W.A.R. The Alpha Draconis Crisis

Nebressyl

Knuddeliger Incubus
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Na das wahren wahrlich heitere Aussichten. Während Horrigan sich trotz Pench'jays Widerworte aufrappelte ohne sich zu Ende behandeln zu lassen hatte er bereits alle Dark Eldar zu sich beordert. Ihm war nur zu gut bewusst, dass sie sich nicht weiter ausruhen konnten. Sie mussten handeln - und er wusste das.
Während der Commander dann auch prompt seine Strategie kund tat, der er selber nur zu gut zustimmen konnte, bemerkte er wieder Bunnys Blicke. Was hatte diese wahrlich einmalige Frau nun schon wieder vor? Doch diese Frage wurde ihm bei der Einteilung der kleinen Truppen nur zu schnell beantwortet. Nun waren es wahrlich heitere Aussichten. Mühsam überlegte der Day'nor, wie er in der Anwesenheit dieser Person all seine Sinne beisammen halten konnte. Und dann auch noch Babysitter für den Amokläufer spielen? Wenn das alles mal gut ging.
Doch durch die Einteilung der kleinen Commandos machte sich ein leichtes Murmeln unter den sonst so disziplinierten Kriegern seines Clans breit. Berak und einige andere waren nicht sehr davon angetan mit den Marines gemischt oder auseinandergerissen zu werden. Mehr fragend als fordernd blickte er in ihre Runde. Wo lag das Problem?

"Mein Herr" Berak ergriff wagemutig das Wort in Bye'rhan. Allem Anschein nach wollte er es vermeiden, dass die Marines ihn verstanden.
"ich muss gegen dieses Vorhaben protestieren. Wir können nicht unsere Streitkräfte auseinanderpflügen und mit den Konföderierten mischen. Das widerspricht jeglicher Logik. Ausserdem lass ich euch nicht alleine mit einem Verrückten und der Versuchung auf zwei Beinen. Der Feind wird euch getötet haben, bevor ihr ihn wahrnehmt, bei dieser Ablenkung!"
Valrey atmete tief durch. Beinahe schon zu tief. Er hatte schon während der kurzen Besprechung seinen Helm deaktiviert, so dass jeder sehen konnte, wie seine Augen schmäler wurden und sein Gesicht einen sehr strengen Ausdruck bekam.

"Berak, ich achte Euch und all Eure Verdienste. Doch habe ich hier das Sagen. Und in meinen Augen ist es das Beste, wenn wir unsere Waffen- und Kampftechnik direkt mit unseren Verbündeten vereinen. Dadurch wird es für die Volonen ein grösseres Problem uns aufzuhalten und einzuschätzen! Und was meine Sicherheit angeht kann diese Frau mit ihren Fähigkeiten dafür zur Zeit wohl besser garantieren, als ihr mit einem zerschossenen Kniegelenk!"
Einem Zischen gleich bohrten sich die Worte in Beraks Ohren. Das kurze Gemurmel stockte sofort. Keiner von ihnen wollte sich mit ihrem Lord anlegen. Mit einer inneren Genugtuung hatte er beobachtet, wie die fünf Bryè'harzôn ohne ein Murren ihre Befehle entgegengenommen hatten. In diesem Kampf mussten sie alle zusammenarbeiten. Weshalb hätten sie sonst mit der Konföderation ein Waffenbündnis eingehen sollen? Nun viel sein Blick auf Anvil und Hammer und eine dritte Person genau zwischen ihnen.

"Wie ihr seht sind nicht alle mit euch einer Meinung!"
Mit Sarkasmus geschmückt und einem schwarzen Humor im Unterton deutete er auf die eine Person, die sich vergnügt zwischen die beiden Marines gedrängelt hatte. Sie schien es offensichtlich zu geniessen und flirtete mit beiden auf Teufel komm raus. Dieses Szenario schien dem erfahrenen Kämpfer nicht nur die Schamesröte, sondern auch eine ordentliche Portion Wut ins Gesicht schiessen. Zu seinem grossen Erstaunen nickte im Hintergrund Drai'khûl ganz leicht zu den Worten seines Day'nors und fügte sich in die ihm vorgesehene Gruppe ein.
Einer der Bryè'harzôn, mit Namen Ajulêr, schenkte Valrey für seine Worte sogar ein Lächeln. Auf seiner Rüstung waren mehr Abzeichen und Ränge, als bei den anderen vier. Wohl einer der Gründe weshalb er die untereinander auch immer die Befehle angab, die auch prompt ausgeführt wurden. Valrey nahm sich vor mehr über diesen jungen und doch stolzen Krieger zu erfahren. Allerdings brauchte er dafür Ruhe und Zeit. Er konnte nur hoffen, dass er so lange am Leben blieb.
Nach dieser Ränkelei standen die Gruppen fest und schwärmten in kleinen Abständen voneinander aus. Um ehrlich zu sein fiel es ihm schon auf den ersten Metern extrem schwer seinen Blick auf die Umgebung zu richten - anstelle auf die Ghost. Diese Frau hatte etwas geschafft, was bisher noch keiner gelungen war. Noch nie fühlte er sich in der Gegenwart einer Person dermassen zu ihr hingezogen.

******

Langsam schwebten die drei Maschinen auf die dicht bewachsenen Baumkronen zu. Bis her hatten sie in keinster Weise Kontakt zur volonischen Luftverteidigung. Nur einige Meilen voraus sahen sie die höheren Gebäude Sol Citiys über die Bäume ragen. Darüber schien ein permanenter Luftkampf zu toben. Eine bessere Ablenkung konnten sie sich wahrlich nicht wünschen. Plötzlich zündete Triviel ohne Vorwarnung seine Bremstriebwerke und gleitete langsam aber unaufhaltsam auf die unter ihm liegenden Baumkronen zu. Nur mit leichten Berührungen glitt er hindurch und verschwand vor ihren Augen. Auch wenn Ena'ly nicht ganz verstand was hier vorging, so bemerkte sie, dass sie an ihrem Zielort sein mussten. Sie tat es ihm gleich und gelang ebenso problemlos durch das Blätterwerk hindurch. Selbst der argwöhnische und skeptische Sys'léhn schaffte den Durchbruch. Unter den Baumkronen bekamen sie einen atemberaubenden Anblick. Wie Triviel diese Stelle im Wald von oben erkannte war beiden unklar, doch war hier eine Art Lichtung. Die umstehenden Bäume hatten mit weit rausragenden Ästen den unbewachsenen Platz komplett vor dem Anblick aus der Luft versteckt. Einen besseren Landeplatz und Aufenhaltsort für ihre Jäger konnten sie sich wohl kaum wünschen. Sanft setzten die drei Bedhogen auf dem frischen Gras der Lichtung auf. Rasch und ohne Verzögerung entronnen sie ihren Cockpits. Sys'léhn war nun endlich in einer für ihn günstigen Position. Seine Mission war ihm augenblicklich recht egal. Für ihn galt es nur diese Beleidigung zu räschen. Eine der Vibroklingen fuhr aus seinem Anzug. Mit zornerrötetem Gesicht schoss er auf den Jungspunt los. Doch er hatte nicht damit gerechnet eines besseren belehrt zu werden. Ena'ly sah ihn nur mit der Waffe an ihren bisherigen Wegweiser anschleichen. Sie konnte nicht glauben, was sie da sah und somit versagte ihr ihre Stimme. In ihren Augen scheiterte gerade die ganze Mission - der Grund, weshalb sie das Wagnis dieses Einsatzes auf sich persönlich genommen hatte. Was allerdings nun geschah konnte sie einfach nicht glauben.

Gerade als Sys'léhn zustossen wollte wisch Triviel aus, drehte sich auf seinen Füssen geschickter, als es wohl die meisten Ber'isae konnten und stiess dem alten Meuchelmörder seine rechte Handfläche in den Magen. Mit einem leisen Aufstöhnen zwang die Wucht des Schlages den Attentäter zum Rückzug und mit lautem Krachen knallte er in den fünf Meter hinter ihm stehen Baum. In seinen Augen stand die absolute Ungläubigkeit. Wie konnte das nur passieren. Kein Geräusch oder Geruch hätten ihn verraten dürfen. Schatten gab es hier unten genug um unentdeckt zuschlagen zu können. Diese Schmach würde er wahrlich nie vergessen können. Ganz zu schweigen der Glanz in seinen Augen und das dreckige Lächeln, dass die Schadenfreude Triviels zum Ausdruck brachte. Etwas stimmte mit diesem jungen Mann nicht. Nur was war es? Woher hatte er diesen geheimnisvollen Ruf? Was verheimlichte er? Zumindest musste er seine Gedanken an Gutmachung für seine Frechheit erstmal bei Seite schieben - so lange er nicht wusste, was wirklich hinter ihm steckte.
 

Darghand

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Schweigend hockte Maynard auf einem deformierten Stahlgerüst, dessen ursprünglicher Zweck nicht mehr erkennbar war und starrte in die Ferne. Vor ihm lag eine Reihe aus gleichförmigen, größtenteils ausgebrannten Arbeiterwohnblöcken und Einkaufsmeilen, direkt dahinter folgten eine löchrige, schuttübersäte Straße und schließlich die großen Gebäude des Raumhafens von Sol City. Die riesigen Hallen verdeckten die Sicht auf den dahinterliegenden Hangar. Ob es überhaupt noch intakte Schiffe gab, ließ sich nicht feststellen.
Hier und dort züngelten Flammensäulen aus geplatzten Gasleitungen gen Himmel, Schüsse und kleinere Explosionen hallten zwischen den rußgeschwärzten Mauern wieder und mischten sich mit den Schreien der Verletzten und Sterbenden.
Die erste konföderierte Angriffsreihe war vom volonischen Artilleriefeuer aufgezehrt worden, der zweiten und dritten war es nicht anders gegangen. Doch dann hatten die allierten Bombenteppich die volonischen Stellungen in ein Flammenmeer verwandelt, und die Welle konföderierter Einheiten war über die verbliebenen Volonen hergefallen wie ein Heuschreckenschwarm. Mittlerweile war ein Kampf um jedes Haus entbrannt.
Es war Maynard schwer gefallen, den Blick von diesem Übermaß an Zerstörung und Leid zu lösen - so sehr Kriege auch Abscheu auslösten, sie vermochten im gleichen Maße zu faszinieren.

Die Fahrt von der zerbombten Waldlichtung nach Sol City hatte viel weniger Zeit in Anspruch genommen, als Maynard vermutetet hätte. Direkt am Waldrand hatten bereits die ersten, teureren Vorortsiedlungen begonnen. Da sie bereits in konföderierter Hand waren, ergaben sich für Kevin und Maynard weder Probleme noch Risiken. Es herrschte Chaos, überall wurden Verletzte beider Seiten versorgt und jeder widmete seine Aufmerksamkeit lieber etwas Wichtigerem als zwei Soldaten auf Hoverbikes.

Mittlerweile war in der Ferne bereits das Rumoren der Nachhut zu hören, die mit schwerem Gerät anrückte. Die erste Welle hatte nur aus Infanterie und leichter, mobiler Artillerie bestanden - nun rollten Hoverpanzer und Haubitzen heran.
Mit geschickten Griffen hangelte sich Maynard das Stahlgerüst herunter und ließ sich auf den Boden fallen. Kevin stand neben den beiden Hoverbikes und behielt sorgsam die Umgebung im Auge.
"Wie ist die Lage?"
"Ruhig. Die Volonen sind auf dem Rückzug."
"Wie sieht's mit Schiffen aus?"
Maynard zuckte mit den Schultern.
"Man sieht weder Hangar noch Landefeld. Ich glaube aber kaum, dass die Konfeds den Raumhafen in Schutt und Asche gebombt haben. Das wäre wie ein Schnitt ins eigene Fleisch."
Der Söldner tippte auf das durcheinander aus bunten Punkten auf dem Tactcomdisplay.
"Mit den Bikes durchzukommen dürfte kaum möglich sein."
"Richtig. Ich schlage vor, wir gehen über die Dächer, und zwar hier." Sein Finger zeigte auf einen Hallenkomplex hinter den Siedlungsblöcken, von dem aus eine lange Brücke zum Hafenterminal führte.
"Konfeds und Volonen konzentrieren sich auf den Bodenkampf, Dächer und obere Stockwerke dürften kaum besetzt sein."
"Hoffen wir's."
"Die statistischen Chancen stehen gut, würde ich sagen."

Den Fabrikkomplex zu finden war nicht schwierig. Er lag am östlichen Ende der Wohnsiedlung und gehörte der Bemalung nach zufolge einer Firma namens TenTech Enterprises ("Unser Know-How in Ihrem Wohnzimmer!").
Flink kletterte Kevin die Feuerleiter hinauf, Maynard folgte in kurzem Abstand. Rund 20 Höhenmeter später standen beide auf dem kiesbedeckten, flachen Dach der Fertigungshallte. Rechts ragte noch einmal so hoch die zweite Halle auf, die im obersten Stockwerk offenbar noch Büroräume beherbergte.
"Beeilen wir uns lieber." meinte Kevin. "Ich will hier weg sein, ehe die Goliaths eintreffen."
Er rannte voraus und Maynard blieb ihm die ersten Meter auf den Fersen, ehe der Ishanti abrupt vor einem riesigen Plakat stoppte, das an der rechten Hallenwand hing. Es schien bereits älter zu sein, das Material war löchrig und an den Ecken ausgefranst. Eine kahlköpfige Gestalt, eine Frau, stand, eingerahmt von vier weiteren Personen in einer seltsam künstlichen Finsternis aus schwarzen Verästelungen, die mit der Kleidung der Personen verschmolzen. Sie alle schienen die Augen in Trauer geschlossen zu halten, doch in die feinen, anmutig wirkenden Züge der Frau hatte sich ein leichtes Lächeln geschlichen. Ihr kahler Kopf war so perfekt rund wie es nur bei einer Ishanti der Fall sein konnte, auch die kalkweiße Hautfarbe sprach dafür. Sie hielt ihre weißen Hände zu einer Schüssel geformt zusammen, doch hielt sie kein Wasser. Dickes, tiefrotes Blut quoll zwischen ihren Fingerknöcheln hervor und floss die reinlichen, weißen Hände herunter.
"I'Dath Alnthear" stand in silberner, unnötig komplizierter Schrift unter dem Bildnis der fünf Musiker. Maynards's Lippen formten die Silben der Wörter - Des Todes Schwingen.

Kevin war stehengeblieben und schaute irritiert zu Maynard herüber.
"Was ist!?" brüllte er zu ihm herüber, doch der Ishanti schien ihn gar nicht wahrzunehmen.

Die Erinnerung kroch aus dem hintersten Winkel von Maynards verschüttetem Gedächtnis. 'Ana' schoss es ihm durch den Kopf. Wie hatte er seine eigene Schwester vergessen können? Als hätte sie nie existiert? Sie war erst 14 gewesen, als er den Streitkräften war, doch gab es für Maynard nicht einmal die Spur von Zweifel.
Maynard hatte keine Möglichkeit mehr, den Gedanken weiterzuspinnen. Die Teflon-ummantelte Patrone des volonischen Heckenschützen durchschlug seine Stirn, zertrümmerte einen Teil der Hauptplatine in seinem Schädel und blieb schließlich im Hinterkopf stecken. Er verlor die Kontrolle über seinen rechten Arm, der unentwegt vor sich hinzuckte. Die Implantate in Maynards' Beinen verhärteten sich von einer Sekunde auf die nächste, rissen an den Muskelfasern und zwangen ihn zu Boden. Das künstliche Auge erzeugte nur noch ein Standbild des Plakates in seinem Kopf, während das natürliche seine Umwelt weiterhin normal wahrnahm. Wohin Maynard auch schaute, überall sah er das weiße, friedfertig lächelnde Gesicht seiner Schwester.
Kevin brüllte etwas zu ihm herüber, doch auch er trug diese elende weiße Maske, und Maynard verstand weder seine Worte noch erkannte er die Person.

Die zweite Kugel löschte schließlich den letzten Rest Bewusstsein in Maynard aus, indem sie das Herz zerfetzte. Reglos blieb er in einer größer werdenden Blutlache liegen, während seine Schwester sanft lächelnd auf ihn herabsah. Es schien fast so, als vermische sich der blutige Rinnsal aus ihren Händen mit dem aus Maynards klaffender Herzwunde.
 

Sir Firekahn

Konservendose
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"Hum das sind sicher 30 Mann"
Horrigan zog seinen gepanzerten Kopf wieder in Sicherheit. Sie waren an einem wundervollen Platz angekommen. Kleine Wälder und Alleen die von Brücken in rotbraunem Sandstein überzogen waren. Eine wundervolle Konstruktion im Stil Spaniens der Zeit um 1490. Die nun helle Sonne spiegelte sich in weitläufigen Brunnen und Teichanlagen und kleinen Haziendas die offenbar früher als Toilettenhäuschen, Stände für Erfrischungen oder Entertainment genutzt worden waren. Insgesamt war das mit Steinen ausgelegte Areal ca 500 Meter lang und etwa ebenso breit. Die Brücken spannten sich kunstvoll über jeden Punkt des Platzes wobei die Steinbrüsken allerdings durchsichtig waren. Anscheinend war das alles hier ein Erholungsbezirk für die besserverdienende Schicht...

Die Marines lagen im Schatten des letzten Gebäudes das an diesen Platz grenzte und hatten einen surrealen Makel in diesem prachtvollen Bild im Visier. Mitglieder einer starken Einheit volonischer Panzergrenadiere bewegten sich immer wieder von einer Hazienda zur Anderen und im Schatten eines wundervollen Thuliumbaumes stand eine mächtige Haubitze die immer wieder im Schein der Sonne aufblitzte. Offenbar waren die Konföderierten noch nicht bis in ihren Aktionsradius vorgerückt denn bisher schiweg sie und mischte sich nicht in das ununterbrochene Grollen aus Richtung der Vorstadt.

Das Bild an sich war zugleich romantisch wie trügerisch: eine Gruppe Soldaten die hinter einer Mauerecke lagen und in die Pracht eines sonnigen Platzes schauten der von einer ebenfalls nur träge in der Wärme agierenden volonischen Einheit gehalten wurde. Bis hier waren die Schäden des Angriffes noch nicht vorgedrungen und die Bomberstaffeln schienen noch andere Ziele als diese erhabene Schönheit im Auge zu haben. In Momenten wie diesen ging die Sache sogar Horrigan ans Herz. Wieviele Kinder hatten schon an den Teichen und Brunnen hier gespielt? Wieviele friedlichen Menschen hatten hier ihre Freizeit mit Holoball oder Zir verbracht? Nun war es nur noch eine Frage der Zeit bis dieser Ort der Ruhe und Anmut im erbarmungslosen Bombardement der Rebellen und Regierungstruppen untergehen.

Der Commander der Marines lag auf dem Bauch und gab seiner Einheit simple Handzeichen. In der Nähe dieser Artillerieeinheit wäre jedes Tactsignal verräterisch gewesen da der Einsatz von Signalscannern hier so sicher war wie das Amen in der Kirche. Seine Befehle waren ebenfalls sicher und klar:
Scharfschützen auf die Brücken vorrücken, Dowser und Psycho mit der einen Hälfte der Eldar bereithalten während Horrigan, Valrey samt der andern Hälfte seiner Einheit, Fokker, Maverick, Razor, Professor, Hammer und Anvil versuchen würden in der Deckung einer Baumgruppe bis in Feuerreichweite zu kommen. Es wäre zwar sicherlich sicherer für die Soldaten gewesen einfach über die Brücken an den Volonen vorbeizuschleichen versuchen, allerdings wusste hier jeder das den Blutzoll dann andere Einheiten tragen müssten die unter das Feuer der Kanone mit dem verheerenden 200er Plasmawerfer geraten würden.

Nun warte Horrigan eigentlich nur noch auf Valreys Meinung zur Lage und würde dann mit einem ruckartigen senken der Faust seine Befehle lautlos in Kraft treten lassen.
 
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Nebressyl

Knuddeliger Incubus
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Alle Informationen aufsaugend lauschte er den Worten des Commanders.
Seine körperliche Verfassung schien sich wieder gefestigt zu haben. Dennoch Sein Vorhaben stellte in Valreys Augen nur ein grösseres Problem dar. Er war nun dazu genötigt die fünf Bryè'harzôn unter den anderen Gardisten und Aspektklassen aufzuteilen. Waren sie getrennt so konnten sie sich nicht vor den Anfeindungen der "ehrenhaften" Kämpfer erwehren. Er hoffte lediglich, dass sie alle erkannten, dass ein Zusammenhalt in ihren eigenen Reihen unabdingbar war. Die Entscheidung kam aus dem Bauch heraus. Er drehte sich kurz zu seinen Leuten um.

"Berak, Pench'jay, Jithûan, Qaveth, Cre’lièn und Draj’khûl - ihr sechs gebt uns Rückendeckung. Ihr seid am besten auf der Distanz oder habt eine Sonderausbildung als Scharfschützen."
Eine kurze Pause sollte seine Worte unterstreichen. Zu seiner grossen Überraschung gab es von Beraks Seite her keine Widersprüche. Offensichtlich hatte die Einsicht und die Schmerzen der vergangenen Meter und Minuten erfasst, dass er seinem Day'nor in seiner aktuellen Verfassung direkt an seiner Seite kein wirklicher Schutz und Hilfe war. Valrey atmete erleichtert auf. Auch alle anderen hatten nach dem ersten Strassengefecht die fünf Bryè'harzôn als Kampfgefährten soweit akzeptiert.

"Die weiteren drei Bryè'harzôn und die beiden Ber’isae kommen mit in die direkte Konfrontation. Ajulêr, du bist meine Rückendeckung!"

Nur zu bewusst hatte er den jüngsten der Totgeweihten als Beraks Vertreter zu seinem Leibwächter ernannt. Der junge Mann hatte die meisten Orden und den höchsten Rang innerhalb seinesgleichen. Das und die Akzeptanz seiner Befehle bei allen anderen durch sein erstaunlich umsichtiges Verhalten waren eine gute Voraussetzung möglichst lange am Leben zu bleiben. Nur Beraks leicht verärgertes Gesicht über seine Wahl konnte er dank des Kampfhelmes nicht sehen. Obwohl er über die Tatsache erleichtert sein müsste, dass er selbst in dieser prikären Situation um seinen Schutz besorgt war.
Doch in Wirklichkeit war dem nicht so. Aber der Der'oen der Ehrengarde blieb nach aussen hin ruhig und gelassen. Doch in seinem Hirn spinnte sich bereits ein perfider Plan zusammen.
Ein kurzes Nicken zu Horrigan gab ihm das Signal seiner Einverständnis. Für einen kurzen Augenblick warf er einen verstollenen Blick auf die rassige Ghost, mit der er noch vor wenigen Augenblicken gemeinsam Seite an Seite durch die Strassen schlich. Leider musste er nun seine Gedanken wieder auf das Wesentliche, den bevorstehenden Feindkontakt, richten und alles andere verdrängen. Sein Blick löste sich wieder vom atemberaubenden Anblick der menschlichen Frau und mti einem leisen Surren ludt er seine Waffe durch.

******

Von Hindernis huschend näherten sich die drei Agenten immer weiter der nahenden Stadtgrenze. Diese Seite von Sol City lag direkt am Waldrand und wurde bis jetzt komplett von den Volonen gehalten. Die Konföderation war bis hierher noch nicht durchgekommen - und das war auch gut so.
Inzwischen herrschte absolute Funk- und Kommunikationsstille zwischen den beiden Männern. Doch war zumindest bei Sys’léhn eine absolute Abneigung gegen den um viele Jahre jüngeren Triviel auch nach aussen hin spürbar. Jeder Befehl oder Ratschlag von ihm würde nur noch weiteres Gift in die verletzte Ehre des alten Attentäters giessen. Ausserdem wusste er genau, was er zu tun hatte um seine Mission zu erfüllen. Aber eine innere Stimme sagte ihm, dass er es wahrlich nicht leicht haben würde.
Langsam wurden die ersten Umrisse der Vorstadthäuser durch das Astwerk sichtbar. Nun galt es besonders vorsichtig zu sein um nicht das Opfer des erstbesten Heckenschützen zu werden. Das war seine vorerst letzte saubere Möglichkeit - und wohl auch einzigst wahre Hoffnung Triviel loszuwerden ohne selber in Verdacht zu geraten!
 

Anora

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Die junge Ghost war den Anordnungen gefolgt und hatte sich zusammen mit Bunny ungesehen zu den Brücken begeben.
Sie hatte es zugegebenermaßen nicht gerne getan. Als sie noch zusammen mit Horrigan und Roy unterwegs gewesen war, hatte der Commander sich zwar erfolgreich alle Mühe gegeben, sich seine schwere Verletzung nicht anmerken zu lassen, doch Anora hatte gespürt, dass er noch bei weitem nicht in Ordnung war. Was dachte er sich nur dabei? Er ging dadurch, dass er gleich wieder selbst zum Angriff ausrückte, ein viel zu großes Risiko ein! All seine Sinne würden nicht mehr so funktionieren, wie er es gewohnt war, und auch seine Reaktionsfähigkeit würde möglicherweise nachgelassen haben. Wie konnte jemand, der so wichtig war, gleichzeitig nur so dumm sein?
Doch nun war er außerhalb ihrer Reichweite, und was mit ihm geschah lag nicht mehr in ihren Händen. So konnte sie nur hoffen, dass Roy und die anderen gut auf ihren Commander aufpassen würden.
Dieser Gedanke entlockte ihr ein leichtes Lächeln. Natürlich würden sie das! Und wahrscheinlich erfolgreicher als sie, eine 23 jährige, desertierte Ghost, die in ihrem Leben schon mehr Mist gebaut hatte als die meisten anderen Terraner. Oder zumindest viele, fügte sie in Gedanken noch schnell an, als sie an die Geschichte dachte, die Horrigan ihr von sich erzählt hatte.
Vorsichtig rückte sie etwas in dem Staub auf der Brücke hin und her, um eine bequemere Lage einzunehmen. Ihr C-9 war schon lange bereit dazu, den Zweck seines Daseins zu erfüllen und einige weitere Leben auszulöschen, genauso wie die Ghost, die nichts anderes kannte. Sie wartete nur noch auf das Signal...
Das Bild kam und verschwand innerhalb vom Bruchteil einer Sekunde. Es ging so schnell, und doch stand ihr noch jedes einzelne, schaurige Detail vor Augen. Unruhig hob sie den Blick zum Himmel und beobachtete die dichten, grauen Wolken dort oben. Er musste irgendwo in ihrer Nähe sein, sonst hätte er sie nicht erreichen können. Fast schon erwartete sie, die hagere Gestalt des geflügelten Mutanten auf einmal vom Himmel fallen zu sehen, aber nichts geschah.
Die Ghost kniff kurz die Augen zusammen und wischte sich den Staub aus denselbigen, bevor sie sich wieder auf das näher liegende Geschehen unterhalb von ihr konzentrierte. Jene Art von psychischer Kriegsführung, wie Daerron sie betrieb, indem er Bilder an ihre Gedanken sandte, in denen sie ihren eigenen Körper auf schreckliche Weise entstellt und in unnatürlicher Haltung erstarrt zwischen den ähnlich zugerichteten all derer, mit denen sie unterwegs war, sah, hatte auf sie kaum einen Einfluss. Dachte sie zumindest. Doch der blutrote Schleier vor ihren Augen wollte nicht ganz von ihr weichen.
Bunny sah bereits mit gehobenen Augenbrauen zu ihr hinüber, als sie sich erneut über die Augen fuhr, in der Hoffnung, die Erinnerung an das Bild so loszuwerden. Wütend über ihren Misserfolg starrte Anora verbissen nach vorne, wo ihre wahren Gegner lauerten. In diesem Moment war sie von einem Blutdurst ergriffen, der, wenn sie ihn wüten lies, kein Erbarmen mehr kennen würde. Kein Erbarmen und kein Halten.
Der Abzug ihres C-9 knarrte gierig, als sie ihren Finger darauf legte und anspannte.
 

Sir Firekahn

Konservendose
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Lautlos waren sie in Stellung gegangen. Horrigan schielte zwischen den Trümmern einer Fastfood Synth und einem umgestürtzten Holomasten hindurch... Langsam legte er sein Gauss Impaler D6 an, denn der Schmerz trübte trotz Systeminterner Med immer wieder seinen Blick. Bunny und Anora waren auf einer der erhöten Bogen in Position, von ihnen sah man absolut nichts, da die Tarnanzüge auch deaktiviert sehr schwer auszumachen waren, wenn der Specialist sich nicht bewegte. Roy saß neben ihm, sein Sturmgewehr auf einen bemitleidenswerten volonischen Leutnant gerichtet. Die kleine Umgebungskarte in Display des Tact zeigte Horrigan wo sich der Rest befand, anscheinend waren alle bereit.

Das war eine dieser Momente in dem selbst dem abgebrühtesten Soldaten das Herz bis zum Hals schlug. Der massiv gepanzerte Finger schloss sich langsam um den Abzug... Milimeter um Milimeter auf den kleinen Neoplastriegel zu der hunderte von hochbeschleunigten Nividiumkernpatronen auf die Volonen losfegen lassen würde. Doch gerade in dem Moment als Andrew den Wiederstand des Abzuges spürte schoss mit einem gewaltigen Donnern eine Hellcat über sie hinweg. Die Volonen waren nun für Sekunden abgelenkt...

Das Gewehr flammte auf und mit ihm binnen Sekunden dutzende andere Waffen die jenen Platz in ein bundes Lichtspiel hüllte, das ohne seine tödliche Bedeutung sicherlich schön anzusehen wäre. Doch entgegen der Vermutung Valreys, Fokkers und nicht zuletzt Horrigans wurden die Volonen nicht von dem Angriff überrascht, nein... Sie reagierten überhaupt nicht. Nach ein paar Sekunden sah Dowser unter optischem Zoom das bei jedem Treffer der Getroffene nur kurz aufflackerte. "Feuer einstellen, HINTERHALT" brüllte der massige Marine dann durch das Tact, doch als er sich umdrehte sah er nur den Lauf einer volonischen 25 cm Phasenkanone auf einem Aaael Hoverpanzer.
"Hände hoch"
Knirschte die antrogyne Stimme aus dem Universalübersetzers des volonischen Majors der mit seiner Truppe und gezückten Waffen vor Horrigan stand. Als dieser erkannte das auch Valrey und seine restlichen Jungs in der Klemme waren senkte er seine Waffe...

Professor, der als letzter in einen der Transportpanzer der Rebellen einstieg konnte auf einem entlegenen Ausdach ein kleines Flackern wahrnehmen. Kurz darauf waren die beiden seltsamen Punkte die bei ganz genauer Betrachtung und mit der Unterstützung der Hightechsensoren in seinem zu einer mobilen Forschungsstation umgebauten Anzuges das umliegende Licht leicht verwischen ließen. Sie bewegten sich schnell auf den Dächern in Richtung der volonischen Panzereinheit zu und mit anmutiger Eleganzlandeten beide lautlos und unsichtbar auf einem der schweren Hoverpanzer...
 

Nebressyl

Knuddeliger Incubus
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Mit einem niederträchtigen Grinsen zog Valrey den Abzug seines Netronblasters und sah voller Freude alle anderen Waffen des 999sten, wie auch die seines eigenen kleinen Begleitverbandes, aufflackern. Das schrille Pfeiffen der Geschosse war eine Wonne in seinen Ohren. Er hasste diese Rasse nicht minder, als es für die meisten Dark Eldar, wie auch den edlen Eldar gängig war. Doch beruhte es bei ihm auf einer persönlichen und obendrein sehr beschämenden Geschichte. Dieser Krieg war seine Rache!
Aber irgendetwas stimmte hier nicht. Ihre Waffen zeigten offensichtlich keine Wirkung. Ein schützendes Kraftfeld war nicht sichtbar. Erst nach Dowsers Warnung dämmerte es ihn.

"Hologramme!"
Er zischte diese Erkenntnis eher heraus anstelle es laut über das Tri-Band an seine Einheit weiterzugeben. Innerlich war ihm nahezu bewusst, dass sie in der Falle steckten. Geistesgegenwärtig versenkte er die Haltelemente der Warpklingen seines Anzugs in den Armelementen des Anzugs. Irgendwann würden sie notwendig werden.
Der junge Ajulêr erkannte das Vorhaben seines Day'nor und tat es ihm gleich. Nun mussten sie nur noch auf den passenden Augenblick warten!
Bevor sie auch nur eine Möglichkeit der Gegenwehr hatten waren sie allesamt von den volonischen Streitkräften umzingelt. Doch fiel Valrey beim Betreten des Hoovertanks eine geringe Kleinigkeit auf - weder Anora noch Bunny waren bei den überrascht festgesetzten Leuten des 999sten, wie auch seinen Kriegern. Das könnte ihre Hoffnung sein - sollte er sich nicht getäuscht haben. Mit einem kurzen, knappen und kaum sichtbaren Nicken zeigte der junge Mann hinter ihm, dass er genau wusste, was sein Anführer entdeckt hatte und erhoffte. Mit einem starken Ruckeln starteten die schweren Panzer ihre Fahrt.
Kaum losgefahren lies ein Schreien hinter Ihnen beide Dark Eldar herumfahren. Offensichtlich hatten sich zwei Volonen einen Spass daraus gemacht Pench'jay anzubaggern und sie hatte sich auf ihre Art dafür bei beiden bedankt. Nachdem sie die Herren zügig auf den Pnazerboden befördert hatte war sie sofort von gesenkten Waffen umzingelt. Nun brauchten sie entweder ein Wunder, oder mussten früher eingreifen als es gut für sie wäre!

******

Einzelne Heckenschützen eröffneten das Feuer um die wackelnden Fahnwedel zum Stillstand zu bringen. Offensichtlich schossen die Volonen nur um sich die Zeit zu vertreiben - ohne ein genaues Ziel vor Augen. Anscheinend hatten sie auf der Seite der Stadt nicht viel zu tun. An vereinzelten Stellen lagen Konföderierte Scouts, die von Flora und Fauna bereits entstellt worden waren. Triviel rannte ohne auch nur den kleinsten Zwischenstop durch das Dickicht. Die Gesichtsmaske der Garde Mordo'gath schützte ihn vor den peitschenden Zweigen. Ohne Zeit zu verlieren folgte Ena'ly seinem Vorbild. Sys'léhn dagegen zögerte einen Augenblick. Doch ein hinterlistiges Grinsen zeigte, dass er offensichtlich doch noch einen rettenden Plan entwickelt hatte. Langsam setzte auch er sich in Bewegung immer noch in stiller Hoffnung diesen Jüngling endlich loszuwerden. Immer wieder zischten Energie- und ballistische Geschosse knapp an ihm vorbei. Bei manchen hatte er offensichtlich mehr Glück als Verstand. Doch als sie die ersten Hauswände erreichten musste er zu seinem Bedauern feststellen, dass er immer noch lebte. Seine Siluette war an eine Gebäudewand gelehnt und im Schatten auf den ersten Blick nur schwer zu erkennen. Doch bevor er sich versah stand er zwischen den anderen beiden. Jedoch war sein Gesicht ohne einen Ausdruck, nahezu zu Eis erfroren. Von nun an schlich die kleine Gruppe in den Schatten der Bauwerke entlang immer weiter in Richtung Innenstadt. Dem Ziel ihrer gemeinsamen Exkursion entgegen. Plötzlich und völlig unerwartet trat ein volonischer Soldat um die Ecke und starrte mehr als überrascht und ungläubig die maskierten Personen an, die definitiv nicht zu seinem Volk und Verbündeten gehörten. Bevor irgendein anderer reagierte schoss Triviel auf den jungen Mann los, der vielleicht gerade erst die Volljährigkeit, sprung ab und tonlos surrte die Viproklinge aus der Halterung des Unterarmes hervor. Bevor er wieder landete hielt sich der Soldat verwundert seine linke Halshälfte mit der rechten Hand zu, durch die langsam und zäh Blut ran. Die Sekundenbruchteile schienen sich wie Stunden zu ziehen bis der junge Soldat leblos in sich zusammenbrach. Lautlos war dies alles von statten gegangen. Mit aufgerissenen Augen beobachtete Sys'léhn diese Aktion, und die Geschwindigkeit der vorstossenden Klinge. Nun war er zur Genüge gewarnt. Dieser mysteriöse junge Mann war anscheinend anders einzuschätzen als zu erst angenommen.
 

Anora

Wanderer
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Die beiden Ghosts hatten reagiert, kaum dass der volonische Hinterhalt offensichtlich geworden war. In weniger als dem Bruchteil einer Sekunde waren sie mit dem Hintergrundszenario verschmolzen und somit für ihre Feinde so gut wie unsichtbar geworden. Wenigstens sie waren außer Gefahr, gefangen genommen zu werden. Im Gegensatz zum Rest des 999sten und den verbündeten Eldar. Gerade schloss sich die Klappe des Transportpanzers hinter Professor, als Bunny und Anora unbemerkt auf dem Dach eines der Panzer landeten, die den Gefangenentransport begleiteten. Es waren nur noch wenige Meter, die sie von dem Gefährt trennten, in dem sich ihre Einheit befand. Für sie war das kein Hindernis. Sie waren durch hartes Training speziell auf solche Situationen vorbereitet worden, so dass es für sie ein leichtes war, direkt auf den Transportpanzer zu springen. Ihre Landung war, wie nicht anders zu erwarten, geschmeidig und lautlos, so dass keiner der volonischen Fahrer und Wächter mitbekam, dass sich zwei ihrer Feinde voll bewaffnet und einsatzbereit direkt über ihnen befand.
Selbst wenn sie es durch das leichte Flimmern der Luft nicht hätte erahnen können, wäre Anora sich doch sicher gewesen, dass Bunny sich direkt neben ihr befand. Beide Ghosts wussten, was sie zu tun hatten. In stummem Einverständnis begannen sie, sich langsam über das Dach des Transportpanzers nach vorne zu arbeiten. Ein starker Fahrtwind schlug ihnen entgegen und erschwerte ihr Vorwärtskommen, doch davon liesen sich die Ghosts keineswegs aufhalten. Im Gegenteil: Es war eher die Gefahr, die sie reizte, weiter zu machen. Das Kribbeln in der Magengegend nahm zu, je weiter sie kamen. Wie jedes Mal genoss Anora das Gefühl in vollen Zügen. Stück um Stück arbeiteten sie sich voran, die Körper dicht an das Dach gepresst, um möglichst wenig Widerstand zu bieten und nicht wegen einer kleinen Bodenunebenheit aus dem Gleichgewicht gebracht zu werden. Als sie endlich vorne angekommen waren, suchten sie mit ihren Fingern nach einem Halt und krallten sich, als sie ihn gefunden hatten, daran fest. Sie wussten, so würden sie den Rest der Fahrt verbringen und wie lange diese noch dauern wurden war ungewiss.
Ihre Kraft sollte jedoch nicht allzu lange auf die Probe gestellt werden. Sie waren immer weiter in eine abgelegene, öde Gegend vorgedrungen, die wegen ihrer Einfaltigkeit kaum der geeignete Ort für eine Basis zu sein schien, bis sich schließlich direkt vor ihnen der Boden öffnete und sie verschluckte. Überrascht hatte Anora ihren Griff ein wenig gelockert, nur um gleich darauf eines besseren belehrt zu werden. Unmengen von Erde und Sand schlug ihnen entgegen, wirbelte um sie herum und zerrte an ihnen, wollten sie mitreißen, doch sie gaben nicht nach, bis sich der Sog legte und die Dunkelheit sie empfing.
Anora brauchte einen Moment, bis ihre Augen, die von Tränen überdeckt waren, wieder fähig waren, überhaupt irgendetwas wahrzunehmen, doch sie brauchte sie nicht, um zu wissen, wo sie sich befanden: Ein unterirdischer Tunnel, der sie wahrscheinlich direkt in die Basis der Volonen brachte. So, wie sie es gewollt hatten.
Der Transportpanzer stoppte und dem Knirschen nach zu urteilen öffnete sich kurz vor ihnen ein Tor, das in der Dunkelheit verborgen blieb, doch dahinter empfing sie ein wahres Meer von Lichtern. Geblendet wandte Anora den Blick ab.
Wenig später wurden ihre Vermutungen schließlich bestätigt. Sie mussten sich tatsächlich in der Basis befinden, wenn auch an einem Randteil. Die paar Panzer, die sie begleitet hatten, waren nur ein Teil einer riesigen Streitmacht dieser Gefährte, die sich nun um sie herum befanden. Im Moment jedoch waren die mächtigen Maschinen unbemannt und damit harmlos. Irgendwann aber würde sich dieser Zustand mit Sicherheit ändern.
Doch das sollte derzeit nicht ihr Hauptproblem sein. Vielmehr interessierten sich die beiden Ghosts für den Trupp von Volonen, die sich ihrem Fahrzeug näherten, um die Gefangenen abzuholen. Ein leises Klacken rechts neben ihr verriet Anora, dass Bunny ebenso dachte wie sie. Ihre Zeit war gekommen, in der sie handeln mussten, um zu gewinnen, was noch zu gewinnen war, oder alles zu verlieren. Auch Anora lud nun ihr C-9. Es sollte ein Kampf ohne Rücksicht werden, das wusste sie. Sie konnte beinahe spüren, wie Bunny neben ihr ihr Lächeln erwiderte. Die Volonen kamen näher. Auf ein stummes Zeichen hin sprangen beide Ghosts auf und dann in jeweils entgegen gesetzte Richtungen davon, zuerst lautlos, dann begleitet von dem Geräusch der Schüsse ihrer Scharfschützengewehre. Verwirrung und Geschrei brach unter den Volonen aus, als die Vordersten in der Reihe blutend zusammenbrachen, denn noch waren die Ghosts durch ihre Tarnanzüge geschützt und damit unauffindbar. Ihre Angriffe waren gezielt und kein einziger Schuss verfehlte sein Ziel, doch irgendjemand hatte den Alarm ausgelöst und auch wenn die Karten derzeit noch gut für sie standen, so konnte sich das schon innerhalb von Sekunden ändern. Eine Wahl jedoch hatten sie nicht gehabt.
Anora war völlig vertieft in den Kampf. Sie hörte kaum das Schellen der Sirenen oder die gehetzten Schreie der Volonen sondern konzentrierte sich nur auf ihre Aufgabe.
Schon viel zu lange war ihr Blutdurst nicht mehr gestillt worden. Jetzt endlich bekam sie, wonach es sie verlangt hatte.
 

Sir Firekahn

Konservendose
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Als er das gelichmäßige klacken der C9 respektive C10 Gewehre und den dumpfen Aufschlag zweier Köper auf dem Boden der Halle vor dem noch immer verschlossenen Panzer hörte stand Dowser ruhig auf, packte den Fahrzeugswächter, der neben ihnen saß und für eine Sekunde aus dem Sichtschild schaute um zu erkennen was da Draußen los war, und brach ihm mit einer schnellen Bewegung das Spinal, die "Wirbelsäule" der Volonen.

"Ich hätte euch schon vor zwei Minuten erwartet."
Horrigan trat aus dem Fahrzeug heraus in eine Halle voller Panzer, Hoverbikes, Transportjets, Haubitzen und ähnlichem volonischen Kriegsspielzeug in langen Reihen. Die Soldaten welche Bunny und Anora erledigt hatten waren offenbar auf dem Weg zu einem Kontrollpult, das jenes große Traktorstrahlsystem der Halle steuerte mit dem man die Panzer auf verschiedene Lagerebenen transportieren konnte. Über dem Display schwebte noch ein holographisches Wort, auch ohne den Universalübersetzer, der sich in seinem Anzug befand, konnte er erraten das es wohl auf die "Gefängnissebene" gehen sollte.

Während der Fahrt hatten sie ihm seinen Kampfanzug abgenommen und bei der Ankunft hier irgendwo hin gebeamt. So standen die Marines also ihn ihren Uniformen in der Halle, bar jeglcher Waffe.

"Gute Arbeit, Leutnant"
Bunny saultierte locker.
"Nun sollten wir Valrey und seine Truppe finden, ihr Fahrzeug kam vor uns rein, sie sollten irgendwo in diesem Komplex sein."
Er wandte sich zu Anora:
"Wir sind unbewaffnet, ihr beiden müsst nun unsere Augen und Ohren sein. Ich verlasse mich auf euch, ok?"
 

Nebressyl

Knuddeliger Incubus
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Die Situation war nicht wirklich berauschend. Andauernd gafften die Volonen auf die, in der Kampfrüstung nur noch weiter hervorgehobenen, weiblichen Reize Pench'jays. Die einzigste Beruhigung für Valrey war, dass die Volonen sich ziemlich schwer damit taten sie aus ihren Rüstungen zu bekommen. Er hatte aus dem Augenwinkel gesehen, wie fix es bei dem 999sten ging. Doch mit ihren Waffensystemen taten sie sich zu seiner Beruhigung und auch tiefen Schadenfreude ungemein schwer. Somit wäre es ihm und Ajulêr möglich ihre Klingen zum Einsatz zu bringen. Ansonsten waren ihre Waffen wegtransportiert worden. Nur das wohin war ihm unbekannt. Immer weiter stieg der Zorn in ihm auf. Wie konnten sie, Horrigan und er nur auf einen so plumpen taktischen Köder hereinfallen. Noch weniger passte ihm, wie die Soldaten mit den Frauen ihres Trupps umgingen. Dabei dachte er früher immer Menschen und Scyloth wären vulgär und sexistich. Aber diese volonischen Soldaten waren in der Hinsicht der ekelhafteste Abschaum, den er je sah. Lange würde er nicht mehr zusehen. Einen Moment schaffte er es seine Gedanken zu sortieren. Er wusste, dass die Bryè'harzôn faustbreite Klinge in Form des antiken Cestus in ihren Rüstungen integriert hatten. Seine Vibroklingen hingegen hatten Ähnlichkeiten eines dreiteiligen Fächers. Also waren sechs von ihnen wenigstens in der Lage die Feinde rasch aufzumischen. Es waren acht Volonen mit ihnen im Transportbereich des schweren Panzers zuzüglich der Bordschützen und den Fahrern. Einer von ihnen würde unter Abschätzung der Bewaffnung mit Sicherheit verletzt werden. Sie mussten die Füsse still halten. Wer sagte, dass vor der Lucke nicht gleich ein halbes Regiment warten würde. Er atmete tief durch und fixierte Ajulêr mit seinem Blick. Der ruhige junge Mann nickte ihm knapp aber anscheinend entspannt zu. Er schien immer genau zu wissen, was sein Day'nor dachte. Doch anstatt Angst zu haben zog genau ihn genau das in seinen Bann. Die Ausstrahlung des Bryè'harzôn war unglaublich für einen Krieger, der angeblich ohne Ehre war. Ein Schrei riss ihn aus seinen Gedanken. Sofort erkannte er, was los war. Die offensichtlich unter Druck stehenden Volonen konnten sich nicht mehr beherrschen und bedrängten inzwischen nicht nur die eiskalte Ehrengardistin sondern Lisian. Eine abgebrühte Nahkämpferin musste noch lange keine eiskalte Person sein, die das an sich abprallen lassen würde - wie man nur zu gut sah. Alle Augen seiner Leute ruhten auf ihn. Es galt also zu handeln - und sollten sie sterben, dann wenigstens in Ehre!
Gefasst und voller Hass stand er auf und bewegte sich rasch, aber nicht hastig, auf die Volonen zu.

"Lasst sie in Ruhe!"
Einen Befehl eines Gefangenen waren sie wohl nicht gewohnt. Nach der ersten Verwunderung über sein lebensmüdes Verhalten verhöhnten sie ihn.
Der nächste zu ihm hielt Valrey sogar sein Gewehr an den Lauf.

"Oder was willst du machen, Dark Eldar?"
Voller Verachtung spuckte er vor seine Füsse und lachte grell auf. Doch das war zuviel des Guten. Er sah lediglich einen Arm an seinem Körper vorbeischiessen und Blut schoss aus der Kehle des volonischen Soldaten.


"Das!"
Ajulêr hatte dem Mann mit seiner Klinge den kompletten Hals aufgeschlitzt. Ohne nachzudenken warf sich sein Lord mit herausfahrenden Klingen auf den nächsten Kämpfer und durchbohrte seinen Brustkorb. Noch bevor die ersten Volonen reagieren konnten - denn damit hatte keiner von ihnen gerechnet - hatten alle begriffen, was geschah. Die fünf Bryè'harzôn waren die Ersten. Alle anderen waren unbewaffnet und zogen nach. Draj'khûl hatte sofort den Weg zu den Fahrern eingeschlagen. Mit seiner kräftigen Statur wollte er jeden möglichen Hilferuf unterbinden. Während des Tumultes fiel ein Schuss. Alle hielten inne. Der letzte stehende Volone der Wachmannschaft hielt seinen Blaster im Anschlag. Unglaube stand in seinen Augen. Offensichtlich hatte er Valrey anvisiert - als Drahtzieher dieses Agriffes. Aber er hatte ihn nicht getroffen. Cre’lièn hatte seine Absicht erkannt und sich in die Schussbahn gestürzt. Nun stand der Bryè'harzôn bewegungslos mitten im Laderaum und schaute auf das Loch in seinem Brustkorb. Schneller als alle anderen reagieren konnten war der Soldat von den restlichen vier Geächteten umzingelt und wurde regelrecht zerfetzt.
Plötzlich hielt der schwere Koloss an. Kein Ton war mehr zu hören. Alle schwiegen und verharrten. Was war nun los?
Während die beiden Ehrengardistinnen versuchten Cre’lièn so gut zu helfen, wie es ihnen möglich war, postierten sich die alle anderen so leise wie nur möglich genau hinter der Lucke.


"Wir stehen."
Hektisch warfen alle ihre Köpfe in die andere Richtung. Draj'khûl stand am anderen Ende des Raumes und hatte ein sadistisches Grinsen aufgelegt. Neber ihm hatte sich Ovar'thén vorbeigezwängt, der ihn offensichtlich begleitet hatte.

"Die Fahrer fahren nirgendwo mehr hin." stellte er trocken fest. An seinen gepanzerten Handschuhen klebten Haut-, Fleisch- und Blutfetzen. Offensichtlich war der, für einen Dark Eldar wahrlich gigantischen, Mann auch im Nahkampf nicht so wehrlos, wie viele von ihnen bis zum heutigen Tage angenommen hatten!
 
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Nebressyl

Knuddeliger Incubus
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Zwischen den auslaufenden Häusern der Stadt, die hier noch relativ gut intakt waren, pirschten die drei Agenten an den Häuserfronten entlang. Bisher war ihnen kein weiterer Volone, ausser dem Unglückseligen Jüngling, aufgefallen. Nahezu ausgestorben schien die Umgebung zu sein. Obwohl Triviel voran ging - nahezu als wäre er in dieser Stadt schon mehr als einmal gewesen - wusste Sys'léhn, dass er ihn nicht aus dem Auge verlor. Irgendwie musste er dieses lebende Mysterium loswerden.
Er hatte den Ruf an jede Information rangekommen zu sein, die er besorgen sollte - und noch nie wurde er erwischt, gefoltert, gequält.
Nicht so, wie er selber. Mehr als einmal war er in feindlicher Gefangenschaft und konnte sich wieder befreien. Aber von ihm war nichts bekannt. Nicht mal die Hälfte der Berufserfahrung hatte dieser Jungspunt und dennoch hatte er schon mehr Aufträge erfolgreich abgeschlossen als der in die Jahre gekommene Attentäter. Selbstverständlich war Sys'léhn auch dementsprechend hoch dekoriert und wurde von allen geachtet. Aber das zählte für ihn schon lange nicht mehr. Seine Ideale der Jugend hatte er schon längst aufgegeben. Womöglich ärgerte ihn dies am meisten an dem Unbekannten. Nicht nur, dass er ihn an seine stürmische Vergangenheit erinnerte - nein. Da war noch etwas. Seine innere Stimme sagte ihm, dass dieser junge Mann sie nie aufgeben würde. Wahrlich, er hätte bei dieser Erkenntnis kotzen können. Ein Scheinheiliger - das hatte ihm gerade noch gefehlt. Nachdenklich folgte er ihnen. Alle paar Schritte drehte Triviel seinen Kopf um. Sein Misstrauen stand in seinen Augen. Er bewies den Mut und die Stirn es ihm offen zu zeigen. Was wusste er wirklich?
Die Zeit verrann und die Nachmittagssonne stand am Himmel. Sie waren inzwischen anscheinend unbemerkt in Richtung Zentrum von Sol City vorgestossen. Nun waren sie von hohen Gebäuden umgeben. Überall konnte ein Heckenschütze oder ein Wachposten auf der Lauer liegen. Aber sie gingen weiter. Immer weiter in die selbe Richtung. Offensichtlich hatte der Agent ein gewisses Ziel im Auge. Langsam wurde es knapp - und er wusste das. Alle drei wussten es. Nur hatte Ena'ly keine Ahnung auf was sie sich hier wirklich eingelassen hatte. Ein schäbiges Grinsen wisch über das vernarbte Gesicht des älteren Dark Eldar. Da stoppte Triviel ganz plötzlich. Ein leises Klacken war zu hören. In einem Reflex schnappt er Ena'ly, riss sie nach vorne und begrub sie unter sich. Zuerst äusserst verwundert über diese Aktion besann er sich seiner Sinne. Noch im letzten Moment stiess er sich in einem kräftigen Sprung nach hinten ab. Ein leichtes Klirren eines metallischen Gegenstandes auf dem Steinboden ertönte. Ein lauter Schlag bestätigte die Landung der Granate und die Druckwelle schleuderte den Attentäter weiter nach hinten als er wollte.
Genau an der Stelle, an der sie soeben noch gestanden hatten war nun ein kleiner Krater in der Erde. Überall rieselte es Staub und Schutt herunter. Lediglich mit Gesten verständigten sich die beiden. Keinem von ihnen war etwas geschehen - ausser Ohrenschmerzen von der Druckwelle.
Sie mussten das optische Chaos ausnutzen um zu verschwinden. Nicht lange würde es dauern bis die Volonen aus ihren Löchern gekrochen kamen. Ein Blick zurück durch den Aschenebel zeigte ihm mehr als genug. Sys'léhn bewegte sich nicht und aus allen Ecken der Strasse kamen Soldaten an. Als wenn er es nicht erwartet hätte. Trotz erster Weigerung seiner Vorgesetzten konnte er sie zum 'fliehen' überreden. Im Moment war alles wichtiger als dieser eine Mann. Oder um es genauer zu sagen - er war sowieso nicht in seiner Planung vorgesehen. Ihr Auftrag war zeitlich relativ knapp bemessen und sie mussten sich beeilen. Da war jeder weitere Agent - und speziell dieser eine - nur Ballast!
Nach wenigen Metern kamen sie an ein gut verkleidetes Gitter. Offensichtlich ein Zugang zu einer Art Gemäuer. Mit leichtem Widerstreben folgte sie dem jungen Mann. Mit wenigen leisen Handgriffen hatte er das Gitter weit genug geöffnet, damit beide hindurch passten. Im Inneren herrschte tiefe Dunkelheit. Lediglich ein modrig stinkender Geruch empfing ihre feinen Nasen.
 
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Gimling

Mad Scientist
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Der Söldner reagierte im Bruchteil einer Sekunde. Kaum war der Schuß ertönt, hechtete er in die Deckung eines nahen Aufbaus - der Eingang zum Treppenhaus der Halle. Erst jetzt versuchte er sich zu orientieren, sah sich um. Maynard war zusammengebrochen. Ein zweiter Schuss ertönte. Die blutige Spur auf dem Dach wies in die entgegengesetzte Richtung des nahen Bürogebäudes: Eine ideale Position für den Scharfschützen.
Der Söldner klammerte jeden Gedanken an Maynard aus und überlegte fieberhaft. Es konnte keinen Zweifel daran geben, dass der Schütze sie beide gesehen hatte. Kevin warf einen zweifelnden Blick auf das Zielvisier seines Disruptorgewehres. Er wäre tot, eh er den Volonen auch nur gesichtet hätte, ganz davon zu schweigen, dass seine Waffe auf weite Entfernungen im besten Falle extrem ungenau und ineffektiv war.

Kevin würde das Risiko eingehen und den Weg durch den Gebäudekomplex wählen müssen. Er warf Maynard noch einen letzten, bedauernden Blick zu, dann dem großen Plakat, vor dem er zusammengebrochen war.

"Des Todes Schwingen...", murmelte er, kopfschüttelnd und voller Haß. Haß auf Konföderierte und Volonen gleichermaßen. Es war nichts Falsches daran, in Ausübung seiner Pflicht zu sterben (und wie sehr wünschte er einem speziellen Commander dieses ehrenvolle Schicksal!), oder bei der Verfolgung eines höheren Zieles, an das man glaubte. Doch dies hier - "... es war nicht unser Krieg."
Ohne ein weiteres Wort öffnete der Söldner die Tür und verschwand im Treppenhaus der Fertigungshalle.
 
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Anora

Wanderer
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Ob Horrigan sich nun auf sie verlassen wollte oder nicht, eine andere Möglichkeit hatte er nicht, damit lag er schon ganz richtig, dachte Anora trocken und schulterte ihr C-9. Bei einer anderen Sache jedoch war er im Irrtum:
"Der Transportpanzer, in dem sich Valrey mit seinen Eldar befindet, ist nicht vor uns herein gekommen, Commander." Sie wartete einen Moment, um ihm Gelegenheit zu geben, sich mit dieser Neuigkeit vertraut zu machen, bevor sie weitersprach. "Ihr Fahrzeug wurde auf dem Weg hierher plötzlich angehalten. Aus dem Inneren drangen Schreie, aber ich... Bunny und ich, wir dachten, es wäre in dieser Situation besser, zusammen zu bleiben und zumindest euch..." Mitten im Satz brach sie ab und blickte starr gerade aus. Sie brauchte sich nicht für ihre Entscheidungen zu rechtfertigen, denn die Wahl hatte bei ihr gelegen und sie hatte sie getroffen. Nun war es zu spät, um darüber zu diskutieren, ob sie richtig oder falsch gewesen war.
"Wir sollten uns erst mal um Ausrüstung kümmern, oder zumindest um Waffen.", sagte sie und nickte auffordernd hinüber zu den toten Volonen.
 

Sir Firekahn

Konservendose
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Die Wachen hatten nur leichtes Gerät bei sich, einzig Dowser, der das Turmgeschütz des Panzers entnahm war wirklich ausreichend bewaffnet. Kampfanzüge oder Schilde hatten sie schon mal gar nicht, also konnte man nur darauf hoffen das die Anlage nicht zu stark intern bewacht war und die meisten Truppen an der Oberfläche zu tun hatten.

"Wir müssen zur Kommandozentrale der Anlage, da werden wir sicherlich einen taktischen Rechner finden auf dem wir unsere Lage, Valreys Position und einiges Anderes herausfinden können."

Horrigan schickte Bunny als Scout vorraus, auch wenn sie schnell bemerkten das die Volonen Typ III Scanner an ihren Helmen hatten mit denen sie die Tarneigenschaften eines Ghost Anzuges auf unter 20 Meter nach wenigen Sekunden überwinden konnten. So hatte die Ghost keinen leichten Job, denn sie musste nicht nur auf Fallen wie Bodenlaser und Patroullien achten sondern auch noch aufpassen das sie keinem volonischen Leutnant zu nahe kam, da diese die Sensoren trugen... Etwas später konnte sie von der Lage berichten:
"Es geht, einige Truppen aber das schwere Gerät scheinen sie nicht mehr da zu haben, der Weg ist recht schwierig, vor allem an einer Stelle an der ein zentraler Schacht über alle Stockwerke nach unten führt und wir über eine Brücke müssen, dort kann man uns von jederhöher gelegenen Plattform sehen und wir haben kaum eine Chance uns bei Beschuss zu wehren, Commander. Das HQ ist drei Stockwerke über uns... Es scheint das es als einziges Ziel in der Anlage durch ein paar Voolan Kampfdroiden bewacht wird."
Fokker fluchte, Voolans waren tödliche Wachen und noch tödlichere Gebäudekampfjagdeinheiten, er hatte schon im großen Volonenfeldzug gesehen was diese Biester anrichten konnten. In ihrer Statur waren sie kleiner als ein Volone, aber sie waren durch ihre Form, die an einen Primaten der Erde erinnerte unglaublich gelenkig und konnten an den Decken laufen, schwer gepanzert und gut gegen Infanterie bewaffnet waren sie noch dazu... Außerdem waren sie brutal und hochintelligent, mit neusten KI Chips ausgerüstet die es ihnen ermöglichten nahezu Intelligent zu agieren.

Mit den schlimmen Erinnerungen an diese Waffen begannen sie langsam durch das Gebäude zu schleichen... Der erste Zusammenstoß mit den Volonen ließ nicht lange auf sich warten, durch die Schüße im Hangarbereich war ein interner Alarm ausgelöst worden und Truppe in die Richtung entsandt. Die Terraner hatten Glück im Unglück als Anora in letzter Sekunde die ankommenden Volonen bemerkte die ihren Weg kreuzen würden, so konnten sie eine kleine Überraschung auslegen.

Hammer legte auf den am Boden liegenden volonischen Sphärenlaser an, wie er erwartet hatte war der Sturmtrupp der Feinde stehen geblieben als sie die Waffe auf dem Boden liegen sahen. Diese war vorher, mit einer präparierten, überlasteten Energiezelle, von den Marines an einer günstigen Position ausgelegt worden. Langsam schloss sich sein Finger um den kühlen Abzug der außerirdischen Waffe, er spürte dass das Schulterstück nicht für Menschen ausgelegt war, er spürte wie der Abzug langsam einrastete, sah den kleinen Kreuzungsgang vor sich, fokussierte all sein Können auf die kleine am Boden liegende Waffe. Genau in dem Moment als der volonische Master Sargent sie berührte krümmte Hammer ab. Kreischend löste sich eine Energiewelle aus der Waffe in seiner Hand, die es sofort nach oben riss. Dann kam die Reaktion... Eine gewaltige Hitzewelle schlug dem Soldaten entgegen und drohte ihn zu verzehren, er konnte noch schwach erkennen wie sich die Schemen der Volonen in dem gewaltigen Feuerball auflösten und dann verlor er in dem Inferno ein paar Sekunden das Bewusstsein.

Der Gang lag in Fetzen, das Erdreich war eingebrochen, Leitungen hingen wirr aus den Wänden, ein paar Schreibpulte und andere Gegenstände lagen zu merkwürdigen Skulpturen verformt wirr in dem Chaos herum, überall loderte Feuer und knisternten Lichtblitze. Der Effekt hatte sogar Horrigans Erwartungen übertroffen und veranlasste Psycho zu einem kreischenden Tanz auf den Trümmern. Sanchez (alias Professor) starrte in das Chaos und murmelte leise dass volonische Spährenlaser wohl doch kein Spielzeug waren, sogar die sonst eiskalte Bunny hob die Braue...

Aber es blieb keine Zeit für so etwas, sie mussten weiter, denn schon meldete Maverick das neue Volonen, von der Explosion angelockt, auf dem Weg hier her waren. Anvil stützte den noch etwas benommenen Hammer und so flüchteten sie durch den nun dunklen Gang (die Energieleitungen waren bei der Expolsion durchtrennt worden.)
 
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Nebressyl

Knuddeliger Incubus
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Um ihren Füssen herum wabberte und schwabberte es. En'aly wollte nicht wirklich wissen, wo sie hier waren. Aber sie hatte einen äusserst konkreten Verdacht. Trotz der nachtsichtähnlichen Fähigkeiten ihrer Augen konnte sie lediglich die schwache Gestalt Triviels vor sich erkennen. Er war hier unten nur ein Schatten seiner selbst. Sie hörte nichts von ihm, sie sah kaum was von ihm. Wenn sie nicht gewusst hätte, dass er da war wäre sie ein perfektes Opfer für ihn. Zumindest war sie fest dieser Meinung - klammerte sich fest an sie.
Doch als sie von hinten eine Hand an ihrer Schulter packte verliesen sie ihre Nerven. Sie wirbelte herum und holte aus. Doch ihre Handfläche traf nicht das gewünschte Ziel. Sie sah nur zwei kleine Punkte auf der humanoiden Siluette leuchten. Dort wo ein Dark Eldar seinen Kopf haben sollte.

"Ich glaube ihr könntet das hier unten sicherlich gebrauchen!"
Es war eindeutig Triviels Stimme. Sie schrak zusammen. Warum leuchteten seine Augen in dieser Finsternis wie Silber? Langsam fing sie auch an sich Gedanken über seinen makellosen Aufstieg zu machen. Irgendetwas stimmte mit ihm ganz und gar nicht. Oder hatte sie es aufgrund seiner unglaublich starken Ausstrahlung nicht wahr haben wollen?
Mit einem fragenden Blick in den Augen griff sie instinktiv nach dem vermuteten Objekt. Nach kurzem abtasten war ihr alles klar - ein Nachtsichtgerät. Auch wenn sie es doch so selten brauchten, sie hatten es für eben solche Fälle. Kaum hatte sie es aufgesetzt wurde ihr alles klar. Ihr Verdacht bestätigte sich - sie waren in der Kanalisation. Allerdings hoffte sie nicht, dass der Gestank des modrigen Wassers im halbschleimigen Aggregatszustand nicht an ihr haften bleibt. Nun sah sie auch ihren Retter und Führer. Der hochgewachsene Mann stieg durch diese undefinierbare Brühe als wüsste er genau, wo er hin wollte. Ihr blieb lediglich nur eins übrig - ihm zu folgen. Und das tat sie auch. Jedoch nur mit der Verwunderung, warum er kein Nachtsichtgerät weder mit sich führte, noch nutzte. Als hätten seine Augen kein Problem mit dieser Dunkelheit. Gedankenversunken folgte sie ohne zu fragen. Doch ein kleiner Gedanke keimte in ihr auf. War dies das Geheimnis für den Augenschutz, den er immer trug?
 

Zhuge Liang

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Scheinbar waren sie nun doch entdeckt worden. Leutnant Fred Lundin richtete den Lauf seines hochmodernen M-116 leichten Maschinengewehrs mit explosiver Munition auf die Tür zum Treppenhaus der Fertigungshalle, in welche sich sein inzwischen ziemlich kleiner Trupp verschanzt und versteckt hatte.
Das 357ste Regiment von Commander Russlin hatte den Auftrag gehabt, sich möglichst unbemerkt bis zum Weltraumhafen von Sol Citiy durchzuschlagen und die dort stationierten Flak-Stellungen auszuschalten, damit die Bomber gefahrlos auch über diesen Teil der Stadt fliegen konnten. Im Idealfall sollte das 15-köpfige Kommando einige der Flak-Stellungen kurzfristig übernehmen und dazu einsetzen, einige der volonischen Jäger vom Himmel zu holen.
Nun, nach Idealfall sah die Mission bisher nicht aus und Lundin zweifelte lagsam daran, dass sie es überhaupt noch bis zum Flughafen schaffen würden.
Und nun waren sie scheinbar entdeckt worden, denn irgendwer musste ja die Schüsse abgefeuert haben und er glaubte kaum, dass es Verbündete waren...
Die Überreste seines Teams waren auf sein Zeichen hin in Stellung gegangen, nach dem der Commander von einer verirrten volonischen Plasmagranate zerfetzt worden war, hatte Lundin das Kommando übernommen. 6 Waffenläufe richteten sich nun auf die Tür, bereit, alles, was dort heraus kommen sollte, auf der Stelle zu erschießen, sollte es nicht menschlich sein...
Sekunden verstrichen...
Selbst die beiden schwer verletzten Maynard und Cougar hatten nun ihre Waffen in Position gebracht, um noch einen ehrenhaften Tod zu finden.
Plötzlich ging die Tür leise auf.
Die Verbliebenen des Kommandotrupps legten die Finger auf ihre Abzüge und machten sich bereit, loszuschießen, sollte es nötig sein.
Die 6 Soldaten waren allesamt hinter den Mauern des Flurs verschanzt und hatten die Tür gut im Blickfeld, ohne selbst ein großes Ziel zu sein.
Die Tür schwang ganz auf und die Soldaten konnten eine einzelne Gestalt im Türrahmen erkennen.
Nur eine einzelne Gestalt zu sehen verwirrte den jungen Lundin und er hielt seine linke Hand erhoben als Zeichen, dass noch nicht geschossen werden sollte.
War das jetzt eine Falle?
Der junge Offizier war sichtlich perplex und musste sich aber trotzdem jetzt von einer Sekunde auf die nächste entscheiden, das Leben seines Trupps könnte von seiner Entscheidung jetzt abhängen.
Er beschloss, zu warten, bis die Gestalt ganz eingetreten war und man erkennen konnte, ob sie Freund oder Feind, Mensch oder Volone war.

Die Gestalt trat ein und nun konnten sie im schwachen Licht der einzigen noch funktionierenden Lampe des Flurs erkennen, dass es ein Mensch war... er trug aber keine Uniform und war eher wie ein Söldner gekleidet...
Blitzschnell richtete Lundin seine M-116 genau auf den Kopf des Söldners und rief:
"Stehen bleiben und Hände hoch, oder dein Kopf ist Muß."
 

Anora

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In Gedanken noch bei der zerstörerischen Explosion schritt Anora nur widerwillig weiter. Wie alle anderen auch hatte sie die Detonation nicht ganz unberührt gelassen, doch schwankte sie gefühlsmäßig zwischen Bewunderung und Verachtung: Bewunderung für den Ideenreichtum der Marines und die... saubere Arbeit, die sie geleistet hatten und Verachtung für die Auffälligkeit und den Lärm selbiger. Ihr als Ghost war es zuwider, mehr Aufmerksamkeit als unbedingt nötig auf sich zu ziehen, doch wenn man sie gefragt hätte, was sie in dieser Situation getan hätte, hätte sie das Kommando geführt, wäre sie vermutlich stumm geblieben.
Der Alarm, den sie ausgelöst hatten, war zumindest in dem Komplex, in dem sie sich derzeit befanden, durch die Explosion ausgefallen, so dass es um sie herum ungewohnt still war. Von weit her hörte man zwar noch immer das schrille Kreischen der Sirenen sowie ab und zu die hektischen Befehle der Volonen, die wahrscheinlich gerade auf dem Weg zu ihnen waren - den zu finden sie ihnen durch den Lärm der Explosion ja auch nicht gerade erschwert hatten - aber sonst bewegten sie sich in absoluter Stille und Dunkelheit. Vielleicht könnten sie dies im Falle eines Angriffes sogar zu ihrem Vorteil nutzen. Der Schacht, in dem sie sich befanden, besaß mehrere Abzweigungen, in die sie sich notfalls zurückziehen könnten.
Doch dieser Fall traf nicht ein. Die anderen Volonen befanden sich wahrscheinlich hinter ihnen oder hatten ihre Position verloren - Was davon auch zutraf, im Moment war es wichtiger, die Konzentration auf das Vorwärtskommen zu richten, statt auf das, was hinter ihnen liegen mochte.
Der Schacht endete schließlich in einer Tür - Einer verschlossenen Tür. Durch den Energieausfall war ein Öffnen durch die Schaltung unmöglich geworden und durch reine Muskelkraft lies sich die Tür um keinen Zentimeter verrücken. Schon machte sich Hammer an die Arbeit, um das schwere Hindernis durch eine seiner lautstarken Methoden beiseite zu räumen, als Anora dicht hinter ihn trat und ihn mit einer Bewegung daran hinderte, zu sprechen. Sie hatte die Schritte als erste gehört, doch nun waren sie auch für alle anderen deutlich vernehmbar. Dem Klang nach zu urteilen waren es Volonen, die sich ihnen aus dem Schacht, aus dem sie gekommen waren, näherten. Noch waren sie ein Stück weit entfernt, doch wie schnell würde sich das ändern, wenn sie kurz vor sich den Knall einer explodierenden Tür hören würden?

"Nicht bewegen!", flüsterte die Ghost leise in Hammers Ohr. Auf eine komplizierte Handgelenksdrehung hin trat ein dünner, roter Laser aus der Seite ihrer altmodischen Uhr, die sie immer trug, und durchschnitt sauber und ohne ein verräterisches Geräusch zu erzeugen die Tür vor ihnen. Ein leichtes Grinsen hatte sich auf ihre Lippen gelegt, gehörte doch ein großteil ihres Stolzes dieser Uhr, die keinerlei modernen Schnickschnack zu beherbergen schien und nicht einmal eine Digitalanzeige hatte. Was tatsächlich in ihr steckte, blieb für ein ungeübtes Auge verborgen. Die Nadel, die mit einem absolut tödlichen Gift, für das es kein bekanntes Gegenmittel gab, ausgestattet war, und die Anora als Nahkampfwaffe in versteckten Einsätzen so heiß und innig liebte, war bereits einmal seit ihrer Bekanntschaft mit den Marines zum Einsatz gekommen, doch sie war nur eine von etlichen Funktionen, für die die Ghost ihr kleines 'Spielzeug' so schätze. Die Uhr war ein Geschenk gewesen. Vor Jahren war ein Mann in ihre Akademie auf Tauros III gekommen, der behauptet hatte, er hätte ihre Eltern gekannt und wolle ihr dieses Geschenk machen, das sie von da an immer begleitet hatte. Anora hatte nie viele Gedanken an ihre Eltern verschwendet. Sie war bereits im Alter von drei Jahren in die Akademie gebracht worden und konnte sich nicht mehr an ihren Vater und ihre Mutter erinnern - Und es kümmerte sie auch nicht. Trotzdem hatte das Geschenk des unbekannten Mannes sie seltsam berührt. Kurz darauf war das mit ihrem Freund, Jean, geschehen...
Ein leises Knirschen riss sie aus ihren Gedanken. Sie hatte den Laser einmal um den zu Eis erstarrten Hammer herumgeführt und war nun am Ende ihres Werkes angelangt. Auf eine weitere Handbewegung hin verschwand der rote Strahl wieder und Anora richtete sich auf, bis sie sich ungefähr auf Kopfhöhe mit Hammer befand.

"Das war's... Nun bist du dran!", sagte sie leise genug, dass nur er sie verstehen konnte, und zwinkerte ihm kurz zu. Und er hatte verstanden.
Es bedurfte keiner großen Anstrengung, das 'ausgeschnittene' Stück der Tür nun vom Rest zu trennen, doch musste Hammer es rechtzeitig bevor es auf mit einem lautstarken Scheppern zu Boden fiel wieder einfangen. Belustigt sah Anora zu, wie er sich bemühte, das Stück, das inetwa seine Form hatte, geräuschlos zu Boden zu bringen, bevor sie hinter ihm durch die so entstandene Öffnung schlüpfte. Die ganze Aktion hatte sie nicht mehr Zeit gekostet, als es wahrscheinlich das ursprüngliche Vorhaben Hammers getan hätte, und so erhob niemand Einspruch gegen die Bemühungen der Ghost, ungehört zu bleiben und damit Zeit für sie herauszuschinden. Entdeckt werden würden sie so oder so, nur das wann blieb offen.
Anora fand sich an dem von Bunny beschriebenen Ort wieder, wo sie über eine Brücke mussten. Die Tür, durch die sie sich eben Zutritt verschafft hatten, musste vor der Explosion noch offen gestanden oder zumindest leicht zu öffnen gewesen sein, denn sonst hätte sie sich nicht erklären können, wie Bunny sonst an diese Information gelangt sein sollte. Vor ihnen lag die Brücke, die sie überqueren mussten, und die ihnen keinerlei Schutz vor den Blicke von oben bot. Anora zog scharf die Luft ein. Es würde nur noch kurze Zeit dauern, bis die Volonen hinter sie sie eingeholt hatten...

"Na dann mal los!", murmelte sie leise.
 

Gimling

Mad Scientist
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"Vom Regen in die Traufe. Ihr Jungs versteht es einen ins Schwitzen zu bringen", sagte Kevin mit einem Anflug von Sarkasmus und verzog seine Mundwinkel zu einem zynischen Grinsen. Das Disruptorgewehr ließ er trotzdem fallen, hob trotzdem die Hände. Heute war einfach nicht sein Tag, entschied er. Jetzt hieß es sein Glück wiederzufinden ehe es jemand anderes tat...

Einer der Soldaten durchsuchte ihn nach weiteren Waffen - Standardprozedur.
"Konföderiertes Spezialeinsatzkommando?", fragte Kevin mit einem Blick auf die Kampfanzüge. Es war eine vergleichsweise überflüssige Frage. Der Söldner überlegte fieberhaft. Er würde sich dafür hassen, was er jetzt tat, doch war es seine beste Chance auf Zeit zu spielen.
"Wer hat hier das Kommando?"
 

Zhuge Liang

Funky Paladin
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Der Söldner (so etwas musste er sein, denn sonst würde er nicht mitten im Feindgebiet herumlaufen) schien vernünftig und ließ sich ohne Widerstand entwaffnen.
Er schien auch recht selbstsicher zu sein, sonst würde er wohl nicht so locker heraus Fragen stellen. Lundin trat vor und senkte seine Waffe - sein Team tat es nicht - und lief ein paar Schritte auf den Söldner zu.


"Wer wir sind, geht dich nichts an. Ich führe hier das Kommando und solange du uns nicht eine plausible Erklärung dafür gibst, dass du alleine mitten im volonischen Gebiet herumläufst, bist du unser Kriegsgefangener.
Warum sagtest du, dass du vom Regen in die Traufe kamst?"

Lundin wusste, dass er keine Schwäche zeigen durfte, die Situation war so oder so schon schlimm genug, und dieser Söldner machte das alles nur komplizierter.
Was sollte mit ihm geschehen? Zum Raumhafen konnten sie ihn nicht mitnehmen, es würde sie nur stören, wenn sie neben ihrem Auftrag auch noch auf einen Gefangenen aufpassen mussten. Aber wenn er vielleicht ein Überläufer sein sollte, dann konnte er ihn nicht laufen lassen. Und mit einem Kriegsgefangenen anstelle einer Erfolgsmeldung über die Flakstellungen konnten sie auch nicht zurück.
 

Gimling

Mad Scientist
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Kevin wusste sofort mit welcher Art Soldat er es hier zu tun hatte. Ein Teil von ihm atmete erleichtert auf - er hätte es schlimmer treffen können. Vielleicht waren diese Konfeds sogar noch zu etwas Nutze.

Lasst das Spiel beginnen, dachte er und sagte mit fester, autoritärer Stimme:
"Soldat, identifizieren Sie sich, wenn Sie sich das Kriegsgericht ersparen wollen. Mein Name ist Clark Sou, vom konföderierten Geheimdienst."
Einige bange Momente vergingen, ehe er den Identifizierungschip aus seiner Westentasche hervorzog. Er gönnte den Soldaten einen langen Blick, bevor er den Chip wieder zurückschob. Mit etwas Glück würde gar nicht auffallen, dass Clark Sou, eigentlicher Pilot des entwendeten Hoverbikes, nur ein gewöhnlicher Soldat war - mit auffälligem Kinnbart und Armprothese.
"Meine Mission unterliegt der Geheimhaltung, also stellen Sie keine weiteren Fragen. Was ist Ihr Auftrag, Soldat?"
 
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