„Was passiert eigentlich mit dem Blut?“
„Wie meinst du das?“
„Wenn du gestorben bist, was passiert dann mit dem Blut?“
„Dann braucht man kein Blut mehr.“
„Ich will aber nicht, dass du stirbst.“
„Jeder stirbt irgendwann, aber hoffentlich wenn wir ganz alt sind.“
„Ich will aber, dass du immer bei mir bleibst!“
„Das möchte ich auch.“
später…
„Aber ich habe ja gar kein Grab.“
„Ich auch nicht.“
„Aber wo kann ich dann liegen, wenn ich gestorben bin?“
„Du kennst ja das Grab von meiner Oma und meinem Opa auf dem Friedhof, vielleicht können ja dort irgendwann, wenn sie ganz alt waren, die Oma und der Opa beerdigt werden, und wenn ich ganz alt war ich und viel später du….“
„Ich will aber noch nicht sterben!“
„Ich auch nicht, ich hoffe erst, wenn ich ganz alt bin.“
etwas später….
„Ich will aber dann auch essen! Wenn ich dann Hunger habe, wenn ich im Sarg liege!“
„Wenn man im Sarg liegt, braucht man nichts mehr essen. Da hat man keinen Hunger mehr.“
„Warum?“
...
„Jeder muss mal sterben, oder?“
„Ja, jeder muss mal sterben. Viele Leute werden sehr alt und sterben dann, manchmal gibt es aber auch Krankheiten oder Unfälle und Menschen sterben schon viel früher.“
"Ich will noch nicht sterben"
...
"Was macht man dann, wenn man da unter der Erde liegt?"
Und so weiter…. Dieses Thema ist nicht neu und kommt häufiger auf.
Ich stoße da wirklich an meine Grenzen. Ich bin eigentlich der Meinung, dass man auch kleinen Kindern schon, soweit vertretbar, die Wahrheit sagen sollte.
Aber wie findet man eine zufriedenstellende Antwort auf das, was nach dem Tod geschieht, die ein gerade 4 gewordenes Kind versteht?
Erklärt, dass man dann einfach verrotet? Dass der Körper tot ist, man aber in den Menschen weiterlebt? Die Seele? Im Himmel als Engel? Ich empfand es als Kind als sehr tröstlich, dass meine Großeltern von ihrem körperlichen Leid erlöst wurden und irgendwo waren, wo es ihnen gut ging… denn wie es ihnen zuvor ging, das wusste ich ja. Ich habe mir oft vorgestellt, dass meine Großeltern von oben „über mich wachen“ und mich begleiten, und das war sehr angenehm. Auch wenn ich vermutlich schon wusste, dass das nicht so sein kann…
Was ist eine kindgerechte Erklärung, bei der ich nicht das Gefühl habe ich lüge und es ist für ein 4jähriges Kind verständlich?
Das Thema Sterben ist wohl interessant, aber begreifen kann sie es noch nicht.
Sie hat auch neulich zu meiner Mutter mal gesagt "Ich glaube du stirbst bald".
Aber dass die Menschen dann wirklich nicht mehr da sind, kann sie noch nicht begreifen, auch wenn ich es erkläre. Vielleicht hilft da nur die Erfahrung...
So ganz bei der Wahrheit muss man ja auch nicht bleiben, es kommt ja auch der Pelzmärtel (St. Martin)zu uns und das Christkind und bringt Geschenke. Und der Osterhase. ;-)
Ich grübel immer, was gute Antworten wären...