Politik, 6. Staffel

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David

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Das ist wirklich nur der x-te Aufguss von Schwarz-Gelb als Schreckgespenst.

Wie hat Westerwelle nochmal in der Talkshow nach der Wahl zu Lafontaine gesagt: "Jetzt werden Sie doch auch mal wieder normal, der Wahlkampf ist vorbei" ? :D


@Olome:
Das Putin anfangs keine großen Sprünge machen konnte lag auch einfach daran, daß er erstmal Russland nach dem Chaos der 90er selbst wieder stabilisieren musste. Nicht zuletzt dank der vorrübergehend sehr hohen Rohstoffpreise hat er das ja auch so halbwegs geschafft. Auch das Militär wurde glaub ich wieder deutlich gestärkt, in den 90ern stand das ja auch kurz vor der Selbstauflösung, weil oft nichtmal mehr der Sold bezahlt wurde.

In der Zwischenzeit sind halt ein Großteil Osteuropas und einige ehemalige SU-Republiken an den Westen verloren gegangen, wobei der da auch nicht immer aktiv nachhelfen musste. Wo es aber noch eine pro-russische und eine pro-westliche Seite gibt, unterstützt Russland aber natürlich seine Seite genauso wie der Westen die Andere. Und auch den Bau der Ostseepipeline an Osteuropa vorbei oder die Drohungen, als Reaktion auf Bushs albernen "Raketenschild" in Kalinigrad Raketen zu stationieren, kann man durchaus auch als machtpolitische Aktionen sehen.

Wie gesagt, ich finde nicht, daß Russland in der Hinsicht etwas getan hat, was der Westen nicht auch machen würde, aber "Machtpolitik" ist einfach das völlig normale Verhalten für so ziemlich alle Staaten, die irgendwelche Ambitionen haben, als Großmacht wahrgenommen zu werden.

Und Bush hat nicht nur in Hinblick auf Russland viele Chancen verstreichen lassen, die internationalen Beziehungen zu beruhigen. :rolleyes:
Direkt nach 9-11 hatten wir ja eine Situation, wo nicht nur Russland, sondern sogar die arabischen Staaten sich solidarisch mit den USA gezeigt haben. Daraus hätte man durchaus was Anderes machen können als einen globalen Kreuzzug gegen 'Schurkenstaaten' und die 'Achse des Bösen'. :down:

Was das angeht, hat jemand von euch mitbekommen, warum man plötzlich glaubt, daß der Iran doch viel näher an der Bombe sein soll als gedacht ?
Ich hab gestern nen US-Republikaner sagen hören, daß im Iran besser kein Flugzeug mehr fliegen und kein Schiff mehr schwimmen sollte, und hab so nen bisschen den Eindruck bekommen, daß man Obama unter Druck setzen will, indem man die iranische Gefahr betont..
 
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Olome Keratin

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@Iran: Würden die ganzen Meldungen stimmen, hätte der Iran seit 2000 die Bombe; es gibt eine israelische Lobbyorganisation, die diese Meldungen seit Jahrzehnten gezielt lanciert.

@David: Russland hätte sich, wenn es gewollt hätte, viel früher feindlich gegenüber dem Westen verhalten können. Die Russen erlauben es bspw., dass der Nachschub für Afghanistan über Russland rollt. Diese Rechte zu beschneiden, würde Russland militärisch überhaupt nichts kosten. Das ist nur ein Beispiel, es gibt noch x andere Möglichkeiten für Russland, sich gegen den Westen zu stellen. Das hat Putin aber alles nicht gemacht, einen zunehmend antiwestlichen Kurs fährt Russland erst seit 2007, als Putin auf der Münchner Sicherheitskonferenz vor dem Rückfall in den Kalten Krieg warnte. Und das kann ich ihm einfach nicht verübeln. Würde es Russland um Provokation gehen, würden die Raketen in Kaliningrad auch stationiert werden, wenn der Raketenschild nicht kommt.

@Koalitionsverhandlungen: Was ich befürchte, ist, dass die Union einfach versucht, alles zu lassen, wie es ist, Begründung erst NRW-Wahl abwarten. Wenn die verloren geht, hat Schwarz-Gelb definitiv keine Bundesratsmehrheit mehr und muss zumindest die schwarz-grüne Hambuger Regierung mit ins boot holen. Damit kann man auch wunderbar begründen, nichts zu tun.

Rechtsstreit um schwarz-gelbe Mehrheit: Hier kann man noch sehen, dass die Bundesratsmehrheit ohnehin schon bald zu Fall kommen könnte. Meine Auffassung bei dem Fall ist, das Verfassungsrecht steht höher, also hat Schwarz-Gelb keine Mehrheit. Oder sieht das jemand anders?
 

Gala

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Das ist eben gerade der Unterschied zwischen Westerwelle und Lafontaine:

Lafontaine sagt immer dasselbe, egal ob Wahlkampf ist oder nicht. Er ist eben ein Politiker mit Überzeugungen. Und die vertritt er eben immer.

Während bei Westerwelle alles bloss Show und Lüge ist. Genau deßhalb kommen ja auch Clips zustande wie http://www.youtube.com/watch?v=Nt_fI2agWqQ

@Ribalt: Ich finds schön, zu sehen, wie Politiker selbst denken.
 

David

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Lafontaine sagt vor allem deshalb immer dasselbe, weil er in der Opposition ist. Wo die Linken auf Landesebene mitregieren müssen, können sie auch keine grundsätzlich andere Politik als der Rest mehr machen.

@Olome:
Es geht ja nicht in erster Linie gegen den Westen an sich, das ist seit dem Ende der SU eh vorbei.
Der Westen wird nur dann zum Gegner, wenn er sich entweder im russischem Einflussbereich breitmachen will oder mit dem Raketenschild die Wirksamkeit des russischen Atomarsenals bedroht, was ja neben den Rohstoffen der letzte große Vorteil Russlands gegenüber anderen Ländern ist.

Hätte man sich sozusagen darauf einigen können, die Einflussbereiche abzustecken, wären Konfrontationen nicht nötig und man könnte wie in Afghanistan bei ähnlichen Interessen sogar zusammenarbeiten, aber da haben dann eben der Westen und einige Nachbarn nicht mitgespielt.
Die Frage ist halt, inwiefern es die Idee des Westens ist, wenn sich Länder wie Georgien oder die Ukraine westlich orientieren wollen. Grundsätzlich ist daran ja nichts verkehrt, der Westen sollte nur besser aufpassen, daß die neuen Freunde nicht auf blöde Ideen kommen, wie ihre inneren Probleme unter dem Schutz oder gar mit Hilfe des westlichen Militärs zu lösen.
 

Olome Keratin

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Die Frage ist halt, inwiefern es die Idee des Westens ist, wenn sich Länder wie Georgien oder die Ukraine westlich orientieren wollen.

Da die fraglichen Länder wie Serbien, Ukraine und Georgien erst eine aus dem Ausland inszenierte "Revolution" brauchten, um ihre westfreundlichen Regierungen zu bekommen, die nachher in Wahlen nicht wirklich bestätigt wurden, würd ich schon sagen, die Westorientierung ist ein Ergebnis westlichen Machtstrebens.
 

David

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Ich bin kein Experte für die Innenpolitik dieser Länder, aber wurde zB in der Ukraine die pro-westliche Seite nach dieser "orangenen Revolution" nicht erstmal gewählt ?
Und wars nicht so, daß die Wiederholungswahl als deutlich fairer bewertet wurde als die erste Runde, gegen die der Vorwurf der Wahlmanipulation erhoben wurde ?

Wobei die Ukraine ja eh nen Sonderfall ist, soweit ich mich erinnere, ging der Spalt ob man die pro-westliche oder pro-russische Seite unterstützt hat, ja mitten durch das Land (Westen pro-westlich, und Osten pro-russisch). Im Grunde wäre das auch so ein Fall, wo man über Volksabstikmmungen zum friedlichen Teilen des Landes nachdenken sollte. Zumindest wenn das keine Momentaufnahme war, sondern eine Konstante in der ukrainischen Innenpolitik sein sollte.
 
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Olome Keratin

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@David: In der Ukraine ist die angeblich wahlfälschende Partei der Regionen von Viktor Janukowitsch längst stärkste Kraft, die Partei des damals in der Neuwahl gewählten Präsidenten Viktor Jutschenko liegt bei etwa 10%. Dass ein Kandidat in einem Klima, wo er behauptet, von der Gegenseite vergiftet worden zu sein, auch viele Stimmen einsacken kann,die er sonst nicht bekommen hätte, wirst du wohl nicht bestreiten.
Natürlich ist die Zweiteilung des Landes eine innenpolitische Konstante, der Westteil ist aber politisch auch noch zerstritten.

Und bevor du fragst: Saakaschwili hat selber Wahlfälschungsvorwürfe am Hals.
 

Astaldo

Vampireslayer
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Jo und dann schauen wir mal auf Russland. Hmm Opposition? Wurde im Vorfeld der Wahlen nicht unterdrückt usw.? Die Länder im Osten nehmen sich doch da fast alle nichts.
 

David

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Das Regierungen abgewählt werden, wenn sie überzogene Erwartungen nicht erfüllen können (was eigentlich nach jeder "Revolution" der Fall ist) sagt ja auch nicht viel aus.

Aber wenn sich solche grundsätzlichen Spaltungen geographisch quer durchs Land ziehen, was bei der Ukraine ja der Fall ist (hab mir vorhin die Wahlergebnisse mal angeschaut), dann sollte man doch wirklich mal darüber nachdenken, ob das noch Sinn hat, so ein Staatsgebilde beisammen zuhalten, das doch de facto gar nicht zusammen passt.

Mal nen anderes Thema, ich hab vorhin nen Film über ne vierte Klasse gesehen, und bin immer noch etwas sprachlos. Da gehts darum, wie anhand von einzelnen Tests und halben Punkten über die Zukunft von Kindern entschieden wird.. :rolleyes:
Soviel Stress, wie die Kleinen sich da selber machen bzw. von ihren Eltern bekommen, hab ich mir nichtmal beim Abi machen müssen. Und in der Grundschule war nach ner Stunde Hausaufgaben Freizeit angesagt..

Den Film gibts in der ZDF-Mediathek: http://www.zdf.de/ZDFmediathek/startseite?inPopup=true
Ihr müsst nur "37 Grad" in die Suche eingeben und dann "Das Jahr der Entscheidung" auswählen, direkte Links gehen leider nicht.

Hat das jemand auch euch selber oder bei eigenen Kindern bzw. jüngeren Geschwistern auch nur annährend so extrem erlebt, wie das in dem Film beschrieben wird ? :confused:
Sollte sowas auch nur annährend normal sein, hat sich das seit meiner Schulzeit jedenfalls massiv verschärft, bis zum Abi (also 11. bis 13. Klasse) konnten einem da die Noten eigentlich egal sein, wenns nicht grad 5er oder 6er waren..
 
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Olome Keratin

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@David: Bei dem Film hab ich ganz kurz reingeschaut - ganz typisches Eltern-Problem, die ihren Ehrgeiz auf ihr Kind übertragen. Bevor akzeptiert wird, dass ein Kind etwas nicht kann, wird es lieber xfach zu Nachhilfe geschickt und besucht Freizeitprogramme im Umfang eines Vollzeitjobs. Dass manche dieser Kinder dann verhaltensauffällig werden, wundert manchen noch.:rolleyes:

@Astaldo: Es bestand durchaus die Möglichkeit, dass die USA ihre Revolutionsnummer sogar in Russland selbst versuchen würden, von daher kann ich die Vorsichtsmaßnahmen nachvollziehen. Putin hat keine Tricks gebraucht, um eine Mehrheit zu bekommen.

Edit: @David: Bei vielen meiner Freunde war das in der Schulzeit so und bei den Kindern, mit denen ich jetzt Jugendarbeit mache, teilweise noch stärker. Es liegt aber weniger an den Schulen oder Kindern als an den Eltern. Und editier nicht so schnell, grummel:hae::p
 

David

Moderner Nomade
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Aber es waren ja nicht nur die Eltern, die Kinder haben sich ja auch selber damit beschäftigt. Bei mir war das damals überhaupt kein Thema, da haben die Lehrer ihre Empfehlung gegeben, und wer damit nicht einverstanden war, hat sie halt ignoriert und hat sein Kind an die Schule geschickt, die er für richtig hielt..
Wenns damals nach den Lehrern gegangen wäre, wär ich auch auf R gelandet, daß lag aber vor allem daran, daß ich die Lehrer schonmal mit Wolle beworfen hab, wenn ich nicht einsehen wollte, wozu Stricken gut sein soll.. :shine:

Ich hatte danach jedenfalls keine großen Probleme, und wenn, dann lag das eher an der Motivation.. Bei den meisten Kindern/Jugendlichen dürfte das zusammen mit der Tagesform eh einen viel größeren Einfluss auf die Noten haben als das tatsächliche Können, insofern ists ziemlich albern, den weiteren Lebensweg im Extremfall von ein paar Nachkommestellen im 4. Schuljahr abhängig zu machen. Ich war auch ziemlich geschockt von den Noten, die da nötig sind, um auf G oder R zu kommen, mit 3ern landet man ja schon direkt in der Hauptschule. :eek: :hae:

Zum Thema "Vorsichtsmaßnahmen bei russischen Wahlen" sag ich zu dieser späten Stunde mal besser nix. :D

EDIT: :fies:
Ich bin btw. ziemlich sicher, daß fast jedes Kind G schaffen würde, wenn man die richtigen Rahmenbedingungen setzt, so schwer ist das wirklich nicht..
 
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Olome Keratin

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@David: Irgendwer wird dem Kind halt erzählt haben, wie wichtig jede halbe Note ist, es ist wohl kaum mit dem Gedanken auf die Welt gekommen "Ich muss mich anstrengen, um den Schnitt 2,66 zu schaffen, sonst ist mein Leben verpfuscht."

Bei dem Gymnasium geb ich dir Recht, insofern die Einzelnoten nicht wichtig sind. Wenn auch noch der Anspruch gestellt wird, der Schnitt muss im Zweierbereich sein und jede 3 ist eine Katastrophe - dann schaffen das viele Kinder wohl trotzdem, für ihre Gesamtentwicklung wäre ein anderer Weg aber wohl besser.
 

David

Moderner Nomade
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Es stimmt ja leider sogar, daß diese Noten wichtig sind, insofern kann mans den Eltern nichtmal ganz verübeln, wenn sie etwas Druck machen. Da das richtige Maß zu finden ist sicher nicht leicht. Der Fehler liegt natürlich im Schulsystem, aber solange es dieses System gibt, müssen die Eltern ihren Kindern leider irgendwie dadurch helfen.

Ich hab ja schon viel von dem Leistungsdruck bei einem schlecht gemachten 12jährigem Abi (oder bei manchem Bachelor-Studiengang) gehört, aber daß das schon in der Grundschule so arg sein kann, war mir bis dato nicht bewusst. Ich dachte eher, daß Problem sieht so aus, daß Eltern die selber keinen höheren Abschluss gemacht haben, seltener gegen die unverbindlichen Empfehlungen der Lehrer handeln als Eltern, die selber erfahren haben, wie wichtig Bildung ist.
In einer der zig Studien hieß es ja sogar, daß wenigstens unsere Grundschulen noch ganz gut sein sollen.

Von Erwachsenen an der Uni bzw. in der Ausbildung kann man ja verlangen, daß sie sich gefälligst zusammennehmen sollen um auf den Punkt fit zu sein für wichtige Tests, später im Berufsleben gibts solche Situationen ja auch (nen Arzt sollte schon besser während der OP wissen was er tut und nicht 5 Minuten danach :D ), aber sowas darf man doch keinen Kindern zumuten, die daheim noch mit Puppen oder Plastikburgen spielen.. :down:
Was die Langzeitfolgen angeht erziehen wir uns da im schlimmsten Fall ne Generation, die gelernt hat, alles zu tun, um auf dem Papier ne gute Leistung zu erbringen..

Ich bin echt mal wieder froh, daß ich das Bildungssystem so rechtzeitig betreten hab, daß ich von diesen ganzen Verschlimmbesserungen verschont geblieben bin und noch eine weitgehend stressfreie Kindheit/Jugend genießen konnte..
 
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Olome Keratin

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So wichtig sind die Noten eigentlich nicht. Die Abschlusszeugnisse sind wichtig, um nach der Schule weiterzukommen, interessieren danach aber eigentlich auch nicht mehr. 4.-Klasse-Zeugnis, gut wegen weiterführender Schule auch nicht egal, aber wirklich wichtig sind auch nur Mathe und Deutsch. Und wenns nicht gleich auf Realschule oder Gymnasium geht, ist auch kein Weltuntergang. Wenn das Kind woanders besser aufgehoben sein sollte, ist unser System durchlässig genug (zumindest das sollte in allen Bundsländern gleich sein.)

Was mich gegen das ganze System aufbringt, dass die berufsqualifizierenden Abschlüsse (Uni seh ich selbst, in der Berufsausbildung höre ich davon) weitgehend ergammelt werden können. Da hätte man sich jeglichen Stress vorher sparen können, wenn es nachher eh nicht drauf ankommt.

Die Grundschule zumindest in Ba-Wü scheint sich, seit ich da war, nicht wirklich verändert zu haben, Englisch-Unterricht gibts noch zusätzlich, aber ich kenn einige Kinder, die z.B. nicht mit auf Lager fahren, weil sie lernen müssen. In der Grundschule.:grmpf: Sowas liegt an den Eltern, nicht an der Schule.:down:
 

Gala

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@David: Lafontaine hat auch in der Regierung 1998 nichts anderes gesagt. Deßhalb wurde er ja zum "gefährlichsten Mann Europas" gekührt. Und mußte ziemlich schnell hinwerfen, weil Schröder ihn blockiert hat.

Wo die Linken in der Regierung ist, ist vor allem nur Kommune oder Bundesland, aber nicht Bund. Und dort kann man nicht "grundsätzlich andere Politik machen". Länder und Kommunen haben keine besonders großen Spielräume, was die Finanzen angeht, und nur wenig Möglichkeiten, ihre Finanzen aufzupolieren. Die Forderungen von Linken und SPD auf Landes- und Kommunenebene sind deßhalb schon per se nicht grundsätzlich anders.

In jedem Falle wird die Linke immer einen Koalitionspartner brauchen, um zu regieren. Die 100%-ige Durchsetzung des Wahlprogrammes ist da nicht möglich.

Was Russland betrifft, sollte es zumindest langfristig in die NATO und die EU aufgenommen werden.

Und wenn eine grundsätzliche Spaltung des Landes so wichtig ist, dann können wir Deutschland auch in zwei Hälften aufteilen - Bayern, Baden-Wüttemberg, Thüringen, Sachsen werden dann Süddeutschland, beherrscht von der finsteren CDU/CSU, und der Rest zu Norddeutschland, wo die bösen Sozen zuhause sind.
 

Lisra

Schmusekater
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Und Berlin gründet einen unabhängigen Städtebund mit Hamburg und Köln. :rolleyes:
 

Gala

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Es ist jedenfalls ganz normal, das es in einem Land Spannungen gibt.

Wenn man wegen jeder Meinungsverschiedenheit sich gleich spaltet, dann endet die EU als Flickenteppich von Kleinststaaten.

Wichtig ist IMHO eher, ob ein Volk ein Zusammengehörigkeitsgefühl hat.

Und da habe ich in Deutschland eigentlich bei den Bayern ernsthafte Bedenken. :D
 

David

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Die Frage ist halt, obs überhaupt noch ein Zusammengehörigkeitsgefühl gibt. In Georgien war das ja zB def. nicht mehr der Fall, wenn die Provinzen selber um ihre Unabhängigkeit gekämpft haben. (Wenn man sich diesen Bericht durchliest, wird wie gesagt sogar deutlich, daß die im Kriegsverlauf ne recht aktive Rolle gespielt haben) Da wäre eine friedliche Abspaltung allemal der bessere Weg gewesen als der Krieg.
Ob das in der Ukraine ganz soweit geht, kann ich nicht wirklich beurteilen, aber sollte das der Fall sein, wäre eine friedliche Neureglung der Grenzen, wie ja auch beim Zerfall der SU, immer noch die beste Lösung.

Was Bayern angeht, spätestens wenn die Linken an die Macht im Bund kommen sollten, könnte man da in der Tat auch mal drüber nachdenken. :shine: Als Nächstes will dann aber bestimmt auch Franken wieder unabhängig von Bayern werden. :D

Mit etwas Glück werden Nationalstaaten eh nach und nach überflüssig, was gemeinsam geregelt werden muss, kann man auch auf europäischer Ebene regeln, und die Politik vor Ort können kleinere Verwaltunsgeinheiten eh besser machen. Grade die kleinen europäischen Länder machen doch vor, daß sowas ganz gut funktionieren kann. Und wenn eh alle Grenzen offen sind, ists auch egal, ob man in Bayern oder Deutschland lebt. :D

Und was das Bildungsthema angeht sind die Unterschiede zwischen Bayern und MeckPomm im Zweifel auch nicht größer als die zwischen Bayern und Österreich. :rolleyes:

@Olome:
Ab Klasse 11 werden die Noten dann aber doch wieder wichtig, weil ja alles in die Abinote mit einfliesst. Aber praktisch hat mich das damals auch nicht daran gehindert, in Fächern, die mich nicht interessiert haben, wenig bis nix zu lernen. :shine:
An der Uni wär mir sowas aber ganz recht, im Grunde könnte man da wirklich bis zu den Diplomprüfungen nach dem Motto "4 gewinnt" ne ruhige Kugel schieben, weil die Noten bis dahin ja eh nix zählen. Zumindest bei den alten Diplomstudiengängen.
 
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Darghand

Einer von vielen
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Vielleicht sollte man diesen ganzen völkischen Ethnien- und Nationalismen-Quatsch einfach dort lassen, wo er hingehört: in den Orkus der Geschichte.
 

Gala

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Was Bayern angeht, spätestens wenn die Linken an die Macht im Bund kommen sollten, könnte man da in der Tat auch mal drüber nachdenken.
Noch ein Grund mehr, die Linken an die Macht zu bringen. :fies::shine::p
 
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