W.A.R. The Alpha Draconis Crisis

Anora

Wanderer
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Ein paar Stunden zuvor:

Mit der Zeit verhallten auch die Schritte Roys im Flur, und um sie herum wurde es unnatürlich still. Die Tür, die aus Horrigans Quartier führte, stand noch halb geöffnet, doch von draußen kam kein Laut herein. Alles schien wie ausgestorben, als wäre sie das einzige Lebewesen auf diesem Planeten. Irgendwie war es auch so. Sie war nun allein. Allein mit ihren Gedanken, ihren Fragen, ihrer Wut. Und so, vollkommen allein mit sich selbst, ohne von irgendjemandem Hilfe erwarten zu können, würde sie eine Entscheidung treffen müssen, die über die Dauer und den Fortgang ihres weiteren Lebens bestimmen sollte.

Wie hatte sie sich nur derart täuschen lassen können? Alles was Horrigan erzählt hatte, schien ihr angesichts der Erfahrungen die sie mit dem Black Squadron gemacht hatte, irreal, unmöglich. Und doch bestand kein Zweifel dass sie angelogen wurde. Sie hatte die Wahrheit gefordert, und sie hatte sie bekommen.
Aber zu welchem Preis?
Mit vor Zorn funkelnden Augen starrte sie auf die Stelle, an der Roy gestanden hatte. Der Lauf seines Blasters hatte die ganze Zeit auf sie gezielt, und sie hatte es nicht gemerkt. Er hätte jederzeit abdrücken, ihrem jämmerlichen Dasein ein Ende setzen können… Sie hätte es ihm nicht mal übel genommen. Vielleicht wäre es angesichts dessen, was die Zukunft ihr versprach, sogar eine Gnade gewesen.
Aber was war schon Gnade? Empfand die Konföderation, besonders Diens, es als Gnade, diesen Leuten eine neue Identität zu geben und sie damit vor dem Tod durch das Gericht zu schützen, indem sie sie dazu zwangen für ihre Sache auf Himmelfahrtskommandos wie dieses zu gehen? Sie empfand es nicht als solche. Doch hatte sie noch nie nach Gnade gefragt, und würde es auch jetzt nicht tun.
Langsam klärte sich ihr Blick etwas, und die Wut verrauchte. Es hatte keinen Sinn Horrigan oder Roy dafür zu hassen, dass sie ihr die Wahrheit gesagt hatten, wie sie es gewollt hatte. Selbst wenn sie jetzt mitten drin steckte.
Es war die Konföderation, die mehr Dreck am Stecken hatte als sie alle zusammen.
Vor den Zivilisten spielten sie sich als den großen Beschützer auf, der dem Volk nur Gutes tut – Doch was hinter den Kulissen vorgeht bleibt Geheimsache.
Ihre Finger fingen nervös an, auf den Armlehnen einen unruhigen Rhythmus zu schlagen; Erst langsam, dann immer schneller.
Vielleicht war das gar nicht mal das Schlechteste was ihr passieren konnte. Ob sie nun wieder hinaus ging und ihr rebellisches Einzelgängerleben wieder aufnahm oder hier blieb, was für einen Unterschied machte das schon?
Und vielleicht hatte sie es auch gar nicht anders verdient. Die Strafe, der sie vier Jahre lang zu entkommen versucht hatte, schien sie nun endlich einzuholen.
Ihre Taten aus der Vergangenheit machten sie zu nichts Besserem als jeden anderen hier. Sie mochte nicht viele unschuldige Leben auf ihren Schultern tragen, doch hatte sie diese nicht im Glauben an eine höhere Sache zerstört, sondern einzig und allein für sich selbst. In ihrer blinden Rachewut hatte sie zerfetzt, was ihr im Weg gestanden war, und es konnten gar nicht genug sein um ihre Trauer zu mildern. Und obwohl sie das wusste hatte sie noch nie ein Gefühl der Reue verspürt.
Was für ein verrückter Gedanke dass ein weltweit gesuchter Kriegsverbrecher aus ehrenvolleren Gründen gehandelt hatte als eine einfache Ghost, deren einziger Daseinszweck es gewesen war der Konföderation bis in den Tod hinein zu dienen, so wie es ihre Eltern vor Jahren für sie bestimmt hatten.

Ein kühles Lächeln breitete sich über ihre Lippen, als sie die Arme verschränkte, sich entspannt zurücklehnte und die Augen schloss.
Wahrlich, sie gehörte hier her.
Hier bleiben und der Konföderation dienen, was gleich bedeutend war mit für sie sterben, oder fliehen und durch die Hand der Konföderation sterben… Beides klang nicht sonerlich reizvoll für sie.
Aber ihre Wahl hatte sie bereits getroffen, vielleicht schon länger als sie überhaupt ahnte.

‚Nun bist du auch eine verdammte Seele.’, hatte Roy gesagt, und damit sollte er Recht behalten.
Irgendwie zufrieden lächelnd stand sie auf und verließ den Raum und verschwand in die Richtung, in der ihr eigenes Quartier lag. Den Identichip drehte sie dabei locker zwischen den Fingern – Fast hatte sie sich schon an ihn gewöhnt.
Vielleicht hatte sie jetzt endlich gefunden wonach sie gesucht hatte.
Sie wusste, heute würde es ihr nicht schwer fallen zu schlafen.
Sie musste sich schließlich ausruhen – Bevor es wieder losging!


Einige Stunden später wusste sie, wie klug ihre Entscheidung sich auszuruhen gewesen war.
Mit aufmerksamen Blicken durchstreifte sie das zerstörte Landschaftsbild, das sich vor ihr ausbreitete. Das, was im ersten Moment wie ein gewöhnlicher Wald ausgesehen hatte, hatte sich nun als eine Art Militärstadt entpuppt, in der reges Treiben herrschte. Für Anoras Geschmack war der Ort ein bisschen zu belebt, doch konnte sie auch nicht leugnen dass er sie irgendwie faszinierte. Wenn man noch einen Beweis dafür gebraucht hätte wie ernst diese Sache war, hier hätte man ihn bekommen. Dies war wohl das erste mal, dass sie so etwas miterlebte, und auch Teil davon war.
Die Ghost war so beschäftigt damit, von ihrem Standpunkt aus die Umgebung zu erkunden, dass sie fast übersehen hätte was sich direkt vor ihr abspielte. Erst als der Buggy sie schon fast erreicht hatte, erkannte sie, wer sich ihnen da näherte.
 

Gimling

Mad Scientist
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Schlagartig öffnete der Agent seine Augen. Er rappelte sich auf und sah sich schnell um.
5.44 zeigte der Wecker an. Müde schluckte der Konföderierte ein Fluchen hinunter. Aus welchem Grund auch immer er nicht zur geplanten Zeit geweckt worden war, er würde dennoch seinen kleinen Plan durchziehen müssen. Die Stirn runzelnd schnappte er sich seinen Waffengürtel und rückte die zerknitterte Uniform zurecht. Langsam begann er daran zu zweifeln, ob eine... konventionellere Methode nicht die bessere Wahl gewesen wäre. Aber nein. Mit einem Kopfschütteln wandte er sich zum Gehen. Die Aussicht war einfach zu verlockend gewesen.

So leise wie man mit schweren Stiefeln eben sein kann ließ der Agent Stufe für Stufe hinter sich. An der Tür angelangt, begann er sorgfältig, seinen Taschencomputer mit dem an der Wand angebrachten Pult zu verbinden. Dann zögerte er.

Alte Gewohnheiten sterben langsam, stellte er fest. Es würde auch ohne die Erfassung durch den Türcomputer ein Leichtes sein, den Vorgang zu rekonstruieren, oder mit anderen Worten: Er vergeudete nur Zeit.
Hastig trennte der Agent die Verbindungen und öffnete die Tür. Ein kurzer Piepton, dann fuhr sie zischend auf. Kalte Nachtluft strömte ihm entgegen. Der Himmel war klar, und spärlich wurde die Umgebung vom Licht der Sterne erleuchtet. Das Lager selbst war nachts bis auf einige einsame Lichtinseln nicht beleuchtet.

Um so besser...
Schnell rief er sich die Anordnung der Baracken nochmals ins Gedächtnis. Er wollte zu den Garagen für das leichte Gerät. Zielstrebig hielt er also auf einen relativ flachen, langgestreckten Bau zu. Von weitem schon erkannte er einen Soldaten, der gelangweilt an eine der Stahlstreben lehnte und alles andere als motiviert schien, in einem Camp so weit hinter der Front Wache zu schieben. Dennoch ein willkommenes Training...

Die nächststehenden Gebäude in einem fast schon schlendernden Gang passierend, erreichte der Agent ein kleines Seitenschott der Fahrzeugbaracke. Ein zufriedenes, schmales Grinsen huschte über sein starres Gesicht, als sein Code sofort akzeptiert wurde und das Schott sich öffnete. Er griff in eine seiner Gürteltaschen und beförderte eine kleine Lampe zutage, deren heller Lichtfinger gleich darauf in die weite Halle eindrang. Sofort ins Auge stachen ihm die vier fabrikneuen Buggys in konföderierter Einheitsbemalung, die teilweise noch nicht einmal ausgerüstet waren. Doch selbst wenn sie es gewesen wären, so wären sie immer noch ungeeignet gewesen. Sein Blick fiel auf einige abwärts stehende, alte Hoverbikes. Perfekt. Nach einigen Veränderungen, natürlich. Zuvor hatte er auch noch die ein oder andere Besorgung zu machen. Ohne Anzeichen einer Regung machte sich der Agent an die Arbeit.

Mit einem ausdruckslosen, müden Blick fixierte Kevin die dunkle Wand vor sich, die er mehr erahnte.

Nur eine Razzia, dachte Kevin mit einem Kopfschütteln. Trotz aller Zuwendungen an konföderierte Offiziere und anderer Sicherheitsvorkehrungen. Möglich, dass zumindest dahinter eine Aktion des Geheimdienstes steckte, wenn dem Söldner auch nicht einleuchtete, welchem Zweck dies dienen könnte. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf seine Atmung, in der Hoffnung, dass dies oder ein wenig Schlaf ihn von dem erbärmlichen Selbstmitleid retten konnten, das gerade zu einem Entermanöver ansetzte. Fast schien es ihm zu gelingen, endlich einzuschlafen, als er durch ein leises Röcheln aus seinem Halbschlaf geweckt wurde. Ein Klacken folgte, die Tür zu der improvisierten Zelle öffnete sich. Die Silhouette, die nun den Rahmen ausfüllte, kam dem Söldner nur allzu bekannt vor. Das Quietschen eines Feldbettes verriet, dass nun auch Maynard wach war.
„Was zum Henker...“, setzte Kevin an.
„Zeit zum Aufstehen. Sie werden mit mir kommen. Es gab einige Komplikationen.“, erwiderte der Agent. Der Zeitdruck schien auf die perfekte, arrogante Ruhe seiner Stimme keinen Einfluss zu haben.
Kevin sah ihn zunächst misstrauisch an, dann warf er Maynard einen fragenden Blick zu. Obwohl Maynard diesen bestenfalls geahnt haben konnte, nickte er knapp. Er hatte die Lage bereits erfasst... offensichtlich wusste der Agent noch nicht, dass sie bereits informiert waren. Nun gut, sie würden sein Spiel trotzdem spielen. Zumindest so lange wie nötig, um zu entkommen.
Auf dem Weg nach draußen stolperten sie fast über die bewusst- und uniformlose Wache vor ihrer Zelle. Kevin musterte den vorangehenden Agenten genauer – er trug eine konföderierte Felduniform.


„Hoverbikes! Ihre Lebensdauer hat sich gerade vervielfacht.“
Der Agent ignorierte Maynards Kommentar und warf den beiden zwei Uniformen zu, von denen sie sich eine noch auf dem Weg zur Garage besorgt hatten. Der junge Soldat, der gelangweilt Wache geschoben hatte, hatte in etwa Kevins Größe...
„Anziehen“, kommandierte der Agent.
Drei Minuten später waren sie abfahrtbereit. Schnell überprüfte Kevin seine Maschine. Die Seitentaschen waren gefüllt mit Feldrationen und an der Flanke war ein konföderiertes Standard-Disruptorgewehr befestigt.

„Wohin soll es gehen?“
„Folgen Sie mir“, antwortete der Agent leidenschaftslos, „Sie schulden mir noch einen Gefallen...“
 

Nebressyl

Knuddeliger Incubus
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Mit spritzendem Matsch und einem etwas ruckhaften Stop hielt das Geländefahrzeug des Generals vor dem zusammengewürfelten Haufen der Verbündeten. Kaum das der Buggy zum Stillstand kam öffnete sich auch schon eine der hinteren Türen. Dressler trat in seiner anmutig und zugleich arroganten Art heraus und salutierte prompt nach militärischem Standard. Der Grossteil der Konföderierten, also alle ausser den Dark Eldar, erwiederten den Gruss. Valrey nutzte diese kurze Spanne um den General in Augenschein zu nehmen. Bisher hatte er ihn nur im verborgenen gesehen, meist zurückhaltend und abwartend. Worte waren wohl nicht seine Stärke. Aber aus einem ihm noch unbekannten Grund hatten selbst die Mitglieder des 999sten starken Respekt, wenn nicht sogar Angst, vor ihm. Trotz des Aufenthaltes bei den Truppen war der schwarze lange Ledermantel und seine Uniform akurat und gepflegt, wie er ihn auch noch vom letzten Briefing in Erinnerung hatte. Kein Schmutzfleck war zu sehen. Die hochpolierten Stiefel glänzten in der morgendlichen Sonne des anbrechenden Tages. Alles war korrekt an seinem Platz. Dieser Mann legte entweder sehr viel Wert auf Ordnung, oder seine Stärke lag weniger im bewaffneten Kampf. Was es auch war, sein Erscheinungsbild war schier ungewöhnlich im Krieg. Wie schaffte es dieser Mann nur während eines Feldeinsatzes eine dermassen saubere Uniform zu bewahren?
Innerlich musste Valrey belustigt den Kopf schütteln. Zwischen der Konföderation und ihrer Rasse bestanden anscheinend doch stärkere Unterschiede als er zumeist gedacht hatte. Während es bei den Dark Eldar als Der'oen oder gar Day'nor die höchste Ehre und Pflicht war mit seinen Männern mit in die Schlacht zu ziehen und zu kämpfen, so blieben anscheinend die oberen Offiziere der Konföderation auf ihren Ärschen hocken und warteten auf den Ausgang des Gemetzels.
Wie langweilig! Vor allem stellte er sich die Frage, wie man seine Leute dann mit dem eigenen Mut und Tatendrang begeistern wollte? Was war das für eine Moral?
Aber das sollte nicht sein Problem sein. Er vermisste seine Krieger. Denn immer noch hatte er kein Anzeichen ihrer Anwesenheit registriert.

"Commander, dass wurde auch Zeit. Briefing um 10.00 im Kommandozelt."
Die Worte des Generals waren kurz und knapp. Mehr noch, sie waren distanziert und von solch einer Kühle, dass sogar ein terranischer Flammenwerfer in die Existenznot geraten wäre. Zuerst war Valrey fasziniert und schockiert zugleich, von diesem berechnend kalten Wesen. Doch bevor der *-General wieder im Buggy verschwand hatte er es geschafft den ersten Eindruck beiseite zu schieben und das Wort an ihn zu errichten.

"Herr General, auf ein Wort!"
Trotz der forschen Wortwahl war der dringliche Tonfall des Gesprächs kaum zu überhören. Dressler schaute den Day'nor aufmerksam an, als warte er auf etwas, dass ihm schon längst bekannt war. Er schaute ohne Scheu direkt in die glitzernden angespannten Augen seines Gegenübers. Lediglich ein forderndes
"Ja?" rutschte ihm über seine Lippen. Der Dark Eldar brauchte einen kurzen Moment um diese ihm gänzlich unbekannte Reaktion zu verarbeiten. Schliesslich konnte er sich dazu durchringen sein Anliegen dem Offizier vorzutragen.
"Haben sich beim Anmarsch ein kleiner Brückenposten meiner Landsleute gemeldet? Es werden kommandiert von Der'oen El'serien. Ich habe ihnen die Order gegeben sich hier mit uns zu vereinen. Auch um das Arsenal unserer Waffenbrüder und -schwestern zu ergänzen. Aber ich kann sie nirgendwo ausmachen!"
Dressler blickte eher abwesend in das Antlitz des Dark Eldar. Nicht durch die Tatsache, dass er zu ihm wie ein Gleichgestellter sprach. Es lag anscheinend eher am Inhalt seiner Worte. Es machte ihm keine Probleme mit einem Dark Eldar zu sprechen. Wohl eher im Gegenteil. Er nahm es hin, als hätte er sein Lebtag nichts anderes gemacht. Einen Bruchteil forschte er in der Mimik des Day’nor nach seinen Gedanken bevor er antwortete.

"Nein, ihre Truppen sind noch nicht eingetroffen."
Bevor Valrey auf diese sonderbare Antwort einen Einwand vorbringen konnte stockte er. Die Luft wurde plötzlich von einem hellen vibrierenden Ton erfühlt. Nein! Es waren sogar mehrere Töne, die sein Sensor registrierte. Inzwischen hatten die meisten der konföderierten Soldaten ihre Arbeiten eingestellt um den Himmel zu beobachten. Das Flirren der Luft nahm schnell zu als, wie aus dem Nichts, fünf Antigravgleiter in Formation in rasantem Tempo oberhalb der Baumkronen über das Lager donnerten. Seitlich wurden sie von Savages, Zweimanngleitern mit stärkerer Bewaffnung flankiert. In ihrer wahnsinnigen Geschwindigkeit zogen sie ohne abzubremnsen am Ende des Waldes nach oben und drifteten seitlich weg um eine Kurve zu ziehen. Es würde nur einen kurzen Augenblick dauern, bis sie das Lager wieder erreichen würden um eine geeignete Landeszone zu finden. Kaum waren sie über ihre Köpfe hinweggerauscht, als zum Erstaunen des Day'nors drei weitere Gleiterstaffeln mit seitlicher Flankierung über sie hinwegschossen. Sein Blick zu Berak wurde nur mit einem ausgedehnten Achselzucken beantwortet. Die Gesichtszüge Valreys entspannten sich beim Anblick der ersten eigenen Einheiten. Nun waren seine Leute auch da. Doch bevor er sich bei Dressler für das kurze Gespräch bedanken konnte hatte dieser ihm schon den Rücken zugewandt.

"Sehen Sie, da sind sie schon – und vergessen sie nicht: Briefing um 10.00. Das gilt auch für die Verbündeten Streitkräfte vor Ort!"
Seine Worte waren exakt und verfehlten ihre Wirkung nicht. Die Selbstverständlichkeit, mit der der ISS-Offizier diesen beinahe Befehl über die Schulter zu Valrey gab irritierte wohl niemanden mehr, als den Dark Eldar selbst. Mit lautem Knattern donnerte der Buggy des Generals mit aufpritzendem Dreck, Schlamm und Erde davon.
Gerade, als Valrey nachdenklich zu Berak blickte kam der benachbarte Hügel in sein Blickfeld. Seine Augen rissen vor Erstaunen auf.
Zwischen den postierten Artilleriegeschützen bahnten sich vier schwere Kampfläufer der Ijal'dhériklasse ihren Weg. Vor und hinter ihnen stapften acht kleinere Läufer der Syndanklasse, behutsam um auch ja keinen Alliierten zu verletzen. Nun kamen auch langsamen kleine Scharen von Infanterieeinheiten über die Hügelkuppe in lockerer Formation marschiert. Alles in allem stellte Valrey zu seinem Erstaunen fest - das waren weitaus mehr als die 50 Mann der Landungseinheit. Er wandte sich mit fragender Miene zu seinem Leibwächter. Der wohl ebenso überrascht über das ankommende Aufgebot schien. Klar, es war nichts im Vergleich zu dem Aufgebot der Konföderation, doch weitaus mehr, als die erwartete Anzahl an eigenen Kriegerinnen und Kriegern.

"Wo kommen die denn alle her??"
Die Frage schienen sich auch Berak und Pench'jay gerade zu stellen. Doch wirkte sie ebenso auf Horrigan und das ganze 999ste leicht verwirrend. Hatten alle Anwesenden doch lediglich mit einem 50 Mann leichten Verband gerechnet – und nun kamen schwere Kampfläufer über den Hügel.......
Einen Blick in die Runde zeigte, dass es vielen Konföderierten nicht gerade recht war, dass die Dark Eldar unter ihnen verweilten, Verbündete hin oder her. Die Spannung war in der Luft deutlich spürbar. Wie konnten sie es ihnen auch verübeln. Sie hatten genug Leid über viele Kolonien gebracht. Doch hatten auch sie ihre Gründe dafür! Mit einem kurzen Blick signalisierte er seinen beiden Gefolgsleuten, dass sie sich lieber zu ihren Einheiten begeben sollten. Allein um alles Notwendige zu klären - einschliesslich die Herkunft der massiven Verstärkung. Auch der Commander und, insofern er es behaupten konnte, ihre Freunde vom 999sten konnte er nicht einfach so stehen lassen. Sie fingen an ihnen trotz der anfänglichen Distanz zu vertrauen. Das wollte er nicht zerstören.

"Horrigan, ich muss zum Informationsaustausch zu meinem Der‘oen. Wir sehen uns dann später beim Briefing."
Andrew schien sein Anliegen zu verstehen und nickte kurz. Vielleicht erkannte er auch die Fragen, die seinen Verbündeten quälten. Doch gerade als sich die drei Eldar mit schnellen Schritten in Richtung der eintreffenden Einheiten aufbrachen senkte sich eine der Antigravgleiterstaffeln direkt vor ihnen. Ein grossgewachsener Dark Eldar mit offenen Rastern sprang voller Elan vom vordersten Cev‘jien herab und grüsste Valrey mit einer tiefen ehrenvollen Verbeugung. Dann ergriff er prompt das Wort in Bye'rhan.

"Day'nor, al Bryè'harzôn de vel'char. El'serien de perisat!"
Seine Stimme war melodisch und hart zugleich. Aus ihr Sprach viel Stolz und dennoch war sie voller Traurigkeit. Selbst ihre tiefe Tonlage war nicht gewöhnlich für einen ihrer Art.
Nach diesen Worten schwang er sich wieder auf den unbemannt schwebenden Gleiter. Langsam stiegen die Maschinen in geschlossener Formation wieder unter dumpfem Vibrieren der Antigravgeneratoren auf. Mit einem forschen und grollenden
"Bréch'tahr!" gab er Befehl und unter einem schrillen Kreischen beschleunigten die Gleiter in eine rasante Drehung zu ihren ankommenden Bodentruppen. Die drei Dark Eldar standen absolut sprachlos an Ort und Stelle. Das die Bryè'harzôn zur Verstärkung kamen war das Letzte, womit auch nur einer von ihnen gerechnet hätte! Die fragenden Blicke ihrer Freunde des 999sten Black Squadron nahmen sie augenblicklich noch nicht wahr.

********

Die drei Bedhogen flogen immer noch mit zunehmender Geschwindigkeit dem Planeten entgegen. Sie waren kurz vor dem Isolationsring der konföderierten Flotte. Nun war es das letzte Mal, dass sie das Schweigen brechen konnten, bevor die Gefahr bestand entdeckt zu werden. Es war für Ena'ly klar, dass die konföderierten Streitkräfte nicht besonders erbaut wären über die Tatsache, dass Agenten der Dark Eldar den Planeten betreten würden. Sei es nun zum Schutz ihres Fürsten - oder nicht.

"Triviel?"
"Zielkoordinaten eingegeben und übermittelt!"
"Herrin, dass ist nicht euer Ernst?"
Der alte Sys'léhn schien überaus aufgebracht über die empfangenen Daten zu sein. Wehemend schüttelte er den Kopf in seinem Cockpit. Das konnte nicht wahr sein. Was wusste die Herrin, dass sie veranlasst wurde in eine derart geschützte und von feindlichen Kräften besetzte Stadt eindringen zu wollen. Sie hatten keine Invasionsarmee! Das war auch nicht die Art der Hellcats. Sie waren Saboteure und Piraten, Plünderer und Mörder - und dies seit jeher!

"Was ist dein Problem Sys'léhn? Deine Loylität scheint in den letzten Tagen rapide gesunken zu sein, so oft, wie ihr an meinen Entscheidungen zweifelt!"
Ihre Worte waren hart und kalt – und das zurecht. In den vergangenen Tagen, seitdem ihr Day’nor die Da’ruk Enyahr verlassen hatte, waren sie mit zunehmender Häufigkeit aneinandergeraten.

"Versteht mich nicht falsch werte Lady Ena'ly. Doch diese Stadt, überall feindliche Kräfte. Da brauchen wir ganze Bomberstaffeln und nicht nur einen Attentäter, wie meine Wenigkeit."
"Wir haben keine andere Wahl. So beugt euch, oder verlasst uns."
"Ich werde nicht von eurer Seite weichen Herrin - aber ausgerechnet Sol City?"
"Mylady, der Ring ist schon nah!"
"Danke Triviel. Ab jetzt Funkstille bis zur Landung! Wir brauchen auch so schon mehr als Können um durch die Tachyonengitter der Zerstörer zu kommen."
Der Attentäter seufzte tief durch. Das gefiel ihm alles nicht. Irgendetwas musste sie wissen. Nur was war es genau? Wieviel war Triviel davon bekannt? Würde er sich als Verbündeter ausweisen? Das war nicht geplant!
Während sich der Attentäter mit seinen Sorgen quälte waren die Augen Ena'lys schmal, wie die einer Raubkatze auf der Jagd. Sie wusste genau, was sie tat. Zumindest hoffte sie es. Triviel verbesserte ihre Besorgnis nicht gerade. Sie kannte seine Erfolge - und die Rekordzeiten, in denen er seine Missionen beendete. Aber was war sein wahres Geheimnis. Diese prickelnde Aura, die ihn umgab machte sie neugierig und stutzig zugleich. Noch nie hatte sie ein Mann dermassen interessiert, wie er es tat. Auch wenn ihr Interesse an ihm vorerst beruflicher Natur waren. Doch hatte eine Führerin der Garde Mordo'gath kein Privatleben, wie andere Dark Eldar. es war ein 24-Stundenjob. Doch sie liebte ihn und machte ihn von Herzen gerne. Kaum eine andere Person wäre für dieses Amt besser geeignet, als sie es war. Schnell vertrieb sie diese Gedanken wieder. Sie musste so scharfsinnig sein, wie eine Spinne auf der Lauer. Sonst würde sich die Mücke in ihrem gewobenen Netz befreien, bevor sie sie erwischen könnte. Und eben das hatte sie nicht vor. Zuviel hing von dem Erfolg ihrer – dieser -Mission ab!
 
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Sir Firekahn

Konservendose
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Dressler hatte sie im Matsch stehen lassen. Anscheinend hatte der General besseres zu tun als ein paar "Normalsterbliche" in seiner Kommadokutsche mitzunehmen, so konnten sie nur noch den Eldaraufmarsch zusehen bevor sie sich durch das Gewirr des Waldes schlugen. Alle paar Meter waren unterschiedlich große künstliche Lichtungen in den Wald gerissen die verschiendenen Zwecken als Lager dienten. Die sehr hohen Bäume ließen alles in einem fast surrealen Falllicht bescheinen der dem ganzen eine unpassende Ruhe und Würde verlieh, denn hier schraubten Mechaniker an Panzern, aus den Lazaretten drangen hin und wieder gedämpfte Schreie und viele der Soldaten beteten im Angesicht der drohenden Schlacht zu ihren heiligen Obrigkeiten - welche auch immer das waren - um Beistand zu bekommen der sie durch die ersten Kugelhagel führen sollte.

Besonders schlimm war es bei den Soldaten die befürchteten in einer der sogenannten Alpha-Kompanien zu sein, die direkt in die erste Linie gehörten und hinter den schweren mechanischen Infanteristen in das sicherlich, aus den zu Bunkern umgewandelten Wohnhäusern der Vorbezirken, kommende Lasergewitter rennen mussten. Die meisten waren resozialisierte Verbrecher oder Psychopaten, aber hier und da stach auch normale Soldaten die Angst vor diesem Horrorjob. Horrigan kannte das Gefühl, er war schon in solche Städte marschiert und was sich in der ersten Sekunde da abspielte war nicht zu beschreiben. Angst, ihr Geruch lag überall, sie lähmte die Bewegungen der Soldaten, sie nagte an der Moral, sie verwandelte jeden sinnvollen Gedanken in einen trägen Nebel. Immer wieder hörte man das dumpfe Grollen schwerer Artillerie auf ferner Distanz, ein Zeichen das die Volonen eine der anderen Sturmbasen offenbar unter Feuer nahmen, mehr moralischer Krieg als echtes Gefecht, aber der Gedanke selber in diesen Beschuss zu kommen setzte sich dennoch tief in die Mentalität der müden, verdreckten und kampfgebeutelten Soldaten der Allianz.

Vor einer Schlacht bot sich fast immer das selbe Bild wenn man durch die Basen marschierte: Trutzig Zeichneten Marines bedeutungsschwangere Symbole auf ihre Panzer, überall wurden Waffen zum zahllostensten mal durchgeprüft, auseiandergebaut und auch jedes noch so kleine Staubkorn entfernt. Panzerkommandanten legten persönlich Hand an Stellen ihres Kriegsgerätes die sie für besonders anfällig hielten. Auf den "Hauptstraßen waren kleine Schwebedrohnen von ein paar Zentimeter durchmesser die als Ampeln dienten denn es herrschte ein schwerer Verkehr an Munitions- und Versorgungsfahrzeugen, die sich durch den aufgewühlten Schlamm schoben. Gerade wurde eine Einheit Goliath-Angriffläufer mit neuen Miniguns ausgerüstet und Horrigan konnte nur hoffen das diese zweibeinigen Kampfroboter lange überstehen würden denn die Flak-Kapaztäten eines Goliath waren gewaltig. Das Tact führte sich präzise durch das labyrinthartige Gewirr des Waldes bis sie an eine Senke kamen die Pioniere mit einem bombensicheren Dach versehen hatten. Unter dem Dach sah man die Fahrzeuge von Generälen und anderen hohen Rängen wie Conells oder Hauptmännern, hir stand auf der etwas martialisch wirkenden Geländewagen General Dresslers, der als einziger einen Bordschützen samt Lasergeschütz hatte. Der Unterstand war nur von zwei Lichtungen aus begehbar auf denen Wachen patroullierten und aus provisorischen Wachtürmen ragten die Läufe von verschiedenen Waffen. Die Wachen machten keinen Ärger denn das Geschwaderzeichen des 999sten öffnete viele Türen ohne jegliche Kontrolle.

Tiefer in der Senke war ein großes Zelt in dem die Besprechung des Generalstabes der lokalen Streitkräfte stattfinden sollte. Um zwei große holographische Projektoren waren die Sitzreihen für etwa 22 Offiziere angeordnet, da das gesammte 999ste aus Offizieren bestand hatte man sie alle in den Raum eingeladen. Während dieser sich langsam füllte wurde auf den beiden Projektoren ein bisher unbekanntes Zeichen eingeblendet: Das Symbol des momentanen Bündniss der Eldar und der Allianz in diesem Sektor. Es rotierte über dem altbekannten Konföderationsbadge, offenbar hatte man sich nicht dazu durchringen können diese Andeutung an die terranische Herrschaft in diesem Sektor zu unterlassen. Pünktlich um 10Uhr trat ein, Horrigan unbekannter, parseidischer General vor und trat an das in der Mitte eingelassene Pult. General Dressler saß in einem schattigem Bereich am Rand und schien nicht aktiv an der Besprechung teil zu haben.

Was folgte war eine Beschreibung der taktischen Lage, eine Auflistung der anwesenden Truppen, der höheren Offiziere und, angeführt vo Black Squadron, der speziellen Einsatzkräfte vor Ort. Alles in Allem waren fast 5 Panzerdivisionen, 750.000 Mann, 9 Jagdbomber, 2 Bomber und 12 Jagdmaschinenstaffeln vor Ort, dazu mobile Infanterie, 20 schwere gemischte Artilleriebatterien auf verschiedenen Bergen und sogar ein Kommando des AKND, unter Anderem sind Kommandos der Ghost hier her verlegt worden. Sol City hatte früher eine Population von ca 58 Mio gehabt und war von einem suburbanen Ring umgeben auf den ein großes Industriegebiet und dann die Skyline der Wolkenkratzer folgten.

"Meine Damen und Herren, der Widerstand der Volonen ist als äußerst massiv einzuschätzen, sie hatten Zeit sich auf einen Angriff vorzubereiten und sie haben das auch gemacht. Während unseres Vormarsches auf diesen Posten haben sie nahezu alle ihre Stellungen kampflos oder nach nur leichten Gefechten geräumt und ihr gesamtes militärisches Potential in dieser Stadt geballt. Sie haben auch eine navale Flotte im Hafenbekcken zusammengezogen".

Auf einem Satellitenbild des Hafen sah man die Wärmesignale von gut zwei Dutzend Kriegsschiffen mit begrenzter Flugfähigkeit die drohend Formation eingenommen hatten.

"Auf Grund der massiven Flak im Hafengebiet haben wir noch keine Möglichkeit diese, mit schweren 8-8ern ausgerüsteten, Einheiten zu binden. Daher ist der Hafen und die angrenzenden Gebiete bis auf weiteres absolute Tabuzone für alle die nicht in den massiven Artilleriebeschuss der geballten Küsten- und Schiffsbatterien kommen wollen. Den ehemaligen Flugplatz und primären Raumhafen der Stadt haben wir mit Artillerie und Luftangriffen kampfunfähig machen können."

Das nun eingeblendete Bild zeigte eine zerbombte und schwelende Ruine deren Runways und Startrampen an eine Mondlandschaft erinnerten. Hier hatte man anscheinend ganze Arbeit geliefert.

"Allerdings konnten die feindlichen Kräfte rechtzeitig einen großen Teil ihrer Luftwaffe in andere Sektoren die außerhalb unseres aktuellen Einzugsvektors liegen evakuieren. Darum haben wir mit einer mittelschweren Luftverteidigung zu rechnen und wegen der Flugabwehr wird es anfangs nicht möglich sein eine durchgehende Lufthoheit zu stabilisieren.

"Was soviel heißt wie das wir von Oben nichts zu erwarten haben als volonische Fallbomben"
Raunte Horrigan Valrey zu

"Jedoch können unsere Longbow Bomber aus einer großen Höhe einen Streubombenangriff fliegen der allerdings bedingt durch die schlechten Umstände nur eine 70 prozentige Treffsicherheit haben wird. Außerdem sind in den letzten Kriegstagen massive Lieferungen von Landminen aus geräumten Depots in der Nähe eingegangen. Dazu die übliche Mischung aus verborgenen MG Nestern, Bunkern, Panzereinheiten, Infanterie, schnellen Hoverjagdmaschienen, PAK, Artillerie und Hinterhalten."

Im Raum wurde es unruhig denn die blanken Schätzungen und ersten Hochrechnungen der feindlichen Stärke und die Tatsache das der Feind die Stadt sicherlich in eine veritable Festung umgewandelt hatte reichte um den erfahrenen Offizieren die Sorgenfalten in die Gesichter zu treiben und die Jüngeren zu Prahlereien verleiten.
 
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Darghand

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Der Morgentau hing noch in den Wäldern und dichte Nebelschleier krochen unter den Baumkronen entlang.
Das schwache, fahle Morgenlicht vermochte die feuchte Kälte der Nacht noch längst nicht zu vertreiben. Maynard fröstelte und knöpfte seine Uniformjacke zu. Er kam sich in der Rekruten-Montur schon fast albern vor. Bei jedem Atemzug kondensierte sein Atem zu feinem Nebel. Ein Hoverbikeritt bei diesen Temperaturen würde sicher für ein angenehmes Gefühl in den Fingern sorgen. Zumindest in den biologischen, ergänzte Maynard seinen Gedanken. Die andere Hand regelte das Kälteempfinden nach einer Weile von allein in einen erträglichen Bereich.

Skeptisch betrachtete Maynard das vor ihm stehende Hoverbike. Sein Fachwissen reichte noch so weit um zu wissen, dass es sich offenbar um eine Yamaha handelte, deren Produktion vor 11 Jahren eingestellt worden war. Die neuen Modelle erhielten bald nach der Einführung den Beinamen "Eunuchengaul", da es selten, wenn auch regelmäßig, zu übermäßiger Hitzentwicklung in der Turbine kam, die in den meisten Fällen zu einer stichflammenartigen Explosion durch die Treibstoffzufuhr führte, die leider direkt unter dem Sitz verlegt war.

Maynard griff nach dem Lenker, der an den einer Enduro erinnerte, und klickte mit dem Daumen auf den Startbutton. Kreischend heulte das Triebwerk auf und der Antigrav-Generator hob das Bike sanft an.
"Sie wissen sicher, dass die Dinger geortet werden können, oder?"
Der Agent sah missbilligend zu Maynard herüber.
"Selbstverständlich. Die Chips sind sehr einfach zu entfernen und befinden sich an zwei Buggys und einem Laster, die das Lager heute um 6.25 Uhr verlassen haben. Wünschen Sie noch weitere Ausführungen, oder haben wir Ihrer Meinung nach genug Zeit verloren?"
"Bereit wenn Sie es sind." lächelte Maynard.
"Gut..." meinte der Geheimdienstler knapp. Etwas am Benehmen der beiden war anders, das ihn irritierte. Als ahnten sie etwas... In Gedanken ging er die mögliche Liste an Leuten durch, die die Wahrheit an diese Parasiten weitergegeben haben könnten. Ihm fiel niemand ein, der während der kurzen Haft Kontakt zu ihnen hatte und der über die nötigen Informationen verfügt hätte. Verärgert schob er den Gedanken beiseite und riss am Gasgriff. Die Turbine heulte auf und katapultierte das leichte Hoverbike viel zu stark nach vorne. Der Agent zog an den Bremshebeln und verschwand dann mit geringerem Tempo zwischen den Stämmen zweier Baumriesen.
Kevin und Maynard folgten ihm in kurzen Abständen.
Schon nach wenigen Metern kreuzte eine Schotterstraße ihren Weg, der der Agent folgte. Es war noch zu früh, um auf Artillerietransporte oder ähnliches zu treffen. Selbst wenn dies der Fall sein sollte – der Ausbruch war noch nicht bekannt, und niemand würde wegen eines routinemäßigen Patrouillefluges, bestehend aus 3 Rekruten, Meldung machen.
Maynard lenkte sein Hoverbike längs an Kevins Heran. Mit der rechten Hand machte er eine eindeutige Geste an seinem Hals entlang und zeigte dann in Richtung des Agenten.
Kevin nickte nur und öffnete die Halterung des Disruptorgewehrs.
"Im Wald!!" brüllte Kevin gegen den Fahrtwind an. Der Ihsanti zeigte das OK-Zeichen und gab Gas.

Nach etwa einem Kilometer Fahrt über der Schotterpiste winkte der Agent rechts die Böschung herunter und verschwand kurz darauf am rechten Abhang. Maynard riss den Lenker herüber und folgte dem Agenten. Zu seiner Überraschung endete das Stückchen Wald nach ein paar Metern an einem Steilabbruch. Das Hoverbike blieb zwei Sekunden im Sinkflug, ehe es der Antigrav-Generator vor dem Aufklatschen auf dem Waldboden bewahrte.
Die Bäume in diesem Waldteil standen lichter, waren dafür aber bedeutend größer. Der Boden war von hohen Farnen und Gräsern überwuchert, niedrige Vegetation wie Sträucher und Büsche gab es hingegen überhaupt nicht. Mit den Hoverbikes war hier eine fast ebenso hohe Geschwindigkeit wie auf der Schotterpiste möglich.
Maynard und Kevin nickten sich gegenseitig zu und beschleunigten um zum Agenten aufzuschließen. Im Moment war zwischen den gewaltigen Stämmen genügend Platz, um zu dritt nebeneinander zu fliegen. Kevin zog die Standardwaffe aus der Halterung heraus und entsicherte die einfache Waffe. Disruptorgewehre dieser Bauart waren in etwa so weit verbreitet wie die AK-47 im 20. Jahrhundert der Erde.
Den Gewehrlauf auf dem Lenker schloss der Söldner zu dem Agenten auf, bis sie sich fast auf einer Höhe befanden. Doch in dem Moment als Kevin das Heck des Hoverbikes erreicht hatte, zog der Geheimdienstler wie von einer inneren Stimme gewarnt einen Einhandblaster aus dem Rückenhalfter, der fast schon die Ausmaße von Maynards’ alter S&W erreichte. Das Geräusch, als die Waffe abgefeuert wurde, erinnerte dann auch mehr an den kräftigen Sound eines Impulslasers an einem Raumjäger als an den einer Handfeuerwaffe. Das Geschoss aus gebündelter Energie durchschlug eines der Heckblechstücke an Kevin’s Hoverbike, die für Stabilität während des Fluges sorgten. Durch die Wucht des Aufschlags wurde das Heck heftig zur Seite gerissen. Ein kreischendes Aufheulen der Turbine und Kevins verzweifelte Gewichtsverlagerung zeigten, dass der Söldner alle Mühe hatte, das Hoverbike unter Kontrolle zu halten.
Maynard ließ sich etwas zurückfallen, doch es dauerte nur wenig mehr als einen Augenblick, ehe er wieder mit Kevin auf einer Höhe war. Für einen kurzen Moment nahm er beide Hände vom Lenker und führte die Handflächen langsam zusammen. Er wartete nicht auf Kevins’ Zeichen des Verstehens, er ging davon aus, dass der Söldner die simple Geste verstanden hatte. Mit wenigen Handgriffen löste Maynard das Disruptorgewehr und lud es durch. Sein biomechanischer Arm wäre ohne Zweifel dazu in der Lage gewesen, das Gewehr einhändig zu führen, doch für einen gezielten Treffer war das Gelände zu unübersichtlich, der Kurs zu verworren, die Möglichkeiten an Kurven –und Slalomfahrten um die Bäume zu unbegrenzt.
Der Agent zirkelte wie ein Besessener um die Stämme herum, die in einer Art von natürlichem Graben standen, und schien seine Geschwindigkeit dabei sogar noch zu steigern. Der Wald verwandelte sich in eine grünbraune Flut, als Maynard noch weiter am Gasgriff riss. Langsam verringerte sich der Vorsprung des Geheimdienstlers. Der Gejagte warf einen kurzen Blick über den Rücken und feuerte dann blind nach hinten. Das Geschoss schlug in einen nahestehenden Baum ein und ließ einen Regen aus glühenden Holzspänen auf die Verfolger niedergehen. Auch Kevin feuerte eine Salve ab, die jedoch wirkungslos im Dickicht verschwand.
Der Abstand hatte sich auf weniger als 10 Meter verringert. Maynard duckte sich auf seinem Bike und flog näher an den Agenten heran, Kevin folgte ihm rechts von ihm mit geringem Abstand. Langsam hob Maynard das Gewehr an und feuerte einen einzigen gezielten Schuss ab. Doch das Geschoss streifte lediglich die Schulterpartie des Agenten und hinterließ lediglich eine schwarze, qualmende Spur im Uniformstoff. Der Agent riss den Kopf nach hinten und richtete den Blaster in Maynards Richtung. Die Blicke der beiden Männer trafen sich für einen Bruchteil einer Sekunde. Der von der Kälte steif gewordene linke Zeigefinger des Ishanti bewegte sich einige Zentimeter in die Höhe, als wolle er auf etwas deuten, das weit entfernt war.
Der Agent begriff die Geste zu spät.
Das Hoverbike bohrte sich in das morsche Holz eines gestürzten Baumriesen und verging in einem Feuerball aus explodierendem Treibstoff.

Die beiden Söldner drosselten nach einigen hundert Metern das Tempo, bis die Hoverbikes nur noch mit dem Tempo eines durchschnittlichen Läufers nebeneinander schwebten.
"Hat er das überlebt?" fragte Kevin.
"Ich vermute: Nein. Sollen wir nachsehen?"
"Nein. Wir sind ihn los, mit übergroßer Wahrscheinlichkeit für immer. Das genügt."
"Schade. Seine Waffe hat mir gefallen, eine Caschatnigova Delta 9. Wird in Sachen Durchschlagskraft bei Handblastern nur noch von diesem Monstrum von Magnum 700G getoppt."
"Noch was..." hakte Kevin nach einigem Zögern nach. "War das so beabsichtigt?"
"Was?"
"Der Schuss."
"Dass er daneben geht, nicht. Der Augenblick schon."
 

Sir Firekahn

Konservendose
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"Nun zur Taktik. Der Feind ist sicherlich mit allem ausgerüstet was sein Arsenal so zu bieten hat plus Waffen von Drittquellen. Daher ist es zu erwarten das wir nicht an diesem Universitätscampus vorbeikommen"
Der Campus der auf dem Holoscreen erschien, bzw das taktische Schemata davon, war eine schwer befestigte Anlage die offenbar früher als Architekturakademie gedient hatte, daher war sie extrem massiv gebaut und günstig in der Lage, die einen Feuerwinkel auf die beiden wichtigsten Straßen dieserseits der Stadt bot.
"Wenn wir diese Universität nicht erobern können dann können wir nicht auf die beiden nordöstlichen Hauptstraßen vordringen und ohne die müssten wir durch kleine Seitengassen. Was einen ungewinnbaren Guerilliahäuserkampf bedeuten würde. Ich will sie nur an die Schlacht um Stalingrad im zweiten Weltkrieg erinnern in der General Paulus Truppen in den Ruinen aufgehalten und schließlich aufgerieben wurden. Diesen Fehler machen wir nicht und deshalb WIRD dieser Campus fallen koste es was es wolle. Commander Sulok wird nun auf die Details eingehen."
Damit trat der General von dem Pult zurück und lies eine Vulkanierin vortreten die offenbar vom taktischen Stab des OKF war. Kühl und distanziert begann sie die Daten zu ändern.

Nun kam eine sehr detaillierte 3d Überflugsaufnahme eines Jägers der den Campus in der aktuellen Lage zeigte. Klar war das Flakfeuer zu erkennen das versuchte die schnelle, unbemannte Drohne abzuschießen. Außerdem waren alle erkennbaren volonischen Verteidigungsmechanismen farbig hervorgehoben.
"Wir haben im Vorgarten eine Batterie 45mm Lasergeschütze, auf den Dächern Rastergebundene Aeenoflak, ziemlich sicher sind die grün markierten Ziele Haubitzen der Klasse II, V und XIV, MG Nester, Phasenmörser, Soldaten die sicherlich alles, unter andrem Plasmawerfer, tragen, Schützenpanzer, PAK, Panzer aller Klassen, ein Regiment Infanterie und ziemlich sicher einen massiven 20 läufigen Phasendisruptor."

Nun begann die Menge zu kochen, ein Conell der Infanterie sprang auf.
"Die Einheit die da rein muss ist tot. Wir brauchen 2 Battallione um da durch zu kommen, dazu Panzer und ne Menge Artillerie."
Die Vulkanierin blieb stoisch ruhig.
"Sir, das würde einen Verlust von 85% der Einheiten bedeuten. Wir haben einen Alternativplan der eine höhere Erfolgschance bietet."
"Was soll das sein? Wer soll diesen Scheiss reiten?"
"Wir senden eine volle Einheit Ghost und ... Das Team um Commander Horrigan und General Valrey"
Das Bild schaltete auf Horrigan und Valrey um, Ersterer lies sich wenig anmerken und zog seine Offiziersmütze tiefer ins Gesicht.
"Die drei Einheiten werden in die Stadt eindringen und versuchen diesen Disruptor auszuschalten und möglichst viel Schaden in dem Campus anzurichten."
Horrigan stand nun auf und nickte.
"Ma'am und wie sollen wir in diese Festung reinkommen? Die Ghost haben Tarnanzüge, wir nicht"
"Sie werden mit der ersten Angriffswelle in die Vorbezirke vorrücken und dann durch eine versiegelte Ölpipeline nahe an den Campus kommen. Dann wird unsere Artillerie in ein schweres Sturmfeuer nehmen, das Chaos das folgt müssen sie nutzen um ihren Job zu machen. Sobald der Perimeter gesichert ist werden wir dann mit dem ersten massiven Panzerangriff über die Hauptstraßen beginnen"
Horrigan saß wieder und Fokker konnte nur breit grinsen...
"Andrew das wird ne höllische Show"

Das befürchtete der Commander auch.
 

Nebressyl

Knuddeliger Incubus
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Unbeeindruckt hörte sich Valrey die einzelnen Einwürfe der Offiziere an. Er hatte seine Wahl bereits getroffen. Sie waren hier, um die Konföderation mit ihrer Technik, ihren Waffen und ihren Kriegern zu unterstützen. Für ihn bestand kein Zweifel, dass die Geschwindigkeit ihrer Rasse gerade bei so einem Unterfangen ihren Verbündeten überaus hilfreich sein konnten. Auch lauschte er dem Wortwechsel zwischen Horrigan und Fokker. Der Commander hatte einen ebenso teilnahmslosen Gesichtsausdruck aufgelegt, wie der Day'nor. Viele regten sich über dieses wahnsinnige Himmelfahrtskommando auf. Doch er verstand vollkommen den Sinn dieses Unterfangens. Als Lord einer Sippschaft musste er dies auch. Auf einen Fingerzeig rückte Berak vom Zelteingang an seinen Rücken. Als sein oberster Leibwächter und Anführer der Garde und Leibwache hatte er sich nicht abwimmeln lassen. Leise gab er ihm die Order.
"Berak, du und Pench'jay werdet mich begleiten. Besprech dich mit El'serien. Wir brauchen fünf zuverlässige Bryè'harzôn, zwei Ber'isae, einen Beer'chayn und noch einen weiteren Streiter der Gruppe. Unterrichte ihn von aktuellem Stand. Ich werde mich nachher mit ihm austauschen!"
Mit einem knappen und zugleich zögernden Nicken wisch er widerwillig von seiner Seite und verlies das Zelt.
Nachdem dies getan war erhob sich Valrey selbst in dem vorherrschenden Chaos. Mit einem präsenten Räuspern meldete er sich zu Wort.

"Verzeiht meine Unterbrechung. Ich steh Ihnen mit 11 weiteren ausgewählten Kriegerinnen und Kriegern meiner Rasse zur Verfügung - und danke für Ihr Vertrauen in unsere Fähigkeiten."
Seine Stimme war klar und melodisch in einer angenehmen Basslage. Nahezu alle Offiziere schwiegen nach seinen Worten. Zum Teil mit nachdenklichen Mienen auf ihren Gesichtern. Nichts schien ihn in diesem Moment zu erschüttern, nichts in Angst oder Panik zu versetzen. Er war sachlich und wirkte zugleich erhaben und edel. Nach einer kurzen Pause fuhr er in seiner kurzen Ansprache fort.

"Unser Hauptregiment stelle ich unter den Befehl von Der'oen El'serien. Er gehört zu den besten unserer Strategen und Feldherren. Kaum einer kennt seine Truppen besser als er. Er wird sich euren Befehlen anpassen und alles für eine erfolgreiche Zusammenarbeit leisten."
Mit diesen Worte grüsste und salutierte er auf der Art seines Volkes.
Abruppt militärisch machte er eine Kehrtwende und verliess das Zelt. Nicht jedoch ohne zuvor Horrigan zuzuzwinkern.
Stolz und mit der angeborenen Grazie seiner Gene ging er mit froschem Schritt zu dem, im Verhältnis winzigen, Lager seiner Truppen um alles nötige zu arrangieren.
 

Nebressyl

Knuddeliger Incubus
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Mit zügigen Schritten näherte sich Valrey dem im Vergleich winzigen Lagerposten seiner Truppen. Wie eine Insel wirkten die eleganten Aufbauten inmitten des wimmelnden Haufens von Konföderierten. Als er die ersten beiden Konstrukte, die aus einer wasserabweisenden lederartigen Substanz umgeben waren und mit Hilfe mehrer Stangen aus einem heimischen Metall Plastonid-T-Stahl-ähnlich gehalten wurden, durchschritt sah er seine Leute in stoischer Ruhe ihre Waffen pflegen, putzen und ihre Rüstungen begutachten. Kurz gefasst ein jeder traf die notwendigen Vorbereitungen um im Kampf hundert Prozent geben zu können. Nichts durfte eine Kriegerin, einen Krieger daran hindern vollen Einsatz zu bringen. Zufrieden betrachtete er die Mannschaften alle Funktionen ihrer Gerätschaften, ihrer Artillerie, Gleiter oder anderer Maschinen überprüfen. Die El'dray Dehn waren bereit in die Schlacht zu ziehen. Sie spürten und vernahmen den Ruf in sich, wie er es auch selber tat. Sein Blut brodelte, sein Tatendrang spornte ihn an. Schon bald würde er wieder Geschosse um sich zischen und pfeifen hören. Und auf eine schier merkwürdige Art beruhigte ihn dieses Wissen.
Langsam reduzierte er sein Tempo und begutachtete mehr seine Truppe. Sie waren wilde Krieger auf dem Schlachtfeld und dennoch disziplinierte Soldaten in der Vorbereitung und ihrem allgemeinen Training. Ein leichter stolz beflügelte seine Bewegungen. Das Gebilde vor ihm hatte eine andere Form. Es hatte im Vergleich zu all den anderen keine Rundungen, sondern erinnerte recht einfach an ein Rechteck. Jedoch flankierten vor dem Eingang zwei Gardisten der Ehrenwache. Keiner der beiden machte auch nur annähernd anstalten ihn auf seinem Weg aufzuhalten. Stattdessen standen sie stramm und salutierten auf ihre Art vor ihrem Fürsten.
Innen war ein leicht reges Treiben. Valrey erblickte neun Schatten am anderen Ende der Unterkunft. Vor ihm stand El'serien und grüsste förmlich. Seinem Gesichtsausdruck zu folgen war er leicht irritiert. Oder stand gar ein wenig Wut in seinen Augen?
Hinter ihm standen Pench'jay und Berak. Pflichtbewusst wie eh und je. Noch nicht mal richtig vor seine Augen getreten eröffnete ihn sein Der'oen.
"Herr, verzeiht meine harte Ansprache. Aber ich kann euer Vorhaben nicht gut heissen. Ihr solltet eigentlich wissen, wie wichtig es ist bestehende Kampfgruppen nicht auseinander zu reissen. Sie sind aufeinander abgestimmt. Das würde ihn der Hauptoffensive ein unvermeindliches Chaos geben!"
Der Offizier stockte einen Moment. Valrey spürte, dass es nicht das eigentliche Problem war. Schon als er Berak die Besetzung der Mannschaft mitteilte war ihm das Hindernis bewusst. Aber es ging nicht anders. Er brauchte sie um diese Mission zu überleben. Ganz zu schweigen sie zu einem Erfolg zu wandeln. Woher er dieses Gefühl hatte wusste er nicht. Doch er wollte es nicht ignorieren.

"Ihr seid schon lange genug einer von uns, dass ihr den Ruf der Bryè'harzôn kennt. Wie könnt ihr von ehrenvollen Gardisten und Spezialisten erwarten, sich mit so verruchten Kreaturen ein Schlachtfeld und den voraussichtlichen Ruhm zu teilen?"
Nun war sein Zorn nicht mehr verborgen. Nein, er trug ihn direkt auf seinem Revere. Obwohl er eventuelle Konsequenzen für sich kannte. Aber dieses, sein Anliegen schien ihn dafür berechtigt zu sein.

"Werter El'serien, ich kenne auch schon euren Ruf."
Die Stimme des Day'nors hingegen blieb ruhig und gelassen. Er wusste was er tat - oder zumindest hoffte er dies. Also würde er auch dazu stehen.
"Macht die ehrlosen nicht schlechter als sie sind. Schliesslich opfern sie ihr ganzes Leben um ihre Fehler wieder gut zu machen. Wir werden sie brauchen, auf den Sturm auf Sol City, wie auch dieser speziellen heiklen Mission. Wenn sie sich vor Panik und Angst verkriechen, dann hat keiner von uns eine Überlebenschance. Ihr Leben steht für die Ehre ihrer Familien - und sie würden wirklich alles tun, um sie wieder herzustellen. Das wisst ihr! Vertraut auf mein Urteil und wir werden es, so die Götter dies wünschen, im Stadtzentrum als Sieger mit unseren Verbündeten treffen. Ich zähl auf Euch!"
Die Worte waren direkt und kamen von Herzen. Es waren Worte der Vernunft und Kraft. Während seiner Rechtfertigung war die röte aus dem Gesicht des Generals gefahren. Offensichtlich schien ihm sein Tenor doch ein wenig zu beschämen. Leicht verlegen nickte er mit dem Kopf. Nun trat Berak hervor und führte seinen Herrn in den hinteren Teil des Zeltes zu den Schatten.

"Herr, nach intensiven Gesprächen mit den Vlîeth sind dies ihre fähigsten und verlässlichsten Leute, die sie voller Stolz für unsere Mission Euch zur Seite stellen."
Es war mit einem Blick zu erkennen, welche vier zu den ehrenwerten Einheiten gehörte, und welche von den Totgeweihten entsandt wurden. Die vier zu Valreys rechten schauten stolz geradeaus mit erhobenen Häuptern während die anderen fünf den Anblick des Bodens bevorzugten. Doch auch in ihren Haltungen stand Würde geschrieben. Sie hatten auf ihren dunklen und tristen Rüstungen mehr Abzeichen, als die Spezialisten. Für ihren Status als unehrenhaft schienen sie auf Schlachtfeldern schon mehr ruhmreiches geleistet zu haben als die anderen. Zufrieden über Beraks Auswahl nickte Valrey vor sich hin.

"Gut, gut. Ich will, dass wir zusammenarbeiten. Denn davon hängt der eigentliche Erfolg dieser Mission ab. Ärger untereinander wird uns vernichten. Also lernt euch zu respektieren und tolerieren. Ein jeder von euch ist von Nöten für den Sieg. Rüstet euch!"
Der letzte Befehl war klar. Nichts hätte eindeutiger sein können. Mit stolz dazu zugehören salutierten sie und verliessen geordnet das Zelt. Ihr Kommandant schaute leicht verstohlen über seine Schulter und nahm wieder seinen General für die kommende Schlacht in Augenschein.

"Während meiner Abwesenheit habt Ihr den Oberbefehl über unsere Krieger. Ich vertraue Euch, El'serien. Wenn die Offensive kommt, dann tretet denen da draussen in den Arsch - zeigt den Konföderierten, dass wir zu unseren Bündnissen stehen."
"Ich fühle mich geehrt, Herr."
"Ehre und Stärke!"
"Ehre und Stärke!"
Nach diesem kurzen Treffen und prompten Abschied verliessen die Drei das Zelt. Es galt noch einiges vorzubereiten. Die Energieklips ihrer Waffen waren nahezu aufgebraucht und Pench'jay hatte so gut wie kein Verbandsmaterial mehr.
 

Gimling

Mad Scientist
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Kevin nickte nur und warf dann einen Blick auf die kleine taktische Karte, die auf dem Display des Hoverbikes angezeigt wurde. Die letzte Aktualisierung lag einige Zeit zurück, da der Agent offenbar vor ihrem Abflug dafür gesorgt hatte, dass die Verbindung zum globalen Tac-Com-System gekappt blieb. Doch es war kaum zu erwarten, hier schon auf Volonen zu treffen. Das beruhigte Kevin etwas. Sie konnten es zwar ebenso wenig gebrauchen, auf Konföderierte zu treffen, aber im Gegensatz zu Volonen würden diese nicht den ersten Schuss abgeben...

Kevin zoomte heraus, um die Umgebung großräumiger erfassen zu können.

"Wohin soll es gehen?"
Es war mehr eine rhetorische Frage.
"Wir sollten zusehen, von diesem Planeten zu verschwinden...", kam wie erwartet Maynards Antwort.
Kevin nickte abwesend und riss kurz am Lenker, um einem Baum auszuweichen. Immerhin war der Wald lichter geworden...
Er machte einige Eingaben über das kleine Sensorfeld des Bordcomputers. Dann runzelte er die Stirn.

"Der einzige Raumhafen innerhalb von zweihundert Meilen Umkreis ist der große Zentralhafen in Sol City. Verdammt, die Daten hier sind zwar veraltet, aber das sieht alles andere als gut aus."
Und tatsächlich zeigte die taktische Karte rund um Sol City eine wahre Zusammenballung von Regimentern aller Klassen. Starke feindliche - also volonische - Kräfte schienen die Stadt zu verteidigen, während sie von einer konföderierten Übermacht eingekesselt wurden.
"Mittlerweile ist die Offensive wahrscheinlich schon in vollem Gange..."
 

Darghand

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"Wäre jedenfalls besser." Maynard versuchte sich anhand der Masse an bunten Pünktchen, die das gerade mal Handteller-große Display bevölkerten, ein Bild der Situation in Sol City zu machen. Der Pixelbrei war kaum aussagekräftig. Das Einzige, was sich mit Sicherheit sagen ließ, war, dass die Überlebenschancen in der Hauptstadt in den nächsten Stunden denen eines Pogostocktesters in einem Minenfeld entsprachen.
"Wir sollten im äußeren Umkreis der Stadt bleiben. Sobald sich ein Sieg abzeichnet, nutzen wir das allgemeine Chaos. Es sollte nicht allzu schwierig sein, irgendwo einen Jäger zu organisieren."
Mit einem kurzen Schwenk manövrierte er die Yamaha um einen dicken Stamm herum. Wenn die Tactcom-Angaben stimmten, bedeuteten sie noch mindestens 3 Stunden Fahrt, ehe Sol City in Sichtweite sein würde. Immerhin war die Morgenkälte verschwunden und die aufgehende Sonne hatte die letzten Nebelschwaden aus dem Dickicht getrieben. Trotzdem fröstelte Maynard. Langsam machte sich auch sein Magen bemerkbar, die letzte Mahlzeit lag schon etliche Stunden zurück.

Schweigend rasten die beiden Söldner durch das Unterholz - es gab nichts, was zu bereden gewesen wäre und es verlangte einiges an Konzentration, die nervösen Hoverbikes ohne Verluste durch den dichten Wald zu lenken. Maynard begann sich zu fragen, ob dieser Planet überhaupt von intelligenten Lebensformen bewohnt war. Außer Rotwild, einigen Affenarten und Vögeln aller Art waren diese Wälder leer, ohne die Anzeichen von wie auch immer gearteter Zivilisation.
Erst nach mehr als einer Stunde stießen sie auf die Spuren des Krieges, der sie überhaupt erst auf diesen Planeten gebracht hatten. Auf einer künstlich in den Wald geschlagenen Lichtung standen die Überreste eines volonischen Militärcamps. Die gefällten Bäume waren wie eine Barrikade zu einem Kreis von etwa 200 Meter Durchmesser aufgeschichtet worden. Von dem Lager war nicht mehr viel übrig. Die Bomben der Konföderierten hatten tiefe Krater in das Erdreich geschlagen und die wenige Vegetation verbrannt. Ausgebrannte Buggy-Wracks lagen neben zerfetzten Zeltbahnen und rußgeschwärzten Flak-Kanonen. An einigen Stellen konnte man noch erkennen, wo Schützengräben angelegt worden waren - aus dem lockeren Erdreich ragten angekohlte und bereits verwesende Hände derer, die noch versucht hatten, sich freizugraben. Über allem lag ein beißender Geruch von kalter Asche und Verwesung.
Maynard drosselte die Maschine und stieg ab. Vorsichtig stieß er die Leiche eines Soldaten an, dem die Wucht der Explosionen sämtliche Gliedmaßen abgerissen hatte. Offenbar hatte eine Vielzahl unterschiedlicher Insekten in seinen Augenhöhlen ein neues Zuhause für sich und ihren Nachwuchs gefunden.
"Der reinste Friedhof." befand Kevin und rümpfte angewidert die Nase. "Was wollen wir hier?"
Maynard zuckte mit den Schultern.
"Vielleicht findet sich was Brauchbares." meinte er und ließ seinen Blick über das Lager schweifen.

Die meisten Bomben waren offenbar in der Mitte eingeschlagen, dort stand nichts mehr oder war völlig verbrannt. Zur Barrikade hin sah es besser aus: die Druckwelle hatte dort zwar auch alles zum Einsturz gebracht, doch war dort nur wenig verbrannt. Maynard stieg über einen bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Torso hinweg und ging auf eine Art Unterstand zu. Die Volonen hatten offenbar einen primitiven Bunker angelegt. Der Eingang war von lockerer Erde verschüttet, doch es blieb noch genug Platz, um hinein zu gelangen. Mit den Füßen voran ließ Maynard sich in das Erdloch hinab. Der Geruch, der auf flüssige wie auch feste Exkremente hindeutete, raubte ihm fast den Atem. Übelkeit stieg in Maynard auf, und nur mit aller Mühe konnte er seinen Magen unter Kontrolle halten.
Aus der Finsternis schoss eine kreischende Kreatur auf ihn zu und stieß Maynard an die Wand. Zwei sehnige Hände packten seinen Hals und drückten zu. Maynard versuchte sich aus dem Griff herauszuwinden, doch die Hände des Anderen glichen mehr einem Schraubstock. Japsend suchte er nach dem Kinn des Angreifers und drückte den Kopf in den Nacken.
'Brich! Jetzt brich schon!' flehte er in Gedanken. Maynards Hand fand einen Weg in seinen Mund, seine Finger umgriffen den Unterkiefer, rissen den Kopf zu sich heran und stießen ihn dann in einer schnellen Bewegung heftig nach links. Knochen knackten und splitterten, und kurz darauf lockerte sich auch der Griff um Maynards Hals. Jetzt erst konnte er die Gestalt richtig erkennen. Es handelte sich um einen Volonen, der um 20 Jahre älter aussah, als er wohl eigentlich war. Die Haare waren verfilzt und ungepflegt, seine Haut spannte sich wie dünnes Leder über seine Schädelknochen. Die Augen lagen in tiefen Höhlen. Der zerrissenen Uniform haftete ein Geruch von Schweiß und Urin an. Maynard schluckte heftig und krabbelte durch den halb verschütteten Eingang zurück ans Tageslicht.
Wie lange mochte der arme Teufel hier schon gefangen in seinem Wahnsinn gelebt haben? Ein Schaudern überfiel Maynard, und dann folgte ein Gefühl, dass er schon seit Jahren nicht mehr kannte. Der Volone erregte so etwas wie Mitgefühl in ihm. Maynards Gedanken gerieten ins Stocken, als er sich dessen bewusst wurde. Seit dem Absturz hatte das Schicksal anderer keine Regung in ihm hervorgerufen, egal, wie grausam es ausgefallen war. Schwerfällig ließ er sich auf einen Erdwall fallen.
Etwas Hartes und Spitzes bohrte sich in seinen Rücken und vertrieb auf schmerzhafte Weise sein Gedankenchaos. Maynard richtete sich auf und wischte mit der Hand etwas Erde zur Seite. Die Ecke einer grünen Metallkiste ragte ein Stück weit heraus. Eilig buddelte er weiter, zog die schwere Kiste heraus und ließ die Verschlüsse aufschnappen. Eine Versorgungskiste, gefüllt mit Verbandsmaterial, allerlei medizinischem Zubehör und einigen Proviantbüchsen.
"KEVIN!" brüllte er zu dem Söldner herüber. "Komm her!"
 

Anora

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"Durch eine Pipeline... Das wird interessant!"
Obwohl Anora nach außen hin gefasst schien und sogar Tatendrang und Zuversicht ausstrahlte, war sie innerlich doch ziemlich aufgewühlt.
Vielleicht sollte sie sich dadurch geehrt fühlen, Teil dieser Mission zu sein, wo sie doch erst seit kürzester Zeit zu Horrigans Einheit gehörte; gerade sie, die doch immer das Risiko und die Gefahr gesucht hatte, oder von ihnen heimgesucht wurde, fast so als wären sie untrennbar miteinander verbunden, gerade sie sollte solch eine Mission doch nicht abschrecken, nicht aus der Bahn werfen können. Dies war der Zeitpunkt an dem sie endlich offiziell beweisen konnte dass dies tatsächlich der Weg war, den sie gewählt hatte. Und doch war der Gedanke, ihr Leben für eine Sache der Konföderation aufs Spiel zu setzen, und das ohne allzu hoch eingeschätzte Gewinnchancen, doch nicht gerade das was ihr ein angenehmes Gefühl verschafft hätte.
Trotzdem würde sie nicht zögern, wenn es soweit war. Ob sie lebte oder starb, was für einen Unterschied machte das schon? Diese Einheit existierte doch genau zu diesem Zweck, und sie war jetzt ein Teil davon. Und das mit Stolz.
Trotz allem selbstsicher grinsend wandte sie dem Raum den Rücken zu.
Sie musste noch ihre Sachen durchchecken, bevor es los ging. Nichts sollte sie behindern können, wenn sie erst einmal unterwegs waren, und außerdem...
Es gab noch ein Geschenk, das sie zu verpacken hatte.
Ob die Nadeln, die sie vorbereitet hatte, wohl ausreichen würden um dem Mutanten das zurückzuzahlen, was er ihr gegeben hatte? Denn nichts gab ihr einen Zweifel daran, dass Daerron noch irgendwo dort draußen sein musste. Und seine Augen würden ihr folgen, dessen war sie sich sicher.
Doch sie hatte nun nicht mehr die Zeit, um ihre Vorbereitungen noch zu verbessern. Von jetzt an würde alles sehr schnell gehen...
 

Sir Firekahn

Konservendose
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"Echobase hier Echofireline. Alle Einheiten Online"
"Roger Echofireline beginnen sie mit Operation Ironstorm"
"Roger Echofireline loggt sich aus"

Horrigan saß auf der Pritsche eines Hovertrucks der sich zusammen mit einigen Versorgungseinheiten hinter der Alphakompanie aufgestellt hatte. Etwas nördlich von ihnen, hinter einem Waldstück waren in langen Reihen die Truppen aufgestellt die in der ersten Welle in die Stadt eindringen sollten. Etwas abseits von ihnen war ein Befehlsunterstand unter einem leise brummenden Schutzschild. Wie ein morgendes Monster gähnten die ersten Häuserruinen der Vorstadt nur ca 2 km davon entfernt. Mit einem plink-klack rastete der Lauf seines Gewehres wieder ein, betont ruhig gab der Marine sich um die aufkommende Frontpanik die sogar ihn übermannen drohte zu umgehen.

Sie würden kurz nach der Alphakompanie durch eine der Ruinen rennen und versuchen sich zu der Pipeline durchzuschlagen. Angesicht des zu erwartenden Wiederstandes würde es eine höllische Angelegenheit werden. Und eines machte ihm noch mehr sorgen: Die Ghosteinheit die in gewohnter Schweigsamkeit unweit von ihnen bewegungslos dasaßen. Doch bevor er den Gedanken zu Ende denken konnte beherrschte er sich wohlweißlich, denn vielleicht war einer der Ghost ein Gedankenleser oder sogar ein PSI Reaver, da waren selbst Gedanken verräterisch. Plötzlich kam Bewegung in die Kompanien und los ging der wilde Ritt, die Marines sprinteten los und Horrigans schlimmste Befürchtungen bestätigten sich, denn aus nahezu allen Ruinen, Löchern oder Gräben flackerte Laserfeuer auf, schon wähnte er sich als toter Mann als die Marines ein lautes Kreischen hörten. Instinktiv duckten fast alle allierten Soldaten in der Nähe sich und Sekunden später schien die Erde verrückt zu spielen, so wild wurde sie von den hunderten Explosionen der schweren allierten Artillerie erschüttert die genau in dem Moment zum Tragen kam.

Horrigan robbte aus dem Schlammloch in das er sich geworfen hatte und sah kurz aus dem Augenwinkel das Chaos an. Wo zuvor noch eine minimale Ordnung einer Vorstadt gewesen war waren nun Krater, Löcher und herumliegender Schutt. Leichen beider Seiten lagen in den Plasmakadenzkrätern. Noch immer kreischten hier und da Lasergeschütze der Volonen und unter dem monotonen Brummen wurden nun die allierten Verbände durch Artilleriebeschuss zersprengt. Fokker stolperte und fiel in einen Graben der über und über angefüllt war mit Fetzen dier er erst nach Sekunden als volonischen Leichen die bis zur Unkenntlichkeit verbrannt waren identifizieren konnte. Offensichtlich eine Hinterhaltstellung und die ahnungslosen Soldaten waren durch einen Volltreffer noch im Warten getöten worden. Als er endlich wieder frei war entdeckte Roy seine Einheit schon etwa 25 Meter weiter vorne wo zum ersten mal auch die Soldaten der noch immer auf den Feind zustürmenden Einheiten zum Feuern kamen. Sie hatten es geschafft die Häuserreihe zu erreichen und nun wurde aus einem Chaos ein Wahnsinn. Überall zischten Laserstrahlen und terranische Kugeln durch die Luft und alles war von dem Dröhnen der Artillerie erfüllt. Sogar durch die Filter hin durch stank das gesammte Schlachtfeld nach Kot, Urin, verbranntem Fleisch und dem beißenden Plasma, der Rauch und die ständigen Treffer in der Umgebung ließen sich auf einen Wettlauf mit den wild blinkenden Anzeigen der Kampfanzüge oder HUDs ein, wer die Soldaten mehr verwirren würde.

Die erste Welle der Terraner brach nahe den Häusern zusammen und nur ein paar Resozialisierte und eine kleine Gruppe Marines die der befehlshabende Offizier nicht einordenen konnte leisteten noch Wiederstand. Unbeeindruckt drehte sich der Conell um und nickte zu dem klingonischen Verbindungsoffizier.
"Wie weit?"
"Bis auf 20 Meter Sir"
"Ausgezeichnet, senden sie Welle II und III."
Unter dem Gebrüll der verstärkten Stimmen sah Horrigan die nächste Alphakompanie von den allierten Linien losrennen und in das Massaker zu rennen. Schon nach wenigen Metern begann das schwere Feindfeuer sie auszudünnen und wo gerade noch ein Soldat um sein Leben rannte lagen nach einem Lichtblitz und einem Donnerschlag nur noch Leichenfetzen und Trümmer herum.
"Das sind nur Resos man"
Fokker, der wie die Eldar und Marines hinter dem Wrack eines volonischen Panzers knapp 50 Meter vor den ersten Straßen der Vorstadt in Deckung lag hatte die Gedanken seines Commanders erraten und hatte auch recht. Was da im Angriff war bestand nur aus Schwerverbrechern wie Mördern und Pädophilen die man geistig "gecleaned" hatte und sie dann auf den Schlachtfeldern verheizte. Trozdem, es waren Menschen, Horrigan konnte sich das ganze nicht mehr ansehen, er blickte durch das Visier seines Gewehres das durch die dauernden Feuerstöße langsam heiß lief.

Die Parseidische Crew an dem schweren Gatlingionenwerfer musste nicht schlecht gestaunt haben als urplötzlich kurz vor ihrem Unterstand ein schwarz gepanzerter Marine auftauchte und wie ein wilder auf sie schoss.
"AGBUK AGBUK KILLENA MOOZRT"
Brüllte der Geschützführer und langsam drehte sich die schwere Waffe auf ihrer Lafette die man in einen getarnten Unterstand der von Außen kaum zu erkennen war montiert hatte. Langsam kam auch der Marine der diese Stellung nicht bemerkt hatte und noch immer wie ein Irrer schoss in das Fadenkreuz der Zielvorrichtung 10 Strich... 8 Strich... 5 Strich.... Der Parseide grinste... Marines gaben 500 Imperiale Cin (Alte volonische Währung) pro Kopf, dicke Fische wie dieser vielleicht sogar 2000. Langsam schloss sich sein Finger um den Abzugsring als er einen kleinen Metallgegenstand durch die Feuerpforte des Unterstand fliegen sah.

Horrigan bemerkte eine meterlange Stichflamme etwa 10 Meter östlich von sich und sah Maverick der unter einem Kopfnicken einen Behälter mit Atomgranaten an seinem Anzug wieder verschloss. Da kamen auch schon die ausgeschwärten volonischen Konterbanden doch noch bevor sie in Reichweite kamen kreischten Dowsers Miniguns auf und fegten weite Löcher in die Reihen. Immer wieder sah man einen Ghost auftauchen, hörte das Klacken eines C10 und dann war er auch schon wieder verschwunden.
"Feste drauf, wir schaffen es."
Doch Horrigan hätte es nicht beschwören sollen. Genau in diesem Moment riss eine mächte Explosion Dowser von den Beinen, seine Miniguns waren überhitzt und hatten anscheinend eine Ladungsexplosion erlitten die den ganzen Koloss einfach gefällt hatte. Hammer und Anvil schafften es den schweren Marine mit vereinten Kräften in ein Haus das etwas abseits der Hautstraße stand: Dort verschanzten sie sich doch die Lage sah böse aus: Dowser war ausgenockt und somit das existenzielle schwere Feuer ausgefallen, Maverick und Professor verschwunden und zwei der Eldar hatten keine Munition mehr und als Fokker ihn entgeistert anschaute bemerkte Horrigan das überall aus seinem Anzug Blut sickerte...

Andrew brach genau vor mir zusammen verdammt der Kerl musste es ja unbedingt herausfordern. Da Hammer, Anvil, Bunny, Valrey und Psycho anscheinend den Feind noch abhalten konnten kümmerte ich mich um Andrew... Doch die Ringe der nahenden Volonen zogen sich enger.
 
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Gimling

Mad Scientist
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Kevin hatte für das kleine zerstörte Lager keine Aufmerksamkeit aufgespart. Auf den ersten Blick bezweifelte er, dass hier etwas zu finden gab, das über die Nützlichkeit eines Zahnstochers hinausreichte. Maynard untersuchte dennoch einige Ruinen in der Nähe. Sollte er doch - Kevin beschäftigte sich derweilen mit dem Computer des Hoverbikes. Es musste eine Möglichkeit geben, an aktuelle Informationen zu gelangen, ohne ihre Position preiszugeben. Insbesondere Patroullienpläne würden hilfreich sein, wenn sie auch nur die Chance eines verirrten Klauenfisches auf Tatooine haben wollten, jemals zu dem Raumhafen zu gelangen...
"Verfluchtes...", murmelte der Söldner, als ihm erneut der Zugriff verweigert wurde. Das Ding war sturer als ein konföderierter Zollbeamter.

"KEVIN! Komm her!", hörte Kevin Maynard brüllen. Er runzelte verärgert die Stirn und machte noch einige Eingaben. Wieder ein "Access Denied". Die Möglichkeiten dieses alten Systems waren nun einmal extrem eingeschränkt, dazu kam noch seine notdürftige Ausrüstung...
Der Söldner ließ erst einmal alles liegen und lief auf die Ruine zu, bei der er Maynard vermutete. Sicherheitshalber machte er seinen Blaster schussbereit. Er fand Maynard, wie dieser eine Art Feldkiste durchsuchte. Dem toten Volonen würdigte er nur einen beiläufigen Blick.

"Nicht schlecht, die medizinische Ausrüstung könnten wir noch gebrauchen - aber volonische Rationen kriegt man schlechter runter als yagolische Nachteidechsen, obwohl sie sich nicht in der Speiseröhre winden."
Der Söldner berichtete seinem Begleiter auch von seinen gescheiterten Versuchen, die neuesten Tac-Com Daten herunterzuladen.

"Wenn wir nur eine Art Comm-Terminal finden könnten... sogar zivile Geräte wären für unsere Zwecke besser geeignet als dieser veraltete konföderierte Serien-Mist."
 

Nebressyl

Knuddeliger Incubus
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Mit Würde und Stolz hatte sich der kleine zwölfköpfige Trupp unter Valreys Führung nach allen Vorbereitungen in die Reihen der konföderierten Streitkräfte eingeordnet. Durch deren Masse war es nicht möglich für die Gardisten von ihren Ausgestossenen Abstand zu halten. Da konnten sie machen was sie wollten. Nun mussten sie zusammen arbeiten. Sonst wären sie alle zu ihrem sicheren Tode verurteilt. Widerwillig aber stetig zunehmend war dieses Bewusstsein auch in dem Auftreten und den Handlungen der Gardisten, wie auch der Ehrengarde, spürbar. Für einen kurzen Moment in der Ruhe, oder sollte man besser sagen der Unruhe, vor dem Sturm überkam Valrey ein zufriedenes Lächeln unter seinem Kampfhelm. Wenn alle elf unter seinem Kommando zu dieser notwendigen Einsicht kämen würden ihre Erfolgsaussichten um einiges verbessert werden. Als das Zeichen gegeben wurde brach das grosse Chaos aus. Aus den Häuserruinen hagelte nur so das Lasergewitter um ihre Ohren. Alle Waffentypen, kleine bis hin zu schweren Waffensystemen waren auf beiden Seiten vertreten. Seine Order für die ersten Meter waren eindeutig. Rennen was ihre kräftigen Beine hergaben. Dark Eldar waren, wie auch ihre Artgenossen, nicht gerade für ihre Langsamkeit bekannt. Es galt erstmal die freie Fläche zu überwinden und zu den Trümmern der Vorstadt zu gelangen. Dort würden sie dank der Deckung eine eindeutig bessere Feuerpostition haben! Kurz nachdem ihr Ansturm angefangen hatte war durch das Sperrfeuer der alliierten Artillerie das Chaos komplett. Er hatte den Kontakt zu seinen Leuten verloren. Hoffentlich würden sie sich in dem Chaos nicht gegenseitig an die Kehle gehen. Allerdings wäre das nicht die Art der geächteten. Für sie gab es nichts wichtigeres als ihre Ehre, und die ihrer Familie wiederherstellen zu können. Überall um ihn herum explodierten Geschosse, sei es von ihrer Seite oder den Volonen. Körper wurden zerfetzt - Blut spritzte. Schlamm, Dreck, Staub und Trümmerteile flogen in alle Himmelsrichtungen. Verletzten manchen Soldaten durch ihre Wucht. Die Verwirrung und das vorherrschende Chaos waren auf beiden Seiten perfekt. Endlich erreichte er einen Mauervorspung und warf sich im letzten Moment, von einer Gatling verfolgt, in dessen Deckung. Im Wirrwarr des Kampfes und dem dichten Dunst der heisslaufenden Waffen beider Seiten erkannte gut 30 Meter vor sich das Wrack eines volonischen Panzers. Mehrere Soldaten nutzten ihn offensichtlich als Deckung. Zu seiner Erleichterung erkannte er Fokker unter ihnen und auch Draj’khûl, den einzigen Beer’chayn in seinem kleinen Kommando. Es war doch wahrlich erstaunlich, dass gerade der Mann mit der schwersten Waffe wohl am weitesten vorgedrungen war. Ab sofort würde es auch für seine Leute interessanter werden. Denn nun galt es für sie zu kämpfen. Daher hatte er selber seinen sonst schweren Doppelmelter durch einen Netronblaster mit Präzisionsvorrichtung ausgetauscht. Durch ein grösseres Loch in der Mauer suchte er nach leichtsinnigen Volonen. Durch ihre Anzahl fand er auch genug freiwillige Ziele um sie von ihrem erbärmlichen Leiden des Lebens zu erlösen. In rascher Folge feuerte er einen Schuss nach dem anderen ab. Er konnte nur hoffen, dass seine Leute es ihm gleich taten und ihre Verluste in der Menge der Konföderierten nicht so enorm waren, wie deren. Nur einen kurzen Augenblick hatte er sein Augenmerk auf die zweite Welle gerichtet und war schockiert über dieses Schlachtfest. Doch blieb ihm keine Zeit darüber nachzudenken. Es gab genug zu tun. Schliesslich lenkte ihn eine Explosion zu seiner linken ab. Er sah nur noch den Koloss von Marine in einer grossen Rauchwolke zu Boden gehen. Ohne lange nachzudenken sprintete er hinter seiner Deckung hervor. Anvil und Hammer waren jedoch vor ihm da und begannen bereits ihn unter feindlichem Beschuss in die Deckung eines Gebäudes zu ziehen. Hier musste keine Frage gestellt werden. Valrey gab ihnen prompt Feuerschutz. Schliesslich gelangten sie in den Schatten des nur teilweise zertrümmerten Gebäudes. Zu seiner Freude hatten die beiden Ber’isae ebenfalls hier Unterschlupf gefunden. Allerdings hatte weder Lisian, noch Ovar’thén noch Energieklips für ihre leichten Blaster. Aber ihr eigentliches Können lag auch im direkten Kampf im Angesicht des Feindes. Daher machte sich Valrey keine Sorge über diesen Zustand. Allerdings erkannte er die schweren Verletzungen Horrigans. Das war kein gutes Zeichen. Mit einigen Marines des 999sten konnten sie noch die anrückenden Volonen von der Hauptstrasse abhalten. Doch dies wäre nicht mehr lange möglich. Denn auch er hatte bereits seinen zweiten Clip eingelegt. Nur noch zwei würden ihm danach zur Verfügung stehen. Bei den Alliierten stand die Munition noch schlechter.
Doch da geschah schon fast ein Wunder. Aus dem Nebel des Krieges schritten plötzlich fünf Schatten und positionierten sich in nur leichter Deckung einige Meter vor dem Haus. Genau zwischen den näherkommenden Volonen und den angeschlagenen Kämpfern in dem Haus.

"Bryè'harzôn therûl!"
Das waren wahrlich gute Nachrichten. Wie eine geschlossene Person gingen alle fünf gleichzeitig in die Knie, legten ihre Waffen an und feuerten ohne Unterlass in die Reihen der Feinde. Die Energiegeschosse ihrer Replikatorwaffen durchlöcherten einen Volonen nach dem anderen. Körperteile wurden abgerissen. Und doch stockten sie nicht in ihrem Vormarsch. Aber nun waren wieder sieben seiner Leute bei ihm - und ein kleiner Funken Hoffnung auf Erfolg kehrte wieder zurück in sein Herzen.

******

Mit viel Mühe und sehr wahrscheinlich nicht ganz unerkannt gelangten die drei Bedhogen durch das Tachyonengitter der konföderierten Zerstörer und Fregatten. Dennoch hielt sie keiner auf. Vielleicht erschienen sie ihnen nicht mächig genug - oder sie hatten keine Ahnung wer sich an Bord dieser drei leichten Jäger aufhielt. Die Konturen der Planetenoberfläche wurden langsam sichtbar. Mehrere Male musste sie kleineren Bombergeschwadern auf dem Rückflug zu ihren Trägern ausweischen. Ansonsten hielten sie die strickte Funkstille ein. Währenddessen zerbrach sich ein jeder seinen Kopf. Ena’ly hoffte, dass ihr PLan aufgehen würde. Sie wusste was davon abhängen würde. Genau das machte ihr zusätzliche Kopfschmerzen. War ihre Falle noch unentdeckt? Würden ihre Opfer ihr immer noch ungeahnt ins offene Messer rennen? Und wie weit könnte sie Triviel in all seiner Geheimnistuerei vertrauen? Wem war er wirklich loyal ergeben?
Es langte ihr schon, dass sie an der Loyalität ihres alten Lehrmeister Sys’léhn zweifeln musste. Alle Informationen, die sie bisher erhalten hatte sprachen nur zu eindeutig gegen ihn. Einst stand für sie fest, wenn alle Gerüchte stimmen würden und ihre Botin, eine ihrer zuverlässigsten Agentinnen, versagen oder auf Taube Ohren stossen würde und auch sie versagen würde, dann wäre das Chaos in ihren Reihen komplett. Ihre einzigste Hoffnung war rechtzeitig zu kommen - und das ihr fehlen an Bord der Da’ruk Enyahr nicht zu ihrem Scheitern führen würde.

Sys’léhn sass still in seinem Pilotensitz. Wenn er die Hände nicht an der Navigationskonsole gebraucht hätte, hätte er sich sicherlich vor Nervosität die Fingernägel abgekaut. Er war schon seit ihrem Start innerlich aufgebracht und zunehmend unruhiger geworden. Wieivel wusste seine 'Herrin' wirklich? Hatte sie einen Verdacht? Warum bestand sie auf diese unmögliche Mission? Einst stand für ihn fest - damit hatte sich einiges geändert. Er erinnerte sich nur zu gut an Bilans Gesicht, als er davon erfuhr. Was bezweckte sie damit? Wie ein hyperaktives Kind schob er sein Gesäss auf seinem Sitz ständig hin und her. Das alles gefiel ihm ganz und gar nicht. Worauf hatte er sich da nur eingelassen? Und warum hatte er ständig dieses blöde Gefühl, dass dieser Triviel ihn angrinsen würde?
 

Nebressyl

Knuddeliger Incubus
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Stetig und ohne Unterlass donnerten die dreiläufigen Energiewaffen ihre vernichtenden Salven in die Reihen der Feinde. Während einer der Geächteten nachlud gaben ihm die anderen Feuerschutz. Dennoch rückten die Volonen von Deckung zu Deckung immer näher. Jede Lücke, die die Bryè'harzôn erzielten wurde prompt von neuen Soldaten gefüllt. Als wären sie in ihrer Anzahl unendlich viele und gefühlslos, fast schon maschinenhaft im Verhalten, kamen sie dem Haus unangenehm nahe. Ein kurzer Blick Valreys zu Lisian und Ovar'thên langte und sie aktivierten ihre todbringenden Warpklingen. Mit einem hörbaren Flirren traten die krummen Energieklingen aus ihren Rüstungen hervor. Nun würde langsam ihre Zeit kommen ihr Können unter Beweis zu stellen. Jede Deckung nutzend rückten sie so weit es ihnen möglich war ungesehen an die anrückenden Feinde heran. Es wäre früher oder später ihr sicheres Ende bei dieser unbeschreiblichen Menge - doch dafür hatten sie immer trainiert. Es war ihre Berufung als Krieger im Kampf zu sterben, wie für jeden anderen El’dray Dehn auch. In Lauerhaltung kauerten sie gute fünf Meter voneinander entfernt während die Geschosse der Volonen und der Geächteten immer wieder an den Mauerstücken vorbeifegten.
Erst jetzt bemerkte Valrey die wirklich missliche Lage im Haus. Äusserst bestürzt registrierte er die anscheinend schweren Verletzungen eines der wenigen Menschen, die er je als Freund bezeichnet hätte. Ohne Rücksprache zu halten tat er das, was er als notwendig empfand. Er setzte seinen Tri-Band Kommunikator des Helmes ein mit der Hoffnung, die gewünschte Person zu erreichen.

"Hier Day'nor Valrey dre‘ Eldorad, benötigen dringend medizinische Hilfe und jeden noch lebenden Krieger zur Unterstützung!"
Voller Hoffnung auf baldige Antwort seiner fehlenden Leute stand er im Türrahmen. Doch ncihts geschah. Anscheinend waren die Scrambler der Volonen hier schon zu stark um sogar ihre komplizierten Tri-Band-Kanäle zu blockieren. Während er Horrigan immer mehr Blut verlieren sah wurden seine Augen leicht feucht. War er doch wahrlich der einzigste, dem er je vertraut hatte. Keinem anderen alliierten Offizier würde er je solchen Respekt und Achtung entgegen bringen. Selbst als sie sich kennen lernten hatte er ihn nie in dem Sinne als Feind und Gefahr betrachtet. Die erste Träne ran gerade verborgen unter seinem Helm seine schmale Wange herunter als er ein schrilles Pfeifen vernahm. Ein Blick auf die Strasse zeigte die Volonen in unmittelbarer Reichweite der beiden Beri'sae. Es war nur eine Frage von Sekunden, dass sie sich auf die feindlichen Kräfte stürzen würden. Über Funk ertönte plötzlich eine dominante männliche Stimme im stolzen Bye'rhan.

"Beer'chayn aithûl!"
Ein ermutigendes Lächeln trat wieder über das traurige Gesicht mit den feuchten Augen des Day'nor. Wenigstens würden die Volonen jetzt eine ordentliche Abreibung kassieren. Kaum erklang der Spruch durch das Tri-Com seines Helms als alle fünf Bryè'harzôn sich zwischen die Trümmer der Strasse warfen. Auch die beiden Beri'sae legten sich so flach auf den Boden, wie es ihnen nur möglich war. Schon donnerte eine Lichtfackel den anrückenden Streitkräften entgegen und löste eine herrlich anzusehende Energieexplosion mitten unter ihnen frei. Sofort folgte ein starker Laserstrahl, der wie ein lebendes Wesen von Volonen zu Volonen hüpfte und diese unter lauten Schmerzenschreien in lebende Fackeln verwandelte. Dies war fürwahr die Macht des Ber'et Kvara'djin. Keinen Augenblick zu spät erschien Draj’khûl mit seiner schweren Unterstützungswaffe nachdem Dowsers Minigungs sich in ein Wohlgefallen aufgelöst hatten! Nun konnte er ihre Lage betreffend erstmal durchatmen. Der Vorstoss wäre nun sicherlich erstmal gestoppt. Doch machte er sich immer noch Sorgen um den Commander.

"Wer brauch meine Hilfe, Herr?"
In diesem Moment kam sie ihm vor, wie die Stimme eines Engels. Auch wenn sie seine Augen nicht sehen konnte ahnte Pench'jay, was in ihrem Lord gerade vorging.

"Commander Horrigan hat es offensichtlich schwer erwischt. Kannst du ihn wieder auf die Beine bringen?"
"Ich werde sehen was ich tun kann."
Noch während des Satzes hatte sie sich von ihm abgewendet und betrat das Gebäude. Voller Tatendrang machte sie sich an die Arbeit um zu retten, was noch zu retten war. Doch wurde seine Freude ebenso schnell wieder getrübt. Jithûan, die zusätzliche Gardistin lief im Schatten des Gemäuers auf ihn zu. Neber ihr humpelte Berak. Nur zu offensichtlich konnte man an seinem geschienten Bein erkennen, dass es ihn erwischt hatte.

"Was ist passiert?"
"Ein Volltreffer, Herr. Es hat ihm das Knie durchgeschlagen."
"Ich werde durchhalten, mein Day'nor. Oder denkt ihr etwa, dass ich euch alleine den ganzen Ruhm einstecken lasse?"
Die Zweifel seiner Worte klangen nur zu deutlich an Valreys Ohr. Dennoch hatte er Berak in der kurzen Zeit gut genug kennengelernt, dass er wusste, er könnte ihn nicht davon abbringen. Er sah sich für ihn und seine Sicherheit verantwortlich - auch in der Schlacht. Und sollte es ihm das Leben kosten!

******

Nun brach Sys’léhn in seiner mürrischen Stimmung die Funkstille.

"Ena'ly, denkt ihr wirklich, dass sich die Flak der Volonen von unseren optischen Schutzschilden irritieren lässt? Der werden uns vom Himmel pflücken, wie reife Kirsawbeeren. Das wisst ihr so gut wie jeder andere auch. Spätestens bei einer geglückten Landung, die wohl recht unwahrscheinlich ist, werden sie uns in Empfang nehmen!"
"Sys’léhn, hab ich euch nach eurer Meinung gefragt. Es ist unsere Pflicht, es zu versuchen. Komme da, was wolle. Also haltet die Funkstille ein. Triviel kümmert sich um die Landezone. Es ist für ihn nicht das erste Mal!"
Die Worte blieben ihm im Halse stecken. Was musste er da gerade hören? Dieser schattenhafte Anflug einer Person war schon mindestens einmal auf Alpha Draconis VIII? WAs hatte er auf diesem feindlichen Sperrplaneten zu suchen gehabt. Waren doch weder Eldar, ganz zu schweigen die Dark Eldar Freunde der Volonen. Um es besser auszudrücken - die Rassen hassten sich wahrlich. Freundschaften hätten auf dieser Basis keine lange Lebensdauer. Was hatte er dann also dort zu suchen gehabt? Der Schatten, der sich seiner seit dem Aubruch zunehmend bemächtigt hatte verdunkelte seine Gedanken immer mehr. Sein Auftrag stand auf wackeligen Füssen. Und er spürte es. Solange er nicht wusste, was mit diesem mysteriösen Mann war, musste er still halten. Das schlimmste, was er befürchtete, wäre ohnehin vom Feind entdeckt zu werden. Doch die Definition Feind konnte man hier eigentlich nicht wirklich verwenden. Seine Stirn lag in Falten. Die Gedanken quälten ihn zunehmend.
Und sein wachsamer Geist warnte ihn verstärkt, dass dieser verschwiegene junge Mann stetig zu ihm blickte - mit einem verwegenen Grinsen im Gesicht!
 

Sir Firekahn

Konservendose
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Horrigan lag auf dem Boden des Raumes, die massiven Platte die seinen Brustkorb schützte war aufgeklappt und die Wunde etwas schräg rechts von seinem Herzen schimmerte voll Blut das von den Medostims seines Anzuges schon am fließen gestillt war. Dennoch konnten schwere innere Verletzungen binnen weniger Minuten das Ende eines Soldaten bedeuten.

Bunny schaute kurz durch ein Loch in der Decke, sie hatte sich im zweiten Stock ein Scharfschützeloch gebaut.
"Hilf ihm nun mal einer"
Fokker feuerte aus einem kleinen Raum nebenan auf die wilde Situation auf der Straße und brüllte nur:
"VErdammt Valrey machen sie was, sie haben einen Arzt dabei wir nicht! Wo steck Prof eigentlich?"

Während sich ein Eldar um den Marine kümmerte meldeten sich die vermissten Mitglieder der Truppe: Maverick saß mit ein paar Infateristen der Army in einem kleinen Erdloch und Hammer und Anvil hatten es zusammen mit Professor in einen volonischen Bunker geschafft wo sie von einem Panzer am flüchten gehindert wurden.
Aber Fokkers Gedanken, sofern sie sich nicht beim feuern, laden und zielen in Beschlag benommen wurden waren bei seinem verletzten Kumpel. Horrigan hatte schon öfters was abbekommen, aber ein Plasmatreffer der ätzt und das so nahe am Herz... Mehrmals verfluchte er die Plasmagranaten der Volonen die unter ungüstigen Umständen um den Körperpanzers eines Marines, sogar eines mit den schweren Anzügen, herumkamen und den Körper direkt verletzten.
 

Anora

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Die Luft in dem leicht abseits gelegenen Haus flirrte leicht, was von den Marines, die derzeit andere Sorgen hatten, jedoch unbemerkt blieb. So blieb die Ghost auch einige Zeit nachdem sie ihre Tarnung aufgegeben hatte noch ungesehen.
Ihre PSI-Kraft, die sowieso schon geringer war als die einer normalen Ghost, welche die Ausbildung in einer der Akademien abgeschlossen hatte, war vollkommen erschöpft, und sie konnte von Glück reden es noch bis hier her geschafft zu haben.
Im Gefecht war sie ein Stück weit von den anderen getrennt worden, was ein tödlicher Leichtsinn war, der in jedem anderen Fall mit dem Tod bestraft worden wäre. Sie hatte es wohl einzig ihrer Tarnung zu verdanken, dass sie noch am Leben und, wenn man von wenigen, unbedeutenden Kratzern absah, weitgehend unverletzt war. Es hatte sie einige Mühe gekostet, das Haus zu finden, in dem sich die Marines verbarikadiert hatten, doch irgendwie hatte sie es geschafft, und sie war in Sicherheit. Vorerst.
Ruhe wäre jetzt etwas, das sie bitter nötig hätte, doch daran war kein Gedanke zu verschwenden, wollte sie nicht mit dem Wissen sterben, nicht alles Mögliche versucht zu haben, um diese Situation zu ihren Gunsten zu wenden. Sie sollte...
In diesem Moment streifte ihr Blick den am Boden liegenden Horrigan. Gerade hatte sie nach oben zu Bunny gehen wollen, um es dieser Ghost gleich zu tun, denn zu etwas anderem wäre sie im Augenblick eh nicht fähig gewesen, doch nun hielt sie mitten in der Bewegung inne.
Horrigan war schwer verletzt. Sehr schwer sogar. Selbst jemand wie sie, die sich im Bereich der allgemeinen Medizin so gut auskannte wie ein Fisch an Land, konnte mit einem Blick feststellen, dass er mehr Verletzungen davongezogen haben musste, als man jetzt noch sehen konnte.
Ausgerechnet er...
Wären die Gedanken der Ghost im Moment nicht auf ganz andere Dinge gezielt, hätte sie sich vermutlich darüber gewundert, dass sie seltsamerweise keinen Hass gegenüber diesem Mann empfand, der sich als einer der meistgesuchtesten Verbrecher des Universums herausgestellt hatte. Aber wie sollte sie auch? Schließlich war Krieg...
Anora biss sich so fest auf die Lippen, dass diese zu bluten anfingen, drehte sich um und setzte die bereits angefangene Bewegung fort. Innerhalb weniger Sekunden war sie bei Bunny.
Sie kannte sich weder in Medizin noch in einem ähnlichen, hilfreichen Bereich aus, so dass alles, was sie unten tun konnte, im Weg stehen gewesen wäre. Hier aber konnte sie wenigstens versuchen, ein paar der Angreifer ins Jenseits zu befördern, um damit ihren eigenen, geringen Beitrag zu leisten.
 

Darghand

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"Ein Tact-Com?" echote Maynard stirnrunzelnd und strich sich nachdenklich über die Glatze. Der kleine Holzbunker, in dem der Halbirre gehockt hatte, war schon ein außergewöhnlicher Glücksfall gewesen. Angesichts der Verwüstung, die die allierten Bomben in dem Lager angerichtet hatten, war es mehr als unwahrscheinlich, hier ein Tact-Com zu finden, das aus mehr als zusammengeschmolzenen Platinen und Kondensatoren bestand.
Ratlos suchten seine Augen die trostlose Umgebung ab, ehe sein Blick an einem zylinderförmigen Ding mit kleinen Blechflügeln hängenblieb. Maynard's künstliches Auge zoomte das Bild heran. Beim Näherkommen war es eindeutig als Stratosphären-Fallbombe zu identifizieren, ein satellitengelenkter Sprengsatz.
Er winkte Kevin zu sich heran, der skeptisch vor dem Blindgänger stehen blieb.
"Hätte nicht gedacht, dass die Konföderation heute noch Fehlzünder herstellt."
"Pack mit an, das Ding rauszuziehen, vielleicht können wir die Receivertechnik mit den Billig-Coms der Hoverbikes koppeln."
Kevin schüttelte den Kopf.
"Hast du so ein Ding jemals entschärft?"
"Irgendwann ist immer das erste Mal. Außerdem hat die Bauart immernoch einen Aufschlagzünder, keine eine Infrarotabstandsmessung. Das ist ein Bunkerknacker, der erst bei Kontakt mit harten Grund hochgeht. Die aufgewühlte Erde hier war einfach zu weich. Also kein sehr hohes Risiko."
Die Vorstellung, von einer Bombe mit 13 GW Sprengkraft in seine Einzelatome zerlegt zu werden, behagte Kevin nicht sonderlich, dennoch willigte er ein. Gemeinsam zogen sie den Blindgänger wie einen überdimensionalen Dartpfeil aus dem lockeren Erdreich. Aus dem vorderen Ende ragte eine 30 cm lange, fingerdicke Nadel heraus. Vorsichtig umfasste Maynard den Zünder und schraubte ihn aus der Fassung.
"Kinderspiel." stellte er fest.
Mit dem verkohlten, grifflosen Feldmesser eines toten Volonen hob er die Verkleidung an und brach die Nieten heraus. Zum Vorschein kam die gesamte Steuerungselektronik. Zumindest auf den ersten Blick schien sie intakt und vom Aufschlag nicht beschädigt worden zu sein.

Fast eine halbe Stunde später hockte Maynard noch immer vor seinem Hoverbike und versuchte, die langen Platinen mit einem Geflecht aus dünnen Kabeln und einfachen Drähten zu verbinden, das aus dem Bike herausragte.
Kevin schmiss schon seit geraumer Zeit Steine in einen nahen Krater.
"Dauert das noch länger?" fragte er entnervt und wandte sich von seinem Zeitvertreib ab, nachdem er den letzten Brocken über den Krater hinaus geschleudert hatte.
"Mit ein paar mehr Widerständen und richtigem Werkzeug wär das alles kein Problem." erwiderte Maynard, und verzwirbelte die blankliegenden Enden eines roten Kabels mit einem blauen. "Ich weiß nicht, was älter ist: die Technik in der Bombe, oder die im Hoverbike."
Das Display des Tactcoms blitzte kurz auf, ehe es wieder schwarz wurde.
"Shit." konstatierte Maynard, und rupfte die soeben verbundenen Kabel wieder auseinander. Er griff in ein Sammelsurium aus Elektronikbauteilen, die einst für die Steuerung der Bombe zuständig waren. Mit einer Fingerspitze gummiartigem Silikonöl klebte er ein ausgefranstes Datenkabel an die Platine. Nichts passierte.
Doch dann fing das Com an zu rauschen, der kleine Monitor zeigte ein nichtssagendes grau-weißes Schneegestöber, ehe ein klares Satellitenbild von Sol City erschien. Jede Sekunde erschien ein Update der Lage. Rote Spots zeigten die Stellen, an denen Sekunden später ferngelenkte Raketen einschlugen. Welche Einheiten auf die Stadt zurückten, ließ sich auf dem kleinen Display nicht erkennen. Aber die Stärke der Truppenverbände und ihre Marschrichtung ließ sich einwandfrei bestimmen.
Maynard fingerte an den wenigen Buttons des Coms herum, um an eine herangezoomte Übersicht des Raumhafens zu gelangen. Eine Überzahl grüner Punkte kroch über das Bild in Richtung der Stadtmitte, während die gelben, volonischen Punkte stetig weniger wurden. Maynard zoomte heraus, und sah von Norden die allierte Nachhut anrücken.
"Beeilen wir uns. Wir haben nur ein kleines Zeitfenster. So, wie's aussieht bleiben zwischen dem Abrücken der Frontlinie und der Ankunft der zweiten Welle nur 15 Minuten."
 

Nebressyl

Knuddeliger Incubus
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Trotz der aktuellen Situation schwand ihm nicht der Mut. Valrey wusste vorweg auf was er, sie, sich eingelassen hatten als sie diese Mission annahmen. Doch hatte er weder mit so einer raschen Gegenoffensive der Volonen gerechnet. Ganz zu schweigen von ihren Verletzten. Berak konnte noch kämpfen. Doch der Commander machte ihm die eigentlichen Sorgen. War er auch nicht der altgedienteste Soldat, so hatte er während der vielen Jahre seines Freischerlerlebens im All gelernt, welche Waffen er im Kontakt meiden sollte - und Plasmagranaten gehörten dafinitiv dazu. Kannte er die Wirkung ihrer eigenen Plasma- und Melterwaffen doch nur zu gut um ihre Auswirkungen und Gefahren für die Opfer zu kennen.
Während seine Gedanken abschweiften versuchte er wieder ihre Lage abzuschätzen. Doch der momentane Stand ihres Aufenthaltes war zu ihren Gunsten. Draj’khûl leistete mit seinem schweren Geschütz ganze Arbeit. Und die wenigen, die seiner Waffe entkamen wurden von Bunny und Anora im Obergeschoss kalt gestellt. Um das Risiko eines Querschlägers zu vermeiden zogen sich die beiden Ber’isae, wie auch die fünf Bryè'harzôn, hinter das Fegefeuer des Multiphasers. Valrey war klar, dass die Volonen nicht lange brauchen würden um festzustellen, dass sie an dieser Stelle nicht durchbrechen konnten. Aber was wäre, wenn sie es schaffen würden von hinten zu kommen. Durch die erste Verteidigungslinie der Stadt waren ihre eigenen Reihen nicht wirklich dicht genug, um so ein Manöver zu verhindern. Zu ihrer eigenen Sicherheit musste er handeln. Also gab er an die fünf Geächteten den Befehl sie von hinten her abzuschirmen und an zu melden, sobald die Verbündeten, wie auch die Volonen von der Seite heranrücken sollten. Unter anderem galt der Befehl zu vermeiden, dass sie versehentlich auf die eigenen, die konföderierten Kräfte das Feuer eröffneten. Diesen Fehler hatten sie bereits einmal auf diesem Planeten getan. Es brauchte keine Wiederholung!
Die beiden Spezialisten im Nahkampf, Ovar'thên und Lisian, hatten die Order den Beer'chayn vor direkten Angriffen zu bewahren. Durch seine schwere und unhandliche Waffe war er in einem Face-to-Face Kontakt mit dem Feind trotz seines aussergewöhnlich trainierten Körpers absolut hilflos ausgeliefert.

Nun war er mit der augenblicklichen Situation recht zufrieden. Als er in den halb zerstörten Raum wieder eintrat trübte sich jedoch seine Stimmung erneut. Obwohl Berak inzwischen an einem Fenster zur Strasse hin mit seinem Netronblaster Stellung bezogen hatte um möglichst von Nutzen zu sein wirkte hier alles sehr düster.
Pench'jay tat alles ihr mögliches um den Commander zu retten. Doch schien sie alleine nicht wirklich erfolgreich zu sein. Mit raschen Schritten trat er auf sie zu.

"Alles in Ordnung? Wie sieht es aus?"
Die formlose und direkte Ansprache ihres Lords überraschte die für ihre Verhältnisse junge Frau. Doch sie zögerte keine Sekunde um ihre Meinung kund zu tun. Aus Fairness den Marines gegenüber sprach sie Valrey in der Sprache der Allianz an, anstelle, um die Form zu wahren, in ihrem gebräuchlichen Bye'rhan.

"Es ist eine reine Plasmaätzung. Keine komplizierten Zusatzstoffe. Ein Fortschreiten der Ätzung kann ich problemlos stoppen. Doch brauch ich jemanden mit medizinischen Grundkenntnissen, der mir assistiert - und das so schnell wie möglich!"
Sie schluckte kurz. Augenblicklich war dem Day'nor klar, dass es nicht wirklich gut um seinen, wenn man es so sagen konnte, Freund stand. Daher war ihre Ergänzung nicht mehr wirklich notwendig. Dennoch hängte sie sie für alle Mithörenden noch an.
"Sonst kann ich nichts mehr für ihn tun ausser zu den Göttern beten, dass die Ätzung schnell stehen bleibt und keine Lebenswichtigen Organe des Commanders angreift. Vom Herzen ganz zu schweigen."
Das hörte sich wirklich nicht gut an. Für einen Dark Eldar war es wichtig in seinem Können so gut zu sein, dass er alle Eventualitäten selber meistern konnte. Die Götter riefen sie nur bei zeremoniellen Feiern und in der höchsten Not an. Eine leichte Verzweiflung überkam ihn. Waren seine geringen medizinischen Kenntnisse garantiert nicht ausreichend genug um ihr eine helfende Hand zu sein. Mit einer angeschlagenen und dennoch kräftigen Stimme richtete er sich an alle Anwesenden im Gebäude.

"Ihr habt sie gehört. Verfügt wer über die medizinischen Grundkenntnisse um helfen zu können?"

******

Die Planetenoberfläche rückte immer näher. Die ersten grösseren Konturen von Landschaft und Besiedlung von Alpha Draconis VIII wurden sichtbar. Seitdem sie problemlos die Tachyonengitter der konföderierten Flotte hinter sich gelassen hatten war die Stimmung sehr gespannt. Ena'ly spürte das Misstrauen Sys’léhns Triviel gegenüber. Sie selber konnte sich seinen Einfluss auf sie nur bedingt erklären. So hatte sie ihn doch nie persönlich in Aktion erlebt. Doch dies holte sie ja augenblicklich nach. Sie mochte seine direkte Art. Manchmal könnte man sogar meinen, dass sie sich in ihrer strengen und dominanten Art zu diesem mysteriösen jungen Mann hingezogen fühlte. Aber dies sollte sie nicht in ihrer Entscheidungskraft beeinflussen. Sie hatte ihre Gründe weshalb sie für diesen Einsatz eben genau diese beiden Spezialisten gewählt hatte anstelle von Agenten, die sich auf keinen Bereich spezialisiert waren und alles beherrschten.
"Koordinaten übermittelt, Herrin!"
"Gut Triviel."
Als sie die von Triviel bevorzugte Landezone jedoch sah kamen ihr starke Zweifel. Es war inmitten eines dicht- und noch dazu hochgewachsenen Waldes an der Ostseite von Sol City. Wo wollte er da bitte landen? Garantiert würde sich ihr ehemaliger Lehrmeister auch sofort zu Wort melden und gegen die Landezone protestieren. Leider wüsste sie nicht, wie sie seine Bedenken zerstreuen könnte. Auch wenn ihre Bedhogen klein waren und nur einen Bruchteil des Platzes eines Aen'guilen benötigten, so waren sie immer noch zu gross um mitten in einem dichtbewaldeten Terrain zu landen. Kaum war die Befürchtung gedacht schon öffnete sich sein Kanal.

"Ena'ly, Herrin, dass ist nun garantiert nicht euer Ernst. Wir werden beim Versuch draufgehen dort den Planeten zu betreten. Es ist viel zu nah an der Stadt. Zwei Meilen sind keine Entfernung. Das wisst ihr selber nur zu gut. Die planetare Verteidigung wird uns vom Himmelsgestirn blasen! Ausserdem werden wir genau dort nie den Boden berühren können. Höchstens die Baumwipfel werden unsere Landeschienen abreissen."
Der in die Jahre gekommene Attentäter donnerte die Herrin der Garde Mordo'gath mit seinem Wortschwall wortwörtlich in ihren Sitz. Sie war nicht in der Lage darauf etwas zu antworten. Verstand sie ihn dieses Mal doch leider nur zu gut. Dennoch traute sie Triviel. War er doch der einzigste, der es geschafft hatte bei intakter Verteidigung des Planeten noch vor dem Angriff der Konföderation mehrmals zu landen und wieder zurückzukehren. Trotz all ihrer Zweifel und einem starken inneren Kampf, den sie nun bestritt, wollte sie ihm vertrauen. Aber wie konnte sie sich gegen Sys’léhns zunehmende verbale Attacken verteidigen - vor allem wenn sie offensichtlich gerechtfertigt waren.

"Du Ungläubiger jammerst wie ein Waschweib. Wäre die planetare Verteidigung das, was sie einmal war hätten dich die Volonen schon längst in deine Naturelemente zerbombt! Halte die Funktstille und folge meinen Anweisungen - sonst bin ich es am Ende noch, der dich vom Himmel bläst!"
Da war die Rettung. Triviel sandte seine wohlgewählten Worte wie eine Hauptangriffsstreitmacht gegen den schon fast legendären Agenten. Trotz seines Rufes und seines Status, der ihn fast unantastbar machte, zeigte der junge Eldar wenig bis keinen Respekt ihm gegenüber. Diese Worte der Schande und das Verhöhnen dieses jungen Mannes trafen den dickköpfigen aber dennoch einsatzerprobten alten Eldar mit voller Wucht. Auch wenn es nicht das Vertrauen zwischen ihnen steigerte, was auch nicht Triviels Absicht war, erzielten sie doch ihre ganze Wirkung. Denn Sys’léhn schwieg bis zum direkten Anflug der Koordinaten in seiner Ehre gekränkt. Aber eines schwor er sich. Dieser eingebildete Anfänger würde für diese Frechheit bezahlen müssen. Ort und Zeit hatte er auch schon festgelegt!
 

Sir Firekahn

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Mittlerweile hatte sich das Schlachtbild erneut gewendet. Durch den Einsatz Munitionsunabhängiger Fregatzlinsen die auf Fregatz, selbst von den besten Physikern der Allianz nie wirklich verstandenem, letztem Theorem aufbauten hatten die Soldaten der 72sten Allierten Artillerie Division "Will of god" den halben Bezirk samt seiner volonischen Besatzer in Grund und Boden gerammt. Es stank überall beißend nach brennendem Plasma und Fleisch und aus vielen der Trümmerhaufen sickerte Blut und andere Körperversorgungsflüssigkeiten in einem wilden Farbsektrum, das einen Rückschluss an die armen Seelen zuließ die dort für irgendwelche heeren Ziele ihr Leben gelassen hatten.

Noch bevor Pench'jay ihre Behandlung abschließen konnte regte der gestürtzte Marine wieder und schloss, wenn auch unter schweren Einwänden der Medizinerin, seinen Brustpanzer wieder und stellte sich schwankend wieder auf die eigenen Beine. Er knurrte nur ein:
"Geht schon"
Und torkelte dann langsam und unsicher los, getreu dem Motto das ein Marine keinen Schmerzen kennt...

Wenige Minuten späetr rasselten die ersten allierten Panzer an dem Haus vorbei und die Betakompanien schwärten langsam durch die ersten Vorbezirke also kamen die Soldaten des 999sten und ihre Eldarkameraden in Zugzwang und Horrigan versammelte sie:
"Gut, wir werden durch einen immer noch massiv von Feinden besetzten Sektor zu der Pipeline vorstoßen. Dort haben wir ein Nest das bisher nur von ein paar Scouts überwacht wird. Unsere Ghost "Kollegen" sind immer noch verschwunden und da unten haben wir ein Takt 22 Scaning System, das heißt wir müssen ziemlich vorsichtig sein und in kleinen Dreiergruppen vorrücken. Team Alpha sind Roy, ich und Anora..."
Bunny lächelte verschmitzt und nickte zu Valrey:
"Der Kleine kommt mit mir und das reicht schon"
Horrigan konnte der atemberaubenden Ghost sowieso nichts ausschlagen also nickte er:
"Nehmt Psycho mit. Hammer und Anvil machen eine Einheit und nehem Pench'jay mit"
Stück für Stück mischte der Commander die Eldar und Marines in kleinen Einheiten und als er ihnen dann die Route übertragen hatte nickten die Soldaten nur einstimmig und traten in die anbrechende Nacht die vom dauernden Wummern der Artillerie und dem harten Stakkato der MG unterbrochen wurde. Immer wieder schossen Jäger im Zweikampf über sie oder sahen sie Bomber in Feuerbällen aufgehen denn offenbar hatten die Volonen den uneingeschränkten Luftkampf begonnen. Immer wieder blieben sie hängen als sie zu einer konföderierten Einheit durchbrachen die im Clinch mit noch immer stehenden Volonen waren.

Der Weg war ein Alptraum aus Schmerz, Blut, Tod und Verwüstung der in seiner nimmerenden Qualen den Wahnsinn des Krieges zeigte. Immer wieder fanden sie Leichen oder Soldaten die offenbar dem Wahnsinn anhand gefallen waren, Sanitäter rannten durch die Runinen und anfangs sah man noch hier und da gefangene Soldaten der Volonen und nachrückende Truppen aber je weiter sie in die Vorstädte vorrückten desto dunkler und unübersichtlicher wurde die Umgebung und desto langsamer kamen sie durch die immer ungemütlicheren Gebiete. Bereits hatte Hrrigan sie in ihren kleinen Truppen ausschwärmen lassen und statt die Straße nahmen sie Gasse um Gasse.
 
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