Zum Thema Brot:
Dass es kein Brot in Form von Laibern gibt ist doch mitnichten ein asiatisches Phänomen. Tatsächlich ist es doch so, dass wir Europäer relativ allein dastehen mit unseren Monsterteigklumpen
Den Grund dafür würde ich garnicht in der jeweiligen Kultur suchen sondern im verfügbaren Mehl: nicht jedes Mehl lässt sich zu einem Teig verarbeiten, der überhaupt in der Lage ist, aufzugehen (und nur daraus lässt sich ja unser europäisches Brot herstellen). Reis, Mais und Knollen, die in vielen Teilen der Welt als Grundnahrungsmittel dienen, mögen zwar Kohlenhydrate enthalten, sind allein dadurch aber noch lange nicht in der lage, auch zu etwas anderem als Fladen geformt zu werden. Wer mal versucht hat, aus reinem Maismehl etwas anderes als Cornflakes oder Taco-Chips zu backen weiß, was ich meine
Zum Thema Wasser:
Mich würde mal interessieren ob einer derjenigen, bei denen das Phänomen im Tiefkühler bei der Eiswürfelherstellung auftritt, das tatsächlich unter reproduzierbaren Bedingungen beobachtet hat... nicht nur schwankt bei den meisten Tiefkühlern die Temperatur erheblich (je nachdem ob gerade aktiv gekühlt wird oder nicht) auch die Temperaturdifferenz ist in den meisten Fällen wohl deutlich kleiner als bei Laborversuchen zum Mpemba-Effekt: niemand macht im Alltag aus kochendem Wasser Eiswürfel sondern wohl eher mal aus Wasser mit einer Temperatur von 15°C und mal aus Wassser mit einer Temperatur von 30°C. Der Effekt dürfte also, wenn er auftritt, ohnehin deutlich geringer sein. Da stellt sich mir die Frage, ob es bei der Eiswürfelherstellung nicht eher im Auge des betrachters liegt: Wenn ich Wasser beim Kochen zuschaue braucht es schließlich auch immer länger... und die Tatsache, dass zwischendurch nachgeguckt wird, ob die Eiswürfel endlich gefroren sind, spricht ja irgendwie auch dafür
Das erinnert mich irgendwie an den Effekt der Corioliskraft, der dafür sorgen soll, dass Toilettenspülungen auf der Südhalbkugel der Erde anders herum fließen als auf der Nordhalbkugel. Der Effekt existiert und ist phsikalisch nachweisbar - nur hat er mit der Strudelrichtung der Toilettenspülung nichts zu tun, da er dafür zu schwach ist. Das ändert natürlich nichts daran, dass er gerne mal als Erklärung herangezogen wird... Nicht jede mögliche naturwissenschaftliche Erklärung muss zwangsläufig auch die korrekte sein.
Übrigens: Wenn der Effekt wirklich bei der Eiswürfelherstellung auftritt wäre es extrem blöd, warmes Wasser zu verwenden... Man hat nachher nicht nur weniger Eiswürfel, da ein Teil des Wassers ja schon verdampft ist, sondern muss auch den Gefrierschrank öfter abtauen - denn irgendwo muss das verdampfte Wasser ja hin.