES SCHEUSAL!“ schrie Tamara und spuckte voll Verachtung auf den Kadaver. Dann sah sie sich nach dem kleinen Fuchs um. Das Tier hatte sich bei seiner mutigen Attacke verletzt. Leise sprach die Druidin auf ihren „Kampfgefährten“ ein und bereitete einen leichten Heilzauber vor, der das Tier sofort genesen ließ. Sie nahm sich ein wenig Zeit, um dem Fuchs für sein Eingreifen zu danken und gab ihm ein Stückchen ihres Rauchfleisches, das sie als Proviant mitgenommen hatte. Nachdem er seine Belohnung verspeist hatte, schlich der Fuchs schließlich davon.

Auch wenn es sie noch so sehr ekelte, beschloss Tamara, die Leiche des getöteten Mannes zu durchsuchen. Die unangenehme Arbeit war nicht ganz erfolglos, sie fand einen Beutel mit etwas Gold, ein wenig Flickzeug und auch der Gürtel des Mannes schien noch gut in Schuss zu sein, zumindest besser als ihrer. Sie verstaute die Beute und machte sich wieder auf den Weg. Nach kurzer Wanderung, erreichte sie endlich den Waldrand und sah sich um. In einiger Entfernung verlief eine Straße in Nord-Süd-Richtung, womöglich führte diese zur großen Stadt. Tamara überlegte, was sie als nächstes anpacken sollte. Der Erzdruide hatte ihr vorgeschlagen, sofort in ihre Heimat zurückzukehren, doch diese war weit weg. Zu Fuß und allein wäre es zum einen recht gefährlich zum anderen spürte Tamara, dass sie nicht einfach weglaufen wollte. Irgendjemand hatte den Druidenzirkel vernichtet. Dieser Jemand hatte viele ihrer Freunde getötet. Sollte sie einfach weglaufen und diesen Teufel ungestraft davonkommen lassen? „Nein, das werde ich nicht.“ brummte sie grimmig und machte sich auf den Weg zur Straße, die sie nach wenigen Minuten Marsch erreichte. Von Süden näherte sich eine Kutsche. „Am besten begebe ich mich zur nächsten Stadt, vielleicht nimmt mich der Kutscher ja mit. Doch ob ich von dort nach Hause aufbreche, das ist noch lange nicht entschieden.“ Noch einmal ballte sie ihre Hand zur Faust. Ihr Durst auf Rache war noch nicht gestillt aber würde sie ihre Rache überhaupt bekommen oder sich dabei selbst ihr eigenes Grab schaufeln?
 
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Rainbow

Elementarprinzessin
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Misia wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, doch plötzlich stand die Kutsche abrupt still, so dass sie grob aus ihrem Halbschlaf gerissen wurde.

„Na, heute herrscht aber ein ungewöhnlich reger Betrieb auf dieser einsamen Strasse!“ Der Alte schien jemandem zuzurufen, denn seine Stimme war nun so laut, dass Misia sich beinahe selbst angesprochen gefühlt hätte, wäre nicht in diesem Moment eine entfernte Antwort zu hören gewesen. Die betreffende Person musste sich jedoch entweder etwas weiter weg von ihnen aufhalten oder besaß eine deutlich leisere Stimme als der Kutscher.

Misia warf dem gegenübersitzenden Kreischling alarmierte Blicke zu. Sie wusste nicht, ob auch er während der Fahrt eingeschlafen war, jetzt jedoch war nicht das geringste Anzeichen von Müdigkeit an ihm zu entdecken. „Oh nein, ich hoffe man sucht nicht nach uns!“ Ihre Gedanken arbeiteten wie verrückt, drehten sich fieberhaft um die Frage, wer ihre Reise da nun wohl unterbrochen hatte. War man ihnen etwa gefolgt? Oder gab es einfach noch andere harmlose Reisende die zufällig auch heute eine Mitfahrgelegenheit suchten?

Angestrengt versuchte Misia zu lauschen, sie traute sich nicht nach draußen um nachzusehen.
„Ihr sucht eine Mitfahrgelegenheit?“ Die krächzende Stimme des Kutschers erschallte erneut, begleitet von einem Lachen, dessen Ursache sich Misia in ihrer bedrängten Lage eigentlich ganz und gar nicht erklären konnte. Offenbar amüsierte den Alten aber der Gedanke, gleich zweimal nach kurzer Zeit des Weges aufgehalten zu werden. Was sollte sie tun, wenn nun tatsächlich jemand zu ihnen nach hinten kam. Selbst wenn es sich nur um einen ungefährlichen Reisenden handelte, wohin mit dem Kreischling? Entsetzt blickte sie ihren Freund an... „Es hat nicht viel Sinn, aber bevor wir nicht wissen um wen es sich da handelt darfst du auf keinen Fall gesehen werden.“ ...

Es war lächerlich, ja, das war es ganz bestimmt, doch versuchen musste sie es einfach... Der hintere Teil der Kutsche war so klein, sollte der Fremde sich wirklich nach hinten zu ihnen gesellen, würde sich ihr kleiner Gefährte wohl nicht so lange verstecken lassen. Doch zumindest bis sie ausschließen konnten es mit einer ihnen feindlich gesinnten Person zu tun zu haben, musste es funktionieren. Sie schob die Holzkiste, welche zum Glück wohl nur mit leichtem Inhalt gefüllt war, in die Ecke, so dass zwischen ihr und der Abdeckung des hinteren Kutschenteils ein winziger Hohlraum blieb, in der sich der Kreischling zumindest für eine Weile notdürftig verstecken würde können. Wild fuchtelnd vor Nervosität deutete sie ihm, dort hineinzukriechen. Glücklicherweise schien ihr Freund sofort zu verstehen, und kurz darauf war er hinter der Kiste verschwunden. Misia versuchte sich nun noch so geschickt zu setzen, dass sie einer ersten musternden Prüfung des Ankömmlings stand halten könnten: Sie kauerte sich neben die Truhe, um den Hohlraum und den darin befindlichen Kreischling noch besser zu verbergen, legte ihren Rucksack auf die Holzkiste und lauschte gespannt was nun weiter passieren würde.

„Ihr könnt hier vorne neben mir am Kutschbock Platz nehmen oder ihr macht es Euch hinten gemütlich. Dort müsst ihr die Gesellschaft allerdings auch mit jemandem teilen... Mit wem? Nun, das weiß ich auch nicht so genau...!“ Der alte Mann fand seine Antwort offenbar unheimlich komisch, denn wieder schien beinahe die ganze Kutsche unter seinem markerschütternden Lachen zu erzittern, tatsächlich war Misia wohl einfach ziemlich nervös. „Bitte bleib vorne... bitte nicht nach hinten kommen...“ flüsterte sie und schaute noch einmal mit besorgtem Blick zu ihrem Gefährten. Hätten sie besser gleich wieder aus der Kutsche springen sollen? Nun, für eine unbemerkte Flucht war es nun wohl zu spät...
 

Frankyboy

Erzpaladin
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„Ach, ihr habt bereits einen Fahrgast?“ fragte Tamara und in ihrer Stimme schwang ein Unterton des Misstrauens mit. „Selbstverständliche junge Frau“, lachte der Alte. „Meint Ihr etwa, ich fahre meine Kutsche nur zum Vergnügen spazieren?“ Die Druidin musterte den alten Mann, jedoch fand sie in seinem Antlitz keine Spur von Täuschung oder Verrat. Entweder war er wirklich harmlos oder ein hervorragender Schauspieler. „Wer nutzt bereits Eure Dienste?“ wollte Tamara wissen. Obgleich ihr Ton noch immer kühl war, hatte sich ihr Gesicht ein wenig entspannt. „Na, Ihr seit ja ganz schön neugierig, Kind.“ brummte der Mann und sah sie an. Er wölbte eine Braue und zog die Stirn in Falten. „Ihr scheint ganz schön was erlebt zu haben was?“ „Ja, in der Tat“, gab Tamara schnell zurück und wandte den Blick ab, als sie Tränen in ihren Augen spürte. Nein, niemand sollte sie weinen sehen, insbesondere kein Fremder. „Die Kleine hinten in der Kutsche scheint auch ein paar schlechte Tage hinter sich zu haben“, fuhr der Kutscher geschäftig fort, während Tamara sich mit dem Ärmel die Augen abwischte. Er seufzte. „Ach was sind das nur für Zeiten, wenn junge Menschen schon so misstrauisch sind.“ „Lieber ein wenig misstrauisch, als unvorsichtig.“ konterte die Druidin. Wieder blickte sie der Kutscher an, doch in seinen Augen sah Tamara keinen Zorn, sondern nur Unverständnis und Bedauern. „Es..., es tut mir leid, ich bin heute etwas empfindlich. Wohin fahrt ihr?“ „Kommt drauf an, wo ihr hinwollt. In der Nähe liegt der freundliche Arm und weiter nördlich Baldur’s Tor.“ „Baldur’s Tor...“ wiederholte Tamara leise. „Ja, die größte Stadt im Umkreis. Dagegen ist Beregost ein verschlafenes Nest. Egal was Ihr sucht, dort bekommt Ihr es.“ „Kennt Ihr Euch dort aus?“ fragte die junge Frau. „Auskennen, na ja. Ich kenne nicht jeden Winkel aber zumindest genug, um mich in der Stadt nicht zu verlaufen. Warum? Sucht Ihr dort etwas bestimmtes?“ „Nein“, antwortete Tamara zögerlich, „ich war noch nie dort.“

„Verstehe“, lachte der Kutscher, „nur beantwortet mir bitte eine Frage.“ „Ja, welche?“ „Wollt Ihr jetzt mitfahren oder hier Wurzeln schlagen?“ Tamara starrte den Alten fassungslos an, bis sie begriff, dass sie sich wohl schon einige Minuten mit ihm unterhielt, falls man das so nennen konnte. Unter normalen Umständen hätte sie wohl gelacht, doch ihre Reaktion war ein kurzes, reserviertes „Ja“. Sie warf einen Blick in den Beutel des toten Schurken, zog ein paar Münzen heraus und reichte sie dem Alten. „Danke, Kind aber bleibt Euch selbst noch etwas übrig?“ Ein kurzes Nicken war die einzige Antwort. „Wie ich schon sagte, ihr könnt hier neben mir Platz nehmen, oder Euch in die Kutsche setzen. Aber ich glaube nicht, dass das Mädchen da hinten sehr gesprächig ist.“ „Danke“, erwiderte Tamara, „aber mir ist momentan auch nicht so sehr zum Reden zumute. Ich werde mich in die Kutsche setzen, wenn es Euch recht ist.“ Zwar wäre sie gerne an der frischen Luft geblieben, doch für den Moment wollte sie eigentlich nur ein wenig Ruhe zum Nachdenken und auch wenn der Alte einen netten Eindruck machte, konnte sie sich nicht zu einem längeren Gespräch aufraffen. Aus seinen Worten hatte sie geschlossen, dass der andere Fahrgast keine Gefahr darstellen sollte und wenn, ..., sie war nicht wehrlos. „Wie Ihr wollt, Mädel. Ihr könnt mir Euren Stab ruhig geben, drinnen wird er Euch nur behindern. Macht es Euch bequem, ich werde Euch Bescheid geben, wenn wir den Freundlichen Arm erreichen. Ein prima Gasthaus, das kann ich Euch flüstern...“ „Danke.“ unterbrach ihn Tamara, öffnete die Kutschentür und zwängte sich hinein.

In der Kutsche fand die Druidin den anderen Fahrgast vor. Wie der Kutscher schon angedeutet hatte, handelte es sich um eine junge Frau. Tamara musterte ihre Gegenüber unverhohlen und diese wich ein wenig zurück, auf ihrem Gesicht war Furcht zu erkennen. Doch Tamara spürte noch etwas anderes. Sie hatte genug Zeit bei den Druiden verbracht, um Tiere in der Nähe zu bemerken, wenn sie sich darauf konzentrierte. Spielen mir meine Sinne einen Streich oder ist hier wirklich noch etwas? Falls Du glaubst, dass Du mich hier kriegen kannst, dann solltest Du besser gut sein. Ihre Hand lag auf dem Gürtel, am dem sie ihr Krummsäbel festgemacht hatte. Einige Momente geschah nichts, dann entspannte sich die Druidin etwas. Vielleicht habe ich mich wirklich getäuscht. Noch einmal blickte sie die verängstigte Frau an, die ihr gegenüber saß und rang sich zu einem schmalen Lächeln durch. „Guten Tag. Ich heiße Tamara und bin Druidin. Offenbar werden wir uns wohl ein wenig Gesellschaft leisten.“
 

Sevinja

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Die Schritte, die sich näherten, konnte nicht die Stadwache sein. Es waren keine eisenbeschlagenen Stiefel, wie die Wachsoldaten sie trugen, eher teurere Lederstiefel. Der Träger näherte sich der Gasse, in der die beiden Frauen sich duckten, schlug dann aber einen anderen Weg ein und entfernte sich wieder.

Noch immer schwer atmend und vom geschehenen bewegt, blickte die Drow die junge Bardin an. Auch in deren Gesicht befand sich Blut. Ob es das des Angreifers oder Blut der jungen Frau selbst war, ließ sich so nicht sagen.
Sie streckte eine Hand aus, um es der Bardin aus dem Gesicht zu wischen, doch diese zuckte erschrocken zurück. Sevinja ließ ihre Hand wieder sinken.

Sie tastete nach ihren Waffen. Ihr Dolch, ihr Säbel waren beide wieder an ihrem Gürtel.
Es tut mir leid, wenn ich Dich erschreckt haben sollte, sagte sie in ihrer Sprache zu der jungen Frau. Ich weiß, was er Dir antun wollte. Keine Frau sollte so etwas erleben müssen. Daher mußte er sterben.

Sevinja sah dem Blick der Bardin an, daß diese sie nicht verstand.
Gut? fragte sie in der Sprache der rivvin.
 

Frankyboy

Erzpaladin
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Nachdem Dynaheir und Frank dem verletzten Magier eine recht gute erste Hilfe verabreicht hatten, wurde beschlossen, dass man Gabriel wohl besser in eines der Zimmer des Elfgesangs verfrachten sollte, damit er sich dort ausruhen könne. Allen Beteiligten schien es nur recht zu sein, nach diesem mehr als langen Tag noch eine halbe Mütze voll Schlaf zu bekommen. Frank wollte Sir Dave dabei helfen, Gabriel zu tragen, doch der Ritter aus Tiefwasser warf ihm einen derartig giftigen Blick zu, dass er es vorzog, einen großen Abstand zu Sir Dave zu halten. Vor seiner Tür angekommen wandte sich Frank noch kurz an Quorthon: „Ich denke nicht, dass Du Dich in den nächsten Stunden vor einem weiteren Entführungsversuch fürchten musst. Also schläfst Du am besten auch eine Runde. Gute Nacht zusammen.“ Er nickte Dynaheir und dem Gnom freundlich zu und betrat sein Zimmer.

Bereits bei Sonnenaufgang wachte der Paladin wieder auf, unfähig noch etwas länger zu schlafen. Im Elfgesang war es relativ ruhig, nur wenige Gäste schienen sich bereits in der Gaststube aufzuhalten. Als Frank nach unten kam, bemerkte er, dass zumindest der Wirt eine schlaflose Nacht hinter sich hatte: Die Gaststube war vom Durcheinander des letzten Abends, welches wieder von Sir Dave angerichtet worden war, so gut es eben ging befreit worden. Jetzt wunderte es ihn doch etwas, dass die Flammende Faust sich nicht um die Kneipenschlägerei gekümmert hatte. Aber zum einen waren die Söldner noch immer auf der Suche nach dem entwichenen Sir Dave und zum anderen schien es im Elfgesang wohl öfters zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zu kommen, so dass niemand von einer kleinen Prügelei Notiz nahm. Und verglichen mit der Schlacht im Brennenden Zauberer von Beregost, war der Elfgesang nur Austragungsort eines Handgemenges geworden. Von den anderen war noch niemand zu sehen, also beschloss Frank, alleine zu frühstücken und sich dann noch ein wenig die Beine zu vertreten.

Als er gerade vor dem gut bestückten Zaubererladen stand, kam ihm eine gut bekannte junge Soldatin entgegen. „Prima, Euch suche ich.“ begrüßte ihn Mephala. „Euch auch einen guten Morgen“, grinste Frank, „Ihr seid auch schon so früh auf?“ „Der Dienst ist an keine Tageszeit gebunden, auch nicht wenn die Nacht lang war“, brummte die Frau und kam zum Thema. „Herzog Eltan möchte Euch nochmals sprechen, Lord Hohenwald. Bitte folgt mir.“ „Bin ich etwa verhaftet?“ scherzte Frank. „Nein, nein. Soviel ich weiß geht es um Euren Auftrag in Tiefwasser.“ Dies erstaunte den Paladin schon etwas. Was will der Herzog mir denn noch sagen? Das letzte Mal war er nicht sehr kooperativ. Er entschied, dass es wohl keinen Sinn hätte, Mephala zu löchern, sondern begleitete sie zum Hauptquartier der Flammenden Faust.

Herzog Eltan befand sich noch im Besprechungsraum, als die beiden eintrafen. „Ah, Lord Hohenwald, guten Morgen. Bitte nehmt Platz.“ sagte Eltan in höflich reserviertem Tonfall und signalisierte Mephala, sich zurückzuziehen. „Ich nehme an, Leutnant Mephala hat Euch bereits gesagt, worum es geht?“ „Ja, Mylord, zumindest ansatzweise. „Nun, vor wenigen Stunden hat mir der Spionagemeister seinen neuesten Bericht zukommen lassen. Um es kurz zu machen, die Lage in Tiefwasser scheint sehr ernst zu sein. Anscheinend bietet der Orden des Strahlenden Herzens einem Kult oder etwas ähnlichem Zuflucht.“ „Wie kann das sein?“ fragte Frank und man konnte ihm seine Bestürzung ansehen. „Niemals würde ein Paladinorden einen Kult mit dunklen Plänen unterstützen.“ „Normalerweise entführen Paladine auch keine Unschuldigen“, konterte Eltan ruhig. Seit einiger Zeit hat sich der oberste Prälat des Tiefwasserordens nicht mehr in der Öffentlichkeit gezeigt. Der Spionagemeister ist sich nicht sicher, was er davon halten soll. Hinzu kommt, dass er einige seiner Leute in Tiefwasser verloren hat und es einen begründeten Verdacht gibt, dass ihr Verschwinden mit Aktivitäten des Ordens zusammenhängt.“ Überraschung, Zorn und Furcht bemächtigten sich der Gedanken des Paladins, während Eltan fortfuhr. „Bis jetzt habe ich die Entführung von Quayle als Versuch des Tiefwasserordens gesehen, die Flammende Faust herauszufordern. Aber nun muss ich davon ausgehen, dass es um etwas viel größeres geht ... zu groß für Euch.“ Frank sah auf. „Ich möchte Euch Eure Fähigkeiten nicht absprechen, aber ich glaube, dass es für Euch ein Himmelfahrtskommando wäre, die Vorkommnisse in Tiefwasser zu untersuchen. Ihr seid ein junger Paladin und müsst noch Erfahrung sammeln. Dieser Auftrag wäre wahrscheinlich selbst für einen alten Haudegen ein Wagnis, geschweige denn für Euch. Ich habe Eurem Prälaten bereits einen Brief geschrieben und ihm darin erklärt, weshalb ich davon Abstand genommen habe, Euch mit dieser Mission zu betrauen. Prälat Wessallen wird sicherlich die Gründe respektieren und Euch keine Vorwürfe machen.“ Eltans Blick schien nun dem eines besorgten Vaters zu gleichen. „Ich danke Euch Mylord“, begann Frank und wusste nicht so recht, was er sagen sollte, „wahrscheinlich habt Ihr recht aber...“ „Hört auf meinen Rat, Junge. Vielleicht seit ihr in einigen Jahren bereit, Euch so einer Sache anzunehmen. Wenn Ihr gelernt habt, die Schlachten zu schlagen, denen Ihr gewachsen seit. Prälat Wessallen hat Euch in seinem Schreiben als vielversprechend bezeichnet, daher solltet Ihr noch geduldig sein. Besucht mich doch, wenn ihr wieder mal in Baldurs Tor seit. Bis dahin, macht es gut.“ Mit diesen Worten klopfte Eltan Frank auf die Schulter und verließ das Zimmer.

Der junge Lord Hohenwald blieb allein zurück und dachte über die Worte des Herzogs nach. Sollte er Eltans Rat befolgen und die Gruppe verlassen? War es in Tiefwasser wirklich so gefährlich, wie der Herzog angedeutet hatte? War es die Freundschaft mit dem Gnom wirklich wert, dass er Kopf und Kragen riskierte? Andererseits, würde er es sich verzeihen können, Quorthon im Stich zu lassen und stattdessen einer möglichen tödlichen Gefahr aus dem Weg zu gehen? Diese Fragen suchten nach Antworten und Frank würde relativ bald entscheiden müssen, wie er sich verhalten sollte.
 

Dave

Donnerbüchse
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<i>Ha! Der Ritter der Leidenschaft war zurück. Zurück in der Welt der Lebenden, aufgewacht aus dem Albtraum, der nun schon seit unzähligen Tagen seine Gedanken mit Gift tränkte.
Er wusste, dass sich von diesem Tag an Alles ändern wird.. Alles. Es wird wieder so sein wie früher. Friede wird herrschen. Respeckt wird herrschen. Heute wird er den Gnom nach Tiefwasser bringen, und nichts, nein, rein GAR NICHTS wird ihn davon noch abhalten können. Zulange hatte er schon gezögert.
Ein Mitglied des höchst ehrenwerten Ordens des strahlenden Herzens von Tiefwasser wurde angegriffen und verletzt. Eine grössere Schande konnte es nicht geben. Dies grenzte an Ketzerei! Und dafür wird der Gnom büssen. SirDave wird EIGENHÄNDIG dafür sorgen, dass er mehr als nur ein paar Peitschenhiebe zu spüren bekommen wird. Niemand erniedrigte den Orden des strahlenden Herzens, und schon gar nicht, wenn dieser Orden den grössten, stäksten, tugendsamsten und verdammt, verflucht nochmal HÖFLICHSTEN Ritter der gesamten Schwertküste als Mitglied zählen durfte! NIEMAND!!!

SirDave schwang sich in geradezu stürmischem Tatendrang aus seinem Bett, stürzte aus dem Zimmer und rannte durch den Flur. An der gesuchten Türe angekommen, riss er sie mit aller Gewalt auf, zog den noch schlummernden Magier Gabriel an seinem Barte von der Matraze hoch und schleifte ihn auf den Flur hinaus. Dann stellte er den taumelnden Zauberer an die Wand und deutete ihm mit knappen, aber äusserst hektischen Handbewegungen an stehenzubleiben und zu warten.

Erneut sprintete der Ritter durch den Gang, bis er vor jener Türe hielt, hinter der er den Gnom vermutete. Das Holz splitterte, als SirDave sie aufriss, und seine Stimme war äusserst laut und sehr, SEHR Zornig.</i>

"Du kommst jetzt mit mir Gnom! Sofort! Und deine verfluchten Freunde können..."

<i>Der Ritter hielt inne. Ihm starrte kein verdutzter Gnom, sondern eine junge Dame entgegnen, der nach einem kurzen Überraschungsmoment ein äusserst amüsiertes Grinsen ins Gesicht geschrieben stand.. Dynaheir. Verflucht, falsches Zimmer! Und was gab es da bitte zu grinsen? Egal.</i>

"Entschuldigt, Mylady..."

<i>Eine kurze Verbeugung mit dem Kopfe andeutend verliess SirDave das Zimmer ebenso schnell wieder, wie er es betreten hatte, und wandte sich der nächsten Türe zu. Diesmal hatte er mehr Glück.
Keine zehn Minuten später hatte der Ritter der Leidenschaft Quorthon neben Gabriel gezerrt und hielt ihn mit beiden Händen so gut es ging fest. Eine Hand hatte er über seinen Mund gelegt, um Schreie zu verhindern.</i>

"Gabriel! Teleport, rasch! Aber...was grinst du so? Und du erst, Gnom?!? Wer hat es dir erlaubt, in meiner Gegenwart zu grinsen?!?
Was zum..."

<i>Dann begriff der Ritter. Er sah an sich herunter, und sein Gesicht färbte sich rot. Als er aufstand, hatte er etwas vergessen. Etwas sehr wichtiges.
SirDave war vollkommen nackt auf den Flur hinaus gerannt.</i>
 
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Dynaheir

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Erleichtert warf Dynaheir ihren wenigen Besitz auf den niedrigen Holztisch in dem ansonsten spärlich möblierten Zimmer der Taverne und ließ sich anschließend auf das Bett fallen. Sie war nicht besonders ausdauernd, und in der letzten Zeit hatte sie nicht unbedingt viel Schlaf bekommen.
Gegen Morgen hörte sie hastige Schritte auf dem Flur und setzte sich auf. Erst tastete die Elfe nach ihrem Messer, hörte dann aber Daves wütende Stimme und legte es lächelnd wieder weg. Dieser Paladin hatte eine unglaubliche Ausdauer, was Kneipenprügeleien und Gezeter anging. Zu ihrer Überraschung riss er diesmal die Tür zu ihrem - und nicht Quorthons - Zimmer auf. Und zu ihrer noch größeren Überraschung war er völlig nackt.. ohne es überhaupt zu bemerken. Sie biss sich auf die Lippen, konnte sich ein Grinsen aber nicht verkneifen.
Das Gebrüll hatte sie endgültig geweckt und sie nahm es als Anlass zum Aufbruch. Zwei Minuten später hatte sie ihre Sachen gepackt und trat auf den Flur, wo sie nur noch einen etwas verstört aussehenden Gnom vorfand.
"Guten Morgen. Ich nehme an, du hast Dave getroffen?" Sie grinste. "Ich werd mal nach unten gehen, bis später!"
Sie trat für einen Moment an die frische Luft und glaubte nach wenigen Schritten schon, eine bekannte Gestalt langsam um die Ecke kommen zu sehen.
"..Frank?"
Er schien sich ein wenig zu erschrecken, anscheinend hatte er um diese frühe Zeit noch niemanden erwartet, und irgendwie schien er auch nicht derselben guten Laune wie Dynaheir zu sein. Als er näherkam, musterte sie ihn besorgt.
"Was hast du?"
 
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Slartibartfaß

Nörgelnder Gnom
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Na super! Der Tag schien kein Ende nehmen zu wollen. Und von Minute zu Minute wurde es chaotischer. Drachen, finstere Möchtegernherlden und jetzt ließ man ihm noch nicht mal seinen Schlaf! Quorthon wurde langsam echt sauer. Am schlimmsten fand er allderdings, daß es dieser zhausragadin noch nicht mal für nötig hielt, seine Blöße zu bedecken, als er den Gnom aus dessen Zimmer schleifte. In Quorthon nahm ein finsterer Gedanke Gestalt an, der sich nicht abwimmeln oder gar unterdrücken ließ. Zu verlockend baumelte... naja, lassen wir das. Ihr wißt ja sowieso, was jetzt kommt und wieso "Sir" Dave plötzlich schmerzverkrümmt zu Boden sackt...

Quorthon nutzte die Freiheit, die ihm so unvermittelt wiedergegeben wurde, um sich zunächst in sein Zimmer zu flüchten (wo er seine wenigen Habseligkeiten zusammenraffte) und dann in Franks Raum zu stürmen.
Zornesrot kreischte er in Richtung des Bettes:
"Frank, entschuldigt, aber dieser... dieser.... der hat doch glatt...also das ist doch echt... ich finde keine Worte!"
Und dann fiel ihm auf, daß das Bett leer war. "Mist! Wo steckt der Kerl, wenn man ihn mal wirklich braucht? Und vor allem: wie komm ich jetzt aus der Nähe dieses Schurken?"

Fieberhaft suchte der Kleine das Zimmer mit den Augen ab. Sein Blick fiel auf das Fenster in der Nordwand. Ohne lange zu überlegen, stürmte er darauf zu, riß die Fensterläden auf und stürzte sich hinaus. Alles war besser, als Sir Dave wieder in die Hände zu fallen!
Er hätte aber wohl doch besser noch einen Blick riskiert. Als er durch die Luft segelte, stellte er mit Bestürzung fest, daß der Boden auf sich warten ließ.
Als er dann endlich doch aufprallte, verlor er prompt das Bewußtsein.
~~~~~

Ächzend kam der Gnom zu sich. Wie lange hatte er hier gelegen? Er hatte keine Ahnung. Nicht einmal die Sonne konnte ihm da helfen, da sie hinter den Wolken verborgen war. Fluchend rappelte er sich wieder auf. Zumindest versuchte er es. Doch ein stechender Schmerz ließ ihn sogleich töhnend zurücksinken. Als er auf die Quelle der Qual hinabsah, war ihm klar, daß er sich so schnell nicht wieder würde bewegen können. Dazu brauchte er schließlich Beine, die nicht fein säuberlich durchgebrochen waren...
 
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Frankyboy

Erzpaladin
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„Wacht auf junge Dame!“. Etwas rüttelte vorsichtig an Tamaras Arm. Erschrocken zog sie ihren Arm weg und riss die Augen auf. Wo bin ich? schoss es durch ihren Kopf und sie spürte, wie ihr ganzer Körper in helle Alarmbereitschaft versetzt wurde, das Herz schien in ihrem Hals zu schlagen. Bin ich in einen Hinterhalt geraten? Jede Nervenfaser erwartete einen Schlag oder einen stechenden Schmerz, doch beides blieb aus. Langsam entspannte sich Tamara und atmete tief durch. Jetzt erkannte sie ihre Umgebung. Sie saß in einer Kutsche und war auf dem Weg nach Norden. Der Kutscher hatte sich über sie gebeugt und sah sie aus seinen müden alten Augen an. „Verzeiht, ich wollte Euch nicht erschrecken aber wir haben gerade den ‚Freundlichen Arm’ erreicht und werden hier bis morgen früh bleiben. Sowohl das Pferd als auch meine Wenigkeit brauchen etwas Verpflegung und eine Mütze voll Schlaf.“ Tamara nickte und streckte ihre frisch erwachten Glieder ausgiebig aus. Erst jetzt bemerkte sie die junge Frau, die der andere Fahrgast war. Mit scheuen Augen betrachtete sie die Druidin. Diese erwiderte kurz den Blick, sagte aber nichts. Zu Beginn der Fahrt hatte sie versucht, mit ihrer Gegenüber etwas Konversation zu betreiben, doch Tamara hatte dieses Vorhaben recht schnell aufgegeben, denn die junge Frau schien zu schüchtern zu sein, um mit einer Fremden zu reden. Das war Tamara auch recht und so hatte sie die Zeit genutzt, um ein wenig zu schlafen. Nun fühlte sie sich putzmunter und war etwas enttäuscht, dass sie die ganze Nacht nicht weiterkommen würde. Dennoch verzichtete sie auf Protest und stieg aus. Das großräumig eingefriedete Areal des freundlichen Arms beeindruckte die junge Druidin. Obwohl sie sich im Wald wohler fühlte, waren ihr Mauern und Häuser nicht wirklich fremd. Geduldig wartete sie, bis der Kutscher die Treppen zum Gasthaus erstiegen hatte, dann folgte sie ihm mit leichten Schritten.

Der Tag neigte sich dem Ende zu, daher war Bentley Spiegelschattens Gaststube gut besetzt. Viele Reisende stärkten sich, waren fröhlich und gesprächig. Der Kutscher hatte schnell einen Platz gefunden und winkte Tamara zu. Doch die Druidin besann sich eines besseren und marschierte direkt zum Tresen, wo der kleine Gastwirt und mehrere Gehilfen Getränke vorbereiteten. Bentley blickte auf und grinste die Druidin fröhlich an. „Guten Abend, schöne Frau, nehmt einfach Platz, ich komme sofort zu Euch.“ „Zuerst wollte ich Euch gerne etwas fragen...“ „Tut mir leid“, keuchte der Wirt, „gerade ist hier ziemlich viel los. Stärkt Euch erst, später habe ich mehr Zeit.“

Um nicht unhöflich zu erscheinen, setzte sich Tamara an den Tisch des Kutschers. Einen Moment fragte sie sich, wo wohl die andere Frau aus der Kutsche blieb. Doch im Grunde war es ihr egal. Sie wollte nur möglichst schnell herausfinden, ob Bentley Spiegelschatten etwas über das Krähensymbol wusste, welches sich auf dem Amulett des toten Anführers der Banditen befand. Zuerst wartete sie ungeduldig darauf, dass sich der Wirt endlich Zeit für sie nehmen würde, doch nach einem deftigen Pilzeintopf mit wohlschmeckendem Brot wurde sie geduldiger. Als sie mit dem Essen fertig war, waren alle Gäste in der Wirtschaft ausreichend versorgt und Bentley konnte es sich leisten, an ihren Tisch zu kommen. „Nun, ich hoffe es hat geschmeckt. Was kann ein alter Gnom für Euch tun?“ Die Druidin kramte das Amulett hervor und sagte: „Ich wollte Euch nach der Herkunft dieses Anhängers fragen.“ „Aha...“ brummte der Wirt. „Folgt mir bitte, ich brauche besseres Licht.“ Tamara nickte dem Kutscher kurz zu und ließ sich dann von Bentley in ein gemütliches Nebenzimmer führen. „Hier sind wir ungestört“, sagte der Wirt. „So, lasst mal sehen.“ Der Gnom betrachtete das Amulett und dachte angestrengt nach. Auf seiner Stirn zeigten sich immer tiefere Falten und das gut eingeübte Gastwirtlächeln verblasste zusehends. Bevor er ansetzte, musterte er die Druidin von Kopf bis Fuß. Sie war sicherlich attraktiv und besaß Entschlossenheit aber dennoch war sie jung, jung und sicher nicht sehr erfahren. „Tja...“ begann Bentley und hielt kurz inne, „ich weiß nicht, ob Ihr das wirklich wissen wollt. Zunächst möchte ich wissen, woher Ihr das Amulett habt.“ Tamara schluckte hart und begann die unangenehme Geschichte des Überfalls auf den Druidenhain kurz zu erzählen. Sie beendete ihre Ausführung mit der Bitte, etwas über das Schmuckstück zu erfahren. „Also gut“, seufzte der Wirt, „ich bin mir nicht ganz sicher aber vor vielen Jahren, da konnte man mich noch als jung bezeichnen (Bentley lächelte kurz), gab es in Tiefwasser einen Kult, der die Krähen als Symbol hatte. Die meisten Vereinigungen dieser Art sind relativ ungefährliche Splittergruppen, doch hin und wieder wird eine solche Vereinigung gefährlich. So war es auch mit diesem Kult. Er brachte das empfindliche politische Gefüge zwischen Tiefwasser und den umliegenden Regionen ins Wanken. Überall machte sich Misstrauen breit und es sah nach bewaffneten Konflikten aus. Die genauen Ziele des Kults und seiner Anführer blieben unbekannt, selbst als es dem Orden des Strahlenden Herzens gelang, dem Kult einen empfindlichen Schlag zu versetzen und ihn in den Untergrund zu treiben. Bei der Razzia kamen viele Anhänger ums Leben aber wie es bei solchen Gruppierungen ist, ein paar bleiben immer übrig. Möglicherweise stammt das Amulett von Anhängern einer Zelle dieses Kults, vielleicht ist es auch etwas anderes. In jedem Fall...“ Bentley musterte Tamara mit einem strengen aber auch besorgten Blick, „ solltet Ihr sehr vorsichtig sein, wenn Ihr etwas gegen diese Leute unternehmen wollt.“
„Da hat Bentley vollkommen recht.“ dröhnte eine tiefe Stimme hinter Tamara und ließ sie zum zweiten Mal innerhalb weniger Stunden zusammenzucken. Schnell drehte sie sich um, und sah eine große Gestalt, die in einen gewöhnlichen Reiseumhang mit Kapuze gehüllt war. Offenbar hatte der Fremde sich in einer dunklen Ecke hinter dem Kamin des Zimmers versteckt, darauf hatte sie nicht geachtet. Zunächst konnte sie das Gesicht des Mannes nicht sehen doch dieser hatte schon die Hände an die Kapuze gelegt, um sie abzunehmen.

„Cheros“, entfuhr es Tamara und sie lächelte erleichtert. Doch sie besann sich sehr schnell, dass der Erzdruide wohl kaum zufällig hier war. Hatte er sie beobachtet? Würde er sie nun mit sich nehmen, damit sie nicht alleine auf einen törichten Rachefeldzug gehen könnte? „Ja, Tamara, ich bin es, und offenbar kenne ich Dich gut genug, um Dein Handeln vorauszusehen.“ Unter dem strengen Blick ihres obersten Lehrmeisters wurde Tamara so schüchtern wie ein kleines Mädchen. Rote Flecken auf ihren Wangen unterstrichen ihre Unsicherheit noch etwas. „Cheros, ich...“ „Ich hatte geahnt, dass Du nicht nach Hohenwald zurückkehren würdest, wie wir es vereinbart hatten. Das habe ich gleich in Deinen Augen gesehen. Daher beschloss ich, selbst zum ‚Freundlichen Arm’ zu reisen, in der Hoffnung, Du würdest dorthin kommen, was auch geschehen ist. Und nun, beantworte mir folgende Frage: Was genau hast Du vor?“ Die Frage war weder belehrend, noch vorwurfsvoll gestellt, was Tamara überraschte. Der Ton war eher väterlich besorgt gewesen. „Ich möchte herausfinden, wer für unser Unglück verantwortlich ist. Nicht mehr und nicht weniger. Ich hänge zu sehr an meinem Leben, als dass ich es allzu leichtfertig aufs Spiel setze aber trotzdem will ich es wissen, schon um unseren toten Gefährten die Ehre zu erweisen.“ „Du willst keinen Rachefeldzug starten?“ fragte Cheros ruhig. Seine Augen behielten Tamara fest im Blickfeld, nein sein Blick schien sie zu fesseln. Der Erzdruide erwartete eine Antwort, eine ehrliche Antwort. „Nein“, brachte Tamara hervor. Bis zu diesem Zeitpunkt war sie sich nicht sicher, was sie wirklich wollte aber eine Lüge wäre nicht möglich gewesen unter diesem dominierenden Blick. Jetzt, da sie das Ziel, welches ihr Herz sich gestellt hatte kannte, fühlte Tamara sich besser als in den ganzen letzten Tagen. Cheros betrachtete sie noch immer bedächtig aber auch er wirkte erleichtert. „Setzen wir uns, Tam, wir haben noch was zu bereden.“ Nachdem Bentley ihnen noch etwas zu trinken gebracht hatte, entschuldigte er sich und verschwand wieder hinter seinem Tresen, um seinen Pflichten als Gastwirt nachzukommen.

Nach einem kräftigen Schluck Wein fand Cheros, dass es an der Zeit sei, Tamara seine Meinung mitzuteilen. „Tam, ich kenne Dich gut genug um zu wissen, dass ich Dir dieses Vorhaben nicht ausreden kann. Daher vertraue ich darauf, dass Du wirklich nicht blind Rache üben willst. Dein Vorhaben ist auch so gewagt und gefährlich aber ein wenig Hilfe kann ich Dir anbieten.“ Tamara fiel ein Stein vom Herzen, denn mit so einer Antwort hatte sie nicht gerechnet. Offenbar schien der Erzdruide sie besser zu kennen als sie über sich selbst im Bilde war. Und so blickte sie Cheros gespannt an, fast wie ein kleines Kind, dass mit leuchtenden Augen seine Geburtstagsgeschenke erhält. „Das einfachste zuerst,“ brummte Cheros und legte einen Beutel auf den Tisch. „Hier hast Du Gold, es wird Dir Deine Reise deutlich vereinfachen.“ Als nächstes zog der alte Druide ein Fläschchen aus seiner Tasche. „Körperliche Größe ist nicht immer von Vorteil, manchmal sogar hinderlich. Wenn wir die Tiere des Waldes studieren wollen, um mehr über das Gleichgewicht zu erfahren, stoßen selbst wir Druiden auf Hindernisse.“ Cheros warf Tamara einen amüsierten Blick zu. „Außerdem, kann man so ganz neue Erkenntnisse sammeln. Das Geheimnis ist die Dosierung. Ein Tropfen verkleinert Dich auf die halbe Größe, zwei Tropfen und Du wirst so klein wie ein Unterarm lang ist. Bei drei Tropfen ist eine Hand das Maß der Dinge und bei vier Tropfen wirst Du ein Däumling. Viel mehr würde ich nicht trinken, es sei denn, Du willst das Leben einer Ameise studieren. Der Trank wirkt pro Anwendung zwischen ein bis zwei Stunden, es hängt vom Benutzer ab.“ Tamara sperrte vor Staunen Mund und Nase auf, von so einem Trank hatte sie noch nie gehört und sie war doch länger als nur ein paar Tage Druidin in Cheros’ Zirkel gewesen. Ja, dieser Trank könnte sich als nützlich erweisen. „Ein Geheimrezept,“ erklärte Cheros, „für die professionelle Herstellung nicht interessant, denn es ist auch gefährlich, so klein zu sein. Plötzlich ist eine winzige Spinne oder ein Insekt ein gefährlicher Gegner. Sei also vorsichtig damit.“ Noch einmal kramte der Druide in seiner Tasche und zog ein weiteres Glasgefäß heraus. „Dieser Trank ist aufgrund der vielen Schandtaten, die mit seiner Hilfe verübt worden sind, nicht unbedingt beliebt aber für Deine Aufgabe durchaus dienlich. Ein kräftiger Schluck und Du bist für eine oder sogar mehrere Stunden unsichtbar. Aber bedenke hier: Wer unsichtbar ist, kann sich leicht durch Geräusche verraten.“ Während Tamara noch über die Möglichkeiten der Tränke nachdachte, fasste ihr Lehrmeister sie wieder ins Auge. „Hab Vertrauen in Deine Fähigkeiten und setze alle Deine Mittel mit Umsicht ein. Dann kannst Du erfolgreich sein. Ach ja, kannst Du Dich eigentlich schon verwandeln?“ „In nichts wirklich nützliches“, flüsterte sie und lief rot an, „mit Mühe in eine Katze.“ „Wie schon gesagt, Größe ist nicht alles.“ brummte Cheros. „Ich wünsche Dir viel Glück, Mädchen, finde heraus, was Du wissen willst und kehre heil zurück. Bentley wird Dir ein Pferd geben, wahrscheinlich willst Du gleich aufbrechen.“ Er umarmte Tamara und verließ dann das Zimmer.

Das versprochene Ross erwies sich als kräftig und gesund. Auch war die Nacht sternenklar, sodass Tamara ein recht hohes Tempo anschlagen konnte. Kurz nach Sonnenaufgang erreichte sie das Stadttor von Baldurs Tor. Bereits zu morgendlicher Stunde war allerhand los. Anscheinend Händler von auswärts, dachte sie. Nachdem sie von der Wache den Weg zum nächsten Gasthaus, dem Elfgesang erfahren hatte, stieg Tamara von ihrem Pferd und führte das müde Tier die letzten Meter bis zum Stall nahe des Elfgesangs. Sie tätschelte seinen Kopf und flüsterte: „Braves Tier, Du hast Dir das Futter redlich verdient.“ Die Druidin verließ den Stall und trat wieder auf die Straße, da hörte sie plötzlich einen dumpfen Schlag. Neugierig aber auch vorsichtig lief sie in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Zunächst dachte sie, dass vielleicht ein Blumentopf von einem der Fensterbretter heruntergefallen war, doch als sie näher kam verwarf sie den Gedanken. Für einen Blumentopf war das Ding am Boden zu groß. Sie war noch gut zwanzig Meter weit entfernt, da fiel ihr die Identifikation schon leichter. Ein kleines Wesen, ein Gnom oder ein Halbling? Für einen Zwerg war der Körper nicht kräftig genug. Halblinge sind doch oftmals Diebe überlegte Tamara und sah sich verstohlen um. Natürlich, nichts zu sehen, aber hier gibt es auch genügend Ecken. Irgendwie schien es ihr auch für Halblinge gewagt, am hellen Morgen noch einen Überfall durchzuführen, dennoch beschloss sie, sich vorsichtig an den liegenden Körper heranzutasten. Für einen Beobachter musste es seltsam wirken, wie sie von einer Deckung zur nächsten huschte aber immer darauf bedacht, näher an ihr Ziel zu kommen. Schließlich war sie nur noch wenige Schritte von dem Körper entfernt, der sich nach wie vor nicht regte. Als letzte Vorsichtsmaßnahme nahm sie ihren Stab fest in die linke Hand und setzte sich so, dass sie die Hauswand im Rücken hatte. Sie fasste nach der Hand des Gnoms und fand einen Puls. Er ist noch nicht tot, mal sehen, was ihm fehlt. Als sie den bewusstlosen Gnom näher betrachtet hatte, fielen ihr der offene Bruch im linken Bein auf. Na, jetzt kann ich sicher sein, dass das kein Trick ist. Kein Dieb würde sich als Köder anbieten, wenn er solche Verletzungen erleiden müsste . Diese Erkenntnis ließ Tamara sich etwas entspannen. Sie stand auf und sah die Wand hinauf und entdeckte ein offenes Fenster, dass sich gut fünf Meter über ihr befand. Ein leises Stöhnen verkündete, dass ihr "Patient" inzwischen wieder bei Bewußtsein war. Kopfschüttelnd kniete sie sich wieder neben dem Gnom nieder, legte je eine je eine Hand auf die Beine des Gnoms und wirkte einen Heilszauberspruch. „Das sollte genügen Kleiner“, brummte sie und wartete auf eine Reaktion.
 

Frankyboy

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*hochschieb*
 

Frankyboy

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Quorthon erschrak, als jemand seine Beine berührte. Er riss die Augen auf und fing an zu schreien, fest in der Erwartung, gleich Sir Daves böses Grinsen zu bemerken. „Lass mich los Du Mistkerl, du...“ „Dir auch einen schönen Tag, Gnom.“ konterte Tamara. „Bleib ruhig, ich will Dir nichts tun.“ Der Gnom lief rot an. Vorsichtig betastete er seine Beine und stellte erfreut fest, dass sie nicht verletzt waren. Hatte er die Schmerzen nur geträumt? „ Das nächste Mal solltest Du vielleicht eine Treppe oder Leiter benutzen,“ frotzelte die Druidin, „schließlich haben Gnome keine Flügel, oder haben sie nur nicht funktioniert?“ Verwirrt starrte Quorthon die unbekannte Frau an, die noch immer neben ihm kniete. Langsam kam die Erinnerung zurück,. Ja, er war in blinder Panik aus dem Fenster gesprungen, um Sir Dave zu entkommen. „Danke, wer immer ihr seid, es sei denn ihr seid ein Ritter aus Tiefwasser.“ Flüsterte der Gnom mit einem schiefen Grinsen und bemühte sich, auf die Beine zu kommen. „Nein, ich bin nicht aus Tiefwasser. Ich bin nur eine einfache Druidin, nichts weiter.“ „Kommt mit mir“, sagte Quorthon, „ich werde Euch einen ausgeben.“

Vorsichtig lugte der Gnom in die Gaststube. Die meisten Tische waren leer und was noch wichtiger war, Sir Dave war nicht in der Schänke, zumindest im Moment. An einem Tisch in der Ecke bemerkte er den Menschen, den er vorhin verzweifelt gesucht hatte, Frank. Er saß mit dem Gesicht zur Tür, war aber gerade in eine Unterhaltung mit Dynaheir vertieft. Quorthon verbiss sich einen leisen Kommentar und winkte Tamara, einzutreten.


„Komm mit, Dynaheir, dann werde ich Dir erklären, was mich bedrückt.“ sagte Frank und ging die Treppe zur Taverne hinunter. Da es noch Morgen war, orderte er eine Kanne Tee und nahm mit Dynaheir an einem Ecktisch Platz. Die Waldelfe blickte ihn gespannt an, als er das Wort ergriff. „Wir sind in einer sehr merkwürdigen Geschichte, findest Du nicht?“ Sie nickte, erwiderte aber nichts. „Wir kennen uns erst seit einigen Tagen, dennoch wollen wir gemeinsam nach Tiefwasser, um Quorthon einerseits zu schützen und andererseits seinen Onkel zu befreien. Ich weiß nicht, warum aber irgendwie fühle ich, dass es richtig ist.“ Er trank ein paar Schlucke des Kräutertees, bevor er fortfuhr. „Vor einer Stunde wurde ich noch mal zu Herzog Eltan gebeten.“ Dynaheir legte die Stirn in Falten, so als ob sie schon wusste, dass ihr die nächsten Worte nicht gefallen würden. „Herzog Eltan hat mir den Auftrag entzogen mit der Begründung, dass er es nicht verantworten könne, einen jungen Paladin auf so eine Mission zu schicken. Er hat nicht viel erklärt, nur dass sein Spionagemeister beunruhigt sei. Und je länger ich darüber nachdenke, desto mehr frage ich mich: Was machen wir eigentlich, wenn Sir Dave kein absolutes schwarzes Schaf des Ordens von Tiefwasser ist? Was ist los, wenn die Mehrheit dort so denkt? Laufen wir dann nicht ins Verderben, weil wir Quorthon und Sevinja beschützt haben?“ Frank bemerkte, dass er Dynaheir fest musterte und sah sofort auf, um ihr die Zeit zu lassen sich eine Antwort zu überlegen. Am Tresen bemerkte er den Gnom, dem der Wirt gerade einen Krug hinstellte. Zu Franks Verwunderung war der Gnom nicht allein. Er war in Begleitung einer Menschenfrau. Nun prostete er der Frau zu und für einen Moment sah der Paladin ihr Gesicht ... und ihm klappte die Kinnlade herunter. Konnte es wirklich wahr sein oder hatten ihm seine Sinne einen Streich gespielt? „Entschuldige mich bitte ein paar Augenblicke“, stotterte er und stand auf.


Tamara glaubte ihren Augen nicht zu trauen, als sie Frank am hinteren Tisch sitzen sah. Offenbar hatte er sie auch bemerkt und schickte sich nun an, sie zu begrüßen. Doch sie wollte keine große Wiedersehensszene in der Gaststube, daher stellte sie ihren Krug ab, dankte Quorthon für die Einladung und ging Frank entgegen. Bevor er etwas sagen konnte, hatte sie schon die Stimme erhoben. „Entschuldigt bitte, seid Ihr ein Ritter aus der Gegend? Ich hätte ein paar Fragen bezüglich einiger Gesetzesloser.“ Fassungslos starrte Frank sie an. Sie musste es doch sein, Tamara, seine Jugendgefährtin, Tochter des Grafen von Schneefels. Es gab keinen Zweifel und doch sprach sie mit ihm, als ob sie ihn noch nie gesehen hatte. Schnell legte Tamara einen Finger auf die Lippen und zwinkerte ihm zu. Nun verstand er. „Herr Wirt, können wir uns irgendwo kurz ungestört unterhalten?“ Der Gastwirt wies den beiden den Weg in die Vorratskammer. „Aber nichts aufessen“, mahnte er noch, bevor Tamara die Tür hinter sich schloss.

„Sei gegrüßt, Graf von Hohenwald“, lachte sie und umarmte ihn. „He, nicht so fest Frank, Deine Rüstung ist ziemlich hart.“ „Oh, tut mir leid, aber wie lange haben wir uns nicht mehr gesehen? Es muss mehrere Jahre her sein.“ sagte er und strahlte sie an. „Was machst Du denn hier?“ Ihre Miene wurde deutlich ernster und verbissener. „Ist etwas passiert, Tam?“ Die Druidin fasste die Ereignisse zusammen, weshalb sie sich auf den Weg in die Stadt Baldurs Tor gemacht hatte. Sie erzählte, auch was Bentley Spiegelschatten über einen alten Kult in Tiefwasser berichtet hatte. „Eine merkwürdige Zusammenkunft, Tam.“ staunte Frank, „Du musst wissen, meine Gefährten und ich wollen auch nach Tiefwasser, weil ...“ Nachdem er geendet hatte blieben die beiden ein paar Momente still und überlegten. „Weißt Du was? Ich helfe Dir bei dieser Entführungsgeschichte und Du unterstützt mich dabei, Informationen über die Hintermänner zu finden, die unseren Druidenhain zerstört haben.“ „Geniale Idee“, erwiderte Frank eine Spur schnippisch, „Warum bin ich nicht darauf gekommen?“ „Darauf willst Du keine Antwort oder?“ grinste Tamara. Der Paladin lachte und klopfte ihr auf die Schulter. „Komm, ich stelle Dich den anderen vor, Quorthon kennst Du ja schon, oder nicht?“ Schon wollte Frank die Vorratskammer verlassen, doch Tamara hielt ihn am Arm fest. „Nein, warte, ich will nicht, dass jemand außer Dir davon erfährt.“ „Aber das wird sich kaum vermeiden lassen, oder? Schließlich werden wir auf magischem Weg nach Tiefwasser gelangen.“ „Es ist immer gut, wenn der Gegner nicht alles weiß, erwiderte sie ruhig und spielte an einem Fläschchen. Niemand wird mich sehen und solange nur Du davon weißt, wird der Zauberer auch keinen Verdacht schöpfen, dass er eine Person mehr teleportiert.“ „Aber...“ „Vertrau mir Frank, ich weiß schon was ich tue. Und so kann ich euch vielleicht noch mehr von nutzen sein.“ „ Ein Zimmer neben mir ist noch frei. Lass das Fenster offen. Bevor es los geht, werde ich dreimal den Ruf des Waldkauzes nachmachen.“ „In Orndung, wir sehen uns auf der anderen Seite. Nun geh wieder zu dieser Elfe, bevor sie Verdacht schöpft. Ich werde mich noch mal mit dem Gnom unterhalten und beim Wirt das Zimmer mieten.“ Der Paladin tat wie geheißen und gesellte sich wieder zu Dynaheir, um ihre Stellungnahme zur momentanen Situation zu hören.
 
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