David
Moderner Nomade
- Registriert
- 05.10.2000
- Beiträge
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@Zniehlrak:
Die Kosten für eine vernünftige Pflege sind so hoch, dass sie privat eigentlich nur aufgebracht werden können wenn die zu pflegende Person eine hohe Rente hat UND mehrere Kinder die alle ein mindestens gutes Einkommen haben. Und spätestens wenn Enkel da sind, ist bei den Kindern wahrscheinlich auch nicht mehr genug zu holen, d.h. hier wird in vielen Fällen so oder so der Staat einspringen müssen. Mittelfristig könnte das für den Staatshaushalt noch ein viel größeres Problem werden als die Sozialleistungen für Arbeitslose.
@Matthew McKane:
Was die Linken angeht habe ich nicht direkt Angst dass sie mich deutlich höher besteuern wollen, ich habe nur meine Zweifel dass bei den wirklich Reichen soviel zu holen ist um nicht nur das aktuelle Sozialsystem sondern zusätzlich auch noch die Wahlversprechen der Linken solide zu finanzieren. Und natürlich könnte es mir passieren dass ihre Wirtschaftspolitik dafür sorgt dass ich erst gar keinen Job finde. Aber das ist ein anderes Thema, mein Gedanke bei dem Durchrechnen verschiedener Brutto/Netto-Verdienste war, dass die FDP mit ihrem Steuersenkungswahlkampf doch nicht ganz an der Lebenswirklichkeit der Normalverdienenden vorbei argumentiert hat, auch wenn die inzwischen selber eingesehen haben werden dass der Staat keinen Spielraum für größere Steuersenkungen hat.
Was die Lebenshaltungskosten angeht kann ich mich nur Erinye anschließen, ich hab jetzt als Student lange auf und anfangs sogar bis zu 100 Euro unter ALG2-Niveau gelebt und musste nichtmal damit alles für Lebenshaltungskosten ausgeben, da gabs immer noch Spielraum. Meine Erfahrung ist vielmehr dass die Lebenshaltungskosten mit dem Einkommen steigen und sinken, als ich während der Ausbildung spürbar mehr Geld hatte, hatte ich zB trotzdem nicht mehr 'übrig' als heute.
Insofern kann ich auch mit den Abzügen leben, weil am Ende trotzdem mehr als genug übrig bleiben wird, aber wenn von Lohnerhöhungen die Hälfte gleich wieder weg ist, ist das trotzdem ein Stück weit demotivierend. Gerade wenn man sich in Lohnregionen bewegt die deiner Meinung nach noch 'niedrig' sind.
Mittelschicht und mittleres Einkommen würde ich btw. nochmal unterscheiden, zur Mittelschicht kann man meiner Meinung nach auch gehören wenn man zB durch Erbschaft ein gewisses Vermögen, zB das eigene Haus, aber nur ein niedriges laufendes Einkommen hat, und umgekehrt kann man selbst mit einem hohen Einkommen (noch) nicht dazugehören wenn man noch kein Vermögen angespart hat oder sogar noch Schulden abbezahlen muss. Aber wie gesagt, dabei gehts mir nur um meine subjektive Einordnung.
Wobei mir gerade auffällt, dass ich mich mit zB 2500 brutto mangels Vermögen zwar nicht zur Mittelschicht zählen würde, aber auch nicht zur Unterschicht. Wo ist man dann eigentlich ?
PS.:
Was das subjektiv angeht: Den PKW den du ganz selbstverständlich in deine Rechnung aufgenommen hast würde ich zB unter Luxusartikel verbuchen, den ich nicht wirklich brauche. Aber das liegt natürlich auch wieder daran dass für mich eh keine Jobs in total abgelegenen Dörfern in Frage kommen und damit an meinem Arbeitsort immer ein brauchbarer ÖPNV vorhanden sein wird.
Und es macht sogar einen großen Unterschied ob man als Raucher 100 Euro im Monat mehr braucht als ein Nichtraucher, bei ALG2 kann das zB genau den Unterschied zwischen null Spielraum und etwas Geld für Extras ausmachen.
Die Kosten für eine vernünftige Pflege sind so hoch, dass sie privat eigentlich nur aufgebracht werden können wenn die zu pflegende Person eine hohe Rente hat UND mehrere Kinder die alle ein mindestens gutes Einkommen haben. Und spätestens wenn Enkel da sind, ist bei den Kindern wahrscheinlich auch nicht mehr genug zu holen, d.h. hier wird in vielen Fällen so oder so der Staat einspringen müssen. Mittelfristig könnte das für den Staatshaushalt noch ein viel größeres Problem werden als die Sozialleistungen für Arbeitslose.
@Matthew McKane:
Was die Linken angeht habe ich nicht direkt Angst dass sie mich deutlich höher besteuern wollen, ich habe nur meine Zweifel dass bei den wirklich Reichen soviel zu holen ist um nicht nur das aktuelle Sozialsystem sondern zusätzlich auch noch die Wahlversprechen der Linken solide zu finanzieren. Und natürlich könnte es mir passieren dass ihre Wirtschaftspolitik dafür sorgt dass ich erst gar keinen Job finde. Aber das ist ein anderes Thema, mein Gedanke bei dem Durchrechnen verschiedener Brutto/Netto-Verdienste war, dass die FDP mit ihrem Steuersenkungswahlkampf doch nicht ganz an der Lebenswirklichkeit der Normalverdienenden vorbei argumentiert hat, auch wenn die inzwischen selber eingesehen haben werden dass der Staat keinen Spielraum für größere Steuersenkungen hat.
Was die Lebenshaltungskosten angeht kann ich mich nur Erinye anschließen, ich hab jetzt als Student lange auf und anfangs sogar bis zu 100 Euro unter ALG2-Niveau gelebt und musste nichtmal damit alles für Lebenshaltungskosten ausgeben, da gabs immer noch Spielraum. Meine Erfahrung ist vielmehr dass die Lebenshaltungskosten mit dem Einkommen steigen und sinken, als ich während der Ausbildung spürbar mehr Geld hatte, hatte ich zB trotzdem nicht mehr 'übrig' als heute.
Insofern kann ich auch mit den Abzügen leben, weil am Ende trotzdem mehr als genug übrig bleiben wird, aber wenn von Lohnerhöhungen die Hälfte gleich wieder weg ist, ist das trotzdem ein Stück weit demotivierend. Gerade wenn man sich in Lohnregionen bewegt die deiner Meinung nach noch 'niedrig' sind.
Mittelschicht und mittleres Einkommen würde ich btw. nochmal unterscheiden, zur Mittelschicht kann man meiner Meinung nach auch gehören wenn man zB durch Erbschaft ein gewisses Vermögen, zB das eigene Haus, aber nur ein niedriges laufendes Einkommen hat, und umgekehrt kann man selbst mit einem hohen Einkommen (noch) nicht dazugehören wenn man noch kein Vermögen angespart hat oder sogar noch Schulden abbezahlen muss. Aber wie gesagt, dabei gehts mir nur um meine subjektive Einordnung.
Wobei mir gerade auffällt, dass ich mich mit zB 2500 brutto mangels Vermögen zwar nicht zur Mittelschicht zählen würde, aber auch nicht zur Unterschicht. Wo ist man dann eigentlich ?
PS.:
Was das subjektiv angeht: Den PKW den du ganz selbstverständlich in deine Rechnung aufgenommen hast würde ich zB unter Luxusartikel verbuchen, den ich nicht wirklich brauche. Aber das liegt natürlich auch wieder daran dass für mich eh keine Jobs in total abgelegenen Dörfern in Frage kommen und damit an meinem Arbeitsort immer ein brauchbarer ÖPNV vorhanden sein wird.
Und es macht sogar einen großen Unterschied ob man als Raucher 100 Euro im Monat mehr braucht als ein Nichtraucher, bei ALG2 kann das zB genau den Unterschied zwischen null Spielraum und etwas Geld für Extras ausmachen.
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