Kommt drauf an, was da inhaltlich so verbreitet wurde. Zu 9/11 bestehen innerhalb der Konspirations-Zirkel diverse antisemitische Konstruktionen zu den Urhebern der Anschläge - etwa die, das israelische Außenministerium hätte jüdische Bürger der USA vor den Anschlägen gewarnt, weswegen unter den WTC-Opfern keine Juden gewesen seien. Als Beleg dient der Fakt, dass keinerlei Pässe o.ä. von Juden gefunden wurden. Kunststück, da amerikanische Pässe (zumindest zum damaligen Zeitpunkt) überhaupt keinen Vermerk zur Religion enthielten.
Das übliche Geschwafel der israelisch-US-amerikanischen Achse, die auf hanebüchene Art und Weise für diverse Katastrophen verantwortlich gemacht wird, schwirrt da natürlich auch mit herum. Eine Form von strukturellem Antisemitismus ist halt häufig überall da fest zu stellen, wo irgendwelche hintergründigen Netzwerke mit ökonomischer Macht in Verbindung gebracht werden - zuletzt geschehen bei diesem unsagbar dummen Artikel im Rolling-Stone-Magazin, dass diverse Bilder von finanziellen Blutsaugern u.ä. wieder hervorholte.
Antisemitismus hat nichts mehr mit der jüdischen Religion zu tun (dann wäre es Antijudaismus), sondern definiert sich über eine behauptete gesellschaftliche (Macht)Stellung der Juden.
Geh mal in den Buchhandel und kauf dir das kleine Büchlein "Die Protokolle der Weisen von Zion" von Wolfgang Benz, erschienen in dieser "Wissen"-Reihe. Das beleuchtet zum einen die Struktur von Verschwörungstheorien im Allgemeinen und im besonderen die antisemitischen Verschwörungstheorien, die sich zu den bekannten mörderischen Konsequenzen fortentwickelt haben.
An "politischer Zensur" kann ich da jedenfalls nichts feststellen; die Betreiber des StudiVZ machen von ihrem Hausrecht Gebrauch, nichts weiter.