Der erste Teil ist sowieso unerreicht, aber besser als der Zweite und auf ungefährem Level mit dem Dritten ist auch schon eine gewisse Leistung. Man darf den Film halt nicht wirklich ernst nehmen, dann hat man auf jeden Fall seinen Spaß. "Alter, du hast grade mit deinem Auto einen Helikopter abgeschossen!" "Ja, ich hatte keine Munition mehr."
Es ist lange her, dass ich einen wirklich schlechten Film gesehen habe, muss ich sagen, weil ich halt immer einen gewissen Lichtblick erkennen kann. Sei es die gute handwerkliche Leistung, einen wirklich engagierten Schauspieler oder aber zumindest ein Drehbuch, dass hier zwar grausam verhunzt wird, aber dennoch ein gewisses Potenzial aufzeigt.
Aber irgendwas war da doch mal... genau. John Carpenters "Vampire". Gott, was für ein Schund
Ein Weichei von Hauptdarsteller, erster großer Fehler. Bereits "Die Klapperschlange" hat bewiesen, dass ein Film ruhig schlecht sein kann, wenn denn wenigstens der Hauptdarsteller ein paar coole Sprüche absondert. Das selbe Beispiel mit weitaus höherem Budget ist an der Stelle Chronicles of Riddick, dass ebenfalls seine komplette Existenzberechtigung aus Vin Diesel und sonst gar nichts bezieht. Aber hier? Nüx, der Hauptdarsteller bleibt blass und langweilig, da hilft auch das ewige Rumkauen auf Zigarillos nichts.
Während man aus dem Drehbuch ja immer noch etwa Brauchbares hätte stricken können (vom Vatikan finanzierte Vampirkiller treffen auf bösen Obervampir, die beiden einzigen Überlebenden dieses Zusammentreffens schwören Rache - hey, es ist ein B-Film, da erwarte ich keinen Pulitzerpreis), verzichtet Carpenter darauf, bedient sich fleißig bei Blade und spritzt so lange mit Kunstblut um sich, bis auch die letzte Frage nach einer Geschichte ertrunken ist.
Und wenn dann das Milchbrötchen von Priester, der übrigens später zum Kung Fu Pfarrer mutiert, zu einem der Jäger spricht "und damals, als Ihre Eltern von Vampiren getötet wurden und der Vatikan Sie aufnahm..." hört man richtig, wie Carpenter hinter der Kamera den Punkt "Charakterentwicklung" abhakt. Mehr wird es auch nicht geben.
Ansonsten sieht man regelmäßig das aufgesprühte Schutzspray, wenn ein Charakter mit Feuer in Berühung kommt. Und wenn am Schluss der böse Obervampir in Flammen aufgeht, kann man bei genauerem Hinsehen die Halterungen an seinem Handgelenk sehen, an dem die Silvesterkrache montiert sind, die da so lustig Magnesiumrot herumsprühen.
Es gibt zwar ein paar Momente, bei denen man mit ein paar Bier und ein paar Kumpels durchaus seinen Spaß an dem Ding haben könnte - so zum Beispiel, als einer der Vampirjäger eine Infizierte "am Hals" hat und die einzige Möglichkeit, sie zu beruhigen, ist, sie ans Bett zu fesseln. Nackt
Insgesamt ist das aber definitiv zu wenig.