Mal so ne Frage...
Ich war letztens in der Pfalz unterwegs und fand dort bei einem Bäcker in der Auslage, und das war ein Schock für mich, kalte Dampfnudeln.
Kalte.
Man sollte dazu verstehen, dass die Dampfnudeln, die ich so zuhause mache, eine unglaublich großartige Angelegenheit sind, solange sie warm sind.
Und nur, solange sie warm sind. Sobald sie kalt werden, sind sie trocken und zäh, und unansehnlich, insgesamt unappetitlich und all die anderen Dinge, die Hefegebäck niemals sein wollte, aber viel zu oft ist.
Und bis jetzt habe ich mir nie darüber Gedanken gemacht. Ich war der festen Überzeugung, das muss so. Ich dachte, Dampfnudeln seien Gottes Weg, uns zu sagen, dass man manche Dinge genießen sollte, solange sie frisch sind, weil ein späteres Aufwärmen nicht mehr möglich ist. Eine Parabel zu unserer eigenen Sterblichkeit.
Denke daran, so wie diese Dampfnudel erkaltet ist, so wirst auch du erkalten, und dann ist alles zu spät.
Und dann bin ich irgendwo in Süddeutschland und sehe mein Weltbild in Frage gestellt, denn abgesehen davon, dass der Erfinder der Salzkaramellkruste zu seiner Zeit hoffentlich in Drogen und willigem Weibsvolk badete, so es denn irgendeine Gerechtigkeit auf der Welt gibt - die Dinger waren fluffig. Leicht. Teig gewordene Wolken.
Und ich bin neugierig. Wie?
Ich mache meine Dampfnudeln, indem ich den Teig zweimal gehen lasse, in eine Pfanne mit Deckel gebe, und dann erzeuge ich mit einer Mischung aus Milch, Butter und Zucker (und demnächst Salz) den Dampf und als kleinen Bonus die Kruste.
Und ich sehe nirgendwo eine große Möglichkeit, das Prinzip groß zu verändern, also wird es wohl irgendwas im Teig sein? Vielleicht?
Liebe süddeutsche Köche und Köchinnen, und liebe Norddeutsche, falls ihr das Geheimnis kennt, wie genau kriege ich Dampfnudeln, und in Erweiterung Hefegebäck als solches, so hin, dass es auch einen Tag später noch genießbar ist?